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Perfect Twin - Die Rebellion

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.07.2020
Es kann nur eine geben
Zhara und Elysia - von außen sind sie nicht zu unterscheiden, doch der Schein trügt. Elysia ist Zharas Klon, eine perfektere Version ihrer selbst, und durch ihre bloße Existenz hat sie Zhara alles genommen. Nun, da Zhara die Wahrheit kennt, ist sie fest entschlossen, ihren Klon aus dem Weg zu räumen. Elysia weiß um Zharas Schmerz, doch kann und will sie ihren Platz nicht aufgeben. Nicht, seitdem sie weiß, dass sie eine Seele hat und viel mehr als nur ihr eigenes Leben auf dem Spiel steht ...

Rachel Cohn ist seit Jahren eine renommierte Autorin für Jugendbücher und hat bereits zahlreiche erfolgreiche Romane veröffentlicht. Unter anderem schrieb sie gemeinsam mit David Levithan »Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht« (nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis). Sie hat keine Hobbies, es sei denn, man zählt die Suche nach dem perfekten Cappuccino darunter. Und sie verbringt viel Zeit damit, ihre Musiksammlung und ihre Bücher zu sortieren oder mit ihren beiden Katzen Bunk und McNulty herumzuhängen.
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Produkt

KlappentextEs kann nur eine geben
Zhara und Elysia - von außen sind sie nicht zu unterscheiden, doch der Schein trügt. Elysia ist Zharas Klon, eine perfektere Version ihrer selbst, und durch ihre bloße Existenz hat sie Zhara alles genommen. Nun, da Zhara die Wahrheit kennt, ist sie fest entschlossen, ihren Klon aus dem Weg zu räumen. Elysia weiß um Zharas Schmerz, doch kann und will sie ihren Platz nicht aufgeben. Nicht, seitdem sie weiß, dass sie eine Seele hat und viel mehr als nur ihr eigenes Leben auf dem Spiel steht ...

Rachel Cohn ist seit Jahren eine renommierte Autorin für Jugendbücher und hat bereits zahlreiche erfolgreiche Romane veröffentlicht. Unter anderem schrieb sie gemeinsam mit David Levithan »Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht« (nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis). Sie hat keine Hobbies, es sei denn, man zählt die Suche nach dem perfekten Cappuccino darunter. Und sie verbringt viel Zeit damit, ihre Musiksammlung und ihre Bücher zu sortieren oder mit ihren beiden Katzen Bunk und McNulty herumzuhängen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641110062
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum13.07.2020
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1666 Kbytes
Artikel-Nr.4940643
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


ZHARA

PROLOG

Deathparty! Deathparty!«

Wir brüllen das Wort im Chor, trommeln dazu mit den Fäusten auf das Deck des Segelboots, auf dem wir uns zum Sonnenbaden ausgestreckt haben. Irgendwann wird das Wetter schon kommen. Das Unwetter. Meine beiden Schicksalsgefährten kenne ich noch nicht mal vierundzwanzig Stunden. Sie sind wie ich ausgebrochen. Davongelaufen. Aber wir fühlen uns bereits so eng miteinander verbunden, dass wir einen Todespakt geschlossen haben.

Die Wahrheit ist: Reggie, Holly und ich sind eine riesengroße Mogelpackung. Unsere Deathparty ist nicht wirklich ein Todespakt. Sie ist ein Spiel, ein tollkühnes Wagnis, der Name, den wir unserem gemeinsamen Abenteuer gegeben haben. Wir wollen das legendäre Demesne erreichen - den Ort, an den man ohne besondere persönliche Einladung nur gelangen kann, wenn man tot ist. Um dann in einen Klonsklaven verwandelt zu werden. Die reichsten Superreichen der Welt, die sich Demesne als Zuflucht geschaffen haben und die Insel und alles, was darauf ist, besitzen, haben den Zutritt zu ihrem Heiligtum strikt beschränkt. Nur geladene Gäste sind willkommen. Drei verurteilte Jugendliche, die den verrückten Traum haben, ein einziges Mal Demesne zu sehen, würden niemals dorthin eingeladen werden. Aber wir wagen es! Wir werden es mit den mächtigen Wogen und allem, was uns sonst noch erwarten mag, aufnehmen, um dorthin zu gelangen. Es ist den Versuch wert. Lasst uns Spaß haben!

»Death-par-ty!«

In Cerulea, wo wir herkommen, sticht die Sonne gnadenlos vom Himmel. Sonne und Hitze, etwas anderes kennen wir nicht. Die einzige Abwechslung, die das Wetter dort bietet, sind die Buschfeuer in den Hügeln, deren Ascheflocken bis zu unserer Stadt herüberwehen. Dann wird bei uns die Wasserversorgung für einen Tag oder zwei abgedreht, um die spärlichen Vorräte für die Brandbekämpfung zu nutzen. Solche Feuer ereignen sich so oft, dass nicht einmal mehr von Katastrophen gesprochen werden kann. Nur von weiterer Zerstörung, die aber weit weniger schlimm sei - so hören unsere Eltern nicht auf, uns in Erinnerung zu rufen -, als all das, was ihre Generation durchmachen musste.

