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Im Licht der Sonne

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am29.11.2012
Ein ruhiges Leben auf ihrer geliebten Insel der drei Schwestern ist alles, was die temperamentvolle Ripley Todd sich wünscht. Nachts aber holen ihre Träume sie ein. Als eines Tages der Wissenschaftler MacAllister Booke auf die Insel kommt, findet er heraus, dass Ripleys Träume der Schlüssel für die Geheimnisse der Insel sind. Doch obwohl beide wie magisch voneinander angezogen sind, muss sie ihm ja nicht gleich die Wahrheit - und ihr Herz - anvertrauen. Oder doch?

Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1981. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von über 500 Millionen Exemplaren. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.
Unter dem Namen J. D. Robb veröffentlicht Nora Roberts seit Jahren ebenso erfolgreich Kriminalromane.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin ruhiges Leben auf ihrer geliebten Insel der drei Schwestern ist alles, was die temperamentvolle Ripley Todd sich wünscht. Nachts aber holen ihre Träume sie ein. Als eines Tages der Wissenschaftler MacAllister Booke auf die Insel kommt, findet er heraus, dass Ripleys Träume der Schlüssel für die Geheimnisse der Insel sind. Doch obwohl beide wie magisch voneinander angezogen sind, muss sie ihm ja nicht gleich die Wahrheit - und ihr Herz - anvertrauen. Oder doch?

Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1981. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von über 500 Millionen Exemplaren. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.
Unter dem Namen J. D. Robb veröffentlicht Nora Roberts seit Jahren ebenso erfolgreich Kriminalromane.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641099183
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum29.11.2012
Reihen-Nr.2
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1824 Kbytes
Artikel-Nr.1226742
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Three Sisters Island
Januar 2001

 


Gefrorener, mit Raureif überzogener Sand knirschte unter ihren Füßen, als sie den geschwungenen Strand entlanglief. Die heranrollenden Wellen hinterließen Gischt und Blasen auf dem Sand, die in einem an zerfetzte Spitze erinnernden Muster auf der verkrusteten Oberfläche liegen blieben. Über ihr am Himmel kreischten unablässig die Möwen.

Ihre Muskeln hatten sich inzwischen erwärmt und bewegten sich bei der zweiten Meile ihres Morgenlaufs so reibungslos wie ein gut geöltes Getriebe. Sie joggte in einem schnellen und disziplinierten Tempo, und ihr Atem - rhythmische Schnaufer - bildete kleine weiße Wölkchen in der frostklaren Luft. Und brannte beim Einatmen so scharf und kalt wie Eisscherben in ihrer Lunge.

Sie fühlte sich fantastisch.

Auf dem winterlichen Strand waren keine Fußspuren außer ihren eigenen zu sehen, und ihre waren tief eingeprägt, die neuen über den alten, als sie über den in einer sanften Kurve verlaufenden Strandabschnitt hin und zurück joggte.

Wenn sie es vorgezogen hätte, ihre drei Meilen in einer geraden Linie zu laufen, hätte sie Three Sisters an ihrer breitesten Stelle von einer Seite zur anderen überqueren können.

Diese Vorstellung machte ihr immer Freude.

Die kleine Insel vor der Küste von Massachusetts gehörte ihr, komplett mit jedem Hügel, jeder Straße, jeder Klippe und jeder schmalen Bucht. Deputy Ripley Todd empfand mehr als nur Zuneigung zu Three Sisters, der Inselgemeinde und ihren Bewohnern. Sie fühlte sich für ihr Wohlergehen verantwortlich.

Sie konnte die Strahlen der aufgehenden Sonne auf den Fensterscheiben der Ladenfronten in der High Street glitzern sehen. In ein paar Stunden würden die Läden öffnen, und Menschen würden die Straßen bevölkern und ihre täglichen Besorgungen erledigen.

Im Januar gab es keine sonderlich guten Geschäfte mit Touristen zu machen, aber ein paar würden mit der Fähre vom Festland herüberkommen, um in den Läden zu stöbern, zu den Klippen hinaufzufahren und frisch angelandeten Fisch direkt von der Pier zu kaufen. Meistens jedoch waren die Inselbewohner im Winter ganz unter sich.

Der Winter war die Jahreszeit, die Ripley am liebsten mochte.

