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Schutzlos

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am21.12.2012
Ein atemberaubendes Duell auf Leben und Tod
Sein Name ist Corte, und er ist ein »Hirte«. Im Auftrag des Staates übernimmt er die Fälle, bei denen normale Bodyguards nichts ausrichten können. Als er erfährt, dass die Familie Kessler von Henry Loving - einem berüchtigten Entführer und Folterer - bedroht wird, ist er sofort bereit, ihren Schutz zu übernehmen. Zwischen Corte und Loving ist noch eine alte Rechnung offen. Um den Kesslers wirklichen Schutz bieten zu können, muss Corte allerdings erst einmal herausfinden, worauf Loving es eigentlich abgesehen hat. Denn in dieser Familie ist niemand, was er auf den ersten Blick zu sein scheint ...

Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Seit seinem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat Jeffery Deaver sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht. Nach der weltweit erfolgreichen Kinoverfilmung begeisterte auch die TV-Serie um das faszinierende Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs die Zuschauer. Neben Lincoln Rhyme hat Deaver mit Colter Shaw einen weiteren außergewöhnlichen Serienhelden geschaffen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEin atemberaubendes Duell auf Leben und Tod
Sein Name ist Corte, und er ist ein »Hirte«. Im Auftrag des Staates übernimmt er die Fälle, bei denen normale Bodyguards nichts ausrichten können. Als er erfährt, dass die Familie Kessler von Henry Loving - einem berüchtigten Entführer und Folterer - bedroht wird, ist er sofort bereit, ihren Schutz zu übernehmen. Zwischen Corte und Loving ist noch eine alte Rechnung offen. Um den Kesslers wirklichen Schutz bieten zu können, muss Corte allerdings erst einmal herausfinden, worauf Loving es eigentlich abgesehen hat. Denn in dieser Familie ist niemand, was er auf den ersten Blick zu sein scheint ...

Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Seit seinem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat Jeffery Deaver sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht. Nach der weltweit erfolgreichen Kinoverfilmung begeisterte auch die TV-Serie um das faszinierende Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs die Zuschauer. Neben Lincoln Rhyme hat Deaver mit Colter Shaw einen weiteren außergewöhnlichen Serienhelden geschaffen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641104658
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum21.12.2012
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1943 Kbytes
Artikel-Nr.1227709
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2

Ich saß in einem der abgenutzten Sessel unseres Direktors neben einem Mann, der mich offenbar kannte, da er mir bei meinem Eintreten mit einiger Vertrautheit zugenickt hatte. Ich konnte ihn jedoch nirgends unterbringen, wusste nur, dass er Staatsanwalt war. Etwa mein Alter - vierzig - und klein, ein bisschen teigig, mit Haar, das einen Schnitt nötig hatte. Fuchsaugen.

Aaron Ellis bemerkte meinen Blick. »Du erinnerst dich an Jason Westerfield von der Staatsanwaltschaft?«

Ich täuschte kein Wiedererkennen vor und gab ihm nur die Hand.

»Freddy hat mich schon informiert.«

»Agent Fredericks?«, fragte Westerfield.

»Richtig. Er sagte, es ginge um einen Mandanten in Fairfax und einen Lifter, der in den nächsten Tagen Informationen brauchen wird.«

Westerfields Stimme war hoch und irritierend spielerisch. »Worauf Sie wetten können. Soweit wir hören, jedenfalls. Wir wissen zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel mehr, als dass der Lifter eindeutig einen Startbefehl erhalten hat. Jemand braucht bis Montagabend Informationen von dem Mann, sonst ist der Teufel los. Wir haben allerdings keine Ahnung, worum sich die ganze Scheiße dreht, pardonnez-moi.«

Während ich wie ein Staatsanwalt für einen Auftritt vor Gericht gekleidet war, trug Westerfield Freizeitkleidung - eine Kleidung, mit der man am Wochenende nicht ins Büro ging, sondern zum Campen. Chinos, ein kariertes Hemd und eine Windjacke. Ungewöhnlich für Washington, wo Bürostunden am Samstag und Sonntag keine Seltenheit waren. Vielleicht ist er ein Cowboy, kam mir in den Sinn. Ich bemerkte auch, dass er auf der Sesselkante saß und Akten mit seinen Stummelfingern umklammerte. Nicht weil er nervös gewesen wäre - er sah nicht wie der Typ aus, der überhaupt nervös wurde -, sondern weil er angespannt und voller Tatendrang war. Ein Feuer brannte in ihm.

