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American Spy

von
Wilkinson, LaurenMerling, JennyÜbersetzungAlthans, AntjeÜbersetzungEmmert, AnneÜbersetzungHarlaß, KatrinÜbersetzung
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Tropenerschienen am17.07.2020Die Auflage entspricht der aktuellen Auflage der Print-Ausgabe zum Zeitpunkt des E-Book-Kaufes
Ein Geräusch. Der Schatten eines Mannes. Ein Schuss. Als Marie Mitchell eines Nachts in ihrem Haus von einem bewaffneten Mann angegriffen wird und ihm nur knapp entkommt, weiß sie, dass ihre Vergangenheit als amerikanische Spionin sie eingeholt hat. Und dass sie in den USA nicht länger sicher ist. 1986: Der Kalte Krieg ist noch nicht vorbei. Marie Mitchell arbeitet als Geheimagentin beim FBI. Sie ist außerordentlich gut in ihrem Job, und sie ist die einzige schwarze Frau in einem Club weißer Männer. Statt endlich ins Feld geschickt zu werden, muss sie sich Tag für Tag mit Papierkram herumschlagen. Dann wird ihr plötzlich doch die Teilnahme an einer Geheimoperation angeboten. Sie soll Thomas Sankara ausspionieren, den charismatischen sozialistischen Präsidenten von Burkina Faso. Was Marie nicht ahnt: Dieser Einsatz wird nicht nur alles ändern, was sie über Spione, die Liebe und ihr Land zu wissen glaubte, er wird sie auch direkt ins Fadenkreuz des Geheimdienstes führen. Lauren Wilkinson erzählt den Spionageroman neu: mutig, zeitgemäß und hochspannend. Dieses Gesicht des Kalten Krieges kennen Sie noch nicht. »Wie das Beste von John le Carré.« NPR

Lauren Wilkinson, aufgewachsen in New York City, lebt in der Lower East Side. Sie lehrte Schreiben an der Columbia University und am Fashion Institute of Technology. Ihre Texte sind im Granta Magazine erschienen. American Spy ist ihr erstes Buch.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextEin Geräusch. Der Schatten eines Mannes. Ein Schuss. Als Marie Mitchell eines Nachts in ihrem Haus von einem bewaffneten Mann angegriffen wird und ihm nur knapp entkommt, weiß sie, dass ihre Vergangenheit als amerikanische Spionin sie eingeholt hat. Und dass sie in den USA nicht länger sicher ist. 1986: Der Kalte Krieg ist noch nicht vorbei. Marie Mitchell arbeitet als Geheimagentin beim FBI. Sie ist außerordentlich gut in ihrem Job, und sie ist die einzige schwarze Frau in einem Club weißer Männer. Statt endlich ins Feld geschickt zu werden, muss sie sich Tag für Tag mit Papierkram herumschlagen. Dann wird ihr plötzlich doch die Teilnahme an einer Geheimoperation angeboten. Sie soll Thomas Sankara ausspionieren, den charismatischen sozialistischen Präsidenten von Burkina Faso. Was Marie nicht ahnt: Dieser Einsatz wird nicht nur alles ändern, was sie über Spione, die Liebe und ihr Land zu wissen glaubte, er wird sie auch direkt ins Fadenkreuz des Geheimdienstes führen. Lauren Wilkinson erzählt den Spionageroman neu: mutig, zeitgemäß und hochspannend. Dieses Gesicht des Kalten Krieges kennen Sie noch nicht. »Wie das Beste von John le Carré.« NPR

Lauren Wilkinson, aufgewachsen in New York City, lebt in der Lower East Side. Sie lehrte Schreiben an der Columbia University und am Fashion Institute of Technology. Ihre Texte sind im Granta Magazine erschienen. American Spy ist ihr erstes Buch.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783608116373
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Verlag
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum17.07.2020
AuflageDie Auflage entspricht der aktuellen Auflage der Print-Ausgabe zum Zeitpunkt des E-Book-Kaufes
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5063240
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1


Connecticut, 1992


Ich öffnete den Safe unter meinem Schreibtisch, schnappte mir meine alte Dienstwaffe und schlich lautlos und elegant zur Schlafzimmertür - bis ich auf einen Legostein trat und den Rest des Weges humpeln musste. Vor der Tür ging ich in die Hocke.

Es vergingen ein paar Sekunden, gerade so viele, dass ich mir schon fast wieder lächerlich vorkam. Es war bestimmt nur der Wind gewesen. So war es am Ende doch immer.

In dem dunklen Zimmer herrschte Stille, der einzige Lichtschimmer war der Mondschein. Unser Schäferhundmischling Poochini war bei euch mit im Zimmer. Er schlug an, ein einzelnes Bellen, eine Warnung. Ich hörte Reifen auf Asphalt, ein Auto fuhr auf der Boston Post Road vorbei, die direkt auf der anderen Seite des kleinen Wäldchens hinter unserem Haus verlief. Dann war es wieder still.