Am Ende des Strandes, wo die Sandfläche an den Hafendamm direkt unterhalb des Dorfes stieß, kehrte sie um und lief wieder über den Sand zurück. Fischkutter pflügten durch die See, die in einem blassen Eisblau schimmerte. Die Farbe des Meeres würde sich verändern, wenn das Licht intensiver wurde und der Himmel eine andere Färbung annahm. Es faszinierte Ripley immer wieder aufs Neue, wie viele Farben Wasser haben konnte.

Sie sah Carl Maceys Boot, und eine Gestalt im Heck, so winzig wie eine Spielzeugfigur, hob grüßend die Hand. Ripley winkte zurück und joggte weiter. Bei weniger als dreitausend Insulanern, die das ganze Jahr über auf Three Sisters wohnten, kannte praktisch jeder jeden.

Sie verlangsamte ihr Tempo ein bisschen, nicht nur, um sich abzukühlen, sondern auch, um die Einsamkeit noch etwas zu verlängern. Sie nahm oft Lucy, den Hund ihres Bruders, mit, wenn sie morgens joggte, aber an diesem Morgen war Ripley allein aus dem Haus geschlüpft.

Alleinsein war noch etwas, was sie ganz besonders mochte. Und sie hatte einen klaren Kopf bekommen wollen. Es gab eine ganze Menge, worüber sie nachdenken musste. Über einiges davon wollte sie im Moment lieber nicht nachgrübeln, deshalb schob sie jene Ärgernisse und Probleme erst einmal beiseite. Es gab jedoch eine Sache, mit der sie sich unbedingt befassen musste, obwohl sie nicht direkt ein Problem war. Man konnte etwas, was einen eigentlich glücklich machte, wohl kaum als Problem bezeichnen.

Ihr Bruder war gerade aus den Flitterwochen zurückgekehrt, und nichts hätte Ripley froher stimmen können, als zu sehen, wie glücklich er und Nell miteinander waren. Nach allem, was sie durchgemacht hatten und was es sie beinahe gekostet hätte, war es die reinste Befriedigung, mitzuerleben, wie wohl sich die beiden in dem Haus fühlten, in dem Ripley und Zack aufgewachsen waren.

Und im Laufe der vergangenen Monate, seit dem Sommer, als Nells Flucht vor der Angst schließlich auf der Insel geendet hatte, waren sie und Ripley richtige Freundinnen geworden. Es war wirklich eine Freude zu sehen, wie Nell seitdem aufgeblüht war und sich nicht mehr so leicht unterkriegen ließ.

Aber abgesehen von all diesem gefühlsduseligen Kram, dachte Ripley, gibt es leider ein kleines Haar in der Suppe. Und dieses störende Haar hieß Ripley Karen Todd.

Jungverheiratete sollten ihr Liebesnest nicht mit der Schwester des Ehemannes teilen müssen.

Vor der Hochzeit hatte Ripley überhaupt keinen Gedanken an die Wohnsituation verschwendet, und selbst als die beiden für eine Woche auf die Bermudas geflogen waren und sie ihnen zum Abschied zugewinkt hatte, hatte sie das Problem noch nicht gesehen.

Aber als Nell und Zack zurückgekommen waren, ganz strahlendes Flitterwöchnerglück, hatte Ripley schlagartig begriffen.

Frischverheiratete brauchten ihre Ungestörtheit. Sie konnten wohl kaum heißen, spontanen Sex auf dem Wohnzimmerfußboden haben, wenn sie, Ripley, zu jeder Tages-oder Nachtzeit unvermutet ins Haus spazieren könnte. Nicht, dass einer von ihnen auch nur ein Wort darüber hätte verlauten lassen. Das würden sie auch niemals tun. Die beiden könnten sich die Brust mit »Wir sind unheimlich nette Leute«-Verdienstorden bepflastern. Und das, dachte Ripley, ist etwas, was ich mir wohl nie an mein Hemd stecken kann. Sie blieb stehen und benutzte die Felsnase am anderen Ende des Strandes als Stütze, als sie Dehnübungen machte und Waden, Achillessehnen und Quadrizeps streckte.

Ihr Körper war so schmal und voller Spannkraft wie der eines jungen Tigers. Sie war stolz darauf, stolz auf die Kontrolle, die sie über ihren Körper hatte. Als sie sich tief hinunterbeugte, fiel die Skimütze, die sie aufgesetzt hatte, in den Sand, und ihr Haar von der Farbe dunklen Eichenholzes löste sich.

Sie trug es lang, weil sie es auf diese Weise nicht regelmäßig stylen und nachschneiden lassen musste. Auch eine Form von Kontrolle, wenn auch anderer Art.