Hinter uns ertönte eine weibliche Stimme. »Entschuldigen Sie bitte die Verspätung.«

Eine Frau von etwa dreißig stieß zu uns. Eine bestimmte Art von Nicken, und mir war klar: Sie war Westerfields Assistentin. Straff frisiertes Haar, das an den Schultern endete, blond. Neue oder frisch aus der Reinigung kommende Blue Jeans, ein weißer Pullover unter einer braunen Sportjacke und ein Halsband mit eindrucksvollen, cremefarbenen Perlen. Ihre Ohrringe waren ebenfalls Perlen, begleitet von gleichermaßen fesselnden Diamanten. Trotz ihrer Jugend trug sie eine Brille mit drei verschiedenen Brennweiten, dunkel gerahmt - ich sah es an der Art, wie ihr Kopf leicht auf und ab ging, als sie das Büro und mich in Augenschein nahm. Ein Schäfer muss die Konsumgewohnheiten seiner Mandanten kennen - es trägt viel dazu bei, sie zu verstehen. Und ich bemerkte instinktiv Chanel, Coach und Cartier. Ein reiches Mädchen und wahrscheinlich eine der Jahrgangsbesten an der juristischen Fakultät von Yale oder Harvard.

»Das ist die stellvertretende US-Staatsanwältin Chris Teasley«, sagte Westerfield.

Sie gab mir die Hand und begrüßte Ellis.

»Ich erkläre ihnen gerade die Lage der Kesslers.« Dann, an uns gewandt: »Chris wird mit uns an der Sache arbeiten.«

»Lassen Sie uns die Einzelheiten hören«, sagte ich und nahm wahr, dass Chris die Luft mit einem dezenten Blumenduft würzte. Sie ließ ihre Aktentasche lautstark aufschnappen und gab ihrem Boss einen Ordner. Während er den Inhalt überflog, bemerkte ich eine Zeichnung an Ellis´ Wand. Sein Eckbüro war nicht groß, aber mit einer Reihe von Bildern geschmückt, einige Poster aus dem Einkaufszentrum, einige persönliche Fotos und Kunstwerke seiner Kinder. Ich betrachtete ein Aquarellbild von einem Haus auf einem Hügel; es war nicht schlecht gemacht.

An meinen Bürowänden hing nichts außer Telefonlisten.

»Die Lage ist folgende«, wandte sich Westerfield an Ellis und mich. »Das FBI-Büro in Charleston, West Virginia, hat sich heute Morgen bei mir gemeldet. Um es kurz zu machen: Die Polizei des Bundesstaats hat irgendwo in der Provinz eine Drogenrazzia durchgeführt und ist dabei über ein paar Fingerabdrücke auf einem Münztelefon gestolpert, die sich als die von Henry Loving herausstellten. Aus irgendeinem Grund waren der Haftbefehl und die Überwachungsanordnung gegen ihn nach seinem Tod nicht gelöscht worden. Nach seinem angeblichen Tod, wie es aussieht. Die Polizisten riefen unsere Leute an, und wir nahmen die Sache in die Hand und fanden heraus, dass Loving unter falschem Namen und mit falschen Papieren vor einer Woche in Charleston gelandet ist. Schließlich konnten sie ihn heute Vormittag zu einem Motel in Winfield zurückverfolgen. Aber er war bereits abgereist, wenige Stunden zuvor, gegen halb neun. Mit unbekanntem Ziel natürlich.«

Auf ein Nicken ihres Chefs hin fuhr Teasley fort. »Die richterliche Anordnung seiner Überwachung ist technisch gesehen noch in Kraft; deshalb haben die Agenten die E-Mails im Motel überprüft. Er hat eine bekommen und eine abgeschickt: der Startbefehl und seine Bestätigung.«

»Was treibt er in West Virginia?«, fragte Ellis.

Ich kannte Loving besser als irgendwer sonst im Raum. »Er hat meist mit einem Partner gearbeitet«, sagte ich. »Vielleicht holt er jemanden dort ab. Und Waffen. Er hat sie sicher nicht mit ins Flugzeug genommen. So oder so wird er die Flughäfen in der Nähe von Washington meiden. Viele Leute hier erinnern sich noch an sein Aussehen nach... nach dem Vorfall vor ein paar Jahren. Gibt es eine E-Mail-Adresse des Absenders?«

»Über Proxys umgeleitet. Nicht zurückzuverfolgen.«

»Anrufe von oder zu seinem Zimmer im Motel?«

»Mais non.«

Das Französisch nervte. War Westerfield gerade von einem Pauschalurlaub zurückgekehrt, oder paukte er es, weil er einen algerischen Terroristen verfolgte?

»Was genau stand in der E-Mail, Jason?«, fragte ich geduldig.

