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Silver Dust - Im Bann der Wasserdrachen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am29.03.2021
Mein Herz gehört den Wasserdrachen!
Silver ist ein Kind der Wüste - doch ihr Herz gehört dem Meer. Und den Wasserdrachen! Sie träumt davon, eine berühmte Drachenreiterin zu werden, so wie ihr großes Vorbild Sagittaria Wonder. Silvers Vater hat allerdings ganz andere Pläne für seine Tochter. Doch als Silver dem jungen Wasserdrachen Hiyyan begegnet, ist ihr Schicksal besiegelt: Denn die Verbindung mit einem Drachen ist unlösbar. Silver lässt alles zurück und macht sich zusammen mit ihrem Cousin Brajon auf eine Reise voller Gefahren: Silver, Brajon und Hiyyan werden nicht nur von Höhlenbiestern und Wüstenfüchsen verfolgt, sondern auch von einer Gegnerin, die um den Sieg im Drachenrennen mit tödlichen Waffen kämpft.

Kristin Halbrook lebt in Seattle. Sie liebt guten Kaffee, gutes Essen, gute Musik, hin und wieder Sport und natürlich Bücher. Die Geschichte von Zoe und Will ist ihr Debütroman.
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Produkt

KlappentextMein Herz gehört den Wasserdrachen!
Silver ist ein Kind der Wüste - doch ihr Herz gehört dem Meer. Und den Wasserdrachen! Sie träumt davon, eine berühmte Drachenreiterin zu werden, so wie ihr großes Vorbild Sagittaria Wonder. Silvers Vater hat allerdings ganz andere Pläne für seine Tochter. Doch als Silver dem jungen Wasserdrachen Hiyyan begegnet, ist ihr Schicksal besiegelt: Denn die Verbindung mit einem Drachen ist unlösbar. Silver lässt alles zurück und macht sich zusammen mit ihrem Cousin Brajon auf eine Reise voller Gefahren: Silver, Brajon und Hiyyan werden nicht nur von Höhlenbiestern und Wüstenfüchsen verfolgt, sondern auch von einer Gegnerin, die um den Sieg im Drachenrennen mit tödlichen Waffen kämpft.

Kristin Halbrook lebt in Seattle. Sie liebt guten Kaffee, gutes Essen, gute Musik, hin und wieder Sport und natürlich Bücher. Die Geschichte von Zoe und Will ist ihr Debütroman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641244552
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum29.03.2021
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2042 Kbytes
Artikel-Nr.5142757
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

3. Kapitel

Wieder zog sich ein Herbststurm über der riesigen Wüste zusammen. Schiefergrau färbte er mittags den Himmel, als Silver Nebekker gegenübersaß und mit gerunzelter Stirn auf ihre Stiche guckte. Nur noch zwei Tage, dann würde Sagittaria Wonder in Jaspaton eintreffen. Silver beeilte sich, damit sie ja rechtzeitig fertig wurde. Ihr Herz war so schwer wie die dunklen Wolken. Dieses Wetter durfte die Reisegruppe von Königin Imea nicht aufhalten!

»Hoffentlich sind da draußen in den Dünen alle in Sicherheit.« Nebekker schaute nicht von ihrer Arbeit auf. Ihre Finger nähten in Windeseile perfekte Stiche. Stöhnend trennte Silver ihre letzten fünf Stiche wieder auf, sie waren zu locker geraten.

»Kein Wüstenbewohner würde in so einem Sturm nach draußen gehen. Nur Leute von der Küste verirren sich.« Silver hielt mit der Arbeit inne und schaute aus dem Fenster, wo ein Blitz den Horizont in Stücke riss. »Nur Sagittaria Wonder nicht. Sie würde sich mit geschlossenen Augen zurechtfinden. Wie damals, als sie mit ihrem Dwakka nicht durch einen, sondern gleich durch zwei Strudel geritten ist.«

Das war vor zwei Jahren bei den Herbstrennen der Wüstenstaaten geschehen, da hatte es zum ersten Mal auf der Strecke des Abschlussrennens Strudel gegeben. Silver wäre für ihr Leben gern dabei gewesen! Sie beugte sich eifrig über ihre Arbeit. Wenn alles nach Plan lief, würde sie Sagittaria dieses Jahr bei den Rennen anfeuern.

»Du weißt ja nicht mal, wie ein Strudel aussieht«, grummelte Nebekker. Silver verbarg ihr Lächeln. Nebekker wurde immer ein bisschen mürrisch, wenn Silver anfing, von Sagittaria Wonder zu schwärmen.

»Wie schade, dass es am Geburtstag deines Vetters so stürmisch ist.« Nebekker guckte aus dem Fenster.

