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Code Genesis - Sie werden dich jagen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am14.10.2019Originalausgabe
Sie muss das Rätsel lösen - oder alles ist verloren!
Terry tappt im Dunkeln. Woran hat ihre Mutter, Dr. Amanda West, geforscht, bevor sie starb? Was hat es mit »Jerichos Splitter« auf sich, diesem merkwürdigen Stück Horn aus Amandas abgestürztem Flugzeug-Wrack? Und warum will die Pharmafirma Biosyde es unbedingt besitzen und jagt dafür Terry und ihre Freunde von der Kopernikus um den halben Erdball? Von Venedig aus führt eine Spur auf die Insel Santorin und zu einem Schloss in Schottland. Hat Amanda West dort ein gefährliches Serum entwickelt, das niemals in falsche Hände geraten darf? Noch während Terry die Frage quält, auf welcher Seite ihre Mutter eigentlich stand, sind ihr die Gegner schon dicht auf den Fersen ...

Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie in Grillenberg in Niederösterreich. Mit seinen bereits mehrfach preisgekrönten und teilweise verfilmten Romanen steht er regelmäßig auf der Bestsellerliste.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSie muss das Rätsel lösen - oder alles ist verloren!
Terry tappt im Dunkeln. Woran hat ihre Mutter, Dr. Amanda West, geforscht, bevor sie starb? Was hat es mit »Jerichos Splitter« auf sich, diesem merkwürdigen Stück Horn aus Amandas abgestürztem Flugzeug-Wrack? Und warum will die Pharmafirma Biosyde es unbedingt besitzen und jagt dafür Terry und ihre Freunde von der Kopernikus um den halben Erdball? Von Venedig aus führt eine Spur auf die Insel Santorin und zu einem Schloss in Schottland. Hat Amanda West dort ein gefährliches Serum entwickelt, das niemals in falsche Hände geraten darf? Noch während Terry die Frage quält, auf welcher Seite ihre Mutter eigentlich stand, sind ihr die Gegner schon dicht auf den Fersen ...

Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie in Grillenberg in Niederösterreich. Mit seinen bereits mehrfach preisgekrönten und teilweise verfilmten Romanen steht er regelmäßig auf der Bestsellerliste.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641229641
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum14.10.2019
AuflageOriginalausgabe
Reihen-Nr.2
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2661 Kbytes
Artikel-Nr.4310168
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

Mitten in der Nacht ließen wir den Atlantik in unserem Unterseeboot hinter uns und erreichten die Straße von Gibraltar. Nahezu lautlos drang Onkel Simons U-Boot, die Kopernikus, durch die Meerenge in das Mittelmeer ein, wo es seine Fahrt fortsetzte.

Ich konnte nicht schlafen. Zu viele Gedanken gingen mir durch den Kopf. Eigentlich hätten wir ja längst auf Forschungsreise nach Grönland unterwegs sein sollen, aber dank meiner Neugierde war alles anders gekommen: Unsere Flucht aus dem Hafen von Miami, der Mord an Ethans Mutter in New York, unser Unterschlupf bei den Niagarafällen und schließlich unser Aufenthalt auf Wreck Island mitten im Bermudadreieck. Das war ziemlich viel für eine Woche - und da wir mittlerweile international gesucht wurden, würde es für Simon und die Kopernikus keine Forschungsaufträge mehr geben. Gut gemacht, Terry!

Die halbe Nacht lag ich abwechselnd in meiner Kajüte wach und starrte durchs Bullauge in das dunkle Blau, oder saß, in eine Decke gehüllt und an einem Müsliriegel kauend, auf der Kommandobrücke und glotzte auf die Armaturen. Die tiefsten Stellen, die uns das Echolot anzeigte, reichten bis zu 900 Meter hinunter. Wir bewegten uns jedoch nur fünfzig Meter unter der Wasseroberfläche und kamen dank Onkel Simons genialem Kavitationsantrieb zügig voran.

In dieser Tiefe konnte uns niemand ausmachen, und selbst auf dem Sonar eines anderen U-Bootes hätte die Wasserdampfblase, die die Kopernikus umhüllte, niemanden misstrauisch gemacht. Mit unserer hohen Geschwindigkeit von achtzig Knoten hätte man uns sowieso nicht für ein U-Boot gehalten, sondern höchstens für einen Schwarm Schwertfische. Und bei diesem Gedanken schlief ich dann doch irgendwann auf der Brücke ein.

In den frühen Morgenstunden tauchten wir bereits an der sizilianischen Küste entlang, erreichten die Adria und fuhren nach Norden. Unser Ziel war Venedig.

