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Gischtgrab

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am01.07.20211
Ein Mörder geht um auf Föhr Die Nordseeinsel Föhr erlebt einen Jahrhundertsommer, die Touristen tummeln sich an den Stränden. Als ein grausam zugerichteter Toter am Dunsumer Deich gefunden wird, reist die Kommissarin Kerrin Iwersen erneut aus Flensburg an, um mit dem Inselpolizisten Hark Hansen zu ermitteln. Der Tote war nach einem Aufenthalt in der Psychiatrie gerade erst auf die Insel zurückgekehrt und hatte versucht, seine zerrüttete Ehe zu retten. Doch trotz allerlei brisanter Details aus seinem Privatleben kommen die Ermittler dem Mörder nicht auf die Spur - bis die Tochter des Toten plötzlich verschwindet ... Stefanie Rogge ist in Kiel aufgewachsen und hat in ihrer Kindheit alle Ferien auf Föhr verbracht. Die studierte Juristin arbeitet halbtags in einer Anwaltskanzlei und widmet sich in jeder freien Minute dem Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren Kindern lebt sie heute in Hamburg, doch ihre Bindung zu Föhr ist nie abgerissen. Sie steht unter anderem mit der Polizeidienststelle von Wyk in Kontakt.

Stefanie Rogge, Jahrgang 1973, ist in Kiel aufgewachsen und hat als Kind und Jugendliche alle Ferien auf Föhr verbracht. Die studierte Juristin arbeitet seit einigen Jahren in einer Anwaltskanzlei und widmet sich in jeder freien Minute dem Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie heute in Hamburg, doch ihre Bindung zu Föhr ist nie abgerissen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin Mörder geht um auf Föhr Die Nordseeinsel Föhr erlebt einen Jahrhundertsommer, die Touristen tummeln sich an den Stränden. Als ein grausam zugerichteter Toter am Dunsumer Deich gefunden wird, reist die Kommissarin Kerrin Iwersen erneut aus Flensburg an, um mit dem Inselpolizisten Hark Hansen zu ermitteln. Der Tote war nach einem Aufenthalt in der Psychiatrie gerade erst auf die Insel zurückgekehrt und hatte versucht, seine zerrüttete Ehe zu retten. Doch trotz allerlei brisanter Details aus seinem Privatleben kommen die Ermittler dem Mörder nicht auf die Spur - bis die Tochter des Toten plötzlich verschwindet ... Stefanie Rogge ist in Kiel aufgewachsen und hat in ihrer Kindheit alle Ferien auf Föhr verbracht. Die studierte Juristin arbeitet halbtags in einer Anwaltskanzlei und widmet sich in jeder freien Minute dem Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren Kindern lebt sie heute in Hamburg, doch ihre Bindung zu Föhr ist nie abgerissen. Sie steht unter anderem mit der Polizeidienststelle von Wyk in Kontakt.

Stefanie Rogge, Jahrgang 1973, ist in Kiel aufgewachsen und hat als Kind und Jugendliche alle Ferien auf Föhr verbracht. Die studierte Juristin arbeitet seit einigen Jahren in einer Anwaltskanzlei und widmet sich in jeder freien Minute dem Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie heute in Hamburg, doch ihre Bindung zu Föhr ist nie abgerissen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492998727
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Auflage1
Reihen-Nr.2
SpracheDeutsch
Dateigrösse6535 Kbytes
Artikel-Nr.5413449
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Mit klopfendem Herzen eilte Kerrin zum Büro von Peter Heyden, ihrem Dienststellenleiter im Flensburger Kommissariat. Bei ihrem gegenwärtigen Fall war sie mit ihrer Kollegin, der allseits verhassten Annette Kuhlmann, mal wieder aneinandergeraten. Aus irgendwelchen für Kerrin völlig unverständlichen Gründen nahm Heyden diese unfähige und unkollegiale Person immer wieder in Schutz. Und so fürchtete sie nun, einen Vortrag über das richtige Verhalten in der Dienststelle über sich ergehen lassen zu müssen.

