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Imperium

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.03.2013
Macht will ein Imperium
'Pompeji' war ein internationaler Triumph. Robert Harris versteht es wie kein Zweiter, die Antike mit Leben zu füllen und die Gegenwart in einem Roman zu beschreiben, der vor zweitausend Jahren spielt. Im Mittelpunkt von 'Imperium' steht ein gerissener, mit allen Wassern gewaschener Anwalt und geborener Machtpolitiker: Marcus Tullius Cicero.
Ein unbekannter junger Anwalt - hochintelligent, sensibel und enorm ehrgeizig - betritt das Zentrum der Macht. Er hat nur ein Ziel: Er will nach ganz oben. Der Fall eines Kunstsammlers, der vor der Willkür eines skrupellosen und gierigen Gouverneurs fliehen muss, kommt ihm da gerade recht. Der Gouverneur hat einflussreiche und gefährliche Freunde im Senat, und sollte der Anwalt den Fall gewinnen, würde er die gesamte alte Machtclique zerschlagen. An die Niederlage wagt er nicht zu denken, sie könnte ihn das Leben kosten. Eine einzige Rede kann über sein Schicksal und die Zukunft einer Weltmacht entscheiden, doch seine gefährlichste Waffe ist das Wort.
Die Weltmacht am Scheideweg ist Rom. Der Name des jungen Anwalts ist Marcus Tullius Cicero, Außenseiter, Philosoph, brillanter Redner und der erste Politiker modernen Stils.
Ein topaktueller Roman im historischen Gewand.

Robert Harris wurde 1957 in Nottingham geboren und studierte in Cambridge. Seine Romane »Vaterland«, »Enigma«, »Aurora«, »Pompeji«, »Imperium«, »Ghost«, »Titan«, »Angst«, »Intrige«, »Dictator«, »Konklave«, »München«, »Der zweite Schlaf«, »Vergeltung« und zuletzt »Königsmörder« wurden allesamt internationale Bestseller. Seine Zusammenarbeit mit Roman Pola?ski bei der Verfilmung von »Ghost« (»Der Ghostwriter«) brachte ihm den französischen »César« und den »Europäischen Filmpreis« für das beste Drehbuch ein. Die Verfilmung von »Intrige« - wiederum unter der Regie Pola?skis - erhielt auf den Filmfestspielen in Venedig 2019 den großen Preis der Jury, den Silbernen Löwen. Robert Harris lebt mit seiner Familie in Berkshire.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextMacht will ein Imperium
'Pompeji' war ein internationaler Triumph. Robert Harris versteht es wie kein Zweiter, die Antike mit Leben zu füllen und die Gegenwart in einem Roman zu beschreiben, der vor zweitausend Jahren spielt. Im Mittelpunkt von 'Imperium' steht ein gerissener, mit allen Wassern gewaschener Anwalt und geborener Machtpolitiker: Marcus Tullius Cicero.
Ein unbekannter junger Anwalt - hochintelligent, sensibel und enorm ehrgeizig - betritt das Zentrum der Macht. Er hat nur ein Ziel: Er will nach ganz oben. Der Fall eines Kunstsammlers, der vor der Willkür eines skrupellosen und gierigen Gouverneurs fliehen muss, kommt ihm da gerade recht. Der Gouverneur hat einflussreiche und gefährliche Freunde im Senat, und sollte der Anwalt den Fall gewinnen, würde er die gesamte alte Machtclique zerschlagen. An die Niederlage wagt er nicht zu denken, sie könnte ihn das Leben kosten. Eine einzige Rede kann über sein Schicksal und die Zukunft einer Weltmacht entscheiden, doch seine gefährlichste Waffe ist das Wort.
Die Weltmacht am Scheideweg ist Rom. Der Name des jungen Anwalts ist Marcus Tullius Cicero, Außenseiter, Philosoph, brillanter Redner und der erste Politiker modernen Stils.
Ein topaktueller Roman im historischen Gewand.

