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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am15.06.20211. Auflage
Der neue Thriller des Bestsellerautors. Er gehört zu deinem Training wie die Schuhe und der Soundtrack: Dein Fitness-Tracker, der deine Laufstrecke online teilt. Jeder weiß, wo du warst - und wieder sein wirst. Doch damit inspirierst du jemanden zu einem ganz besonderen Kunstwerk, den du besser nicht auf dich aufmerksam gemacht hättest. Er trackt deine Initialen in eine digitale Karte. Sein Zeichen, dass du die Nächste sein wirst ... Lauf, so schnell du kannst - es wird dir nichts nützen. Er erwartet dich.

In seiner Kindheit und Jugend verschlang Andreas Winkelmann die unheimlichen Geschichten von John Sinclair und Stephen King. Dabei erwachte in ihm der unbändige Wunsch, selbst zu schreiben und andere Menschen in Angst zu versetzen. Heute zählen seine Thriller zu den härtesten und meistgelesenen im deutschsprachigen Raum. In seinen Büchern gelingt es ihm, seine Leserinnen und Leser von der ersten Zeile an in die Handlung hineinzuziehen, um sie dann, gemeinsam mit seinen Figuren in ein düsteres Labyrinth zu stürzen, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt. Die Geschichten sind stets nah an den Lebenswelten seines Publikums angesiedelt und werden in einer klaren, schnörkellosen Sprache erschreckend realistisch erzählt. Der Ort, an dem sie entstehen, könnte ein Schauplatz aus einem seiner Romane sein: der Dachboden eines vierhundert Jahre alten Hauses am Waldesrand in der Nähe von Bremen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer neue Thriller des Bestsellerautors. Er gehört zu deinem Training wie die Schuhe und der Soundtrack: Dein Fitness-Tracker, der deine Laufstrecke online teilt. Jeder weiß, wo du warst - und wieder sein wirst. Doch damit inspirierst du jemanden zu einem ganz besonderen Kunstwerk, den du besser nicht auf dich aufmerksam gemacht hättest. Er trackt deine Initialen in eine digitale Karte. Sein Zeichen, dass du die Nächste sein wirst ... Lauf, so schnell du kannst - es wird dir nichts nützen. Er erwartet dich.

In seiner Kindheit und Jugend verschlang Andreas Winkelmann die unheimlichen Geschichten von John Sinclair und Stephen King. Dabei erwachte in ihm der unbändige Wunsch, selbst zu schreiben und andere Menschen in Angst zu versetzen. Heute zählen seine Thriller zu den härtesten und meistgelesenen im deutschsprachigen Raum. In seinen Büchern gelingt es ihm, seine Leserinnen und Leser von der ersten Zeile an in die Handlung hineinzuziehen, um sie dann, gemeinsam mit seinen Figuren in ein düsteres Labyrinth zu stürzen, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt. Die Geschichten sind stets nah an den Lebenswelten seines Publikums angesiedelt und werden in einer klaren, schnörkellosen Sprache erschreckend realistisch erzählt. Der Ort, an dem sie entstehen, könnte ein Schauplatz aus einem seiner Romane sein: der Dachboden eines vierhundert Jahre alten Hauses am Waldesrand in der Nähe von Bremen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644003101
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum15.06.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5447664
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1
1

Wohin nur mit der Wut?

Dieser heiß brennenden Wut, unter deren Diktatur Lennart Wolff einfach nicht mehr funktionierte wie ein normaler Mensch. Das war schon immer so gewesen. Wenn die Wut ihn packte, fusionierten in der Kernschmelze in seinem Inneren Gedanken und Gefühle und verklumpten sein Blut. Mit Wucht presste sein Herz die breiige Masse weiterhin durch die Adern, aber er spürte, wie die Blutbahnen von innen gegen die Haut drückten, als wollten sie sie sprengen. Und auch er selbst wollte dann einfach nur noch raus aus dieser Haut, die nicht mehr länger seine zu sein schien, sondern die eines Wahnsinnigen.

Lennart Wolff schnappte sich den vollen Plastikbeutel aus dem Mülleimer, der in der Küche zwischen Kühlschrank und Wand stand. Der Müll musste ohnehin noch raus, sonst würde bei dem schwülwarmen Wetter bald die ganze Wohnung danach stinken, und dann wäre der nächste Streit vorprogrammiert.

Dabei hatte er schon jetzt mehr als genug von dieser dauernden Streiterei! Mittlerweile verging keine Woche, in der sie nicht mindestens einmal aneinandergerieten, und auch wenn es nicht jedes Mal so heftig war wie heute, fühlte Lennart sich am Tag danach ausgelaugt und müde und war unkonzentriert.

Sie raubte ihm seine Kraft, diese Wut.

Er litt darunter.

Sogar seine Arbeit litt darunter.

Wie hatte es nur so weit kommen können?

Mit dem nackten Fuß stieß Lennart die Fliegengittertür zur Terrasse auf. Die Rückholfeder quietschte erbärmlich. Das war auch so etwas, was ihm seine Frau seit Wochen vorwarf - noch war er nicht dazu gekommen, sie zu erneuern.