»Vielleicht kommen dann nicht so viele Leute zu seiner Feier«, murmelte Silver.

Nebekker sah sie lange an, sodass es Silver ganz mulmig wurde. Sie hatte es nicht so gemeint, wirklich nicht. Ihr Vetter Brajon war ihr der liebste Mensch in der Wüste - oder sonst wo -, und sie wollte, dass sein Geburtstag spektakulär wurde. Schließlich konnte man es ihm nicht vorwerfen, dass er in Jaspaton so beliebt war und Hunderte von Leuten ihm gratulieren wollten. Oder dass seine Mutter, Silvers Tante Yidla, vermutlich genau in diesem Augenblick letzte Hand an ein Geburtstagsfestmahl legte, das bestimmt so gut war wie das Essen, das Königin Imea in ihrem schönen Palast genoss. Und dass er dieses Jahr ein heiß begehrtes Dünenboard bekommen würde, das traditionelle Geschenk zu einem dreizehnten Geburtstag, konnte man ihm erst recht nicht vorwerfen.

Silver stöhnte leise. Schon wieder zwei Stiche verpatzt. Hab Geduld, finde den Rhythmus, respektiere das Handwerk. Diese Worte hatte Nebekker oft wiederholt während der zwei Wochen, in denen sie zusammen gewebt hatten, aber Silver hatte einfach nicht die Zeit für Geduld. In einem von Nebekkers Töpfen war der Plan für einen spektakulären Rennanzug sicher verwahrt und in Silvers Kopf hatte sich ein noch größerer Plan festgesetzt. Wenn sie rechtzeitig fertig wurde.

»Fliegt, Finger, fliegt«, flüsterte sie ganz leise.

Die Haustür flog auf. Silver schaute auf, ein Windstoß, vermutete sie. Als sie aber sah, wer gekommen war, verbarg sie ihre Arbeit unter den Falten ihrer Tunika. Ihr Herz raste.

»Silver, ich ...« Brajon wurde von Rami Dust beiseitegedrängt, bevor er den Satz beenden konnte.

»Hier versteckst du dich also!« Die Stimme von Silvers Vater hatte etwas Triumphierendes. Ein Windstoß knallte die Tür hinter ihm zu, sein Schal umflatterte kurz die schwarzen Haare und sank ihm dann auf die Schultern. Im gedämpften Licht traten Ramis Wangenknochen und sein Kinn besonders scharf hervor, das schmale Goldband um seine Stirn blitzte, doch die vielen Tausend Narben an seinen Händen, die von der Arbeit mit Feuer und geschmolzenem Metall herrührten, fielen hier kaum auf.

»Ele-Goldschmied, du solltest auf den unteren Ebenen in deiner Klasse sein.« Rami runzelte die Stirn, als er Silver und Nebekker ansah. »Was machst du hier?«

Silver warf Nebekker einen nervösen Blick zu.

»Sie hat mich gebeten, ihr bei einem Projekt zu helfen, mit dem sie ihre Mutter beeindrucken will.« Nebekker log aalglatt.

»Genau!«, platzte Silver heraus. Die ganze Wahrheit war das nicht, aber es musste auch keine Lüge sein. Eines Tages wollte Silver ihre Mutter beeindrucken. Aber zu ihren eigenen Bedingungen.

Rami zögerte, er wählte seine Worte an die alte Frau sorgfältig. »Es ist nett von dir, ihr zu helfen.«

Silver beobachtete, wie ihr Vater sich in Nebekkers kleinem Heim umschaute. Sie konnte förmlich die Rädchen sehen, die sich in seinem Kopf drehten, als er überlegte, was in aller Welt seine Tochter mit der alten, seltsamen Garnfrau machte, von der niemand besonders viel wusste. Sein Blick blieb an dem Krug mit dem Wasserdrachen hängen.

Silver schluckte, sie zwang ihren rasenden Puls, sich zu beruhigen, und stopfte den Rennanzug noch weiter unter ihre Tunika. Ihr Vater durfte jetzt keine Fragen stellen, das würde ihre Pläne gefährden.

»Ich bin fast fertig, Vater. Woher wusstest du, wo du mich finden würdest?« Silver guckte Brajon streng an - und der ließ schuldbewusst die Schultern hängen.

Brajon war ein halbes Jahr jünger als Silver, doch fast zwei Köpfe größer als sie und sehr viel schwerer. Seit seinem zwölften Geburtstag hatte er starke Muskeln bekommen, denn seitdem ging er mit in die Minen, so wie sein Vater. Das war in Jaspaton Tradition. Er war Ele-Bergmann. Doch so nannte ihn keiner. Er war immer Brajon, ganz einfach. Silver wünschte, auch sie könnte einfach Silver sein und nicht immer Ele-Goldschmied. Es gab Hunderte von Bergmännern, unter die Brajon sich mischen konnte, aber nur eine Familie Dust. Silvers Weg durchs Leben - und ihre Verfehlungen auf diesem Weg - ließen sich nicht verbergen.