Ich hatte an diesem Abend lange an einer Übersetzung gesessen, es war nach zwei, als ich endlich ins Bett kam. Ich konnte nicht einschlafen, und wie ich so dalag und an die Decke starrte, meinte ich, auf dem Gang eine Diele knarren zu hören. Ich war ohne nachzudenken aufgesprungen und hatte meine Waffe geholt.

Euer Zimmer war gegenüber von meinem. Ich stellte mir vor, wie ihr friedlich in euren Betten lagt, und sagte mir, dass ich übertrieb. Wir waren doch hier sicher.

Und dann stand auf einmal der Mann bei mir im Schlafzimmer und ich sah mit klopfendem Herzen zu, wie er auf mein Bett zuging. Ich sprang ihn von hinten an und riss ihn zu Boden. Seine Pistole knallte auf die Dielen und rutschte ins Dunkel. Er versuchte wieder aufzustehen, aber ich setzte mich auf ihn und hielt ihn fest. Sein schlanker, muskulöser Körper bäumte sich unter mir auf. Er schubste mich von sich herunter, sodass ich mit dem Rücken gegen den Nachtschrank prallte und die kleine Lampe darauf zu Boden fiel. Meine Pistole war jetzt auch verschwunden. Ich versuchte aufzustehen, aber er packte mich an den Haaren und zerrte mich wieder runter.

Er setzte sich mir auf den Brustkorb und tastete nach meinem Hals. Dabei griff er mir aus Versehen in den Mund und ich biss zu, so hart ich konnte. Er stieß einen Fluch aus, das erste Wort, das überhaupt zwischen uns fiel. Ich kratzte ihn blindlings im Gesicht, an den Armen, wo ich nur konnte, und versuchte unter ihm hervorzukriechen. Er griff wieder nach meinem Hals und drückte zu. Ich tastete hinter mir den Boden ab, in der Hoffnung, die Nachttischlampe zu erwischen, stattdessen hatte ich plötzlich eine fremde 9mm in der Hand. Ich hielt sie dem Mann an die Schläfe und drückte ab.

Der Schuss hallte laut durch das stille Haus. Der Mann sackte in sich zusammen, sein Gewicht presste mich auf die Dielen und drückte mir die Luft ab. Ich hörte, wie Poochini ins Zimmer gerannt kam, und dann eure Schritte im Flur. Ich schob den Toten unter Aufbietung aller Kräfte von mir herunter, schaltete das Licht an und schloss die Tür ab, damit ihr nicht reinkommen konntet. Ich sah auf die Leiche hinunter. Mein Atem ging schwer.

»Maman?«, rief einer von euch aus dem Flur.

»Ich komm gleich«, brachte ich mühsam heraus. Ich musste husten. Meine Stimme war ganz rau und brüchig von dem festen Griff des Mannes um meinen Hals, und meine Sinne waren adrenalingeschärft. Ich hatte das Gefühl, besser sehen zu können als je zuvor und auch besser riechen zu können, der beißende Geruch von seinem Blut und seinem Schweiß nahm mir fast den Atem. Ich betrachtete sein Gesicht. Viel war nicht mehr davon übrig, aber ich war mir trotzdem recht sicher, dass ich ihn nicht kannte.

Poochini sah mir zu, wie ich die Taschen des Toten nach einem Ausweis durchsuchte. Ich fand nichts, aber das war egal. Ich wusste auch so, wer ihn auf mich angesetzt hatte.

»Bin gleich bei euch«, rief ich euch beiden zu, während ich nach meiner Pistole suchte. Ich fand sie, verstaute sie wieder im Safe und nahm die des Mannes an mich. Als ich auf den Flur ging, trottete Poochini mir hinterher und hinterließ überall blutige Pfotenabdrücke. Ich zog die Tür hinter mir zu.

William, du hast in das grelle Licht geblinzelt. Tommy, du hast durch einen Türspalt aus eurem Zimmer geschaut, halb verdeckt vom Türrahmen. Ich bemerkte, dass das Telefon schon eine ganze Weile klingelte.

»Blut«, hast du, William, gesagt und auf mein Gesicht gezeigt.

»Ist nicht schlimm«, beruhigte ich dich, »tut nicht weh.«

Ich lief den Flur hinunter, durch das Wohnzimmer zur Haustür, und trat hinaus. Ich spähte in die Dunkelheit, sah aber niemanden, auch keinen unbekannten Wagen. Dann ging ich wieder hinein.

Ihr wart mir hinterhergekommen. Tommy, du hast geweint. Ich wollte dich auf den Arm nehmen, aber meine Sachen waren ja voller Blut.

»Ist doch alles in Ordnung«, versuchte ich weiter, euch zu beruhigen, während ich gefolgt von Poochini eine Runde durchs Wohnzimmer drehte. Wie war der Mann bloß hier reingekommen?

