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Ein Kuss unterm Sternenhimmel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
576 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am21.07.2014
Bis vor Kurzem führte Roxy als aufstrebendes TV-Sternchen ein Leben auf der Überholspur. Jetzt wohnt sie im verschlafenen Örtchen Lavender Heath, und ihr Traum, wieder vor der Kamera zu stehen, ist in weite Ferne gerückt. Da entdeckt sie, dass ihr Fensterputzer ein ehemaliger Popstar ist - Woody, ihr Idol aus Teenager-Tagen. Roxy verliebt sich Hals über Kopf in ihn und hofft auf ein Date. Doch Woody hat nicht nur das Berühmtsein satt, sondern auch die Fans, die ihn anhimmeln. Kann Roxy doch noch nach den Sternen greifen und das Herz ihres Traummannes erobern?

Eleanor Prescott war zehn Jahre im Bereich von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im englischen Kent. »Alice Browns Gespür für die Liebe« ist ihr erster Roman.
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Produkt

KlappentextBis vor Kurzem führte Roxy als aufstrebendes TV-Sternchen ein Leben auf der Überholspur. Jetzt wohnt sie im verschlafenen Örtchen Lavender Heath, und ihr Traum, wieder vor der Kamera zu stehen, ist in weite Ferne gerückt. Da entdeckt sie, dass ihr Fensterputzer ein ehemaliger Popstar ist - Woody, ihr Idol aus Teenager-Tagen. Roxy verliebt sich Hals über Kopf in ihn und hofft auf ein Date. Doch Woody hat nicht nur das Berühmtsein satt, sondern auch die Fans, die ihn anhimmeln. Kann Roxy doch noch nach den Sternen greifen und das Herz ihres Traummannes erobern?

Eleanor Prescott war zehn Jahre im Bereich von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im englischen Kent. »Alice Browns Gespür für die Liebe« ist ihr erster Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641131760
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum21.07.2014
Seiten576 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse911 Kbytes
Artikel-Nr.1366321
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



ROXY

Im blauen Licht der Nachtclubtoiletten stand Roxy auf Zehenspitzen vor dem Spiegel und linste angestrengt hinein. Mehrere Roxys blinzelten ihr träge entgegen. Die Checkliste durchzugehen dürfte sich heute Abend etwas schwieriger gestalten. Sie kniff ein Auge zu, um die anderen Roxys auszublenden. Sie musste sich konzentrieren - schließlich stand einiges auf dem Spiel …

HAARE. Hah! Dass ihre Haare der Hammer waren, sah sie auch ohne Brille; sie waren blonder als Vanille-Eiscreme! Ungeschickt wollte sie die Enden um die Finger zwirbeln - verfehlte sie knapp - und verhakte sich stattdessen im Ohrring.

MAKE-UP. Nicht so einfach - aber sie konnte eindeutige Lippenstiftspuren entdecken. Das war der Vorteil von knallrotem Lippenstift: maximale Sichtbarkeit, selbst mit biervernebelter Sicht. Wankend beugte sie sich vor, um nachzuschauen, ob sie noch etwas anderes entdecken könnte.

»Dreck!«

Ihre Nase titschte schmerzhaft gegen das kalte Spiegelglas.

Blinzelnd schluckte sie den Schmerz herunter, kramte in der Handtasche nach dem Eyeliner und trug noch eine weitere dicke Schicht auf. »Im Sweiffelsfalle …«, belehrte sie lallend die leere Damentoilette. Mit unverhohlenem Stolz konnte sie von sich behaupten, seit ihrem elften Lebensjahr nicht mehr ungeschminkt aus dem Haus gegangen zu sein. Womöglich war sie zu betrunken, um geradeaus zu laufen, aber einen geraden Lidstrich bekam sie immer noch hin.

ZÄHNE. Sie fletschte selbige. Blendend weiß - genau, wie der Zahnarzt es versprochen hatte.

TEINT. Sie stand total auf den neuen Bronzeton namens Winter Clementine! Wobei - bildete sie sich das bloß ein, und hatte sie in dem bläulichen Licht einen ganz leichten Grünstich?

TITTEN. Na ja, sie sah zwei knackige Exemplare, also konnte sie so betrunken nicht sein! Entschlossen griff sie in den Ausschnitt, kramte ein wenig darin herum, bis sie alles fest im Griff hatte, und lupfte dann beide Brüste nach oben, um sie aufzuschütteln wie Frau Holle ihre prallen Daunenkissen.

