Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Engelsknochen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
246 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am07.03.2018
Kaufhausdetektivin Palmer ist in großer Sorge. Niki, die Sängerin ihrer früheren Rockband, ist spurlos verschwunden. Palmer zweifelt keinen Moment, dass Niki Schlimmes widerfahren ist. Ihre Schuldgefühle treiben Palmers Ermittlungen unerbittlich an, bis sie selbst ins Visier der Polizei gerät. Als Palmer einer Gewalttat auf die Spur kommt, bestätigt sich ihr Verdacht auf grausame Weise. Sie kommt der Wahrheit gefährlich nahe und gerät in eine tödliche Falle. Mit allen Mitteln kämpft Palmer um ihr Leben.

Bruno Heini wurde in Luzern geboren, wo auch sein zweiter Thriller »Engelsknochen« spielt. Sein Debüt »Teufelssaat« schaffte es auf Anhieb in die Schweizer Taschenbuch-Hitparade. Bruno Heini arbeitete als Gastronomieunternehmer, wo er zahlreiche Auszeichnungen, wie beispielsweise den »Europäischen Branchen-Oscar« empfangen konnte, und hielt Referate zu Marketingthemen, ehe er sich dem Schreiben von Thrillern zuwandte. Seine Leidenschaft ist die Jazzmusik.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR10,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextKaufhausdetektivin Palmer ist in großer Sorge. Niki, die Sängerin ihrer früheren Rockband, ist spurlos verschwunden. Palmer zweifelt keinen Moment, dass Niki Schlimmes widerfahren ist. Ihre Schuldgefühle treiben Palmers Ermittlungen unerbittlich an, bis sie selbst ins Visier der Polizei gerät. Als Palmer einer Gewalttat auf die Spur kommt, bestätigt sich ihr Verdacht auf grausame Weise. Sie kommt der Wahrheit gefährlich nahe und gerät in eine tödliche Falle. Mit allen Mitteln kämpft Palmer um ihr Leben.

Bruno Heini wurde in Luzern geboren, wo auch sein zweiter Thriller »Engelsknochen« spielt. Sein Debüt »Teufelssaat« schaffte es auf Anhieb in die Schweizer Taschenbuch-Hitparade. Bruno Heini arbeitete als Gastronomieunternehmer, wo er zahlreiche Auszeichnungen, wie beispielsweise den »Europäischen Branchen-Oscar« empfangen konnte, und hielt Referate zu Marketingthemen, ehe er sich dem Schreiben von Thrillern zuwandte. Seine Leidenschaft ist die Jazzmusik.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839256046
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum07.03.2018
Reihen-Nr.2
Seiten246 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2542359
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Ein Tag zuvor. Montag. Es war kurz nach halb zehn Uhr morgens. Der Sturmwind peitschte Gewitterregen durch die Straßen, als missfiele dem Himmel, was hier unten geschah. Palmer hatte es beinah bis zum Bahnhof geschafft, hatte in einer Toreinfahrt Schutz gefunden und erblickte nun zwei Passanten, die tapfer gegen eine kalte Sommerböe ankämpften. Ein Lastwagen preschte durch die Straße und spritzte beide nass, bevor sie sich unter einem Vordach aneinanderdrängten, eine Aktentasche noch immer schützend über dem Kopf.

Ein Blitz spaltete das nasse Grau, und für den Bruchteil einer Sekunde erstrahlte Palmer in gleißendem Licht.

Vor längerem hatte ein Vibrieren in der Hosentasche eine eingehende SMS angekündigt. Aber Palmer war gerannt und getraute sich erst jetzt, halbwegs im Trockenen, das Handy aus der Tasche zu fischen.

Chef, es eilt , las Palmer, während ein Windstoß den Regenschirm zerstörte.

Durch das Unwetter und den Lärm der Stadt drang aus der Ferne die Sirene eines Polizeiwagens. Schon schoss die verästelte Zeichnung des nächsten Blitzes über den Himmel. Donner grollte.

Palmer drückte sich gegen die Hauswand, während der Sturmwind die Haare platt an den Kopf presste.

Diebesbande im Anmarsch! Chef, wir brauchen dich. Echt , hatten die Warenhausdetektive geschrieben. Dem zarten »Pling« der ersten Nachricht vor knapp 30 Minuten wäre es beinahe nicht gelungen, Palmer wachzurufen. Heute war ihr arbeitsfreier Tag, so dass sie sich gestern Abend tiefgründig miteinander unterhalten hatten, Palmer und Johnny Walker. Allerdings lagen die Zeiten weit zurück, als Palmer nicht mehr wusste, wo sie die Nacht von Donnerstag auf Montag verbracht hatte.

Aber dies war einer jener Notfälle, die keine Rücksicht nahmen auf Brummschädel und freie Tage. Also war Palmer sofort nach der SMS aus dem Bett gesprungen, hatte einen kurzen Anruf in die Sicherheitsabteilung des Warenhauses getätigt und kämpferisch Befehle erteilt.

