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Spiel der Liebe (Die Schatten von Valoria 3)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am05.10.2019Auflage
Gemeinsam mit wankelmütigen Verbündeten kämpft Arin gegen das mächtige Imperium. Er redet sich ein, dass er Kestrel nicht mehr liebt, und doch kann er sie nicht vergessen. Obwohl sie das Imperium über das Leben unschuldiger Menschen gestellt hat - zumindest denkt er das. In Wahrheit ist Kestrel Gefangene in einem Arbeitslager. Verzweifelt versucht sie zu fliehen, bevor es zu spät ist. Denn ein erbarmungsloser Krieg ist ausgebrochen, mit Kestrel und Arin im Zentrum. Kann es überhaupt einen Sieger geben, wenn so viel auf dem Spiel steht? Das fesselnde Finale einer meisterhaft erzählten Trilogie - Band 3 der Fantasy-Serie »Die Schatten von Valoria«. Alle Bände der international erfolgreichen Serie: Spiel der Macht (Band 1) Spiel der Ehre (Band 2) Spiel der Liebe (Band 3)

Marie Rutkoski wuchs als das älteste von vier Kindern in Illinois auf und stellte schon früh fest, dass sie ein Buchmensch ist. Heute lebt sie in New York, wo sie am Brooklyn College unterrichtet. Sie schreibt Romane für Kinder und Jugendliche und hat zwei Söhne.
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Produkt

KlappentextGemeinsam mit wankelmütigen Verbündeten kämpft Arin gegen das mächtige Imperium. Er redet sich ein, dass er Kestrel nicht mehr liebt, und doch kann er sie nicht vergessen. Obwohl sie das Imperium über das Leben unschuldiger Menschen gestellt hat - zumindest denkt er das. In Wahrheit ist Kestrel Gefangene in einem Arbeitslager. Verzweifelt versucht sie zu fliehen, bevor es zu spät ist. Denn ein erbarmungsloser Krieg ist ausgebrochen, mit Kestrel und Arin im Zentrum. Kann es überhaupt einen Sieger geben, wenn so viel auf dem Spiel steht? Das fesselnde Finale einer meisterhaft erzählten Trilogie - Band 3 der Fantasy-Serie »Die Schatten von Valoria«. Alle Bände der international erfolgreichen Serie: Spiel der Macht (Band 1) Spiel der Ehre (Band 2) Spiel der Liebe (Band 3)

Marie Rutkoski wuchs als das älteste von vier Kindern in Illinois auf und stellte schon früh fest, dass sie ein Buchmensch ist. Heute lebt sie in New York, wo sie am Brooklyn College unterrichtet. Sie schreibt Romane für Kinder und Jugendliche und hat zwei Söhne.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646928112
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum05.10.2019
AuflageAuflage
Reihen-Nr.3
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5236 Kbytes
Artikel-Nr.4312626
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Er erzählte sich selbst eine Geschichte.

Nicht gleich am Anfang.

Am Anfang hatte er keine Zeit für Gedanken in Gestalt von Wörtern. Es war ein Segen, dass in seinem Kopf kein Platz für Geschichten war. Der Krieg rollte heran. Er überrollte ihn. Arin war im Jahr des Gottes des Todes geboren worden, und endlich konnte er sich darüber freuen. Er ergab sich ganz diesem Gott, der lächelte und näher kam. Geschichten werden dich umbringen, flüsterte er Arin ins Ohr. Jetzt hör einfach zu. Hör mir zu.

Und das tat Arin.

Sein Schiff war von der Hauptstadt her geradezu übers Meer geflogen. Nun nahm es Kurs auf die Flotte aus Ostländerschiffen, die in der Bucht seiner Stadt ankerten - flinke Kriegsschaluppen, über denen das Blau und Grün ihrer Königin flatterte. Die Schaluppen standen unter Arins Kommando, jedenfalls fürs Erste. Sie waren das Geschenk der dacrischen Königin an ihre neuen Verbündeten. Die Schiffe waren nicht so zahlreich, wie Arin es gern gehabt hätte. Nicht so zahlreich mit Geschützen bestückt, wie er es gern gehabt hätte.

Aber:

Hör zu.

Arin befahl dem Kapitän seines Schiffs, längsseits der größten dacrischen Schaluppe zu segeln. Nachdem er seinem Kapitän aufgetragen hatte, in den Hafen zurückzukehren und Arins Cousine in der Stadt aufzusuchen, ging Arin an Bord der Schaluppe. Er begab sich zum Befehlshaber über die Ostländerflotte. Xash war ein schlanker Mann mit auffallend hoher Nasenwurzel und brauner Haut, die in der Spätfrühlingssonne glänzte.