Ihre Augen waren von einem klaren Flaschengrün. Wenn sie Lust dazu hatte, fuhrwerkte sie gelegentlich mit Mascara und Eyeliner herum. Nach eingehender Selbstprüfung war sie zu dem Schluss gekommen, dass diese Augen der attraktivste Teil eines Gesichts waren, das aus schlecht zusammenpassenden Zügen und kantigen Linien bestand.

Sie hatte einen leichten Überbiss, weil sie sich immer dagegen gesträubt hatte, ihre Zahnklammer zu tragen, und die breite Stirn und die fast waagerechten dunklen Augenbrauen der Ripley'schen Seite der Familie.

Keiner hätte ihr nachsagen können, dass sie hübsch war. »Hübsch« war ein zu mildes, schlaffes Wort - und es hätte sie auf jeden Fall beleidigt. Es war ihr lieber zu wissen, dass ihr Gesicht markant und sexy war. Die Art von Gesicht, die Männer anziehen konnte. Wenn sie in Stimmung für einen Mann war.

Was ich jetzt schon seit ein paar Monaten nicht mehr gewesen bin, dachte sie versonnen.

Schuld daran waren zum Teil die Hochzeitspläne, die Urlaubspläne und die Zeit gewesen, die sie damit verbracht hatte, Zack und Nell zu helfen, das juristische Durcheinander zu entwirren, damit sie heiraten konnten. Und zum Teil, das musste sie notgedrungen zugeben, waren es auch ihr Verdruss und ihr Unbehagen, die noch von Halloween zurückgeblieben waren, als sie Taschen in ihrem Inneren aufgerissen hatte, die sie Jahre zuvor bewusst zugenäht hatte.

Was soll's, es ging nun mal nicht anders, dachte sie jetzt. Sie hatte getan, was getan werden musste. Und sie hatte nicht die Absicht, das gleiche Theater noch einmal zu erleben. Ganz gleich, wie viele coole, süffisante Blicke Mia Devlin in ihre Richtung warf.

Der Gedanke an Mia brachte Ripley wieder zum Ausgangspunkt ihrer Überlegungen zurück.

Mia hatte ein leer stehendes Cottage. Nell hatte es damals gemietet und war dann wieder ausgezogen, als sie Zack geheiratet hatte. Ripley hasste zwar die Vorstellung, irgendetwas mit Mia zu tun zu haben, selbst wenn es um ganz reelle Geschäfte ging, aber das gelbe Cottage war die perfekte Lösung für ihr Problem. Es war klein, einsam gelegen, einfach.

Es ist eine Lösung, die wirklich Hand und Fuß hat, entschied Ripley und stieg die ausgetretenen Holzstufen hoch, die steil vom Strand zum Haus hinaufführten. Es war zwar ärgerlich, aber praktisch. Trotzdem könnte es vielleicht nicht schaden, wenn sie erst noch ein paar Tage abwartete und die Leute wissen ließ, dass sie auf der Suche nach einem kleinen Haus war, das sie mieten konnte. Wer weiß, vielleicht fiel ihr ja etwas anderes - etwas, das nicht Mia gehörte in den Schoß.

Durch diese Möglichkeit aufgeheitert, sprang Ripley die Stufen hinauf und joggte zur hinteren Veranda.

Nell würde schon beim Backen sein, das wusste sie, genauso wie sie wusste, dass es in der Küche himmlisch duften würde. Der größte Vorteil war, dass sie nicht erst etwas zum Frühstück auftreiben musste. Es würde ganz einfach da sein. Lecker, wunderbar und auf Wunsch serviert.

Als sie nach dem Türknauf griff, sah sie Zack und Nell durch die Glasscheibe. Sie hielten sich eng umschlungen - wie Efeuranken, die sich um eine Fahnenstange gewickelt haben, dachte Ripley -, und sie waren vollkommen ineinander versunken.

»Oh, Mann!«

Sie fluchte unterdrückt, schlich leise den Weg zurück, den sie gekommen war, und betrat dann erneut die Veranda, diesmal laut stampfend und pfeifend. Es würde den beiden Zeit verschaffen, sich voneinander...

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Autor

Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1981. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt: Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von über 500 Millionen Exemplaren. Auch in Deutschland erobern ihre Bücher und Hörbücher regelmäßig die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.
Unter dem Namen J. D. Robb veröffentlicht Nora Roberts seit Jahren ebenso erfolgreich Kriminalromane.