Meine Mutter war vor zehn Jahren kurz vor ihrem Tod mit ihrem Wasserflugzeug im Bermudadreieck fünf Seemeilen westlich von Wreck Island während eines Sturms abgestürzt, und mit ihr alle Ergebnisse ihrer Forschung. Doch Pierre und ich hatten vor einigen Tagen eine Holztruhe mit ihren Unterlagen aus dem Wrack getaucht.

Abgesehen von einem unterarmgroßen, gebogenen, abgesplitterten, grauen Horn unbekannten Ursprungs namens Jerichos Splitter, hatten sich in der Truhe jede Menge biologische, medizinische und genetische Analysen in wasserdichten Folien befunden. Unterlagen, aus denen wir nicht schlau wurden, obwohl mein Onkel, genauso wie meine Mutter, Meeresbiologe war. Wir wussten lediglich, dass meine Mutter auf Wreck Island mit Delfinen geforscht hatte und kurz vor ihrem Tod auf eine Formel gestoßen war. Hinter dieser Formel war offenbar Finn her, der für den Pharmakonzern Biosyde arbeitete. Aber bis auf Mutters Unterlagen und dieses merkwürdige Horn, das wir nun an Bord hatten, wussten wir fast nichts über ihre Forschung.

In ihren Unterlagen befanden sich auch Analysen, die offenbar von einem Gen-Labor in Venedig stammten, ausgeführt von einem gewissen Peppe Flavio. Er schien der Einzige zu sein, der uns mehr über die Arbeit meiner Mutter erzählen konnte, und deshalb mussten wir ihn treffen. Zugegeben eine dünne Spur, aber besser als gar keine.

»Terry, wir gehen auf Sehrohrtiefe!«, befahl mein Onkel gegen elf Uhr vormittags.

»Aye, Sir.« Müde betätigte ich die notwendigen Schalter, woraufhin Pressluft das Salzwasser aus unseren Tanks drückte und wir aufstiegen.

»Übernimm kurz das Steuer.«

»Aye, Käpt´n.«

Während Simon verschwand, um über die Funkanlage in seiner Arbeitskoje mit Peppe Flavio die Details unseres Treffens zu besprechen, hielt ich die Kopernikus auf Kurs.

Johann, die helfende Hand meines Onkels an Bord, stand im Ruder- und Steuerraum. Mein rotbraunes Frettchen Charlie saß neben mir, knabberte Trockenfutter aus seiner Schüssel und sah hin und wieder neugierig zu mir auf.

Pierre befand sich in der Kombüse. Heute war er dran mit Küchendienst und räumte gerade das Geschirr vom Frühstück weg. Er hatte auf Wreck Island gelebt, dort ein Flugunternehmen für Touristen geführt, bis Finn und seine Schergen die Bungalows mitsamt Pierres Flugzeug in die Luft gejagt hatten. Seitdem lebte Pierre bei uns an Bord. Da wir jedoch keine eigene Koje für ihn hatten, übernachtete er in der Bibliothek auf einer Luftmatratze. Es war nicht sonderlich bequem, aber Pierre war ein Abenteurer, der schon schlimmere Schlafstätten erlebt hatte. Außerdem war sein Zorn auf Biosyde mindestens genauso groß wie unserer, und wir hatten in ihm einen Verbündeten gefunden. Während der dreitägigen Überfahrt über den Atlantik, vom Bermudadreieck bis ins Mittelmeer, hatte er sich als Bereicherung der Crew erwiesen.

Anfangs waren Simon und mein Cousin Ethan ihm gegenüber noch skeptisch gewesen, doch mittlerweile genoss Pierre unser volles Vertrauen. Er hatte mir während unseres Tauchgangs zum Flugzeugwrack meiner Mutter das Leben gerettet und uns auch geholfen, die Truhe vor Finn in Sicherheit zu bringen.

Tja, und Ethan, mein nerdiger Cousin, hockte vermutlich, wie meistens, in seiner Kabine und reparierte gerade Darwin, unsere Flugdrohne, die während des Sturms auf Wreck Island ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden war.

Mehr waren wir nicht an Bord: mein Onkel, Ethan, Johann, Pierre, mein Frettchen Charlie und ich.