Ich ging ins Bad und sah, dass er hier durchs Fenster eingestiegen war. Ich betrachtete erst die Scherben, dann mich selbst im Spiegel am Medizinschränkchen. Ich hatte Blut im Gesicht, am Hals und am T-Shirt.

Der Mann hatte mich so stark gewürgt, dass mir mehrere Blutgefäße in den Wangen geplatzt waren. Ich drehte den Wasserhahn auf. Während ich mir das Gesicht wusch, klingelte erneut das Telefon. Ohne darüber nachzudenken nahm ich im Wohnzimmer ab. Meine Nachbarin Irena war dran. Sie wohnte direkt nebenan, nah genug, um den Schuss zu hören.

»Marie! Endlich! Gott sei Dank geht s dir gut.«

Vor lauter Panik war ihr polnischer Akzent besonders stark. Irena war etwa so alt wie meine Mutter. Ich ging manchmal auf einen Kaffee zu ihr rüber, dann saßen wir am Küchentisch und tratschten. Wir hatten beide Geheimnisse, waren beide Außenseiterinnen, und das verband uns.

Wir waren beide eher verschwiegen, was unser früheres Leben anging, aber schon nach den wenigen Malen, als Irena doch ihre Vergangenheit erwähnt hatte, war klar geworden: Sie hatte einiges durchgemacht. Es gab sicher nicht viele Rentnerinnen in dieser verschlafenen kleinen Stadt, die mitten in der Nacht einen Pistolenschuss so zweifelsfrei erkennen würden.

Ich sagte ihr, es sei alles in Ordnung, legte jedoch abrupt auf, als ich Sirenen hörte. Irena hatte anscheinend die Polizei gerufen. Ich scheuchte euch zwei zurück ins Kinderzimmer, ihr solltet dort mit Poochini warten.

Es klingelte an der Tür. »Marie Mitchell?«, rief ein Polizist laut, klopfte einmal und trat dann die Tür ein. Ich konnte gerade noch eure Zimmertür zuziehen, da hörte ich schon Stiefelpaare durchs Wohnzimmer trampeln. Drei Polizisten verstellten mir den Weg. Alle drei hatten ihre Waffe gezogen. Ich hielt ebenfalls noch immer die Pistole in meiner Rechten und hob die Hände.

Der eine kam auf mich zu. »Die Waffe runter!«, bellte er. »Sofort!«

Ich legte die Pistole auf den Boden. »Sir, meine Söhne sind im Haus.«

Ihr habt beide vor Angst geschrien.

»Irgendwelche weiteren Waffen?«, fragte er.

»Hinter der Tür da. Sie sind noch ganz klein, erst vier. Bitte â¦«

»Mund halten! Beantworten Sie nur die Frage! Haben Sie irgendwelche weiteren Waffen an sich?«

»Nein, Sir.«

Der Polizist drückte mich schmerzhaft gegen die Wand und durchsuchte mich mit groben Handgriffen, aber ich wehrte mich nicht. Er war doppelt so breit wie ich, doch wenn er mich erschossen hätte, würde trotzdem hinterher im Bericht stehen, er habe aus Notwehr gehandelt. Also gab ich mich passiv und folgsam.

»Was ist hier überhaupt passiert?«

Ich sagte so ruhig wie möglich: »Da stand plötzlich ein Mann bei mir im Zimmer, Sir. Er wollte mich umbringen. Ich wohne hier.«

»Wer ist dieser Mann?«

»Keine Ahnung, wie er heißt, Sir, aber er ist auf jeden Fall tot. Mein Vater ist Polizist«, fügte ich hinzu. »Seine Polizeimarke ist in meiner Handtasche, kann ich Ihnen zeigen.« Ich hatte immer eine Kopie davon in dem kleinen Etui mit Führerschein und Fahrzeugpapieren dabei. Wenn ich jemals von der Polizei angehalten werden sollte, könnte ich die Marke unauffällig aufblitzen lassen.

Der Polizist sah seine Kollegen an. »Sie ist sauber.«

Sie verstauten ihre Pistolen wieder im Halfter. Ich fragte, ob ich die Marke holen sollte. Polizist Nummer eins schüttelte den Kopf. Langsam entspannten sich die drei.

»Wo ist die Leiche? Hier drin?« Er hatte die Hand auf der Klinke der Schlafzimmertür. Ich nickte hastig. Er ging hinein.

»Kann ich kurz zu meinen Söhnen?«, fragte ich die zwei...
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Wilkinson, LaurenMerling, JennyÜbersetzungAlthans, AntjeÜbersetzungEmmert, AnneÜbersetzungHarlaß, KatrinÜbersetzung
Lauren Wilkinson, aufgewachsen in New York City, lebt in der Lower East Side. Sie lehrte Schreiben an der Columbia University und am Fashion Institute of Technology. Ihre Texte sind im Granta Magazine erschienen. »American Spy« ist ihr erstes Buch.