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Die Lazarus-Mission

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
576 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.04.2016
Im Feindesland
Captain Conrad Harris und sein Team sind auf ihren Missionen schon Hunderte Male gestorben und wieder zurückgekehrt, denn sie gehören zu einer Eliteeinheit von Weltraumsoldaten, die ihre gefährlichen Missionen mittels ihrer Avatare ausführen. Nur so hat die Menschheit eine kleine Chance, den nun schon Jahrzehnte andauernden Krieg gegen die Krell, eine übermenschlich starke und bösartige Alien-Spezies, zu gewinnen. Sein neuester Auftrag führt Harris und seine Crew tief hinein in das Gebiet der Krell - und dieses Mal gibt es möglicherweise kein Zurück ...

Jamie Sawyer wurde in Newbury, Berkshire geboren. Er studierte Jura an der East Anglia Universität in Norwich und arbeitet heute als Rechtsanwalt für Strafrecht an den Gerichten in und um London und Ostengland. Wenn er nicht gerade arbeitet oder schreibt, verbringt er seine Zeit mit seiner Familie in Essex.
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Produkt

KlappentextIm Feindesland
Captain Conrad Harris und sein Team sind auf ihren Missionen schon Hunderte Male gestorben und wieder zurückgekehrt, denn sie gehören zu einer Eliteeinheit von Weltraumsoldaten, die ihre gefährlichen Missionen mittels ihrer Avatare ausführen. Nur so hat die Menschheit eine kleine Chance, den nun schon Jahrzehnte andauernden Krieg gegen die Krell, eine übermenschlich starke und bösartige Alien-Spezies, zu gewinnen. Sein neuester Auftrag führt Harris und seine Crew tief hinein in das Gebiet der Krell - und dieses Mal gibt es möglicherweise kein Zurück ...

Jamie Sawyer wurde in Newbury, Berkshire geboren. Er studierte Jura an der East Anglia Universität in Norwich und arbeitet heute als Rechtsanwalt für Strafrecht an den Gerichten in und um London und Ostengland. Wenn er nicht gerade arbeitet oder schreibt, verbringt er seine Zeit mit seiner Familie in Essex.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641178574
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum11.04.2016
ReiheLazarus
Reihen-Nr.1
Seiten576 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1811 Kbytes
Artikel-Nr.1869560
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

NEW HAVEN

Alle redeten durcheinander. Der Kanal war von Stimmengewirr erfüllt.

Ist es das?, fragte ich mich. Werde ich sie finden?

»Identifikation ist bestätigt: AFS New Haven. Sie ist vor drei Jahren verschwunden.«

»Nullschilde sind weggepustet. Eure Einflugschneise ist sauber.«

Immerhin war es kein feindliches Schiff. Nationalität: Freie Arabische Welten. Aber es war nicht sie. Ich spürte stechende Enttäuschung. Was hatte ich erwartet? Sie war verloren.

»Raumschiff New Haven der Freien Arabischen Welten, hier spricht Allianz VOB Liberty Point: Haben Sie verstanden? Wiederhole, hier spricht VOB Liberty Point: Haben Sie verstanden?«

»Vogel krächzt nicht.«

»Keine Antwort. Keine Reaktion auf automatischen oder manuellen Kontakt.«

Ich klinkte mich in die externen Kameras ein, um einen besseren Blick auf das Ziel zu bekommen. Sie war ein großes Raumschiff, tausend Meter lang. Groß prangte NEW HAVEN auf dem Rumpf, aber die weißen Buchstaben waren abgewetzt und verblichen. Unter dem Namen standen eine numerische Identifikation und ein Barcode mit dem Logo der Sponsorenfirma - Werbung für irgendeine längst vergessene Bergbaugesellschaft. Nachträglich war etwas Arabisches neben das Logo gekritzelt worden.

New Haven war ein ziviles Kolonieschiff; eins der massenproduzierten Module, die man in den Grenzsystemen häufig sah, fähig zu Langstreckensprüngen im Quantenraum, dafür aber mit sehr begrenzten Verteidigungsmöglichkeiten. Wahrscheinlich älter als ich, von einem Dutzend Regierungen und Firmen umgerüstet, bevor sie unter ihrem jetzigen Namen lief. Mein militärisch geschultes Auge machte sofort erhebliche Schwachstellen am Schiff aus: eine große, kugelförmige Brücke mit Kommandomodul am Bug, ein schlanker Mittelteil und die hässliche Triebwerkseinheit am Heck.

