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Das Lange Utopia

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am21.11.2016
Die Fortsetzung der SPIEGEL-Bestseller-Reihe
um die »Lange Erde«.
2045-2059: Während sich die Menschheit auf der Datumerde weiterentwickelt, ihrem von Katastrophen heimgesuchten und in die Jahre gekommenen Heimatplaneten, schreitet auch die Besiedelung der unendlich vielen Welten der Langen Erde voran. Lobsang, der als künstliche Intelligenz über Jahrzehnte die Lange Erde erforscht hat, lebt nach einem Zusammenbruch als Mensch getarnt auf einer exotischen, weit entfernten Erde. Dort glaubt er, ein »normales« Leben führen zu können. Doch irgendetwas stimmt mit dieser Kopie der Erde nicht. Gemeinsam mit dem zu Hilfe gerufenen Joshua entdeckt Lobsang, dass sich ein unbekannter Planet in einer der Welten der Langen Erde verfangen hat. Mit wenig erfreulichen Aussichten für deren Bewohner ...

Terry Pratchett, geboren 1948, schrieb 1983 seinen ersten Scheibenwelt-Roman - ein großer Schritt auf seinem Weg, einer der erfolgreichsten Autoren Großbritanniens und einer der populärsten Fantasy-Autoren der Welt zu werden. Von Pratchetts Romanen wurden weltweit 85 Millionen Exemplare verkauft, seine Werke sind in 40 Sprachen übersetzt. Für seine Verdienste um die englische Literatur verlieh ihm Queen Elizabeth sogar die Ritterwürde. Terry Pratchett starb am 12.3.2015 im Alter von 66 Jahren.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie Fortsetzung der SPIEGEL-Bestseller-Reihe
um die »Lange Erde«.
2045-2059: Während sich die Menschheit auf der Datumerde weiterentwickelt, ihrem von Katastrophen heimgesuchten und in die Jahre gekommenen Heimatplaneten, schreitet auch die Besiedelung der unendlich vielen Welten der Langen Erde voran. Lobsang, der als künstliche Intelligenz über Jahrzehnte die Lange Erde erforscht hat, lebt nach einem Zusammenbruch als Mensch getarnt auf einer exotischen, weit entfernten Erde. Dort glaubt er, ein »normales« Leben führen zu können. Doch irgendetwas stimmt mit dieser Kopie der Erde nicht. Gemeinsam mit dem zu Hilfe gerufenen Joshua entdeckt Lobsang, dass sich ein unbekannter Planet in einer der Welten der Langen Erde verfangen hat. Mit wenig erfreulichen Aussichten für deren Bewohner ...

Terry Pratchett, geboren 1948, schrieb 1983 seinen ersten Scheibenwelt-Roman - ein großer Schritt auf seinem Weg, einer der erfolgreichsten Autoren Großbritanniens und einer der populärsten Fantasy-Autoren der Welt zu werden. Von Pratchetts Romanen wurden weltweit 85 Millionen Exemplare verkauft, seine Werke sind in 40 Sprachen übersetzt. Für seine Verdienste um die englische Literatur verlieh ihm Queen Elizabeth sogar die Ritterwürde. Terry Pratchett starb am 12.3.2015 im Alter von 66 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641189303
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum21.11.2016
Reihen-Nr.4
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3516 Kbytes
Artikel-Nr.1941886
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Im Februar 2052, irgendwo in den Tiefen der Langen Erde:

Auf einer anderen Welt, unter einem anderen Himmel - in einem anderen Universum, dessen Entfernung von der Datum, der Erde der Menschheit, dennoch profan in menschlichen Schritten gezählt wurde - lag Joshua Valienté neben seinem Lagerfeuer. Unter ihm auf dem Talboden war das Grunzen und Schnüffeln jagender Tiere zu hören. Die samtig violette Nacht war voll sirrender Insekten, unsichtbarer Sandflöhe und anderer Stechviecher, die sich kamikazeartig auf jeden bloßliegenden Quadratmillimeter von Joshuas Haut stürzten.

Joshua hielt sich schon zwei Wochen an diesem Ort auf und kannte kein einziges der Wesen, mit denen er sich diese Welt teilte. Eigentlich wusste er nicht einmal genau, wo er sich überhaupt befand, weder geographisch noch wechselwärtig gesehen; er hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Erden zu zählen, die er durchquert hatte. In seinen selbstverordneten Auszeiten waren ihm präzise Ortsangaben egal. Obwohl er die Lange Erde schon seit drei Jahrzehnten bereiste, hatte er längst noch nicht alle ihre Wunder entdeckt.

Das gab ihm zu denken. Noch in diesem Jahr wurde er fünfzig Jahre alt. Solche Jahrestage konnten einen durchaus nachdenklich machen.

»Warum musste das alles bloß so fremdartig sein?«, sagte er laut. Er war allein auf dem Planeten, warum sollte er da leise sein? »Diese vielen parallelen Welten und das ganze Drumherum. Wozu das alles? Und warum musste das alles ausgerechnet mir passieren?«

Und warum bekam er schon wieder Kopfschmerzen?

