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Die Wikinger - Jagd auf hoher See

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
461 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am31.01.20201. Aufl. 2020
Wenn Klinge auf Klinge trifft und Schwert auf Schwert, sind die tapferen Wikinger um Anführer Thorgrim Nachtwolf nicht weit!


Irland, Mitte des 9. Jahrhunderts. Thorgrim und seine Wikinger frohlocken: Der friesische Kaufmann Brunhard wird mit drei Handelsschiffen von Dubh-Linn aus in See stechen. Beste Aussicht auf fette Beute! Doch der Friese transportiert keine Schätze, sondern Sklaven. Und seine Schiffe sind keine schwerfälligen Koggen, sondern schnell und wendig wie Drachenboote. Völlig unerwartet für Thorgrim kommt es zur wilden Jagd auf hoher See - zu einer Jagd, bei der aus den Jägern allzu schnell Gejagte werden ...

Sechster, unabhängig zu lesender Band der Wikinger-Reihe um Thorgrim Nachtwolf


Bevor er über das Segeln schrieb, lebte und arbeitete James L. Nelson an Bord traditioneller Segelschiffe. Seine Sachbücher und Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit Preisen der "American Library Association". Nelson liest in ganz Amerika aus seinen Büchern und tritt regelmäßig im Fernsehen auf. Er lebt mit seiner Frau Lisa und den gemeinsamen Kindern in Maine.
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Produkt

KlappentextWenn Klinge auf Klinge trifft und Schwert auf Schwert, sind die tapferen Wikinger um Anführer Thorgrim Nachtwolf nicht weit!


Irland, Mitte des 9. Jahrhunderts. Thorgrim und seine Wikinger frohlocken: Der friesische Kaufmann Brunhard wird mit drei Handelsschiffen von Dubh-Linn aus in See stechen. Beste Aussicht auf fette Beute! Doch der Friese transportiert keine Schätze, sondern Sklaven. Und seine Schiffe sind keine schwerfälligen Koggen, sondern schnell und wendig wie Drachenboote. Völlig unerwartet für Thorgrim kommt es zur wilden Jagd auf hoher See - zu einer Jagd, bei der aus den Jägern allzu schnell Gejagte werden ...

Sechster, unabhängig zu lesender Band der Wikinger-Reihe um Thorgrim Nachtwolf


Bevor er über das Segeln schrieb, lebte und arbeitete James L. Nelson an Bord traditioneller Segelschiffe. Seine Sachbücher und Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit Preisen der "American Library Association". Nelson liest in ganz Amerika aus seinen Büchern und tritt regelmäßig im Fernsehen auf. Er lebt mit seiner Frau Lisa und den gemeinsamen Kindern in Maine.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732578153
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum31.01.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Reihen-Nr.6
Seiten461 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4421617
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

Das Schwert meines Helden ist nicht an den Nacken
Von Ochsen oder Kühen
Stumpf geworden, sondern an jenen von Königen,
Wenn es heute in der Hand von Diarmait sein Werk tut.

DIE SCHLACHT VON CARNN CHONAILL

Als die Sonne an diesem Morgen aufging und die Decke aus grauen, weißen und schwarzen Wolken erhellte, war der dichte Regen schon wieder deutlich zu sehen, der seit mehr als einer Woche fiel. Als Bressal mac Muirchertach sich zu diesem Wetter aus dem Bett erhoben hatte, war er König eines kleinen Túaithe südlich von Dubh-Linn gewesen. Jetzt, kurz nach Mittag, war er tot.

Er starb in Conandils Armen. Der Regen prasselte auf sein blasses und verängstigtes Gesicht, und der Sand unter seinem Körper war dunkel und feucht von dem Blut, das aus mehreren Wunden geflossen war. Conandil hatte alles getan, um die Blutungen zu stoppen. Wären sie in Bressals warmer Halle gewesen, wo sie ihn hätte ausziehen und richtig an die Wunden gelangen können, hätte sie ihn vielleicht gerettet. Doch dem war nicht so.

Man hatte sie an diesen Strand getrieben. Zwei seiner Männer hatten Bressal bis hierher getragen, nachdem er schon in den ersten Minuten der Schlacht niedergestreckt worden war. Es war eine panische Flucht, und die Träger nicht gerade sanft zu Bressal gewesen. Diese grobe Behandlung hatte zusammen mit der Kälte, der Nässe und Conandils Unfähigkeit, sich richtig um die Wunden zu kümmern, zum Tod des alten Mannes auf diesem öden Kiesstrand geführt.

Der Angriff war kurz nach Sonnenaufgang erfolgt, und zwar aus Richtung Westen. Die erste Warnung, die die Menschen in Bressals Ringfort erhalten hatten, waren ferne Rufe und Schreie und das Trampeln von Pferden.