Robert Harris wurde 1957 in Nottingham geboren und studierte in Cambridge. Seine Romane »Vaterland«, »Enigma«, »Aurora«, »Pompeji«, »Imperium«, »Ghost«, »Titan«, »Angst«, »Intrige«, »Dictator«, »Konklave«, »München«, »Der zweite Schlaf«, »Vergeltung« und zuletzt »Königsmörder« wurden allesamt internationale Bestseller. Seine Zusammenarbeit mit Roman Pola?ski bei der Verfilmung von »Ghost« (»Der Ghostwriter«) brachte ihm den französischen »César« und den »Europäischen Filmpreis« für das beste Drehbuch ein. Die Verfilmung von »Intrige« - wiederum unter der Regie Pola?skis - erhielt auf den Filmfestspielen in Venedig 2019 den großen Preis der Jury, den Silbernen Löwen. Robert Harris lebt mit seiner Familie in Berkshire.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641108328
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum11.03.2013
ReiheCicero
Reihen-Nr.1
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3263 Kbytes
Artikel-Nr.1251165
Rubriken
Genre9200
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Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL II

Der Tag, der sich als Wendepunkt erweisen sollte, begann wie jeder andere damit, dass Cicero eine Stunde vor Tagesanbruch als Erster im Haus aufstand. Ich lauschte den dumpfen Schritten auf den Holzbohlen über mir, während er die Übungen absolvierte, die er bei unserem Aufenthalt in Rhodos vor sechs Jahren gelernt hatte. Ich blieb noch kurz im Dunkeln liegen, rollte dann meine Strohmatte zusammen und wusch mir das Gesicht. Es war der erste November, ein kalter Tag.

Cicero wohnte auf dem Esquilin in einem bescheidenen zweistöckigen Haus, das zwischen einem Tempel und einem Wohnblock erbaut worden war. Wenn man sich allerdings die Mühe machte, aufs Dach zu steigen, dann wurde man mit einem herrlichen Ausblick belohnt, der in westlicher Richtung über das dunstige Tal bis zu den großen Tempeln auf dem etwa eine halbe Meile entfernten Kapitolshügel reichte. Das Haus gehörte eigentlich seinem Vater, aber da der alte Herr nicht mehr der Gesündeste war und nur noch selten vom Land in die Stadt kam, hatte es Cicero ganz für sich - zusammen mit Terentia, seiner fünfjährigen Tochter Tullia und zwölf Sklaven: mich, den mir unterstellten Schreibern Sositheus und Laurea, dem Hausverwalter Eros, Terentias geschäftlichem Berater und Privatsekretär Philotimus, zwei Hausmädchen, einem Kindermädchen, einem Koch, einem Diener und einem Türwächter. Dann gab es da noch einen alten blinden Philosophen, den Stoiker Diodotos, der sich gelegentlich aus seinem Zimmer heraustastete und Cicero, wenn es diesem nach einem Disput verlangte, beim Abendessen Gesellschaft leistete. Macht insgesamt fünfzehn Haushaltsmitglieder. Terentia beklagte sich zwar ständig über die beengten Verhältnisse, aber Cicero wollte nicht umziehen, weil er zu jener Zeit immer noch ganz in seiner »Mann-des-Volkes-Rolle« aufging und das Haus perfekt zu seinem Ruf passte.

Wie an jedem Tag, so streifte ich mir auch an jenem Morgen als Erstes eine Kordel über mein linkes Handgelenk, an der ein kleines, von mir selbst entworfenes Notizbuch hing. Es bestand nicht aus den üblichen ein oder zwei, sondern aus vier Wachstafeln in Buchenholzrahmen, die sehr dünn und auf beiden Seiten beschreibbar waren und über Scharniere verfügten, sodass ich das Notizbuch auf- und zuklappen konnte. So konnte ich während eines Diktats weitaus mehr Text aufnehmen als ein durchschnittlicher Sekretär, dennoch steckte ich mir angesichts Ciceros gewaltigen Redeflusses immer noch ein paar Notizbücher zur Reserve ein. Dann zog ich den Vorhang des Fensters in meinem winzigen Raum auf, ging durch den Innenhof ins Tablinum, zündete die Lampen an und überprüfte, ob alles an seinem Platz war. Auf dem einzigen Möbelstück im Raum, einer Anrichte, stand eine Schale mit Kichererbsen. (Ciceros Name war vom Wort cicer abgeleitet, was Kichererbse bedeutet, und da Cicero glaubte, dass in der Politik ein ungewöhnlicher Name von Vorteil sei, achtete er sehr darauf, die Aufmerksamkeit darauf zu lenken.) Wenn alles zu meiner Zufriedenheit war, ging ich durch das Atrium in den Empfangsraum, wo der Türwächter auf mich wartete. Seine Hand lag schon auf dem großen eisernen Türriegel. Mit einem Blick durch ein schmales Fenster überprüfte ich, ob es schon hell genug war. Wenn ja, gab ich dem Türwächter mit einem Nicken das Zeichen zum Öffnen.