Letztendlich waren die Antworten auf einige seiner Fragen dort draußen zu finden, sowohl in der eigenartigen Seitwärts-Geographie der Langen Erde als auch tief in Joshuas eigener Vergangenheit. Was die wahre Natur der Langen Erde betraf, so war sie zum Teil bereits im Juli 2036 enthüllt worden, weit draußen in den Hohen Megas:

Solange sie in dem Haus in New Springfield wohnten - es waren am Ende dann doch nur ein paar Jahre -, hatte sich Cassie Poulson alle Mühe gegeben zu vergessen, was sie damals im Sommer ´36 beim Ausschachten eines Kellers entdeckt hatte.

Seit ihrer Ankunft ein Jahr davor hatte Cassie angesichts ihrer neuen Welt Zweifel verspürt. Dabei fühlte sie sich durchaus fähig, hier draußen in der unerforschten Wildnis der Langen Erde ein neues Zuhause aufzubauen und eine Familie durchzubringen. Auch ihrer Beziehung zu Jeb, die so stark und wahrhaftig wie die Eisennägel war, die er schon bald in seiner Schmiede herstellte, war sie sich völlig sicher. Sie zweifelte auch nicht an den Leuten, die gemeinsam mit ihnen diesen langen Weg gegangen waren, in einem gewaltigen Treck über eine Million Schritte weg von der Datum, auf der Suche nach einer neuen Heimat in einer der unzähligen Welten, die Joshua Valienté bei seiner ersten Forschungsreise mit einem der allerersten Luftschiffe der Langen Erde entdeckt hatte.

Nein, diese Welt selbst bereitete ihr Sorgen, zumindest ganz am Anfang. Die Erde West 1.217.756 war ein Wald. Nichts als Wald. Völlig ungewohnt für ein Mädchen, das den Großteil seines Lebens in Miami West 4 verbracht hatte, damals kaum mehr als eine unbedeutende Vorstadt ihres Vorläufers und Namensgebers auf der Datum.

Im Laufe des ersten Jahres war es besser geworden. Zu ihrer großen Freude hatte Cassie festgestellt, dass es hier keine richtigen Jahreszeiten gab - keinen Sommer wie in Miami West 4, der die Stadt immer in einen Glutofen verwandelt hatte, und auch keinen nennenswerten Winter. Was das Wetter anging, musste man sich in New Springfield keine großen Gedanken machen. Außerdem gab es, abgesehen von den üblichen Stechmücken und anderen durstigen Insekten, nichts in den Wäldern, das einem gefährlich werden konnte - jedenfalls nicht gefährlicher als ein kleiner Biss in den Finger von einem aufgeschreckten Fellknäuel. Natürlich musste man sich von den Flüssen fernhalten, wo die Krokodile lauerten, und von den Nestern der Großen Vögel.

Es wurde sogar noch besser, nachdem sie und Jeb genug Gelände gerodet und die ersten Pflanzen gesetzt hatten, Weizen und Kartoffeln und Salat und Rüben, als die Hühner, Ziegen und Schweine ihren ersten Nachwuchs bekamen und sie und Jeb mit dem Bau ihres ersten Zuhauses begonnen hatten.

Ja, alles lief gut bis zu dem Tag, an dem Jeb auf die Idee kam, dass sie einen Keller brauchten.

Jeder wusste, dass ein Keller eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme war, sowohl als Vorratsraum als auch als Zuflucht vor Heimsuchungen wie Wirbelstürmen und Banditen mit Wechsel-Boxen. Jeb und die Nachbarn rechneten zwar nicht mit solchen Schwierigkeiten, trotzdem war es besser, den Keller fertig zu haben, bevor sie sich an die Gründung einer Familie machten.

Also hob Cassie mit dem bronzenen Spaten, den sie den ganzen Weg von Miami West 4 bis hierher mitgeschleppt hatte, Erde aus, während Jeb wieder einmal mit einigen anderen unterwegs war, um einen Großen Vogel zu erlegen. Die Arbeit fiel ihr nicht schwer, denn sowohl die Bäume als auch deren Wurzeln waren bereits beseitigt. Außerdem war Cassie eine kräftige, vom Treck und dem Pionierleben abgehärtete Frau. Schon am frühen Nachmittag stand sie dreckverschmiert und schwitzend in einem Loch, dessen Rand ihr bereits über den Kopf reichte.

Dann stieß ihr Spaten plötzlich ins Nichts, und Cassie stolperte nach vorne.

Sie fing sich, trat zurück, holte tief Luft und sah genauer hin. Sie hatte die Wand des entstehenden Kellers durchstoßen. Dahinter war alles pechschwarz wie in einer Höhle. Sie kannte kein Tier, das einen so großen und tiefen Bau graben konnte, denn das Loch schien beträchtliche Ausmaße zu haben. Es gab zwar diese Fellknäuel, die unter der Erde lebten, aber bisher hatte noch niemand eines gesehen, das größer als eine Katze war. Nun musste die Tatsache, dass noch niemand ein größeres Tier gesehen hatte, noch lange nicht heißen, dass es so etwas nicht gab - und sicher wäre es nicht begeistert, so unvermittelt aufgeschreckt zu werden. Deshalb war es wohl ratsam, rasch das Weite zu suchen.