In einem Kampf wäre sie völlig nutzlos, so viel war sicher.

»Lese jetzt Daten der Fernsensoren aus. Ich kriege keine saubere Analyse vom Bioscanner aus dem Innenraum.«

Bei näherer Betrachtung fanden sich Hinweise, die den leblosen Zustand des Schiffs erklärten. Schartige Risse in der Rumpfpanzerung legten nahe, dass sie mit schweren Bordgeschützen beschossen worden war. Nichts Katastrophales, aber genug, um den Hauptantrieb außer Gefecht zu setzen: Als hätte derjenige, der das Schiff angegriffen hatte - wer oder was auch immer das gewesen sein mochte -, mit ihm gespielt. Wie der Jäger, der seine Beute nur verkrüppelt, ihr aber den Todesstoß versagt.

»AFS New Haven, hier spricht Liberty Point. Wir werden in Kürze in Übereinstimmung mit Militärcode A-Z-9 an Bord kommen. Sie sind in die Krell-Quarantänezone eingedrungen. Nach in diesem Sektor geltendem Militärrecht haben wir die Befugnis, Ihr Schiff zu betreten, um Ihre Sicherheit gewährleisten zu können.«

Das Schiff trieb wahrscheinlich schon seit Monaten, vielleicht sogar Jahren ziellos durchs All. Im Inneren der zerschossenen Metallhülle war sicher nichts mehr am Leben.

»Weiterhin keine Antwort auf unseren Kontaktversuch. Autorisiere Waffeneinsatz für Außenteam. Mission wie instruiert durchführen.«

»Hier spricht Captain Harris«, sagte ich. »Laut und deutlich angekommen. Bestätige Annäherung.«

»Verstanden. Mission ist startklar, wiederhole startklar. Übergebe an Sie, Captain. Ab jetzt Funkstille.«

Dann riss die Verbindung ab, und ein Moment der Stille folgte. Liberty Point und alles, was die Station an Schutz mit sich brachte, schienen auf einmal sehr weit weg zu sein.

Unsere gepanzerte Wildcat-Mannschaftsfähre näherte sich zügig der New Haven. Die Fähre war ein hässliches, funktionales Gefährt - nur dafür da, um uns von der Operationsbasis zur Einsatzstelle zu bringen. Sie war schwer gepanzert, aber komplett unbewaffnet; man hoffte, dass die dreifach verstärkte Panzerung bei Feindbeschuss ausreichte, um Lecks im Rumpf so lange zu verhindern, bis wir den Zielort erreicht hatten. Verglichen mit dem zivilen Goliath von Schiff war die Fähre ein unbedeutender Klecks.

Ich saß aufrecht im Truppenabteil, fest im Sicherheitsgeschirr vertäut. Bei Annäherung ans Ziel schaltete sich der Gravitationsantrieb der Wildcat vollständig aus: Alles, was nicht festgezurrt war, driftete im freien Fall. Es gab weder Fenster noch Bildschirme, deshalb verließ ich mich auf die Übertragung der externen Kameras, um unseren Fortschritt zu verfolgen. Das war echte Holzklasse, selbst in den Tiefen des Alls.

Ich trug einen taktischen Kampfhelm, der mehr als nur Schutz lieferte. Allerlei technische Daten wurden auf die Blickfeldanzeige gespeist - direkt auf die Innenseite des Visiers projiziert. Schwärme von leuchtenden Symbolen, Warnungen und Datensätzen rollten vorbei. Für einen Rekruten wäre dieser Informationsfluss überwältigend gewesen; mir war das in Fleisch und Blut übergegangen. Dank der direkten Verbindung mit meinem Kampfanzug schaltete ich manche Datensätze mit einem Gedanken aus, während ich mir andere genauer ansah. Zufrieden mit dem, was sich mir bot, schrie ich in den Kommunikator: »Truppe, abzählen.«

Fünf Gruppenmitglieder gaben reihum Laut, wobei ihre entsprechenden Vitalwerte auf meinem Display erschienen.

»Jenkins.« Die einzige Frau im Team; klein, schnell und quirlig. Jenkins war ein Waffennarr, und wenn es um Militäroperationen ging, war Zwangsneurose als Begriff für ihre psychische Disposition noch untertrieben. Sie war Korporal der Gruppe, und anders hätte ich es auch nicht haben wollen.