»Setz dich.« Heyden lächelte ihr entgegen. »Hark Hansen hat eben angerufen. Es gibt einen neuen Fall auf Föhr.«

Kerrins Herz machte einen kleinen Sprung. Seit ihrem ersten Einsatz auf der Insel vor einigen Wochen waren sie und Harks Sohn Nils, der in Wyk als Anwalt arbeitete, ein Paar. Sie sahen sich, so oft es ihre Arbeit zuließ, aber natürlich viel zu wenig, wie sie beide fanden. Wenn sie jetzt zusätzlich ein paar Tage in seiner Nähe verbringen könnte, wäre das großartig. Ihre Eltern waren gerade für zwei Wochen in Griechenland, sodass sie keine Rücksicht auf deren Bedürfnis, ihre einzige Tochter sehen zu wollen, nehmen musste.

»Hinter dem Deich von Dunsum ist eine Leiche gefunden worden. Einzelheiten erfährst du vor Ort. Schnapp dir bitte Jörn, packt schnell das Nötigste, und dann ab mit euch. Mark und Kai kann ich im Moment nicht abziehen, aber ihr schafft das schon zusammen mit Hark und seinen Föhrer Jungs. Lukas Marxen und Hauke Bremer von der Spusi sind informiert und machen sich auch gleich auf den Weg. Ihr müsst die Fähre ab Dagebüll um 14:05 Uhr bekommen, dann seid ihr gegen 15:30 Uhr am Tatort.«

»Das wird aber sportlich«, wandte Kerrin nach einem Blick auf ihre Uhr ein. Es war bereits halb eins.

»Zur Not mit Blaulicht. Hochwasser ist heute Abend gegen Viertel nach sechs, und das Opfer liegt im Watt.«

Kerrin musste sich zusammenreißen, um nicht in lautes Jubelgeschrei auszubrechen, als sie in den Flur trat. Sofort griff sie nach ihrem Handy und wählte Nils Nummer. Leider sprang nur die Mailbox an. Egal, dachte sie. Dann überrasche ich ihn halt.

 

Eine halbe Stunde später saßen Jörn Höpfner und sie mit gepackten Taschen im Wagen und rasten nach Dagebüll. Kerrin hatte schon oft mit Jörn zusammengearbeitet. Er war mit seinen achtunddreißig Jahren zwar sechs Jahre älter als sie, auf der Karriereleiter aber nicht so weit hinaufgeklettert. Heyden hatte es nicht infrage gestellt, dass sie diese Ermittlungen leiten würde, und so hoffte Kerrin, dass dies nicht zu Spannungen zwischen ihnen führen und die Arbeit beeinträchtigen würde. Es würde der erste Fall sein, bei dem sie seine Vorgesetzte wäre. Eigentlich war Jörn ein lustiger und kommunikativer Mann, mit dem es im Dienst nie langweilig wurde. Zurzeit war seine Stimmung allerdings etwas gedrückt, da sich seine Frau vor vier Monaten unter anderem wegen seiner familienfeindlichen Arbeitszeiten von ihm getrennt hatte und er seine beiden kleinen Kinder nur noch unregelmäßig sah. Jörn hatte seine eigenen Konsequenzen aus dem Scheitern seiner Ehe gezogen und lautstark verkündet, dass er zukünftig nur noch mit Kolleginnen eine Beziehung eingehen würde.

»Weißt du schon, worum es geht?«, fragte er, als er auf die B 199 einbog.

»Nein, ich rufe Hark mal an.« Kerrin wählte die bekannte Nummer und stellte den Lautsprecher an.