»Du hast Pflichten, Silver«, sagte Rami Dust. »Du hast deinen Unterricht heute Morgen versäumt.«

»Ich weiß! Ich wollte nur ...« Silver hasste diesen enttäuschten Unterton in der Stimme ihres Vaters, aber sie konnte ihm keine Erklärung liefern.

Silvers Vater seufzte ungeduldig. »Kein Wort mehr. Ich habe die Zensuren deiner letzten Prüfung gesehen, du kannst es dir nicht leisten, auch nur eine Unterrichtsstunde zu versäumen. Du wirst morgen alles nachholen. Geh jetzt nach Hause und mach dich für die Feier fertig. Und freu dich, dass ich dich trotz allem hingehen lasse.« Rami zeigte auf die Tür. Silver rappelte sich hoch.

»Nebekker«, sagte er in sanfterem Ton, »Silver hätte dich nicht belästigen sollen.«

»Sie hat mich nicht belästigt. Ich habe sie hergebeten«, sagte Nebekker, deren Finger immer noch über ihre Arbeit flogen. »Aber dich habe ich nicht hergebeten.«

Der Ton der alten Frau war schnippisch, und nicht mal der ernste Rami Dust konnte verhindern, dass seine Mundwinkel ein ganz klein wenig nach oben wanderten.

»Dann mache ich mich auf den Weg«, sagte er und verneigte sich leicht. »Aber, Silver, keine Besuche mehr, bis deine Zensuren sich verbessert haben. Geh jetzt nach Hause. Ich muss zurück in die Werkstatt.«

Rami verließ das Haus. Silver sank der Mut, ihre Wangen brannten. Wie sollte sie den Rennanzug fertigstellen, wenn sie Nebekkers Haus nicht mehr betreten durfte? Sie vermied es, Nebekker oder Brajon anzusehen, während sie ihre Sachen zusammensammelte.

»Danke auch, dass du ihm gesagt hast, wo ich bin«, zischte Silver, als sie an ihrem Vetter vorbeifegte, dann flitzte sie die Straße hinunter.

»Wir sehen uns auf meiner Geburtstagsfeier!«, rief Brajon ihr fröhlich hinterher.

Silver lief nach Haus und schlüpfte in ihr Zimmer. Gleich gegenüber vom Eingang hing ein großes Merkblatt über den Aquinder, den sagenumwobensten aller Wasserdrachen. Silver strich mit den Fingerspitzen über die Ecken des Papiers. Größtenteils war das Blatt leer, abgesehen von einer von Silver hingekritzelten Zeichnung, die auf den Geschichten der Händler beruhte. So könnte der Aquinder aussehen: Lang und muskulös, mit Flossen und Fell am Kopf und - das war das Wichtigste - der Aquinder hatte Flügel. Er war der einzige Wasserdrache, der fliegen konnte.

Unter der Zeichnung stand nur ein Satz: Gibt es ihn wirklich?

Silver rieb mit dem Daumen über die Zeichnung. Die Jaspatonier waren zumindest davon überzeugt, ein Wüstenmädchen, das von Wasserdrachen besessen war, könne es nicht geben. Doch als Silver die Augen schloss, spürte sie einen Luftzug im Nacken, die Wärme der Wasserdrachenhaut an ihren Handflächen, den Nervenkitzel, als Erste die Ziellinie zu überqueren. Sie konnte sogar das Gefühl der Schwerelosigkeit empfinden, das sich einstellen würde, sobald sie und ihr Aquinder sich in den saphirblauen Himmel aufschwingen würden. Auf dem Steinfußboden in ihrem Zimmer zu stehen war schwierig, wenn sie doch nichts anderes wollte, als mit Gischt im Gesicht über die Weite des Ozeans zu rasen. Tränen brannten in Silvers Augen. Was waren sie bloß für unmögliche Wesen, sie und der Aquinder.

»Du solltest dich doch für meine Feier zurechtmachen.« Brajon war so leise hereingekommen, dass sie nicht gehört hatte, wie er die Gardinen auseinandergezogen hatte, die ihr Zimmer vom Flur abtrennten. Seine Worte holten sie aus ihrem Traum zurück auf festen Boden.

»Weißt du nicht, wie man sich ankündigt?« In Jaspaton gehörte es zum guten Ton, sich...
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