Draußen in der Kälte wartete schon die übliche Menge an Unglücksraben und Verzweifelten. Während sie eintraten, notierte ich mir die Namen. Die meisten waren mir bekannt. Fremde fragte ich nach dem Namen. Die üblichen Versager schickte ich wieder weg. Die unumstößliche Anweisung lautete: »Wenn er wählen darf, lass ihn rein.« Folglich füllte sich das Tablinum schnell mit nervösen Klienten, von denen jeder seinen Teil an des Senators Zeit beanspruchte. Ich blieb an der Tür stehen, bis ich glaubte, dass alle Wartenden hereingekommen waren, und machte gerade den ersten Schritt zurück ins Haus, als ein Mann in Trauerkleidung bedrohlich im Türrahmen auftauchte. Ich scheue mich nicht, zu gestehen, dass er mir mit seinem verstaubten Gewand, den zerzausten Haaren und seinem unrasierten Gesicht Angst einjagte.

»Tiro!«, sagte er. »Den Göttern sei Dank!« Er sank erschöpft gegen den Türrahmen und schaute mich aus blassen, leblosen Augen an. Ich schätze, er muss damals so um die fünfzig gewesen sein. Im ersten Augenblick wusste ich nicht, wer er war, aber da es zu den Aufgaben eines politischen Sekretärs gehört, Gesichtern Namen zuordnen zu können, fügten sich vor meinem geistigen Auge trotz seines Zustandes nach und nach die Teile eines Bildes zusammen: ein großes Haus mit Blick aufs Meer, ein kunstvoll angelegter Garten, eine Sammlung Bronzestatuen, eine Stadt irgendwo in Sizilien, im Norden - richtig, Thermae.

»Sthenius aus Thermae«, sagte ich und streckte die Hand aus. »Herzlich willkommen.«

Es stand mir nicht zu, sein Äußeres zu kommentieren oder ihn danach zu fragen, was er Hunderte von Meilen entfernt von zu Hause zu tun habe, und das unter so offensichtlich üblen Umständen. Ich ließ ihn im Tablinum warten und ging in Ciceros Arbeitszimmer. Der Senator, der an jenem Morgen bei Gericht einen des Vatermordes angeklagten Jugendlichen zu verteidigen hatte und außerdem zur Nachmittagssitzung im Senat erwartet wurde, knetete zur Kräftigung seiner Fingermuskeln einen kleinen Lederball, während ihm sein Diener die Toga anlegte. Er hörte dem jungen Sositheus zu, der ihm einen Brief vorlas, und diktierte gleichzeitig Laurea, dem ich die Grundzüge meiner Kurzschrift beigebracht hatte, eine Botschaft. Als ich eintrat, warf er mir den Ball zu, den ich reflexartig auffing, und bedeutete mir, ihm die Besucherliste zu geben. Er las sie begierig durch, wie jeden Morgen. Wer war ihm über Nacht ins Netz gegangen? Irgendein prominenter Bürger aus einem nützlichen Wahlbezirk? Einer aus Sabatina vielleicht? Oder Pomptina? Oder ein Geschäftsmann, der so reich war, dass er bei den Konsulatswahlen zu den ersten stimmberechtigten Zenturien gehörte? Aber heute handelte es ich nur um die üblichen kleinen Fische, sodass sein Gesicht immer länger wurde, je näher er dem Ende der Liste kam.

»Sthenius?« Er unterbrach das Diktat. »Das ist doch dieser Sizilier, oder? Der Reiche mit den Bronzestatuen? Schätze, wir hören uns mal an, was er will.«

»Sizilier dürfen nicht wählen«, bemerkte ich.

»Pro bono«, sagte er mit unbewegtem Gesicht. »Außerdem hat er Bronzestatuen. Lass ihn als Ersten rein.«

Also holte ich Sthenius, dem Ciceros Standardbegrüßung zuteil wurde - ein Lächeln, das schon zu seinem Markenzeichen geworden war; der männlich kräftige Händedruck mit beiden Händen; der lange, ernste Blick in die Augen. Dann bat er ihn, Platz zu nehmen, und fragte, was ihn nach Rom führe. Nach und nach wurden meine Erinnerungen an Sthenius wieder wach. Zwei Mal, als Cicero zur Anhörung von Streitsachen nach Thermae gereist war, hatten wir in seinem Haus übernachtet. Er war einer der führenden Bürger der Provinz gewesen, doch von der Vitalität und dem Selbstvertrauen von damals war nichts mehr zu spüren. Er brauche Hilfe, sagte er. Er stehe vor dem Ruin. Sein Leben sei in ernster Gefahr. Man habe ihn ausgeraubt.