»Moin, meine Lütte«, schallte es schon nach dem ersten Klingeln durch den Wagen. »Ich hätte nicht gedacht, dass es dich so schnell beruflich wieder zu uns verschlagen würde. Das passt dir bestimmt ganz gut, oder?« Kerrin sah das Grinsen auf Harks braun gebranntem Gesicht förmlich vor sich. Sie hatten sich bei den Ermittlungen im Sommer erst einmal beschnuppern müssen, sich aber schließlich sehr gut verstanden. In den letzten Wochen waren sie sich auch privat nähergekommen. Kerrin war glücklich, dass Hark sich über die Beziehung zwischen seinem Sohn und ihr so freute.

»Ja, damit habe ich beim Aufstehen noch nicht gerechnet. Ich habe Nils bisher nicht erreicht, aber bitte sag ihm nichts, es soll eine Überraschung werden.«

»Wenn das mal klappt. Du kennst doch die Insel. Wenn sich hier herumspricht, dass jemand ermordet wurde, weiß Nils sofort, dass du auf dem Weg bist.«

»Dann hoffe ich, dass der Buschfunk heute ein bisschen länger braucht.« Sie wurde ernst. »Was ist denn eigentlich passiert?«

»Eine furchtbare Geschichte.« Hark berichtete in knappen Worten, was geschehen war. Kerrin und Jörn wechselten einen bestürzten Blick. »Und als wäre das nicht genug, kenne ich den Mann. Ich habe ihn vor zwei Tagen auf die Dienststelle bestellt und vernommen. Arndt Halvorsen, ein Insulaner, Ende vierzig. Seine Eltern haben vor etlichen Jahren die Ferienhausvermittlung Halvorsen gegründet. Das sagt dir bestimmt etwas.«

»Und warum hast du ihn vernommen?«, fragte Kerrin. Jeder Insulaner kannte die Ferienhausvermittlung Halvorsen.

»Seine Frau Lene hatte ihn angezeigt, weil sie sich von ihm bedroht fühlte. Die beiden lebten seit Längerem getrennt. Arndt hatte wohl massive psychische Probleme und war auch dem Alkohol recht zugetan. Die letzten zwei Jahre hat er in Schleswig verbracht und sich dort behandeln lassen. Seit einigen Wochen war er wieder auf der Insel, und das Paar war gerade dabei, sich anzunähern, wohl auch wegen der fünfzehnjährigen Tochter Pia.«

»Aber warum hat Lene sich bedroht gefühlt, wenn sie sich gerade wieder zusammengerauft hatten?«

»Sie hatte das Gefühl, dass er sich mehrfach heimlich in das gemeinsame Haus, in dem sie mit Pia lebt, geschlichen hat. Es gab Hinweise, die eindeutig darauf hingedeutet haben. Er hat es ihr gegenüber jedoch immer wieder abgestritten und ist dann auch wütend und laut geworden.«

»Wenn er es tatsächlich nicht gewesen ist, kann man das doch gut verstehen«, wandte Jörn ein.

»Das stimmt«, gab Hark zu. »Ich hatte auch den Eindruck, dass er die Wahrheit sagt, aber mein Gefühl kann mich natürlich getäuscht haben. Lene Halvorsen zumindest war felsenfest davon überzeugt, dass er sich im Haus aufgehalten hat. Es gab keinerlei Einbruchsspuren, der Täter muss also einen Schlüssel gehabt haben. Und das hatte Arndt. Aufgrund der psychischen Vorbelastungen ihres Mannes hat Lene sich Sorgen um Pia, aber auch um sich selbst gemacht.«

»Verstehe.« Kerrin dachte einen Moment nach. »Hast du schon mit ihr gesprochen?«

»Nein, wir wollten auf euch warten.«

»Das ist gut. Wir werden die Fähre um 14:05 Uhr bekommen und sind gegen halb vier bei euch«, informierte sie Hark dann.

»Der Tatort ist abgesperrt, und Christian steht auf dem Parkplatz und fordert jeden, der vorbeikommt, dazu auf, weiterzufahren.«

»Hast du schon mit Leif Brodersen telefoniert?« Kerrin grinste in sich hinein.

