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The Arc (The Loop 3)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am28.11.2022Auflage
Das Ende naht ... Lukas letzte Worte gehen in den Jubelrufen der Modifizierten unter. Nur einer von ihnen hört genau hin: Chester Beckett. Noch während Lukas Leiche weggetragen wird, fasst er einen Entschluss. Er will die Wahrheit über Happy herausfinden, will wissen, was im Labor im 65. Stock wirklich passiert. Doch je tiefer er in das zerstörerische System vordringt, desto tödlicher wird die Gefahr - nicht nur für ihn, sondern für die gesamte Menschheit. Atemlose Spannung bis zur letzten Seite - ein Jugendroman, der nichts für schwache Nerven ist. Band 1: THE LOOP Band 2: THE BLOCK Band 3: THE ARC Die Buchserie ist abgeschlossen.

Ben Oliver schreibt, seit er einen Stift in der Hand halten kann. Seine Kurzgeschichten wurden in Literaturmagazinen und Anthologien veröffentlicht. Dank zahlreicher Kannen Kaffee hat er inzwischen seine Sci-Fi-Dystopie THE LOOP fertiggestellt. Ben lebt in Edinburgh und unterrichtet Englisch.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDas Ende naht ... Lukas letzte Worte gehen in den Jubelrufen der Modifizierten unter. Nur einer von ihnen hört genau hin: Chester Beckett. Noch während Lukas Leiche weggetragen wird, fasst er einen Entschluss. Er will die Wahrheit über Happy herausfinden, will wissen, was im Labor im 65. Stock wirklich passiert. Doch je tiefer er in das zerstörerische System vordringt, desto tödlicher wird die Gefahr - nicht nur für ihn, sondern für die gesamte Menschheit. Atemlose Spannung bis zur letzten Seite - ein Jugendroman, der nichts für schwache Nerven ist. Band 1: THE LOOP Band 2: THE BLOCK Band 3: THE ARC Die Buchserie ist abgeschlossen.

Ben Oliver schreibt, seit er einen Stift in der Hand halten kann. Seine Kurzgeschichten wurden in Literaturmagazinen und Anthologien veröffentlicht. Dank zahlreicher Kannen Kaffee hat er inzwischen seine Sci-Fi-Dystopie THE LOOP fertiggestellt. Ben lebt in Edinburgh und unterrichtet Englisch.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646932911
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum28.11.2022
AuflageAuflage
Reihen-Nr.3
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3621 Kbytes
Artikel-Nr.8239570
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Ich habe diesen Tick, dass ich manchmal im Kopf Songtexte mitsinge. In Dauerschleife. Meistens mache ich das, um nicht weiter über irgendetwas nachzugrübeln. Oder wenn ich gar nicht denken will. An nichts.

Heute Nacht habe ich ganz schön viel gesungen. Wie jede Nacht, seit sie diesen Jungen auf offener Bühne umgebracht haben. Luka Kane hieß er, und er war ein schlechter Mensch. Ein richtig übler Typ.

Der Song, der zurzeit in meinem Kopf spielt, ist einer der letzten Chart-Hits aus der Zeit vor dem Ende der Welt. Eine Cover-Version von einer Cover-Version von einer Cover-Version. Ein Song, der vor mehreren Hundert Jahren komponiert wurde, ohne Scheiß. Die Zeilen, die ich singe, gehen so:

Any old port in a storm, lads,

Whatever that port may be,

And thanks be given our Father in Heaven

Who watches over you and me ...

Es ist nicht einfach nur ein Ohrwurm oder so was. Es ist eher wie ein Zwang, den Song immerfort zu wiederholen. Total verrückt. Überhaupt bin ich ziemlich verrückt, glaube ich.

Vor dem Ende der Welt waren alle Songs Cover-Versionen von irgendwas, ohne Scheiß. Andauernd wurden nämlich Musiker verklagt, weil Anwälte behaupteten, sie hätten einen Akkord verwendet, den irgendeine Band vor fünfzig Jahren mal gespielt hatte. Als ob man einen Akkord besitzen könnte! Jedenfalls hat das die Musiker so dermaßen verunsichert, dass sie sich nicht mehr getraut haben, neue Songs zu schreiben. Und deshalb wurde nur noch gecovert. Bei den Göttern, ich schweife schon wieder ab.

