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Märchenmonds Kinder

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
528 Seiten
Deutsch
Ueberreuter Verlagerschienen am09.03.2015
'Es sind die Kinder, die verschwinden. Sie gehen fort und kommen nicht wieder - oder sie legen sich zum Schlaf nieder und sind nicht mehr da, wenn die Sonne aufgeht. Niemand weiß, was mit ihnen geschieht. Auf dir ruht nun all unsere Hoffnung. Hilf uns, Kim, wie du uns schon einmal geholfen hast.' Als Kim Märchenmond betritt, fühlt er schon die tiefgreifende Veränderung, von der diese Welt hinter den Träumen erfasst ist. Auch seine Freunde sind davon betroffen. In jedem von ihnen scheinen die dunklen Seiten der Seele die Oberhand zu gewinnen. Gemeinsam mit Rangarig, dem Golddrachen, und Priwinn, dem Prinzen der Steppenreiter, begibt sich Kim auf ein gefährliches Abenteuer, um Märchenmond zu retten.

Geboren 1953 in Weimar. Gemeinsam mit seiner Frau Heike verfasste der damalige Nachwuchsautor 1982 den Fantasy-Roman 'Märchenmond'. Das Buch verkaufte sich bislang weltweit vier Millionen Mal und beflügelte seinen Aufstieg zum erfolgreichsten deutschsprachigen Fantasy-Autor. Im Ueberreuter Verlag beträgt seine Gesamtauflage inzwischen acht Millionen Exemplare, seine Werke wurden in 37 Sprachen übersetzt. Wolfgang Hohlbein lebt heute mit seiner Familie in der Nähe von Düsseldorf.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

Klappentext'Es sind die Kinder, die verschwinden. Sie gehen fort und kommen nicht wieder - oder sie legen sich zum Schlaf nieder und sind nicht mehr da, wenn die Sonne aufgeht. Niemand weiß, was mit ihnen geschieht. Auf dir ruht nun all unsere Hoffnung. Hilf uns, Kim, wie du uns schon einmal geholfen hast.' Als Kim Märchenmond betritt, fühlt er schon die tiefgreifende Veränderung, von der diese Welt hinter den Träumen erfasst ist. Auch seine Freunde sind davon betroffen. In jedem von ihnen scheinen die dunklen Seiten der Seele die Oberhand zu gewinnen. Gemeinsam mit Rangarig, dem Golddrachen, und Priwinn, dem Prinzen der Steppenreiter, begibt sich Kim auf ein gefährliches Abenteuer, um Märchenmond zu retten.

Geboren 1953 in Weimar. Gemeinsam mit seiner Frau Heike verfasste der damalige Nachwuchsautor 1982 den Fantasy-Roman 'Märchenmond'. Das Buch verkaufte sich bislang weltweit vier Millionen Mal und beflügelte seinen Aufstieg zum erfolgreichsten deutschsprachigen Fantasy-Autor. Im Ueberreuter Verlag beträgt seine Gesamtauflage inzwischen acht Millionen Exemplare, seine Werke wurden in 37 Sprachen übersetzt. Wolfgang Hohlbein lebt heute mit seiner Familie in der Nähe von Düsseldorf.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783764190958
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum09.03.2015
Reihen-Nr.2
Seiten528 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2020 Kbytes
Artikel-Nr.2994495
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
II

Kim war nicht ganz sicher, ob es wirklich ein Glück war, dass sein Vater an diesem Abend ganz besonders spät von der Arbeit nach Hause kam. Zwar verblieb ihm auf diese Weise noch eine kleine Gnadenfrist bis zu dem zu erwartenden Krach, aber auch diese Zeit war nicht gerade angenehm.

Dabei erinnerte er sich kaum mehr an das, was später im Krankenhaus geschehen war. Der Pfleger, der ihn aus dem Zimmer gezerrt hatte, hatte ihn reichlich unsanft ins Büro des Chefarztes gestoßen und das Einzige, worauf er sich wirklich besann, war seine Mutter, die irgendwann völlig außer Atem aufgetaucht war und sich mit energischen Worten Gehör verschaffte und ihren Sohn erst einmal in Schutz genommen hatte - allerdings mit einem Blick auf Kim, der kommendes Unheil versprach und den ihr Sohn nur zu gut kannte. Aber selbst das hatte ihn kaum gestört. Seine Gedanken waren unentwegt um die Gürtelschnalle des namenlosen Jungen gekreist und das, was sie bedeutete. Wenn alles andere noch Zufall gewesen sein mochte - das nicht mehr. Es gab keinen Zweifel, der Junge war ein Steppenreiter aus Caivallon, der großen Grasebene im Herzen Märchenmonds - eines Landes, das es nach den Begriffen der meisten Menschen, die Kim kannte, gar nicht gab, und dessen Bewohner hier in dieser Welt nicht leben konnten.