»Unn ssu guter Letzt …« Sie beugte sich nach vorne und schaute sich selbst unter den Rock. Das war immer der heikelste Punkt ihrer Checkliste, vor allem angetrunken und auf Stöckelschuhen. Wie oft war sie gewankt, gestrauchelt, mit dem Kopf gegen weißes Porzellan geknallt und hatte sich eine dicke Beule an der Stirn eingefangen. Aber es war die Mühe wert. Die Zeitschriften rissen sich um Fotos von Promi-Pos mit Orangenhaut. Sämtliche Zeitungsständer waren vollgestopft mit Bildern von Unterhöschen, die zwischen berühmten Pobacken klemmten. Letzte Woche hatte Heat unter der Schlagzeile »Stars ohne Scham(-Haar)« vier Seiten über Haarentfernung mit Wachs gebracht und in der Woche zuvor eine Montage berühmter Hinterteile, mit dicken rosaroten Pfeilen, die auf kaum sichtbare Pickelchen hinwiesen. Alles schön und gut und wirklich witzig, aber in ein Taxi ein- oder auszusteigen glich dadurch inzwischen einem Spießrutenlauf durch ein Minenfeld. Früher waren die Fotografen schon froh, wenn man kurz stehen blieb und nett in die Kameras lächelte … heute lagen sie auf dem Bürgersteig, um einen Podex-Schnappschuss zu ergattern. Nicht dass Roxy etwas dagegen gehabt hätte, ihren Hintern in einer Zeitschrift zu präsentieren - aber wenn, dann bitte apricotfarben weichgezeichnet und retouchiert. Paparazzifotos waren so wenig schmeichelhaft.

Endlich hatte sie alle Punkte auf ihrer Checkliste abgehakt. Benommen richtete Roxy sich auf. Sie musste grinsen. Sie sah wirklich heiß aus. Heißer als heiß - sie war Viagra im Minikleid! Vor ihrem inneren Auge konnte sie förmlich sehen, wie ihr Terminkalender sich füllte; schneller als sie gucken konnte.

Rasch schnappte sie sich ihr iPhone, schielte mit zusammengekniffenen Augen auf das Display und tippte los.

2.09 Uhr @FoxyRoxy

Fick die Henne - ich bin DER KNALLER! Neusss Kleid echt rattenscharf. #ROXYSAYS: nich in spiegl guken, sonst versuch ich mich noch selbs anzumachen!

Schwungvoll schmiss sie das Telefon in die Handtasche, drückte die Toilettentür auf und stolzierte etwas wackelig auf den Ausgang zu. Die Nummer war ein Kinderspiel. Letzte Nacht hatte die ganze Welt sich dumm und dämlich gefeiert. Aber das gewitzte Partygirl von Welt feierte strategisch klüger. Heute war der erste Januar - und damit offiziell der ödeste Abend in jedem Promikalender. Wollte man selbst der strahlende Mittelpunkt des Abends sein, musste man aufpassen, dass einen niemand in den Schatten stellte. Nur Amateure gingen samstagsabends auf die Piste; echte Schwergewichte warteten bis Sonntagabend oder auf ein verlängertes Wochenende.

Kurz bevor sie durch die Tür auf die Straße trat, knallte sie sich rasch noch die Sonnenbrille auf die Nase. Ohne die ging sie nirgendwo hin - vor allem nachts nicht. Im Dunkeln blendete das Blitzlichtgewitter der Paparazzi umso schlimmer. Und halbblind war es unmöglich, ganz cool an den wartenden Fotografen vorbeizurauschen, ohne sich die Knöchel zu brechen. Ohne Sonnenschutz auf der Nase brannten sich die gleißend hellen Blitze förmlich in die Netzhaut, und man konnte kaum noch geradeaus sehen, geschweige denn laufen. Selbst wenn man den ganzen Abend brav gewesen war und nichts als Wasser getrunken hatte - was Roxy zugegebenermaßen in all den vielen wilden Partyjahren noch kein einziges Mal gelungen war, weshalb dieser Teil der Theorie in ihren Augen zu vernachlässigen war -, sah man im Blitzlicht der Paparazzi aus wie ein triefäugiger Alki. Roxy war zwar ein Rock-'n'-Roll-Girl, wollte aber lieber als junge Debbie Harry gesehen werden denn als verlebte Courtney Love. Ein Image als sexy Rebellin ließ sich gut vermarkten, das als kaputtes Wrack kurz vorm Delirium eher nicht.