Ach ja, der Junge auf der Bühne. Ich hatte vorher noch nie erlebt, wie jemand umgebracht wird. Bei der Schlacht damals im Midway Park war ich nicht dabei. Ich war im Datenraum und hatte versucht, Guanin- und Adeninbasen miteinander zu verbinden oder so was. Und normalerweise gehe ich auch nicht zu Exekutionen von Verrätern. Aber diese hier war verpflichtend. Wir hockten in den Stuhlreihen, stocksteif und aufrecht in unseren Uniformen, und ich dachte: Bei den Göttern, das ist alles so drüber! Ich bin Soldat, aber niemand hat gefragt, ob ich das überhaupt sein will. So nach dem Motto: Hey, Chester, weil dein Vater reich war, darfst du das Ende der Welt überleben - aber dafür bist du jetzt Soldat. Hier ist deine Waffe. Tja, was soll ich sagen? Es war Happys Entscheidung, und Happy stellt man nicht infrage.

Es stimmt übrigens, dass ich das Ende der Welt überleben durfte, weil mein Vater reich war. Glaube ich zumindest.

Götter, ich bin total durch den Wind. Meine Gedanken laufen heiß. Die einzige Möglichkeit, etwas Ruhe in mein Gehirn zu bringen, ist ...

Any old port in a storm, lads,

Whatever that port may be,

And thanks be given our Father in Heaven

Who watches over you and me ...

Aber es klappt nicht so gut wie sonst. Dieser Luka Kane hat eine Menge Zeug erzählt, bevor er gestorben ist. Echt verrückt. Außerdem sah er gar nicht so aus, wie ich erwartet hätte. Ich hatte mit einem großen, muskulösen Typen gerechnet, fieser Blick, Gang-Tattoos, das volle Programm. Aber er war ein ganz normaler Junge, ohne Scheiß, jünger als ich.

Und er war das Gesprächsthema Nummer eins bei den anderen Modifizierten, also Menschen wie ich, die mit kosmetischen Upgrades, mechanischen Herzen und so Zeug ausgestattet sind. Die ganze Zeit haben sie darüber getuschelt, wie Galen Rye den Anführer der Rebellen geschnappt hat.

Schon immer kursierten wilde Geschichten über Luka Kane. Darüber, wie er ein ganzes Krankenhaus niedergebrannt hat, mit Müttern und Kindern drin. Wie er Informationen aus Modifizierten herausgefoltert hat. Und wie er sie danach trotzdem bei lebendigem Leib verbrannte. Er war wirklich ein ganz mieser Typ.

Any old port in a storm, lads,

Whatever that port may be,

And thanks be given our Father in Heaven

Who watches over you and me ...

Who watches over you and me.

Who watches over you and me?

No, no. Don´t try to distract yourself.

Actually think about what he said. How had it gone?

Die Luft hat richtig geknistert. Man konnte die Spannung nicht nur spüren, sondern fast riechen, völlig verrückt.

Sämtliche Soldaten waren im Arc versammelt, dem gigantischen Kuppelbau, der uns vor dem endgültigen Weltuntergang schützen soll. Ein irrsinnig hohes, total verrücktes Gebäude, das komplett aus schwarzem Beton und Graphen besteht, natürlich selbstreparabel.

»Chilly. Hey, Chilly«, rief eine Stimme links von mir. Chilly ist nicht mein richtiger Name, ich heiße Chester Beckett, aber als ich klein war, hatte ich ständig kalte Hände, deshalb nannte mich meine Mutter Chilly, und das ist irgendwie hängen geblieben. Ich beugte mich auf meinem Stuhl vor. Wir saßen unten in der Halle, einer Art gigantischem Auditorium. Keine Ahnung, wozu ein 66-stöckiger Weltuntergangsbunker ein Auditorium braucht, aber egal. Jedenfalls war es Tansy, die mich da rief, und sie grinste wie eine Irre.

»Was ist?«, fragte ich.

»Ich wette zwanzig Coins, dass es Luka Kane ist.«

Tansy war eine der Ersten, die ich im Arc kennengelernt hatte, und deshalb - und wahrscheinlich nur deshalb - haben wir uns irgendwie angefreundet. Außerdem haben wir beide blaue Haare, also zumindest eine Gemeinsamkeit.

Ich hatte auf Tansys Bemerkung nichts erwidert. Ich meine, wir wussten ja längst, dass es Luka Kane war. Wir hatten schließlich alle draußen vor dem Arc gestanden, als er durch ein Spalier von Soldaten reineskortiert wurde - eine typische Einschüchterungstaktik des Oberwächters. Und überhaupt - was soll man kurz vor dem Weltuntergang mit zwanzig Coins anfangen? Wofür bitte schön hätte ich sie ausgeben sollen?

Ich habe mich also wieder zurückgelehnt, und kurz darauf betrat Galen Rye die Bühne. Wir haben wie verrückt gejubelt und geklatscht, bis er irgendwann die Hände hob. Da wars schlagartig ruhig.

Er hat noch einmal offiziell verkündet, dass Luka Kane gefasst wurde - um uns dann mit der Nachricht zu überraschen, dass er kein Gefangener sei. Vielmehr sei er ins Arc gekommen, um sich unserer Sache anzuschließen. Um auf die Seite der Wahrheit und Tugend überzuwechseln. So oder so ähnlich hat er es formuliert.

Galen Rye ist wirklich so was wie ein Held für mich. Er hat ein cooles markantes Kinn und stahlharte Augen, und trotzdem wirkt er total freundlich und zugewandt. Er ist angetreten, um die Menschheit zu retten, und dafür hat er die schwierigsten Entscheidungen getroffen, die man überhaupt nur treffen kann. Er ist extrem schlau und besonnen, aber vor allem ist er mutig. Ich bin leider eher das Gegenteil von Galen Rye. Ich versuche, mich unauffällig im Hintergrund zu halten, weit weg von jeder Gefahr. Obwohl - oder gerade weil - ich so anders bin, ist Galen für mich einer der Größten.

Egal, irgendwann hat sich eine Tür hinten auf der Bühne geöffnet und Tyco Roth, ein ziemlicher Spinner, wenn ihr mich fragt, hat Luka hereingeführt. Tyco ist ein Spot. So nennen wir die Modifizierten, die zwei glühende Leuchtpunkte anstelle der Augen haben. Diese Kunstaugen sind Happys neuestes Upgrade, aber die Leute, die es bekommen, werden dadurch superarrogant ... und irgendwie seltsam. Ich schwörs, bei den Letzten Göttern! Leider werden Tag für Tag mehr Modifizierte upgegradet. Es waren übrigens vor allem Spots, die den Bau der restlichen zweiundsechzig Stockwerke des Arc geschultert haben. Und zwar in knapp vier Wochen, ohne Scheiß! Die Spots leben hoch oben unter der Kuppel, weit über uns normalen Modifizierten. Ich hing mit einigen Leuten, die das Upgrade bekommen haben, öfter ab, doch jetzt sehe ich sie kaum noch - außer, wenn sie mich rumkommandieren.

»Mitstreiterinnen und Mitstreiter«, rief Galen feierlich. »Heute ist ein besonderer Tag. Ich bin sicher, ihr alle erkennt den jungen Mann hier wieder. Es ist der großartige Luka Kane.«

Da haben wir alle natürlich erst mal gebuht und gejohlt und dem Rebellen an den Kopf geknallt, was wir von ihm halten. Ich habe ihn in dem Moment echt gehasst! Vielleicht habe ich mich auch von der ganzen Wut mitreißen lassen, die in der Halle kochte. Aber ich glaube, ich habe ihn wirklich aus tiefstem Herzen verabscheut. Weil er ein skrupelloser Killer war. Ein Folterer. Einer, der die Menschheit in den Abgrund stoßen wollte.

Unser Gebrüll hat Galen Rye furchtbar aufgeregt. »Wie könnt ihr es wagen zu lachen?« So was in der Art hat er gesagt. Und dann hat er aufgezählt, warum Luka so großartig ist und was er alles Tolles erreicht hat. Und da ist mir erst richtig aufgegangen, wie schlau Galen Rye wirklich ist. Er hat die Gerüchte und Lügen über Luka natürlich als solche durchschaut. Er wusste, dass Luka Kane kein mythischer Guerillakämpfer war. Sondern nur ein ganz normaler Junge, der glaubte, das Richtige zu tun. Der über der Frage nach Gut und Böse ins Schleudern gekommen war und sich nun unserem Team anschließen wollte.

»Heute ist ein historischer Tag!«, rief Galen von der Bühne. »Dieser Tag wird in die neue Geschichte der Erde eingehen. Er wird bis in alle Ewigkeit als der Tag in Erinnerung bleiben, an dem die Schlacht beendet wurde.«

Und dann war Luka dran mit Reden.

Er trat ans Mikrofon. Hinter ihm leuchtete ein zehn Meter hohes Live-Hologramm von ihm auf, und an dem konnte ich erkennen, wie nervös er war. Wir erwarteten Demut, Entschuldigungen, Loyalitätsbekundungen, aber wir bekamen nichts von alledem. Stattdessen sagte er Folgendes:

»Ich ... ich bin heute...

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Autor

Ben Oliver schreibt, seit er einen Stift in der Hand halten kann. Seine Kurzgeschichten wurden in Literaturmagazinen und Anthologien veröffentlicht. Dank zahlreicher Kannen Kaffee hat er inzwischen seine Sci-Fi-Dystopie THE LOOP fertiggestellt. Ben lebt in Edinburgh und unterrichtet Englisch.