Mistwetter.

An den Verkehrsschildern rüttelte der Wind. Er versetzte allen Passanten einen seitlichen Schubser, wenn sie um eine Hausecke bogen, so dass sie um ihr Gleichgewicht rangen. Palmer löste sich fröstelnd aus der geschützten Ecke, klammerte im Weiterrennen mit der linken Faust die Regenjacke vor der Brust zusammen, stürzte mit eingezogenem Kopf durch die Pforte und stand exakt in dem Augenblick im Eingangsbereich des Warenhauses, als ein gewaltiger Donner über der Stadt krachte.

Nass bis auf die Haut, neigte sich Palmer nach vorne und schüttelte, so gut es ging, ihre kurzen blonden Haare trocken. Dann strich sie sich einige Strähnen aus der Stirn. Auch nach Monaten kam es noch immer vor, dass sie innerlich zusammenfuhr, wenn sie sich in die Haare fasste und beinahe ins Leere griff. Zeitlebens hatte ihre goldene Mähne bis zur schlanken Taille gereicht, bis sie eines Tages in einer heftigen Gemütsbewegung der Schere zum Opfer fielen. Palmer war es leid gewesen, dass man sie bei ihren Arbeitsleistungen auf ihre blonden Haare reduzierte. Noch über Wochen flackerte dann und wann ein Gefühl auf, als hätte der Friseur einen Teil ihrer Identität weggeschnitten. Erst als ihre Freundinnen beteuerten, ihr Kurzhaarschnitt passe wunderbar zu den blauen Augen, freundete sie sich mit ihrem neuen Look an.

Palmer drückte eine Kurzwahltaste am Handy und fragte:

»Welche Etage?«

»Ist okay, Chef«, beruhigte ihr Stellvertreter, »inzwischen haben wir alles unter Kontrolle. Die ersten vier haben wir im Büro eingeschlossen. Die Polizei ist unterwegs. Der Rest der Bande hat sich verzogen, als wir aufgetaucht sind.«

Palmer sog die Luft ein, dann glättete sich ihre Stirn. »Gute Teamarbeit. Wie groß ist der Schaden?«

»Soweit wir dies beurteilen können, waren wir rechtzeitig vor Ort. Alles übrigens genauso, wie du s vorausgesagt hast.«

Palmer grinste entzückt. »Okay, bis morgen«, sagte sie, »Kompliment. Habt ihr gut gemacht. Ich freue mich für euch.« Sie verabschiedete sich mit netten Worten. Insgeheim verstimmte sie dieser Einsatz ein klein bisschen, denn sie hätte gern wieder mal ausgeschlafen an ihrem freien Tag. Die Freude aber überwog. Und sie fühlte sich geschmeichelt, dass ihre Abteilung in einer brenzligen Situation wie selbstverständlich Hilfe gesucht hatte bei ihr.

Sogleich tippte sie »Cappuccino???« ins Handy ein. Da sie schon mal im Stadtzentrum war, wollte Palmer ihre rare Zeit für ein Treffen mit Juli nutzen. Vielleicht hatte sie Glück, und ihre Freundin weilte gerade in Luzern und jettete mal nicht als Fotomodell um die Welt.

Julis Antwort ließ nur Sekunden auf sich warten.

»Nööö, geht leider nicht, Shooting auf den Malediven. Melde mich.«

Palmer senkte langsam den Kopf. Schade, dachte sie.

Den Vordächern entlang huschte sie in die Konditorei zwischen Hauptpost und dem Geschäft mit Luxusuhren am Bahnhofplatz, erstand eine Haselnussschnecke und setzte sich dann ins Café. Kaum hatte sie die nasse Jacke ausgezogen, stand bereits ein heißer Espresso mit Keramikdeckel vor ihr auf dem Tisch, denn die Bedienung kannte Palmer seit langem und las ihr jeden Wunsch von den Augen ab.

In Palmers Brust breitete sich ein Wärmegefühl aus.

»Wie aufmerksam von dir«, sagte sie zur Bedienung.

Diese quittierte mit einem Lächeln und einem »Schön, dass du hier bist«.

»Ist Niki letzten Freitag noch aufgetaucht, nachdem ich gegangen bin?«, fragte Palmer sie. »Wir waren verabredet, aber ich habe vergeblich gewartet.«

»Wir haben sie schon länger nicht mehr gesehen«, sagte sie und stellte sich neben Palmer. »Hast du nicht gesagt, heute ist dein freier Tag? Dann kreuzt du doch sonst hier nicht auf. Schön, dass du wieder bei Othello arbeitest. Die wären auch zu blöd gewesen, auf deinen guten Riecher zu verzichten.«

In der Tat war Palmer trotz Bedenken auf das Jobangebot des ehemaligen Arbeitgebers eingegangen. Im Unterschied zu früher und unter einem neuen Direktor war sie jetzt zur Leiterin der Warenhausdetektive aufgestiegen. Zur Genüge hatte sie ihr Können bewiesen.