»Blake.« Jüngstes Teammitglied, kaum mit der Grundausbildung fertig, als er eingezogen worden war. Jugendlich und immer voller Eifer. Seine entscheidenden Merkmale waren ungewöhnliche Fähigkeiten im Umgang mit dem Scharfschützengewehr und ein unglaubliches Händchen beim anderen Geschlecht.

»Martinez.« Er hatte eine Vergangenheit im Marinekorps der Allianz. Mit seinen dunklen Augen und dem noch dunkleren Haarflaum war er ein typischer Venus-Amerikaner. Er bestand darauf, hispanisches Blut zu haben, aber ich bezweifelte, dass die letzten Generationen seiner Familie überhaupt einen Fuß auf die Erde gesetzt hatten.

»Kaminski.« Schlagfertig; sowohl flinker Techniker als auch guter Schütze. Kaminski war seit Beginn an meiner Seite und wie ich früher bei den Allianz-Spezialeinheiten gewesen. Er und Jenkins lagen sich ständig in den Haaren, wie Bruder und Schwester. Über dem Visier seines Helms stand sauber gedruckt BORN TO KILL.

Dann schließlich: »Wissenschaftsoffizier Olsen, ähm, am Leben.«

Unser Gast auf dieser Mission saß links von mir - der wissenschaftliche Offizier, der meinem Team zugeteilt war. Er zitterte unkontrolliert und wechselte zwischen schwerem Atmen und schwerem Würgen. Olsens Kommunikator war auf einem offenen Kanal, sodass keinem von uns sein Leiden erspart blieb. Ich überwachte seine Vitalwerte auf meinem Display - es ging ihm richtig dreckig. Ich würde ihn während des Einsatzes im Auge behalten müssen.

»Erstkontakt für Sie, Mr. Olsen?«, fragte Blake über den allgemeinen Teamkanal.

Olsen nickte vehement.

»Ja, aber ich habe umfangreiche Laboranalysen des Feindes vorgenommen.« Er machte eine Pause, um mehrfach zu würgen, dann platzte er heraus: »Und ich habe viele Einsatzberichte zu diesem Thema gelesen.«

»Das zählt hier draußen gar nichts, mein Freund«, sagte Jenkins. »Sie müssen dem Feind gegenüberstehen. Direkte Konfrontation auf unserem Territorium.«

»Das ist doch das Problem, Jenkins«, sagte Blake. »Das hier ist laut dem Abkommen nicht unser Territorium.«

»Meinst du das Abkommen, das unterzeichnet wurde, bevor du geboren wurdest, Kleiner?«, warf Kaminski mit einem trockenen Kichern ein. »Wir haben Gesellschaft bei diesem Einsatz - ein besonderer Anlass. Warum erzählst du uns nicht, wie alt du bist?«

Als Gruppenführer kannte ich Blakes Alter, die anderen aber nicht. Das Geheimnis war für den Rest der Truppe zu einem Quell der Belustigung geworden. Ich hätte Kaminski die Antwort ohne Probleme geben können, aber das hätte den Spaß verdorben. Es war ein Thema, auf das er jedes Mal zurückkam, wenn wir einsatzbereit waren.

»Wird der Witz nicht langsam alt?«, sagte Blake.

»Nein, wird er nicht - genauso wenig wie du, Kleiner.«

Blake zeigte ihm den Stinkefinger - die Hände klobig und übergroß in den schweren gepanzerten Handschuhen.

»Hört mit dem Scheiß auf«, knurrte ich über den Teamkanal. »Ich brauch euch alle eiskalt und auf Zack. Ich habe keine Lust darauf, dass wir da draußen Probleme kriegen. Wir gehen an Bord der Haven, laden die Reisedaten runter und hauen ab.«

Ich hatte dem Team schon auf Liberty Point die nötigen Anweisungen gegeben, aber kein Einsatz war Routine, wenn es um die Krell ging. Die bloße Möglichkeit einer Begegnung änderte alles. Ich...

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Autor

Jamie Sawyer wurde in Newbury, Berkshire geboren. Er studierte Jura an der East Anglia Universität in Norwich und arbeitet heute als Rechtsanwalt für Strafrecht an den Gerichten in und um London und Ostengland. Wenn er nicht gerade arbeitet oder schreibt, verbringt er seine Zeit mit seiner Familie in Essex.