Arin sah ihm in die Augen - sie waren schwarz, immer leicht zusammengekniffen und umrandet mit der gelben Farbe, die auf seinen Status als Flottenkommandant hinwies. Es war, als wüsste Xash bereits, was Arin gleich sagen würde. Der Ostländer lächelte schwach.

»Sie kommen«, verkündete Arin.

Er erklärte, wie der valorianische Imperator das Wasser, das in Herrans Stadt geleitet wurde, langsam hatte vergiften lassen. Der Imperator hatte wohl vor Monaten jemanden in die Berge geschickt, in die Nähe der Quelle, die das Aquädukt speiste. Selbst von Xashs Schiffsdeck aus hatte Arin den Verlauf des Bauwerks mit seinen gewölbten Bögen verfolgen können. Gerade noch in der Ferne erkennbar, schlängelte es sich aus den Bergen herab und hatte etwas mit sich gebracht, das die Herrani geschwächt hatte, sodass sie nur noch schlafen wollten und zitterten.

»Ich wurde in der Hauptstadt gesehen«, sagte Arin zu Xash. »Ein valorianisches Schiff hat meines fast bis zu den Leeren Eilanden verfolgt. Vermutlich weiß der Imperator, dass ich es weiß.«

»Was ist aus dem Schiff geworden?«

»Es hat abgedreht. Wahrscheinlich, um auf Verstärkung zu warten - und auf die Befehle des Imperators.« Arin sprach die Sprache dieses Mannes abgehackt, mit schwerem Akzent und schnellen, harten Silben. Sie war ihm noch fremd. »Er wird jetzt zuschlagen.«

»Was macht Euch so sicher, dass Gift durch das Aquädukt geleitet wird? Woher habt Ihr diese Information?«

Arin zögerte, weil er nach den dacrischen Worten für das suchte, was er sagen wollte. »Die Motte«, antwortete er in seiner eigenen Sprache.

Xash kniff die Augen noch mehr zusammen.

»Eine Spionin«, erklärte Arin wieder auf Dacrisch, als er endlich das richtige Wort gefunden hatte. Er spielte mit dem goldenen Ring an seinem kleinen Finger und dachte dabei an Tensen, seinen Herrn der Spione, und daran, dass die Verfolgung durch das valorianische Schiff vielleicht bedeutete, dass Tensen verhaftet worden war, gleich nachdem Arin den Palast verlassen hatte. Der alte Mann hatte darauf bestanden zu bleiben. Man hatte ihn womöglich gefasst. Gefoltert. Zum Reden gezwungen. Arin versuchte sich vorzustellen, was die Valorianer ihm angetan haben mochten ...

Nein. Der Gott des Todes legte seine kalte Hand über Arins Gedanken und schloss die Faust um sie. Du hörst mir nicht zu, Arin.

Hör zu.

»Ich brauche Papier«, sagte Arin. »Ich brauche Tinte.«

Arin zeichnete für Xash eine Karte von seinem Land. Mit flinkem Federstrich skizzierte er die herranische Halbinsel. In das Meer zwischen Herran und Valoria tupfte er die Inseln, die südlich der Spitze der Halbinsel verstreut lagen. Er tippte auf Ithrya, eine große Felseninsel, die eine Meerenge zwischen diesen Inseln und der Spitze der Halbinsel schuf. »Die Strömung in der Meerenge ist im Frühling stark. Schwer, dagegen anzusegeln. Aber wenn eine valorianische Flotte kommt, ist das die Route, die sie nehmen werden.«

»Sie wollen eine Meerenge befahren, die schwer zu navigieren ist?« Xash klang skeptisch. »Sie könnten diese drei Inseln hier umsegeln und danach nordwärts entlang der Halbinsel auf Eure Stadt zuhalten.«

»Zu langwierig. Kaufleute lieben die Meerenge. Um diese Zeit des Jahres ist die Strömung am stärksten und würde Schiffe aus Valoria bis an Herrans Türschwelle befördern. Sie würden geradezu durch die Meerenge schießen. Der Imperator kalkuliert damit, eine geschwächte Stadt anzugreifen. Er erwartet keinen Widerstand. Er wird keinen Grund sehen, länger als unbedingt nötig auf das zu warten, was er haben will.« Arin berührte das östliche Ende Ithryas und den äußersten Zipfel der Halbinsel. »Hier können wir uns verstecken - die Hälfte unserer Flotte östlich von Herran, die andere Hälfte östlich der Insel. Wenn die valorianische Flotte naht, wird sie es schnell tun. Wir werden sie in die Zange nehmen und von beiden Seiten angreifen. Sie werden nicht ausweichen können, gleichgültig wie der Wind steht. Wenn sie versuchen, in die Meerenge zurückzusegeln, wird die Strömung sie wieder ausspucken.«

»Ihr habt keine Zahlen genannt. Wir haben keine große Flotte. Die Valorianer in die Zange zu nehmen bedeutet, unsere Flotte zu halbieren. Habt Ihr je in einer Seeschlacht gekämpft?«

»Ja.«

»Ich hoffe, Ihr meint nicht die Seeschlacht hier in dieser Bucht während des Erstwinteraufstands.«

Arin schwieg.