Die Sonne brennt von einem wolkenlosen blauen Himmel auf uns herunter, auf unsere kleine Gemeinschaft, die irgendwo auf dem Ozean zwischen den Inseln des Demesne-Archipels treibt. Meine Schicksalsgefährten und ich brüllen, singen, rufen herausfordernd: »Death-par-ty!«

Uns ist langweilig, wir sind total auf Raxia.

»Was habt ihr zwei eigentlich angestellt?«, fragt Reggie Holly und mich. Sich gegenseitig die eigenen Verbrechen und Gesetzesübertretungen erzählen: immer ein guter Anfang für ein Gespräch.

»Vandalismus einer Entsalzungsanlage«, sagt Holly. »War aber nur ein cool aussehendes Graffiti. Ich kapier immer noch nicht, was daran so schlimm gewesen sein soll. Ich hab ja nicht das ganze Ding in die Luft gejagt oder so.«

»Die alten Leute, die während der Wasserkriege aufgewachsen sind«, sagt Reggie, »hängen viel zu sehr an ihrer kostbaren flüssigen Ressource. Wenn sie die bedroht sehen, rasten sie sofort total aus.«

»Ihr großes Trauma«, seufze ich. »Höchste Zeit, dass sie drüber hinwegkommen.«

»Mir war gar nicht klar, dass das Gebäude ein Hochsicherheitstrakt war. Jedenfalls total hässlich und nichtssagend. Hätte etwas Farbe vertragen können, fand ich. Und ein paar kunstvoll gemalte Penis-Clown-Gesichter.«

Reggie prustet los. »Das warst du? Ich hab die Gesichter durch den Zaun gesehen, als die Wachleute mit Bürste und Schrubber am Werk waren. Super Graffiti!«

»Danke«, sagt Holly. »Leider wusste der Richter meine Kreativität nicht zu würdigen. Er hat mich zur Umerziehung ins Lager geschickt. Und ihr beide?«

»Ich hab einen Dünenreiter geklaut«, sagt Reggie, »und bin damit zum Spaß etwas rumgekurvt.«

»Okay«, meint Holly unbeeindruckt.

»Ich hab ihn von der Base geklaut«, fügt Reggie hinzu.

»Boah!«, rufen Holly und ich wie aus einem Mund.

»Mein Dad ist dort Ausbilder«, sage ich. Das Militär ist ihm wichtiger als ich, denke ich. Beziehungsweise unsere Universalarmee, kurz Uni-Army. »Ihr könnt von Glück reden, dass ihr in ein Camp für schwer erziehbare Jugendliche gesteckt worden seid. Ihr hättet auch ins Gefängnis kommen können.«

»Wäre normalerweise auch so gewesen«, sagt Reggie. »Aber meine Mom ist Oberstleutnant in der Uni-Army. Wie sonst hätte ich es schaffen sollen, auf die Base zu kommen? Sie hat den Richter angefleht, dieses eine Mal Milde walten zu lassen. Und was war dein Verbrechen, Zhara?«

»Raxia!«, sage ich und wir lachen alle. Bei den alten Griechen war ataraxia das Wort für einen Zustand erhabener, exquisiter Ruhe und Ausgeglichenheit, der Freiheit von Mühe und Sorge. Raxia heißt bei uns die Pille, die das gleiche Gefühl erzeugt. Ein angenehmes, leichtes Prickeln. Süß, sanft und großartig.

Meine Antwort war witzig, aber wahr. Für meinen Vater bestand die Lösung meines massiven Drogenproblems darin, mich fortzuschicken, statt sich mit mir auseinanderzusetzen. Er wusste, dass ich dem Angebot nicht würde widerstehen können: entweder für immer von ihm rausgeschmissen zu werden oder in ein Camp für schwer erziehbare Jugendliche zu gehen, um dort gegen meine Sucht anzukämpfen. Er hatte eins in der Nähe von Demesne ausgesucht. Dad wusste, wenn er mich damit lockte, würde ich widerstandslos abziehen. Obwohl die Insel mit dem Camp immer noch ziemlich weit vom Paradies Demesne entfernt liegt, würde ich wahrscheinlich niemals näher an Demesne herankommen.

Als ich klein war, sang meine Mutter mich immer mit einem kleinen Lied in den Schlaf, das sie über Demesne gedichtet hatte:

Schlafe, mein Mädchen, und träume süß - in Demesne wartet auf dich das Paradies.