»Werd nicht frech, mien Deern«, brummte Hark. »Ansonsten übernehme ich die Kommunikation mit ihm in diesem Fall nicht.«

Kerrin lachte schallend. »Ich habe nichts gesagt.«

»Wer ist Leif Brodersen?« Jörn sah sie fragend von der Seite an, nachdem sie aufgelegt hatte.

»Der Bürgermeister von Wyk. Ein interessanter Mann, mit dem Hark bestens klarkommt. Wir sollten dringend vermeiden, uns da einzumischen.«

 

Eine gute halbe Stunde später erreichten sie die Mole von Dagebüll. Die Verladung der Wagen hatte bereits begonnen, und so konnten sie direkt auf die Fähre fahren. Lukas und Hauke hatten es ebenfalls geschafft, und die vier Beamten trafen sich auf dem Sonnendeck.

»Moin.« Lukas grinste, als Kerrin auf ihn zutrat. »Seitdem du für die Inseln zuständig bist, sterben die Menschen dort wie die Fliegen. Ich war noch nie so oft an der Nordsee wie in diesem Sommer.«

»Spinner«, entgegnete sie lachend. »Da ist das alte Team ja wieder zusammen. Elena ist schon auf Föhr. Nur Jörn muss sich neu bei uns integrieren.«

»Wird bestimmt spannend in dieser Konstellation«, brummte er und warf Kerrin einen kurzen Seitenblick zu.

Nachdem sie den Ablegevorgang beobachtet und die MS Uthlande Kurs auf Wyk auf Föhr genommen hatte, setzten sie sich auf eine Bank. Die Mittagssonne knallte erbarmungslos vom wolkenlosen Himmel, doch durch den Fahrtwind wurde ihre Wärme erträglich. Zufrieden setzte Kerrin ihre Sonnenbrille auf. Das Gekreische der dem Schiff folgenden Möwen schallte zu ihnen hinüber, ein leichter Geruch nach Salz und Seetang hing in der Luft. Das Gespräch der Männer plätscherte dahin, und Kerrin ließ ihre Gedanken schweifen. Es ging wieder nach Hause.

Als sie eine Dreiviertelstunde später mit dem Wagen die Fähre verließen und das laute Klappern der Rampe ihnen anzeigte, dass sie nun auf Föhrer Boden waren, stellte sich bei Kerrin - wie immer, wenn sie die Insel betrat - ein Gefühl von Glück ein. Auch wenn sie schon seit Jahren nicht mehr hier lebte, würde diese Nordseeinsel für alle Zeit ihre Heimat sein. Es war schon etwas Außergewöhnliches, auf einer Insel aufzuwachsen. Menschen vom Festland würden das nie ganz nachvollziehen können. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Insulaner untereinander, der Stolz auf ihre Herkunft und ihre Traditionen, die Naturverbundenheit, die Gezeiten, das freie und unbeschwerte Aufwachsen der Kinder, all das führte dazu, dass die Menschen das Leben hier als etwas Besonderes ansahen.

 

Die Landstraße über Wrixum, Alkersum und Süderende nach Dunsum war um diese Zeit nicht allzu befahren, und so kamen sie zügig voran. Die Urlauber tummelten sich noch an den Stränden und würden erst später den Heimweg in ihre Ferienwohnungen oder Hotels antreten.

Schon von Weitem sahen sie in Dunsum auf dem Parkplatz hinter dem Deich den Streifenwagen der Wyker Kollegen stehen. Christian...
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Stefanie Rogge, Jahrgang 1973, ist in Kiel aufgewachsen und hat als Kind und Jugendliche alle Ferien auf Föhr verbracht. Die studierte Juristin arbeitet seit einigen Jahren halbtags in einer Anwaltskanzlei und widmet sich in jeder freien Minute dem Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie heute in Hamburg, doch ihre Bindung zu Föhr ist nie abgerissen. So hat sie nicht nur eine gute Freundin auf der Insel, sondern steht auch mit der Polizeidienststelle in Wyk auf Föhr in Kontakt.