»In einem Notfall dürfen meine Leute mich auch an freien Tagen rufen«, antwortete Palmer. »Zwei Diebe haben sich viel zu leicht überführen lassen.«

Die Bedienung nickte zwar, aber dies widersprach ihrem fragenden Gesicht.

»Dies bedeutet für uns, dass gleich eine professionelle Bande das Haus heimsuchen wird«, fuhr Palmer fort. »Der Trick geht so: Die einen lassen sich mit geringfügigem Diebesmaterial erwischen, wofür kein Richter der Schweiz eine Strafe ausspricht. Kleine Diebstähle scheinen ein Menschenrecht zu sein. Also: Die ertappten Diebe beschäftigen alle diensthabenden Warenhausdetektive. Diese führen die Diebe ab, hinter die Kulissen. Dann tauchen ihre Komplizen auf und klauen unbehelligt echt Wertvolles, weil die Detektive in den Hinterräumen beschäftigt sind. Aber nicht bei uns. Heute haben meine Kollegen den Braten gerochen. Sie markierten rechtzeitig wieder auf den Abteilungen Präsenz.«

»Othello tut aber auch alles, dass man dieses Zeug unbedingt haben will. Würdest du mich laufen lassen?« Sie lächelte ironisch.

»Auch ich kann mir nicht alles leisten.« Palmer wedelte den Gedanken fort wie eine Fliege. »Ich verstehe sogar, dass der eine oder andere der Verlockung erliegt. Andererseits stößt mich diese Unersättlichkeit ab. Nein, nein, es ist richtig, dass ich Diebe fasse. Und zwar alle. Die Leute brauchten ja gar nicht erst das Warenhaus zu betreten, wenn die Sachen außerhalb ihres Budgets liegen.«

»Aber dann hättest du deinen Job nicht.«

Palmer zwang sich zu einem Lächeln.

Dann griff sie zum Handy und drückte Nikis Kurzwahl. Sofort sprang die Mailbox an. Palmer probierte es noch einmal. Wieder nichts. Dann simste sie: »Ruf mich bitte zurück. Jetzt.«

Palmer wartete.

Nichts geschah. Auch nicht nach Minuten.

Ungeduldig blickte sich Palmer um, während die Gewitterfront vor dem Schaufenster weiterzog. Das war sie von Niki nicht gewohnt. Niki hatte Termine immer pünktlich eingehalten. Ihre Schwächen, mit denen sie ihren damaligen Bandkollegen auf den Keks ging, lagen anderswo. Und alle hatten damals damit zu leben. Denn sie war nun mal die Sängerin, also jener Teil einer Band, welchen die Medien und die Öffentlichkeit wahrnahmen.

Palmer schnaubte kurz. Sie fragte sich, weshalb Niki so dringend um ein Treffen für Freitag gebettelt hatte, dann aber unentschuldigt ferngeblieben war und auch heute auf nichts reagierte. Allerdings hatte es früher auch schon dann und wann Zeiten gegeben, in denen Niki mit ihren Freundinnen fahrlässig umgegangen war. Auch Juli war zurzeit nicht gerade ihr größter Fan. Irgendwas muss da gewesen sein zwischen den beiden.

Palmers Kiefer mahlten.

Sie wählte Nikis Festnetznummer und war bereit, es zehn Minuten lang klingeln zu lassen, bis die Freundin den Anruf entgegennehmen würde.

Doch bereits nach dem dritten Läuten kam Palmer durch.

»Weshalb rufst du nicht zurück?«, fragte sie sofort.

»Kenn ich Sie?«, fragte eine Frauenstimme.

Palmers Mundwinkel zuckten und sie zog die Augenbrauen hoch.

»Sie sind nicht Niki. Können Sie bitte Niki ans Telefon rufen?«, sagte Palmer.

»Niki ist nicht hier. Aber wer ist dort?«

»Palmer.«

»Palmer? Chris Palmer? Sind Sie das?«, fragte die Frauenstimme.

»Mit wem...

mehr

Autor

Bruno Heini wurde in Luzern geboren, wo auch sein zweiter Thriller »Engelsknochen« spielt. Sein Debüt »Teufelssaat« schaffte es auf Anhieb in die Schweizer Taschenbuch-Hitparade. Bruno Heini arbeitete als Gastronomieunternehmer, wo er zahlreiche Auszeichnungen, wie beispielsweise den »Europäischen Branchen-Oscar« empfangen konnte, und hielt Referate zu Marketingthemen, ehe er sich dem Schreiben von Thrillern zuwandte. Seine Leidenschaft ist die Jazzmusik.