Schlafe, mein Mädchen, und träume süß - und bist du erwacht, weilst du, wo über üppigem Grün der Himmel lacht.

Überall bei uns zu Hause gab es damals Fotos und Gemälde von Demesne: vom violetten Meer Ion, von den smaragdgrünen Bergen, von den luxuriösen Anwesen, die für die reichsten Menschen der Welt erbaut worden waren. Die Bilder waren überall an den Wänden zu sehen. Ich glaube, erst als ich vier Jahre alt war, habe ich begriffen, dass wir gar nicht auf Demesne lebten. Unsere ausgehungerte Welt muss daran erinnert werden, dass es Schönheit gibt, sagte Mom jedes Mal, wenn Dad gegen eine neue Demesne-Themen-Deko im Haus protestierte. Es gab violett gestrichene Wände im Schlafzimmer, Plastikpalmen im Wohnzimmer und eine Secondhand-Sauerstoff-Maschine in Moms Bastelzimmer, damit sie eine Ahnung von der Premiumluft bekam, die auf Demesne überall eingeatmet werden kann. Warum soll es das Paradies nicht für alle geben?, fragte Mom immer wieder.

Ich glaube, irgendwann hatte sie es einfach satt, noch länger darauf zu warten, dass Dad ihre Begeisterung endlich teilte und sich mit ihr ins Paradies aufmachte. Als ich acht war, verließ sie uns und ist ein Jahr später gestorben. Ich hörte nie auf, mich nach ihr zu sehnen - und nach Demesne, wohin ich eines Tages unbedingt wollte. Weil sie es nicht mehr dahin geschafft hatte.

Gestern war es dann so weit. Da habe ich Reggie und Holly im Umerziehungscamp kennengelernt und ihnen vorgeschlagen, gemeinsam mit mir zu fliehen. Wir würden mitten in der Nacht ein Segelboot klauen und dann nach Demesne schippern. Das Raxia, das ich in meinem Seesack mitgeschmuggelt hatte, reichte, um sie zu diesem wilden Ausflug zu überreden. Wir wussten, dass man uns nie auf die Insel lassen würde, selbst wenn ein Wunder geschehen und wir es bis dorthin schaffen würden. Aber warum sich nicht den Spaß gönnen und den Versuch wagen? Lasst uns die Party der reichen Leute auf Demesne sprengen!

»Deathparty! Wir kommen!«, brüllt Reggie aufgeregt.

»Kein Scherz!«, ruft Holly und zeigt zum Himmel.

»Nein, tödlicher Ernst!«, rufe ich.

Der Himmel hat plötzlich die Farbe gewechselt. Aus dem Tag ist mit einem Mal Nacht geworden. Das wolkenlose Blau und die stechende Sonne sind verschwunden und durch eine schwarzgraue Gewitterfront ersetzt. Davor ballen sich dunkle purpurrote Wolken, durchzogen von magentafarbenen Wirbeln. Keines der Bilder, die ich davon gesehen habe, gibt den Eindruck auch nur annähernd wieder. Die Wolken sind das Markenzeichen der nach allen Seiten geschützten und abgeschirmten Biosphäre von Demesne. Die Privatinsel der reichsten Menschen der Erde ist ein perfektes Bioengineering-Produkt. Den Bewohnern wird vollkommener Luxus geboten, ideale Lebensbedingungen ohne unwillkommene Störungen. Was jedoch zur Folge hat, dass die anderen Inseln des Archipels das gesamte schlechte Wetter abkriegen, das vom exklusiven Demesne weggelenkt wird. Die Unbeständigkeiten, die an dem um Demesne gezogenen Ring abprallen, sodass dort das Wetter immer gleichbleibend heiter bleibt, bündeln und verstärken sich außerhalb der geschaffenen Schutzzone zu Monsterstürmen, die den Rest des Archipels regelmäßig verwüsten. Die sich vor uns auftürmenden Gewitterwolken sind dabei so etwas wie eine malerische Zutat.

»Diese Wolken sind so crazy«, flüstert Holly. »Total abgefahren.«

Leichter Regen besprüht unsere Körper - und er fühlt sich warm an, duftend und süß wie Tropfen von Lavendelhonig.

»Die beste Deathparty meines Lebens«, murmle ich und fühle mich wie berauscht von den...

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Rachel Cohn ist seit Jahren eine renommierte Autorin für Jugendbücher und hat bereits zahlreiche erfolgreiche Romane veröffentlicht. Unter anderem schrieb sie gemeinsam mit David Levithan »Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht« (nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis). Sie hat keine Hobbies, es sei denn, man zählt die Suche nach dem perfekten Cappuccino darunter. Und sie verbringt viel Zeit damit, ihre Musiksammlung und ihre Bücher zu sortieren oder mit ihren beiden Katzen Bunk und McNulty herumzuhängen.