Später, als sich Kim ein wenig beruhigt und wieder zu sich selbst gefunden hatte, erinnerte er sich, dass die große Aufregung schließlich den Chefarzt selbst aufmerksam gemacht hatte - und das war ein Glück gewesen. Professor Halserburg kannte die Familie Larssen recht gut, schließlich behandelte er Rebekka seit geraumer Zeit. Und es war einzig und allein seiner Fürsprache (und der von Kims Mutter, die mit wahren Engelszungen redete) zu verdanken gewesen, dass die Krankenhausverwaltung am Ende darauf verzichtet hatte, die Polizei zu rufen.

Kim verstand die ganze Aufregung nicht - was hatte er schon getan, außer ein Zimmer zu betreten, in dem er eigentlich nichts zu suchen hatte, und sich die Kleidung eines Jungen anzusehen?

Die Angestellten des Krankenhauses schienen das aber anders zu sehen. Ihre Gesichter standen auf Sturm, als es Kims Mutter endlich gelungen war, den Professor so weit zu beruhigen, dass er sie gehen ließ. Vor allem die Schwester mit der Brille, die ihm am Empfang die Auskunft gegeben hatte, blickte Kim voll unverhohlenem Zorn nach.

Zumindest ein Problem war gelöst gewesen, als sie endlich das Gelände der Universitätsklinik verließen - der Verkehrsstau hatte sich gelegt. Am Straßenrand stand ein offener roter Sportwagen mit zerknautschter Kühlerhaube und ein Stück entfernt ein Streifenwagen der Polizei mit laufendem Blaulicht, aber ausgeschalteter Sirene. Hier und da standen noch Passanten in kleinen Gruppen herum und diskutierten; meistens sehr aufgeregt. Kim verstand nur Wortfetzen. Aber aus dem wenigen, was er auffing, schloss er, dass noch irgendetwas passiert sein musste, seit er ins Krankenhaus gelaufen war.

Doch auch das hatte ihn nicht die Bohne interessiert. Es war jetzt fast so geworden, wie Tante Birgit zuvor den fremden Jungen beschrieben hatte - als träume er. Kims Gedanken kreisten wild und er stellte sich immer und immer wieder die eine Frage: Was war in Märchenmond geschehen? Was ging dort vor, dass er Themistokles Gesicht im Spiegel sah und ein Steppenreiter aus Caivallon hier auftauchte?

Während Tante Birgit den Wagen über die wie üblich verstopfte Rheinbrücke nach Hause gelenkt hatte, versuchte Kims Mutter ein Gespräch zu beginnen - natürlich wollte sie wissen, was um alles in der Welt in ihn gefahren war. Was hatte sein seltsames Benehmen zu bedeuten? Und und und â¦

Kim beantwortete keine ihrer Fragen. Was hätte er auch sagen sollen? Dass er einen Zauberer gesehen hatte und einen Jungen aus einer Welt, die nur in seinen Träumen existierte, wo er, Kim, auf dem Rücken eines Drachen geflogen war und gewaltige Schlachten geschlagen hatte? Lächerlich. Wenn er das erzählte, dann würde er sich schneller im Krankenhaus wiederfinden, als ihm lieb war - und zwar in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie.

Kims Blick hatte ein paar Mal Rebekkas Gesicht gestreift, während er tapfer versuchte so zu tun, als wäre er mit plötzlicher Taubheit geschlagen und könnte die Worte seiner Mutter gar nicht hören. Rebekka aber war seinem Blick ausgewichen. Von allen Menschen auf der Welt war sie die Einzige, mit der er über sein Erlebnis sprechen konnte; schließlich waren sie damals zusammen in Märchenmond gewesen. Aber Becky war noch klein und trotz ihres gemeinsam überstandenen Abenteuers war ihr Verhältnis zueinander so, wie es nun einmal meistens ist: nur allzu oft wie Hund und Katz. Davon ganz abgesehen - selbst wenn er mit Becky über Themistokles und den jungen Steppenreiter hätte reden wollen, wäre das im Auto unmöglich gewesen, unter den Augen (und vor allem Ohren!) seiner Mutter und seiner Tante! Er musste warten, bis sie heimkamen und ungestört waren. Daheim waren sie dann ziemlich rasch. Aber ungestört waren sie weniger.