«Wohin gehst du jetzt noch? Haust mal wieder ab, was? Typisch!», keifte Agnes von oben.

Vor ein paar Minuten hatte sie sich ins Schlafzimmer im Obergeschoss zurückgezogen, was ein kluger Schachzug war, denn während des Streits hatte Lennart einen Punkt erreicht, an dem er für nichts mehr die Garantie übernehmen konnte. Vielleicht wäre ihm die Hand ausgerutscht, vielleicht hätte er mit irgendeinem Gegenstand nach ihr geworfen. Es wäre das erste Mal gewesen in den acht Jahren, die sie verheiratet waren.

«Den Scheiß-Müll rausbringen!», brüllte er, bevor die Fliegengittertür mit lautem Scheppern gegen den Türrahmen krachte.

Draußen wie drinnen hatte es in der vergangenen halben Stunde gewittert, und die abziehenden Wolken hinterließen tiefe Schwärze. Der Regen verdampfte auf den von der Hitze des Tages aufgeheizten Straßen und Gehwegen, brütend-dumpfe Regenwaldluft schlug Lennart Wolff entgegen. Sie fühlte sich an wie eine feste Masse, in der all die negative menschliche Energie des vergangenen Tages kumulierte.

Hätte er ohne dieses belastende Wetter gelassener auf Agnes´ Sticheleien reagiert? Wahrscheinlich nicht. Denn wenn seine Frau eines wirklich gut konnte, dann dieses Herumreiten auf Kleinigkeiten. Unablässig stieß sie ihm die Sporen in die Seiten, bis er blutete, ließ nicht locker, trieb ihn vor sich her ...

Lennart Wolff trat mit dem Müllbeutel in der Hand in die dampfende Sommernacht hinaus und atmete tief ein und aus. Obwohl sie es nicht war, kam ihm diese Luft klar und rein vor, wie geschaffen, um einen klaren Kopf zu bekommen - und der war bitter nötig. Er musste sich unbedingt wieder in den Griff bekommen und herunterfahren, sonst würde er noch jemanden umbringen.

Da morgen der Abfuhrtermin war, stand die Mülltonne bereits vorn an der Zufahrt zu ihrem Grundstück. Barfuß lief Lennart über die gepflasterte Hofeinfahrt des neuen Hauses, das sie vor vier Jahren bezogen hatten. Ihr Heim, ihr Nest, auf das sie sich so gefreut hatten. Irre teuer war das alles gewesen, und sie hatten die Hypothek in dieser Größenordnung nur bekommen, weil er als Systemadministrator bei der Bank arbeitete.

Was, wenn sie sich trennten?

Das wäre eine finanzielle Katastrophe, gar nicht auszudenken!

Lennart öffnete die Fußgängerpforte, ging zu der Mülltonne hinüber und stopfte den Plastikbeutel in die ohnehin schon volle Tonne. Dazu musste er kräftig drücken und pressen. Der Beutel platzte auf, und eine Mischung aus Ketchup und Gorgonzola-Soße vom gestrigen Abendessen spritzte ihm gegen den Bauch und kleckerte auf die graue Jogginghose hinunter. «Verdammt noch mal, so eine Sch...»

Lennart unterbrach sich selbst, weil er spürte, dass er nahe dran war, vollends die Kontrolle zu verlieren.

Er sah sich um.

Einundzwanzig Uhr.

Niemand war in diesem ruhigen, fast schon gediegenen Wohnviertel um diese Zeit noch unterwegs. Es spielte keine Rolle, ob er bekleckert war oder sauber, ob er Schuhe trug oder nicht. Die Nachbarn würden ihn nicht sehen.

Lennart entspannte sich etwas, klaubte die Zigarette und das Feuerzeug aus der linken Tasche seiner Jogginghose - beides hatte er auf der Flucht aus dem Haus rasch eingesteckt - und zündete sich die Zigarette an.

Wie herrlich, den Geschmack von Tabak einzuatmen! Wie schön, damit etwas zu tun, was Agnes missfiel! Im Haus durfte er natürlich nicht rauchen, und sie küsste ihn auch nicht, wenn er es gerade getan hatte, aber verbieten lassen wollte Lennart es sich nicht.

Nach dem ersten tiefen Zug ging er nach rechts die Straße hinunter. Einfach nur ein bisschen umhergehen, den Kopf freibekommen, die Wut loswerden und hoffen, dass Agnes schon schlief, wenn er zurückkehrte. Heute wollte er ihr auf keinen Fall mehr über den Weg laufen. Wahrscheinlich würde er ohnehin auf der Couch schlafen. Wäre ja nicht das erste Mal.

Hundert Meter weiter, in Nummer 14, brannte noch Licht.

Sein Blick fiel immer dorthin, sobald Lennart das Grundstück verließ. Die beiden Lesben hatten wirklich ein cooles Haus, sehr stylisch und reduziert, mit vielen großen Glasflächen, aber das war nicht der wahre Grund für seine Neugier.