»Tatsächlich?«, sagte Cicero. Während er mit halbem Ohr zuhörte, schaute er auf eine Urkunde, die vor ihm auf dem Schreibpult lag. Elendsgeschichten wie diese waren für einen beschäftigten Anwalt nichts Besonderes. »Du hast mein Mitgefühl. Ausgeraubt von wem?«

»Vom Statthalter in Sizilien, Gaius Verres.«

Der Senator schaute augenblicklich auf.

Danach war Sthenius nicht mehr zu bremsen. Während es nur so aus ihm heraussprudelte, bedeutete mir Cicero mit einer unauffälligen Handbewegung, dass ich mitschreiben solle. Als Sthenius seinen Redefluss kurz unterbrechen musste, um Luft zu holen, bat Cicero ihn behutsam, doch ein bisschen zurückzugehen, etwa drei Monate, bis zu dem Tag, an dem er den ersten Brief von Verres erhalten habe. »Wie hast du darauf reagiert?«

»Ich war natürlich etwas beunruhigt. Er hat schließlich einen gewissen Ruf. Verres heißt ja Eber, und die Leute nennen ihn den Eber mit der blutverschmierten Schnauze. Ich konnte mich kaum widersetzen.«

»Hast du den Brief noch?«

»Ja.«

»Und in dem Brief hat Verres deine Kunstsammlung explizit erwähnt?«

»Ja, sicher. Er hat geschrieben, dass er davon gehört hätte und dass er sie sich gern anschauen würde.«

»Und wann ist er dann gekommen und hat sich bei dir eingenistet?«

»Schon bald, höchstens eine Woche später.«

»War er allein?«

»Nein, er war in Begleitung seiner Liktoren. Die musste ich auch unterbringen. Leibwächter sind ja immer grobe Burschen, aber so üble Schläger wie die hatte ich noch nie gesehen. Ihr Anführer Sextius ist der offizielle Scharfrichter für ganz Sizilien. Er presst seinen Opfern Bestechungsgelder ab. Wenn sie nicht wollen, dass er pfuscht - sie also vor der Exekution übel zurichtet -, dann müssen sie ihn bestechen.« Sthenius schluckte und atmete schwer. Wir warteten.

»Lass dir ruhig Zeit«, sagte Cicero.

»Ich hatte gedacht, dass er nach der Reise vielleicht erst ein Bad nehmen wollte und dass wir danach zu Abend essen würden, aber keine Rede davon, er wollte auf der Stelle die Sammlung sehen.«

»Ich kann mich an einige außergewöhnliche Stücke erinnern.«

»Die Sammlung war mein Leben, Senator, ganz einfach. Dreißig Jahre Herumreisen und Feilschen. Korinthische und delische Bronzestatuen, Gemälde, Silberzeug - jedes einzelne Stück habe ich selbst begutachtet und ausgesucht. Ich hatte Myrons Diskuswerfer und den Speerträger von Polyklet. Und ein paar...

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Kritik
"Liest sich streckenweise wie ein John-Grisham-Gerichtsthriller."
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Autor

Robert Harris wurde 1957 in Nottingham geboren und studierte in Cambridge. Seine Romane »Vaterland«, »Enigma«, »Aurora«, »Pompeji«, »Imperium«, »Ghost«, »Titan«, »Angst«, »Intrige«, »Dictator«, »Konklave«, »München«, »Der zweite Schlaf«, »Vergeltung« und zuletzt »Königsmörder« wurden allesamt internationale Bestseller. Seine Zusammenarbeit mit Roman Polanski bei der Verfilmung von »Ghost« (»Der Ghostwriter«) brachte ihm den französischen »César« und den »Europäischen Filmpreis« für das beste Drehbuch ein. Die Verfilmung von »Intrige« - wiederum unter der Regie Polanskis - erhielt auf den Filmfestspielen in Venedig 2019 den großen Preis der Jury, den Silbernen Löwen. Robert Harris lebt mit seiner Familie in Berkshire.