Eine Stunde später kam Simon wieder auf die Brücke. »Peppe Flavio erwartet uns. Er scheint ein netter Kerl zu sein - möglicherweise ein wenig zu nett. Wir sollten vorsichtig sein. Wo sind wir gerade?«

Vorsichtig sind wir doch immer! Ich warf einen Blick auf die Karte. »Fünf Seemeilen vor Venedig. Immer noch Sehrohrtiefe.«

Simon nickte, fuhr das Sehrohr aus, klappte die Griffe auseinander und spähte durch das Periskop. Mit den Linsen zoomte er die Küste so nahe heran, dass ich auf dem Monitor einzelne Details wie Häuser oder Schiffe erkennen konnte. Nach einer Weile klappte er das Sehrohr zu. »Ich übernehme das Steuer«, sagte er knapp.

Ich überließ ihm den Platz auf der Brücke. Durch das Bullauge bemerkte ich, wie das blaue Wasser um uns herum immer heller wurde. Mittlerweile stand die Sonne im Zenit. Es war ein heißer Sommertag und ich war schon auf Venedig gespannt.

Simon griff zum bordinternen Funkgerät und gab einen Befehl über sämtliche Lautsprecher durch. »Alle Mann auf die Brücke. Wir legen in wenigen Minuten in Venedig an.«

»Warum müssen eigentlich wir zu Flavio?«, fragte ich. »Wieso kommt er nicht zu uns an Bord?«

»Stimmt, das wäre sicherer für uns.« Simon nickte. »Aber Flavio arbeitet gerade an einem wichtigen Projekt und hat nur kurz während seiner Mittagspause Zeit für uns.«

Na ja, wenigstens das!

Nacheinander versammelte sich die Crew auf der Brücke. Johann hatte es vom Ruderraum gleich gegenüber der Brücke nicht weit. Er sah aus wie immer: von den Schuhen über die Hose und den Gürtel, den Rollkragenpullover komplett in Schwarz, einschließlich der Gürtelschnalle - eine alte Gewohnheit aus seinen Tagen als Einbrecher und Ganove, die er anscheinend nicht so einfach ablegen konnte. Er war groß, hatte eine Glatze, einen kurz gestutzten Schnauzbart, lange Arme und die sportliche Figur eines Boxers. Ein paar Muskeln mehr, und er hätte wie eine ältere Ausgabe von Vin Diesel ausgesehen.

Ethan schlurfte auf die Brücke. »Morgen«, murrte er, wischte mit dem T-Shirt die Gläser seiner Brille sauber und setzte sie auf. Seine Haare standen in alle Richtungen ab.

»Schlecht gelaunt?«, fragte ich ihn. Er war drei Jahre älter als ich und einen Kopf größer.

Er blickte mich mit verschlafenen Augen an. »Wenn ich am Morgen meine Augen öffne und als Erstes dich sehe, wünschte ich, ich hätte mich anders entschieden.«

»Danke, wie nett!«

»Tragt eure Kabbeleien gefälligst woanders aus!«, blaffte Simon. Ihn nervten unsere kleinen Scharmützel, während Ethan und ich sie kaum noch bemerkten.

Als Nächstes tauchte Pierre auf. Da er wegen unserer übereilten Flucht von Wreck Island nichts anderes bei sich gehabt hatte als seine Kleider am Leib, trug er immer noch seine grün gesprenkelte Camouflagehose mit den Seitentaschen, Schnürstiefel, ein T-Shirt und eine speckige Lederjacke.

»Bonjour«, murmelte er mit einer Selleriestange im Mund. Seine blonden Rastalocken hatte er sich lässig zu einem Zopf gebunden, und während der Fahrt war aus seinem ursprünglichen Schnurrbart ein Vollbart geworden.

»Wie sieht unser Plan aus, Käpt´n?«, fragte Johann. Er kannte Ethan und mich seit unserer Geburt und meinen Onkel bereits seit dessen Kindheit. Immerhin hatte er schon für unseren Großvater, Admiral Nathan West, auf der kanadischen Halbinsel Nova Scotia als Sekretär gearbeitet. Manchmal konnte ich das selbst kaum glauben, denn obwohl Johann demzufolge eigentlich schon uralt sein musste, sah er kaum älter aus als mein Onkel. Die Seeluft hielt ihn frisch, wie er stets behauptete.

Simon runzelte die Stirn. »Zuerst müssen wir unauffällig unter der italienischen Zoll- und Küstenwache durchtauchen und heimlich vor Venedig anlegen, ohne dass uns die Hafenbehörde bemerkt.« Er sah kurz zu mir. »Terry, die Karte!«

Ich breitete die größte Seekarte, die wir von Venedig besaßen, auf dem Tisch aus. Simon setzte seine schmale Lesebrille auf, die immer in seinen Haaren steckte, und verglich das Kartenmaterial mit dem Sonar, das den Meeresboden und die Felsformationen unter Wasser in einer...

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