Aber es war ein so friedlicher Tag. Ganz in der Nähe plauderten ein paar Nachbarn bei einem Glas Limonade. Cassie fühlte sich sicher.

Außerdem brannte sie vor Neugier. Endlich mal etwas Neues in dem endlosen, immer gleichen Sommer von New Springfield. Sie bückte sich und spähte in das Loch in der Seitenwand.

Und musste feststellen, dass etwas von der anderen Seite her zurückschaute.

Das Gesicht war ungefähr so groß wie das eines Menschen, aber es war nicht menschlich. Eher insektenhaft, dachte sie, wie eine glänzende schwarze Skulptur, mit einem wie aus einzelnen Weintrauben zusammengesetzten Facettenauge. Und die Hälfte davon war mit einem silbrigen Metall überzogen, einer Art Maske. Das alles sah sie in dem Sekundenbruchteil, bevor der Schreck sie übermannte.

Dann schrie sie laut auf und kroch hastig rückwärts, weg von dem Loch. Als sie wieder hinsah, war das maskierte Gesicht verschwunden.

Josephine Barrow, eine ihrer Nachbarinnen, kam herbei und schaute zu ihr hinab. »Alles in Ordnung? Hast du dir den Spaten in den Fuß gerammt?«

»Hilf mir bitte raus, ja?« Cassie hob die Arme.

Als sie am Rand der Grube stand, sagte Josephine: »Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.«

Zumindest hatte sie ... etwas gesehen.

Cassie betrachtete ihr Haus, das schon bald sein endgültiges Dach bekommen würde, sie betrachtete die Felder, die sie gerodet hatten, und das bereits ausgehobene Loch für den Sandkasten, in dem ihre Kinder später einmal spielen sollten ... Die viele Arbeit, die sie schon in ihr neues Zuhause gesteckt hatten. So viel liebevolle Sorgfalt. Nein, das alles wollte sie nicht aufgeben.

Aber sie wollte dem, was auch immer sich dort unten in diesem Loch befinden mochte, nie wieder begegnen.

»Wir müssen das Loch da wieder zuschütten«, sagte sie.

Josephine runzelte die Stirn. »Nachdem du schon so tief gegraben hast?«

Cassie überlegte blitzschnell. »Ich bin auf Grundwasser gestoßen. Hier ist keine gute Stelle für einen Keller. Später können wir hier vielleicht mal einen Brunnen graben.« An der Rückseite des Hauses lehnten mehrere grob zurechtgehauene Bretter. »Hilf mir.« Schon fing sie an, die Planken über das Loch zu legen.

Josephine musterte sie verdutzt. »Willst du nicht erst die Erde wieder reinschütten?«

Nein. Das dauerte zu lange. Sie wollte das Loch zugedeckt haben, ehe Jeb zurückkam. »Ich schaufele es später wieder zu. Wenn du mir jetzt rasch helfen würdest?«

Josephine sah sie immer noch irritiert an.

Trotzdem half sie ihr, und als Jeb zurückkam, hatte Cassie Erde und Waldboden über die Bretter verteilt, sodass nicht mehr zu sehen war, dass das Loch immer noch da war. Sie hatte sogar schon angefangen, auf der anderen Seite des Hauses einen neuen Keller auszuschachten.

Als die beiden sich an diesem Abend auf der Veranda ihres Hauses zum Essen hinsetzten, hatte Cassie Poulson schon so gut wie vergessen, dass sie dieses maskierte Gesicht überhaupt gesehen hatte.

Ein paar Jahre später, im März 2040, auf Erde West 4:

Es war bloßer Zufall, darauf einigten sich jedenfalls später die Historiker der Next, dass Stan Berg in Miami West 4 zur Welt kam, jener Stadt, in der auch Cassie Poulson aufgewachsen war. Cassie Poulson, auf deren Grundstück die Assembler-Anomalität lokalisiert wurde - eine Anomalität, die Stan Bergs kurzes Leben und noch sehr viel mehr prägen sollte. Seltsam, aber eben nur ein Zufall....

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Autor

Terry Pratchett, geboren 1948, schrieb 1983 seinen ersten Scheibenwelt-Roman - ein großer Schritt auf seinem Weg, einer der erfolgreichsten Autoren Großbritanniens und einer der populärsten Fantasy-Autoren der Welt zu werden. Von Pratchetts Romanen wurden weltweit 85 Millionen Exemplare verkauft, seine Werke sind in 40 Sprachen übersetzt. Für seine Verdienste um die englische Literatur verlieh ihm Queen Elizabeth sogar die Ritterwürde. Terry Pratchett starb am 12.3.2015 im Alter von 66 Jahren.