Auf ein Nicken von ihm übernahm Teasley. »Wie Sie sagten, wurde nur grünes Licht gegeben. Sie müssen die Einzelheiten also bereits in früheren Gesprächen festgelegt haben.«

»Weiter«, bat ich.

Die Frau las vor: » Loving - Betr.: Kessler. Start frei. Brauche Einzelheiten, gemäß Absprache, bis Montag Mitternacht, sonst nicht hinnehmbare Folgen, wie erklärt. Sobald Sie die Information haben, muss Subjekt eliminiert werden. Ende des Zitats. Eine Adresse in Fairfax wird genannt.«

Nicht hinnehmbare Folgen ... ist der Teufel los.

»Keine Audiodatei?«

»Nein.«

Ich war enttäuscht. Stimmanalyse kann eine Menge über den Anrufer verraten: Geschlecht, meistens nationale und regionale Wurzeln, Krankheiten, selbst über die Form von Nase, Mund und Kehle lassen sich vernünftige morphologische Schlussfolgerungen anstellen. Aber wenigstens hatten wir eine bestätigte Schreibweise des Namens unseres Mandanten, was ein Plus war.

»Kessler ist Polizist in Washington, D. C. Ryan Kessler, Detective«, erklärte Westerfield.

»Lovings Antwort?«

» Bestätigt. Sonst nichts.«

»Der Auftraggeber will die Einzelheiten « - Westerfield malte Anführungszeichen in die Luft - »bis Montagabend. Einzelheiten ...«

Ich bat darum, den Ausdruck sehen zu dürfen. Bemerkte ein leichtes Zögern bei Teasley, die das Blatt erst an mich weiterreichte, als Westerfield keine Reaktion zeigte.

Ich las den kurzen Absatz durch. »Grammatik, Rechtschreibung und Interpunktion sind gut. Gemäß wird heute eher selten gebraucht und ist korrekt benutzt.« Teasley runzelte die Stirn über diese Beobachtung. »Und passende Kommas um die Apposition nach Einzelheiten , was man selten sieht.«

Jetzt starrten mich alle an. Ich hatte vor langer Zeit Linguistik studiert. Ein bisschen Philologie ebenfalls, das Studium von Sprachen durch Analyse von Texten. Ich hatte es hauptsächlich zum Zeitvertreib getan, aber hin und wieder erwies es sich als ganz nützlich.

Ellis zupfte an seinem Kragen. Er war im College in der Ringermannschaft gewesen, betrieb meines Wissens aber jetzt nicht mehr viel Sport. Er war trotzdem immer noch gebaut wie ein eisernes Dreieck. »Loving ist heute Morgen um halb neun aufgebrochen. Er ist wahrscheinlich bewaffnet, also wird er nicht geflogen sein ... und er will nicht riskieren, in einem Flughafen hier in der Gegend gesehen zu werden, wie Sie gesagt haben, Corte. Damit ist er noch etwa vier Stunden entfernt.«

»Sein Fahrzeug?«, fragte ich.

»Nichts bisher. Ein FBI-Team klappert die Motels und Restaurants in der Stadt ab.«

»Was weiß dieser Kessler, woran der Auftraggeber so ungemein interessiert ist?«, wollte mein Boss wissen.

»Keine Ahnung«, sagte Westerfield.

»Wer genau ist dieser Kessler?«, fragte ich.

»Ich habe ein paar Einzelheiten«, sagte Teasley.

Während die junge Anwältin in einer Akte blätterte, fragte ich mich, warum Westerfield zu uns gekommen war. Wir sind als die Bodyguards bekannt, an die man sich wendet, wenn alle Stricke reißen (zumindest bezeichnet uns Aaron Ellis bei Etat-Anhörungen so, was ich ein bisschen peinlich finde, aber in Kongress und Senat kommt es offenbar gut an). Die Diplomatic Security des Außenministeriums und der Secret Service bewachen amerikanische Regierungsvertreter und ausländische Staatsoberhäupter. Das Zeugenschutzprogramm stattet edelmütig wie niederträchtig Gesinnte mit neuen Identitäten aus und lässt sie auf die Welt los. Wir dagegen greifen nur ein, wenn es eine unmittelbar bevorstehende, glaubhafte Bedrohung gegen einen bekannten Mandanten gibt. Man hat uns auch schon die »Notaufnahme des...

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Autor

Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Seit seinem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat Jeffery Deaver sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht. Nach der weltweit erfolgreichen Kinoverfilmung begeisterte auch die TV-Serie um das faszinierende Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs die Zuschauer. Neben Lincoln Rhyme hat Deaver mit Colter Shaw einen weiteren außergewöhnlichen Serienhelden geschaffen.