Lennart ging langsamer und versuchte, einen Blick ins Innere des Hauses zu erhaschen. Vielleicht lief eine seiner Nachbarinnen in Unterwäsche herum. Beide hatten echte Traumkörper und scheuten sich nicht, sich zu zeigen. Schon oft hatte Lennart sich vorgestellt, wie es wohl wäre, aufs Grundstück zu schleichen, ganz aus der Nähe durch eines der Fenster zu schauen und die beiden dabei zu beobachten, wie sie es sich besorgten.

Allein der Gedanke erregte ihn.

An einer dunklen Stelle nahe einer hohen Buchenhecke blieb er stehen, beobachtete das Haus und gab sich seiner Phantasie hin. Stellte sich die nackten Lesben ineinander verschlungen im Bett vor. Seine Wut war noch nicht wirklich verschwunden, es strömte noch genügend Adrenalin durch seine Adern, um sich heute näher heranzutrauen. Dann wäre dieser Abend wenigstens nicht komplett für den Arsch!

Die Bewegung in der Dunkelheit hielt er im ersten Moment für eine Täuschung. Doch dann wiederholte sie sich, und Lennart erkannte, dass da drüben unter den Bäumen noch jemand stand und das Haus beobachtete.

Was für ein perverser Spanner!

Augenblicklich kochte die Wut in Lennart wieder hoch. Er musste an die Einbrüche denken, die es in diesem Wohngebiet immer wieder gegeben hatte. Ertappte er gerade einen dieser Typen beim Ausspionieren des nächsten Tatorts? Immer wenn in der Presse von einem Einbruch berichtet worden war, hatte Lennart zu Agnes gesagt, dass er sich wünsche, zu Hause zu sein, wenn bei ihnen jemand einstieg. Agnes glaubte ja nicht, dass er mit so einem Typen fertig werden würde, aber Lennart hatte in seiner Jugend geboxt und war immer noch fit genug, lief dreimal die Woche und ging am Wochenende ins Gym.

Lennart zog ein letztes Mal an der Zigarette, warf sie auf den nassen Asphalt und betrat die Straße.

«Hey du, was machst du da!»

Die Gestalt erschrak und fuhr herum. Sie war in ein feucht glänzendes, schwarzes Regencape gehüllt. Mit der Kapuze über dem Kopf und einer dieser Corona-Masken, die man hin und wieder noch sah, ebenfalls in Schwarz, war das Gesicht nicht zu erkennen. Einen Moment verharrte die Gestalt noch, dann lief sie in die entgegengesetzte Richtung die Straße hinunter. So wie ein Hund auf einen flüchtenden Hasen reagierte, reagiert auch Lennart: Er dachte nicht, wägte nicht ab, folgte einfach nur seinem durch massenhaft ausgeschüttetes Adrenalin aufgeputschten Instinkt.

Rannte hinterher.

Seine nackten Füße klatschten auf den nassen Asphalt.

«Bleib stehen!», rief er dem Flüchtenden hinterher.

Doch der dachte gar nicht daran, rannte weiter. Er war schnell, und sein Laufstil verriet Lennart, dass er es mit einem geübten Läufer zu tun hatte. Auf schnurgeradem Weg sprintete der Spanner die Straße hinunter und zog das Tempo sogar noch an. Lennart wusste, diese Geschwindigkeit würde er nicht allzu lange durchhalten können, und nach fünfzig Metern rechnete er schon nicht mehr damit, den Flüchtenden wirklich einholen zu können.

Vielleicht war es auch besser so. Man wusste ja nie. Nachher war es ein Verrückter, dem er da hinterherlief.

Lennart fiel auf, dass der Mann beim Laufen merkwürdige Geräusche machte. Es klackte irgendwie bei jedem Schritt.

Als sie sich der T-Kreuzung Malerstraße und Langenstraße näherten, knickte der Mann an der Kante eines Schlaglochs um und begann zu humpeln.

Lennart holte auf, als etwas Unvorhergesehenes geschah. Der Mann blieb plötzlich stehen und drehte sich um. Lennart konnte nicht schnell genug stoppen und auch nicht einfach ausweichen, ohne Gefahr zu laufen, auszurutschen und hinzufallen. Er ahnte, er würde den Mann umrennen und unter sich begraben.

Doch dazu kam es nicht. In einer fließenden Bewegung hob der schwarz...
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In seiner Kindheit und Jugend verschlang Andreas Winkelmann die unheimlichen Geschichten von John Sinclair und Stephen King. Dabei erwachte in ihm der unbändige Wunsch, selbst zu schreiben und andere Menschen in Angst zu versetzen. Heute zählen seine Thriller zu den härtesten und meistgelesenen im deutschsprachigen Raum. In seinen Büchern gelingt es ihm, seine Leserinnen und Leser von der ersten Zeile an in die Handlung hineinzuziehen, um sie dann, gemeinsam mit seinen Figuren in ein düsteres Labyrinth zu stürzen, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt. Die Geschichten sind stets nah an den Lebenswelten seines Publikums angesiedelt und werden in einer klaren, schnörkellosen Sprache erschreckend realistisch erzählt. Der Ort, an dem sie entstehen, könnte ein Schauplatz aus einem seiner Romane sein: der Dachboden eines vierhundert Jahre alten Hauses am Waldesrand in der Nähe von Bremen.