»'n Abend, Jungs!«, begrüßte sie die wartenden Paparazzi und warf sich gleich vor der Tür dramatisch in Pose. Eine Handvoll missmutiger junger Männer mit Burger-King-Pappkaffeebechern in der Hand stand kettenrauchend in der kalten Nachtluft. Allesamt trugen sie dicke, dunkle Steppjacken, und um den Hals baumelten dicke Kameras.

Fotografen guckten immer muffig. Was wohl daher kam, dass sie den ganzen lieben langen Tag an irgendwelchen Straßenecken herumstanden, um bildschöne Menschen dabei zu knipsen, wie sie sich amüsierten, überlegte Roxy. Sie war mit den Jungs auf du und du. Es war nicht gut, die Unnahbare zu spielen. Hochnäsige, eingebildete Promis konnte niemand leiden.

»Nicht viel los heute, was?« Mit beschwingtem Schritt scharwenzelte sie auf die wartende Meute zu. »Kopf hoch! Damit könnt ihr die nächste Rate zahlen!«

Sie glaubte fast, jemanden höhnisch kichern zu hören, überhörte es aber geflissentlich. Die ganze Sache war schwerer, als es aussah - verführerisch lächeln, während man gleichzeitig mit den Hüften wackelte, die Schultern straffte, mit genau fünfzehn Zentimetern Abstand zum Körper mit den Armen schlenkerte und den Bauch mit mehr Wucht einzog, als ein Teilchenbeschleuniger es vermocht hätte. Roxy versuchte die eisige Kälte zu ignorieren (die war zumindest gut für die Brustwarzen) und legte sich vor den zahllosen Linsen voll ins Zeug. Deshalb war sie schließlich hier. Sie gab alles, aufgevampt bis zum Gehtnichtmehr, und machte auf cool, sexy und witzig.

Verdammt, die Brille ist echt gut, dachte sie, als sie am letzten Fotografen vorbeistolzierte. Die hielt so viel Licht ab, sie hatte kaum einen Blitz gesehen!

Und dann kamen ihre Stilettos schrappend auf dem Asphalt zum Stehen, denn die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag.

Sie hatte es nicht blitzen gesehen, weil nichts geblitzt hatte.

Auf dem Absatz wirbelte sie herum. Keiner schaute in ihre Richtung. Sie sah bloß eine Reihe Hinterköpfe, denn die Fotografen ließen die Tür des Clubs nicht aus den Augen. Eigentlich hätte hinter ihr ein regelrechter Tumult ausbrechen müssen, während alle zu den Laptops rasten, um die Fotos zu bearbeiten und sofort an die Bildredaktionen weiterzuleiten. Aber die Nacht war eigentümlich still.

Ungläubig starrte Roxy auf die sich bietende Szenerie. Sie war doch gerade die Straße entlanggelaufen wie eine Bordsteinschwalbe, in einem Kleid, wie es kürzer kaum ging!

»Hat jemand Süßstoff?«, fragte einer der Fotografen. »Meine Frau meint, ich soll ein paar Pfund abnehmen.«

»Hier.« Einer warf ihm ein Päckchen Canderel zu.

»Danke, Mann.«

Und damit rührte der Kerl den Süßstoff gemächlich in seinen Kaffee. Dann wurde es wieder still. Roxy konnte es nicht fassen. Hatten die sie überhaupt gesehen? Ob sie zurückgehen und noch mal rauskommen sollte?

»Wer war denn die überkandidelte Tante mit der Sonnenbrille?«, hörte sie plötzlich jemanden fragen. Rasch schaute sie sich um, wer das gesagt hatte und ob er wichtig war. Der Kerl hatte ein Pickelgesicht und sah aus wie sechzehn; ein Azubi, dachte Roxy entsetzt.

»Das? Ach, bloß Roxy Squires«, brummelte ein anderer schroff.

»Wer?«

»Das war lange vor deiner Zeit, Kleiner. War mal Fernsehmoderatorin, aber das ist Jahre her. Heutzutage kräht kein Hahn mehr nach der; die Fotos kannst du dir sparen. Die verstopft bloß die Festplatte, wenn du Fotos von echten Promis verschicken willst.«

Der...


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Eleanor Prescott war zehn Jahre im Bereich von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im englischen Kent. »Alice Browns Gespür für die Liebe« ist ihr erster Roman.