Es war die Musik einer großen Katastrophe, und sie schien aus dem Regen selbst zu kommen. Der ferne Lärm ließ die Männer auf die Mauern rennen, wo sie versuchten, etwas zu hören oder zu sehen, doch der Regen verschluckte die meisten Geräusche und der Horizont verschwand im Grau der Wolken.

»Plünderer?«, fragte Broccáin mac Bressal, der neben seinem Vater auf dem Erdwall stand. Conandil, seit fünf Monaten Broccáins Frau, stand an seiner Seite. Als die Wachen Alarm geschlagen hatten, waren beide aus dem Bett gesprungen und auf die Mauer gelaufen. Bressal war bereits dort gewesen.

»Davon gehe ich aus«, antwortete Bressal. »Aber was für Plünderer?«

»Fin Gall?«, fragte Conandil. »Die Heiden?« Allein die Worte bereiteten ihr schon furchtbare Angst. Letzten Sommer war sie von Heiden entführt worden, die sie auf den Sklavenmärkten von Friesland hatten verkaufen wollen, doch Gott hatte ihr die Mittel zu ihrer Rettung geschickt. Conandil wusste, dass Gott dahinterstecken musste, denn ihre Flucht war ein Wunder gewesen, auch wenn sie dafür mit einem Heiden das Bett hatte teilen müssen und es ausgenutzt hatte, als er eingeschlafen war. Doch das war Vergangenheit. Sie hatte ihre Sünde gebeichtet, und alles war vergeben.

»Ja, das könnten Heiden sein«, erwiderte Bressal. »Aber ich hätte nie gedacht, dass sie von Westen kommen, sondern vom Meer. »Das Túaithe, über das Bressal herrschte, lag an der Küste, und sein Ringfort war nicht weit vom Strand entfernt errichtet worden, von dem die Fischer in ihren mit Leder bespannten Booten auf See fuhren, um ihre Netze auszuwerfen.

»Vielleicht ist es ja auch Eochu, dieser Hurensohn«, überlegte Broccáin laut. Eochu war der Rí Túaithe des Landes, das an Bressals grenzte, und wie alle guten Nachbarn in Irland, so überfielen auch Bressal und Eochu einander häufig. Doch dabei handelte es sich hauptsächlich um Viehdiebstähle unmittelbar hinter der Grenze. Tatsächlich war das die Haupteinnahmequelle eines Túaithe in Irland. Aber was sie hier hörten, waren keine Viehdiebe.

Schon die ganze Zeit über wollte Conandil sagen, was offensichtlich für sie war: Es war egal, wer da angriff. Die Menschen da draußen brauchten ihre Hilfe. Doch als Frau, die noch dazu neu in der Familie und im Rath war, hatte sie nicht das Recht, die anderen darauf hinzuweisen.

Glücklicherweise erkannte das auch Broccáin, bevor Conandil es nicht mehr aushielt. »Wer auch immer der Bastard ist, wir müssen uns ihm entgegenstellen«, sagte er, und sofort setzten die Männer sich in Bewegung. Erst Bressal und dann Broccáin flogen die Treppe hinunter. Die Wachen folgten ihnen. Der Rí Túaithe und sein Sohn riefen nach ihren Schwertern und Schilden, nach den Kriegern und Pferden.

Das ferne Brüllen und Schreien wurde immer lauter. Die Angreifer kamen rasch näher. Schließlich flog das Tor des Raths auf, und zwei Dutzend Bewaffnete strömten hinaus. Bressal und Broccáin saßen zusammen mit ein paar ihrer wichtigsten Männer auf Pferden, doch die meisten stürmten zu Fuß ins Freie. Einige waren mit Schwertern und Schilden bewaffnet, andere mit Äxten, doch die meisten hatten Speer und Schild dabei, die am einfachsten herzustellenden Waffen. Damit konnte jeder umgehen, und sie waren ausgesprochen effektiv.

Die Krieger strömten noch immer aus dem Tor, als die ersten Menschen aus dem Dunst erschienen. Sie waren gut eine Viertelmeile entfernt. Es war schwer zu erkennen, was da vor sich ging. Conandil, die ein Stück hinterherlief, musste sich den Regen aus den Augen wischen und blinzelte in die Ferne. Sie sah rennende Menschen: Frauen, Männer und Kinder. Sie stolperten, krochen und rappelten sich wieder auf. Hinter ihnen stürmten Männer mit Speeren und Schwertern heran. Ihre buntbemalten Schilde wirkten matt im ersten Licht des Tages.