»Das war in einer Bucht«, spottete Xash. »Ein hübsches kleines Planschbecken, wo laue Lüftchen wehen, die einen Säugling in den Schlaf wiegen könnten. Es ist leicht, hier zu manövrieren. Wir reden von einer Schlacht auf dem offenen Meer. Und Ihr redet davon, unsere Flotte zu schwächen, indem wir sie zweiteilen.«

»Ich denke nicht, dass die valorianische Flotte groß sein wird.«

»Ihr denkt es nicht.«

»Sie muss es nicht sein, nicht um eine Stadt anzugreifen, deren Einwohner unter Drogeneinfluss stehen und apathisch sind. Eine Stadt«, betonte Arin noch einmal, »von der der Imperator glaubt, dass sie keine Verbündete hat.«

»Mir gefallen Überraschungsangriffe. Mir gefällt der Gedanke, die Valorianer auflaufen zu lassen. Aber Euer Plan wird nur funktionieren, wenn der Imperator keine Flotte entsandt hat, die uns zahlenmäßig haushoch überlegen ist und unsere beiden Flanken mit Leichtigkeit versenken kann. Er wird nur funktionieren, wenn der Imperator wirklich nicht weiß, dass Dacra« - Xashs Stimme verriet seine Missbilligung - »sich mit Euch verbündet hat. In diesem Fall würde der valorianische Imperator ein solches Bündnis liebend gern mit einer überwältigenden Demonstration seiner Macht zur See in Grund und Boden stampfen. Falls er weiß, dass wir hier sind, wäre es gut möglich, dass er die gesamte valorianische Flotte schickt.«

»Dann ist eine Schlacht in der Meerenge besser. Es sei denn, Ihr zieht es vor, dass sie uns hier in der Bucht angreifen.«

»Ich befehlige diese Flotte. Ich habe die Erfahrung. Ihr seid kaum mehr als ein Junge. Ein Junge aus dem Ausland.«

Als Arin erneut sprach, waren es nicht seine eigenen Worte. Sein Gott gab ihm ein, was er sagen sollte. »Wem hat Eure Königin das Oberkommando übertragen, als sie Euch befahl, Eure Flotte nach Herran zu verlegen? Euch oder mir?«

Xashs Gesicht wurde hart vor Zorn. Arins Gott lächelte breit, tief in seinem Innern.

»Wir setzen Segel«, sagte Arin.

Die Gewässer östlich der Insel Ithrya waren von einem strahlenden Grün. Aber von dort, wo Arins Schiff auf die valorianische Flotte wartete, konnte er sehen, wie die Strömung, die aus der Meerenge drängte, eine breite, fast violette Spur durch das Wasser zog.

So fühlte er sich selbst: als ob sich eine dunkle, wogende Kraft durch ihn hindurcharbeitete. Sie brandete hinab bis in seine Fingerspitzen und wärmte ihn. Sein Brustkorb wurde bei jedem Atemzug weit.

Als das erste valorianische Schiff aus der Meerenge schoss, flammte in Arin eine boshafte Freude auf.

Und es war leicht. Die Valorianer hatten nicht mit ihnen gerechnet, hatten ganz offensichtlich keine Ahnung von ihrem Bündnis. Die feindliche Flotte war der ihren zahlenmäßig ebenbürtig. Der Meerenge war es geschuldet, dass die valorianischen Schiffe nur paarweise in die herranische See hinaussegeln konnten. Leicht zu kapern. Die Ostländerflotte fiel von beiden Seiten über sie her.

Kanonenkugeln durchschlugen die Schiffsrümpfe. Von den Geschützdecks wölkte schwarzer Rauch auf. Es stank nach Abertausenden verbrannten Schwefelhölzern.

Arin enterte sein erstes valorianisches Schiff. Er schien alles von einem Punkt außerhalb seiner selbst zu beobachten: wie sich sein Schwert in einen valorianischen Seemann bohrte und dann noch einen und so weiter, bis sein Schwert wie mit Blut lackiert war. Blut spritzte...


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Autor

Marie Rutkoski wuchs als das älteste von vier Kindern in Illinois auf und stellte schon früh fest, dass sie ein Buchmensch ist. Heute lebt sie in New York, wo sie am Brooklyn College unterrichtet. Sie schreibt Romane für Kinder und Jugendliche und hat zwei Söhne.