Kim war der Erste gewesen, der ausgestiegen war, kaum dass Tante Birgit den Wagen vor der Einfahrt geparkt hatte. Eilig hatte er die Tür aufgeschlossen und wollte sofort nach oben in sein Zimmer gehen. Aber seine Mutter hatte ihn mit scharfer Stimme zurückgerufen und auf den großen Esszimmertisch gedeutet: der Ort, an dem traditionsgemäß im Hause Larssen alle Probleme besprochen, alle Konflikte geklärt und, falls notwendig, auch Urteilssprüche gefällt wurden. Kim hatte das sichere Gefühl, dass es heute eindeutig um ein Urteil gehen würde â¦

Aber er hatte nicht widersprochen, sondern sich klaglos und mit steinernem Gesicht auf einen Stuhl sinken lassen. Hier saß er nun und harrte der Dinge, die da kamen. Nur einen kleinen Moment lang versuchte er, sich eine Ausrede für sein Verhalten zurechtzulegen, gab dieses Unterfangen aber gleich wieder auf. Was immer er sagen konnte, hätte zumindest genauso lächerlich geklungen wie die Wahrheit.

Das zu erwartende Standgericht ließ noch eine Weile auf sich warten. Seine Mutter brachte Rebekka nach oben in ihr Zimmer, während sich Tante Birgit in die Küche verkrümelte und Kaffee aufsetzte. Dann und wann rauschte sie durch den Raum und warf ihrem Neffen unheilvolle Blicke zu. Der saß wie ein armer Sünder auf der Anklagebank und spielte nervös mit den Fingern. Schließlich kam Kims Mutter zurück und setzte sich. Tante Birgit klapperte mit einem Tablett herbei, darauf standen zwei Tassen Kaffee, eine Zuckerschale und ein Glas heißer Milch mit Honig (igitt!). Obwohl sich Kim allein beim Anblick schon der Magen herumdrehte, griff er nach dem Glas Milch und nahm einen Riesenschluck; nicht weil er etwa Durst hatte, sondern nur, um gutes Wetter bei seiner Tante zu machen, die eine Gesundheitsfanatikerin war - einen Fehler hatte eben jeder.

»Also?«, begann seine Mutter das Gespräch.

»Also - was?« Kim stellte sich dumm, was ihm - zumindest, wenn man seiner Schwester Glauben schenkte - sowieso nicht sehr schwer fiel.

Der Gesichtsausdruck seiner Mutter verfinsterte sich. »Du weißt ganz genau, was ich meine«, sagte sie. »Was war los? Wieso bist du in dieses Zimmer eingebrochen?«

»Ich bin nicht eingebrochen«, verteidigte sich Kim empört.

»Ich -«

»Schon gut«, unterbrach ihn seine Mutter. »Die Frau von der Krankenhausverwaltung hat jedenfalls genau dieses Wort benutzt.«

Kim blickte seine Mutter verblüfft an. Die Krankenschwester mit der Brille? Er hatte gar nicht mitbekommen, dass sie so starke Ausdrücke gebraucht hatte. Rein gar nichts hatte er mitbekommen, denn er war in Gedanken weit fort gewesen. Eine ganze Welt weit fort, um genau zu sein.

»Wir wollen dir doch nichts«, fuhr seine Mutter fort. »Im Gegenteil - ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass du so etwas nicht grundlos machst. Schließlich bist du kein kleines Kind mehr, sondern schon halb erwachsen.«

»Und dieser Grund würde uns eben interessieren«, fügte seine Tante hinzu. Sie nippte an ihrem Kaffee. »Wenn deine Mutter den Professor nicht so gut gekannt hätte, dann hättet ihr jetzt jede Menge Ärger am Hals, ist dir das klar?«

Kim nickte, während er Mühe hatte, ein hysterisches Auflachen zu unterdrücken. Jede Menge Ärger? Seine bedauernswerte Tante hatte ja keine Ahnung, wie viel Ärger er wahrscheinlich schon hatte.

»Was wolltest du von diesem Jungen?«, bohrte Mutter weiter. »Der Pfleger, der dich überrascht hat, behauptet steif und fest, du hättest versucht, seine Sachen zu stehlen.«

»Blödsinn«, entfuhr es Kim.

Mutter nickte. »Genau das habe ich auch gesagt. Und der Professor hat mir geglaubt - Gott sei Dank. Wenn nicht, säßen wir jetzt vielleicht auf einer Polizeiwache. Trotzdem bleibt der Krankenpfleger dabei, dass du die Sachen in...
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Geboren 1953 in Weimar. Gemeinsam mit seiner Frau Heike verfasste der damalige Nachwuchsautor 1982 den Fantasy-Roman "Märchenmond". Das Buch verkaufte sich bislang weltweit vier Millionen Mal und beflügelte seinen Aufstieg zum erfolgreichsten deutschsprachigen Fantasy-Autor. Im Ueberreuter Verlag beträgt seine Gesamtauflage inzwischen acht Millionen Exemplare, seine Werke wurden in 37 Sprachen übersetzt. Wolfgang Hohlbein lebt heute mit seiner Familie in der Nähe von Düsseldorf.

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