Das ist schlimm, dachte Conandil. Sehr schlimm. Wenn der Túaithe sich richtig verteidigen wollte, dann mussten die Männer Waffen aufnehmen und sich sammeln und dem Befehl von Bressal unterstellen. Ein kleiner König wie er, der über keinen großen Reichtum verfügte, konnte sich ein stehendes Heer schlicht nicht leisten. Bressal hatte nur eine kleine Leibwache. Wenn er in den Krieg ziehen wollte, dann musste er auf jene zurückgreifen, die ihm den Schwerteid geleistet hatten, auf die armen Bauern, die Bóaire und Fuidir. Das waren zwar keine großen Kämpfer, aber sie konnten einen Speer führen, und oft reichte das schon.

Doch wer auch immer für diesen Angriff verantwortlich war, er hatte sich in der Nacht aufgestellt und bis zum ersten Morgenlicht gewartet, sodass er über die Männer herfallen konnte, bevor Bressal sie zu den Waffen hatte rufen können. Und jetzt rannten die Bauern. Sie waren panisch vor Angst, und ihre Führer, Bressal und Broccáin, hatten so gut wie keine Möglichkeit mehr, sie zu organisieren.

Aber Conandil wusste, dass die beiden nötigenfalls bei dem Versuch sterben würden, und sie verfluchte dies furchtbare Schicksal. Sie war gerade erst der Hölle der Fin Gall entkommen, hatte einen Mann gefunden, den Erben dieses Landes, und ein schönes Heim. Und jetzt waren mitten in der Nacht diese Bastarde erschienen, um ihr all das wieder zu nehmen. Doch sie selbst würde sich nicht wieder entführen lassen, niemals. Genau wie ihr Mann, so würde auch sie kämpfen bis zum Tod.

»Vorwärts! Vorwärts!«, brüllte Bressal, schwang das Schwert über dem Kopf und deutete zu den Menschen, die in die vermeintliche Sicherheit des Ringforts flüchteten. Es war schon Jahre her, seit der alte Mann zum letzten Mal in einer Schlacht gekämpft hatte, aber er hatte noch immer jenen Mut, für den ihn die Menschen unter seiner Herrschaft liebten.

Gemeinsam trieben Bressal und Broccáin ihre Pferde an und führten den Angriff, doch sie galoppierten nicht so schnell, dass die anderen nicht mehr mitkommen konnten. Sie hielten ihre Schwerter hoch, an den Armen die Schilde, und als Einzige trugen sie Kettenhemden, die im Licht der Morgensonne funkelten.

Conandil lief hinter den Männern und hielt sich ein Stück seitwärts, sodass sie eine gute Sicht nach vorne hatte. Sie hatte keine Ahnung, was sie inmitten eines Kampfes tun sollte. Tatsächlich wusste sie noch nicht einmal, warum sie überhaupt mit vorrückte. Sie wusste nur, dass sie nicht im Fort bleiben konnte. Es war ihr schlicht unmöglich, nur zu beten, sich Sorgen zu machen und unablässig fragen zu müssen, was da draußen vor sich ging.

Das Brüllen und Schreien war inzwischen lauter geworden. Conandil schaute an Bressal und Broccáin vorbei. Die Menschen waren nur noch wenige hundert Ellen entfernt. Sie rannten immer noch, stolperten, und die Frauen kreischten vor Panik. Dann und wann drehte einer der Männer sich um und reckte in die Höhe, was auch immer er für eine armselige Waffe gerade in Händen hielt - eine Axt, eine Mistgabel oder eine Sichel -, um sich damit zur Wehr zu setzen. Dabei hätten sie genauso gut Federn in den Händen halten können, und tatsächlich ⦠Die Bewaffneten, die ihnen auf den Fersen waren, streckten sie mühelos nieder.

Das ist die reinste Treibjagd, dachte Conandil. Die Menschen waren wie Damwild, das von den Angreifern in seinem Rücken vor sich hergetrieben wurde, egal ob sie nun Heiden, Eochus Leute oder wer auch immer sein mochten. Diese Männer waren einfach ins Land geflutet und hatten alles und jeden aus ihren Häusern getrieben; so wie Diener das Wild zum Vergnügen ihres Königs vor dessen Speer und Bogen treiben.

Und dann rannten die Fliehenden einfach in die Bewaffneten hinein, die zu ihrer Verteidigung geeilt waren, und Chaos brach aus. Bressal war von seinem Pferd gesprungen und versuchte gerade, mit seinen Männern einen Schildwall zu bilden, als die vollkommen verängstigten Menschen mit ihnen zusammenprallten und sich mit Händen...

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Bevor er über das Segeln schrieb, lebte und arbeitete James L. Nelson an Bord traditioneller Segelschiffe. Seine Sachbücher und Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit Preisen der "American Library Association". Nelson liest in ganz Amerika aus seinen Büchern und tritt regelmäßig im Fernsehen auf. Er lebt mit seiner Frau Lisa und den gemeinsamen Kindern in Maine.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt