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Schwarzwald-Himmel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
247 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am11.04.2018
Beim Wandern im nördlichen Schwarzwald möchte Oskar Lindt, der oberste Karlsruher Mordermittler, herrliche Natur und kulinarische Köstlichkeiten genießen, doch selbst im Urlaub stolpert er über Leichen. Ein lebloser Körper im kalten Wasser der Murg. Unfall oder Gewalttat? Ist der Bauer alkoholisiert von der Brücke gestürzt oder hat ihm bereits zuvor jemand den Schädel eingeschlagen?

Bernd Leix ist Schwarzwälder durch und durch. 1963 wurde er in Klosterreichenbach geboren, hat Forstwirtschaft studiert und lebt seit langem in Alpirsbach. Als Revierförster betreute er einige Jahre die von Kriminalität durchdrungenen Wälder des Karlsruher Hardtwaldes. Deshalb machte er die badische Fächerstadt häufig zum Schauplatz seiner Krimis um den behäbigen, Pfeife rauchenden Kommissar Oskar Lindt. In »Mordschwarzwald« thematisierte Bernd Leix die Widerstände gegen den geplanten Nationalpark Schwarzwald und erlangte damit eine hohe Aufmerksamkeit in den Medien. Auch in »Blutspecht« griff er die explosive Stimmung in der Bevölkerung wieder auf und stellte mit »Schwarzwald-Hölle« die Nationalpark-Trilogie fertig. Doch den Mordermittler aus der Großstadt zieht es weiterhin in dunkle Wälder. »Schwarzwald-Himmel«, der elfte Oskar-Lindt-Krimi, führt den Wanderer von sonnigen Höhen in ausweglos tiefe menschliche Abgründe.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
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Produkt

KlappentextBeim Wandern im nördlichen Schwarzwald möchte Oskar Lindt, der oberste Karlsruher Mordermittler, herrliche Natur und kulinarische Köstlichkeiten genießen, doch selbst im Urlaub stolpert er über Leichen. Ein lebloser Körper im kalten Wasser der Murg. Unfall oder Gewalttat? Ist der Bauer alkoholisiert von der Brücke gestürzt oder hat ihm bereits zuvor jemand den Schädel eingeschlagen?

Bernd Leix ist Schwarzwälder durch und durch. 1963 wurde er in Klosterreichenbach geboren, hat Forstwirtschaft studiert und lebt seit langem in Alpirsbach. Als Revierförster betreute er einige Jahre die von Kriminalität durchdrungenen Wälder des Karlsruher Hardtwaldes. Deshalb machte er die badische Fächerstadt häufig zum Schauplatz seiner Krimis um den behäbigen, Pfeife rauchenden Kommissar Oskar Lindt. In »Mordschwarzwald« thematisierte Bernd Leix die Widerstände gegen den geplanten Nationalpark Schwarzwald und erlangte damit eine hohe Aufmerksamkeit in den Medien. Auch in »Blutspecht« griff er die explosive Stimmung in der Bevölkerung wieder auf und stellte mit »Schwarzwald-Hölle« die Nationalpark-Trilogie fertig. Doch den Mordermittler aus der Großstadt zieht es weiterhin in dunkle Wälder. »Schwarzwald-Himmel«, der elfte Oskar-Lindt-Krimi, führt den Wanderer von sonnigen Höhen in ausweglos tiefe menschliche Abgründe.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839256824
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum11.04.2018
Reihen-Nr.11
Seiten247 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2542398
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2. Kapitel

Ein Knacken riss ihn aus dem Tiefschlaf. Oskar Lindt zuckte zusammen. Erschrocken fuhr er in die Höhe. Eine helle Gestalt näherte sich ihm. »Waaaahâ¦!« Sein Schrei gellte durch den Raum.

»Oskar? Was ist?«

Die Stimme kam ihm bekannt vor. Stöhnend sank er auf das Kopfkissen zurück und rieb schlaftrunken seine Augen.

»Mann, hast du mich erschreckt!«

»Ich bin s. Oder wen hast du erwartet?«, antwortete Carla mit ihrer sanften Stimme und ließ den Bademantel fallen.

»Ganz weit â¦ ich muss ganz weit weg gewesen sein«, stammelte ihr Mann.

»Tiefschlaf, siehst du, es wirkt. Die Erholung beginnt bereits.« Flink schlüpfte sie aus ihrem Badeanzug und schob sich zu Oskar unter die Decke.

»Ein Engel â¦ es war â¦ wie wenn ein Engel vor mir â¦«

»Keine Sorge«, lächelte Carla. »So weit ist es noch nicht. Nur ich im weißen Frottee. Bis dich die Englein in den Himmel holen, dauert es hoffentlich noch sehr lang.« Dann schmiegte sie sich an ihn und begann, sein Brusthaar zu kraulen.

Ein weiteres tiefes Stöhnen drang aus Oskars Mund. »Himmel, ja, Schwarzwaldhimmel.«

»Du hättest ruhig mitkommen können«, meinte Carla später. »Runter ins Schwimmbad. Toll, dieses Außenbecken. Ein Bad in der sinkenden Sonne, einfach herrlich.«

»Oh â¦ ich war â¦ ich war völlig platt von unserer Wanderung. Tut mir leid.«

»Das macht die frische Luft. Der krasse Gegensatz zum Tabakmief in deinem Amtszimmer.«

Lindt setzte sich auf. »Jetzt wo du es sagst«, grinste er. »Heute bin ich noch gar nicht dazu gekommen, mir eine Pfeife anzubrennen.«

»Nur auf dem Balkon«, zeigte Carla zu der großen Fenstertüre. »Und erst nach dem Essen. Oder hast du etwa keinen Hunger?«

Oskar schielte zum Wecker auf dem Nachttisch. »Ich glaube, wir sollten uns beeilen. Nicht, dass die Küche schließt.«

Seine Frau strich ihm zart über die Wange: »Komm, jetzt stärken wir uns erst mal â¦«

Die beiden Karlsruher kamen gerade noch rechtzeitig ins Restaurant, bestellten ein leichtes Abendmenü und genossen die Köstlichkeiten der Küche.

»Wunderbar«, sagte Oskar und wischte sich mit der Serviette über den Mund. »Eine Stunde von zu Hause und das volle Verwöhnprogramm.«

»Genau der richtige Ort, um den Kripo-Stress hinter dir zu lassen.«

»Ob du es glaubst oder nicht, heute habe ich noch keine fünf Minuten an die Arbeit gedacht«, nickte der Kommissar. »Paul und Jan machen das schon.«

»Du kannst dich auf deine Kollegen verlassen«, stimmte ihm Carla zu. »Und außerdem ist hier von deinen Großstadtgangstern weit und breit keiner zu sehen.«

»Verbrechensfreie Zone, hier im friedlichen Schwarzwald?«

»Selbstverständlich! Um das Murgtal machen die alle einen weiten Bogen.«

»Na, wenn du dich da mal nicht täuschst. The evil is always and everywhere.«

»Rainhard Fendrich?«

»Falsch geraten, Ba-Ba-Banküberfall, Erste Allgemeine Verunsicherung.«

Carla schüttelte den Kopf: »Nein, nein, hier ist heaven nicht devil .«

»Black-Forest-heaven, die ideale Werbebotschaft für internationale Gäste. Das kannst du dem Hotelier ja mal vorschlagen. Da kommt er gerade.«

Gerade als der Hausherr den Tisch des Ehepaars Lindt erreichte - »War alles recht?« -, tönte von der Runde am Stammtisch allerdings eine ganz andere Botschaft herüber. »Ich bring â¦ sie um!«, stieß ein aufgedunsener Gast mit stark gerötetem Gesicht aus. »Irgendwann â¦ bring ich â¦ sie um!«

»Schwere Zunge«, kommentierte Oskar und sah den Wirt mit gerunzelter Stirn an.

»Den muss ich jetzt heimschicken«, war die Antwort. »Der hat wieder mal eines zu viel.«

»Hoffentlich setzt er seine Drohung nicht in die Tat um?«

Der Hotelier, der sich ihnen als Bernd Schneider vorgestellt hatte, winkte ab: »Das sagt er alle paar Tage. Schon jahrelang. Keine Sorge, der Frieder ist ganz harmlos, aber mittwochs, wenn wir Stammtisch haben, schmeckt ihm das Alpirsbacher halt zu gut.«

Lindt hob sein Weizenglas hoch: »Kann ich verstehen.«

»Na dann, zum Wohl! Aber jetzt muss ich da rüber«, verabschiedete sich der Wirt und steuerte den Stammtisch an. Aufmerksam sahen Carla und Oskar zu, wie er dort seinem Gast den Arm um die Schulter legte, ihn mit sanftem Nachdruck von der Eckbank bugsierte und routiniert in Richtung Ausgang schob.

»Unser Ritual«, lächelte der in eine schmucke Trachtenweste gekleidete Hotelier, als er wieder am Tisch der zwei Karlsruher anlangte. »Bis er oben an seinem Hof ist, hat er sich wieder beruhigt.«

»Wen will er denn umbringen?« Lindt konnte nicht anders, als diese Frage zu stellen.

Bernd Schneider ließ sich auf einen freien Stuhl sinken und setzte eine sorgenvolle Miene auf. »Ach â¦ ja â¦«, zögerte er, »es ist halt ein Elend, da droben im Eichwaldhof. Wir haben es ihm damals schon gesagt, dass er die nicht heiraten soll.«

»Offensichtlich hat er nicht auf Sie gehört?«, wollte Carla wissen.

»Torschlusspanik, ich denke, Sie wissen, was damit gemeint ist. Ein Bauer tut sich heute ja oftmals schwer, eine passende Bäuerin zu finden.«

»Und wenn er endlich eine hat, lässt er sie nicht mehr los?«

Hotelier Schneider runzelte die Stirn: »Ein wenig anders war es schon â¦«, doch dann lenkte er ab. »Sprechen wir lieber von Ihnen. Sie sind ja hier, um den Schwarzwald zu genießen. Kennen Sie denn schon unsere sagenhaften Wanderrouten?«

Lindt lächelte. »Meine Frau hat sich ganz schön was vorgenommen.«

»Hunderte von Kilometern«, strahlte Carla, worauf Oskar schlagartig seine Augen aufriss: »Was? Hunderte? Willst du mich umbringen?«

»Keine Sorge. Dafür ist dieser Frieder vom Eichwaldhof zuständig. Ich werde dich fit machen.«

Der Wirt betrachtete erst die schlanke Carla, dann den fülligen Oskar und legte sich die Hand auf seinen eigenen respektablen Bauch. »Lassen Sie es langsam angehen. Wir Männer in den besten Jahren müssen gepflegt werden. Bloß nicht übertreiben.«

Carla kniff ein Auge zu: »Beste Jahre? Vor Jahren war mein Mann deutlich flotter unterwegs und hatte noch nicht so viel zu schleppen. Davon könnte er einiges hier im Schwarzwald zurücklassen.«

Lindt stöhnte: »Leichter gesagt als getan, bei dieser sagenhaften Murgtal-Gastronomie.«

Der Hotelier zwinkerte zurück. »Wie Sie sehen, sind wir auch auf leichte Küche eingestellt. Da haben Sie heute Abend bereits hervorragend gewählt. Genuss und Fitness lassen sich problemlos unter einen Hut bringen. Unser Wellnessbereich hilft Ihnen natürlich dabei.«

Lindt hob erneut sein Glas und grinste. »Selbstverständlich bin ich ein Wellness-Fan, vor allem von Weizen-Wellness.«

Dass der Kommissar in dieser ersten Urlaubsnacht tief und traumlos schlief, lag nicht am Klosterbräu, denn er hatte die alkoholfreie Sorte gewählt. Wahrscheinlich war es eher der reichliche Sauerstoff, der während der Wanderung seine großstadtgeplagte Lunge geflutet hatte. Frisch und munter wachte er auf, wie immer um fünf Uhr. Ein schneller Blick ins andere Bett, Carla schlief noch - mit einem seligen Lächeln im Gesicht. Offensichtlich war sie sehr zufrieden, den überlasteten Mordkommissar nach vielen Jahren endlich zu einem richtig langen gemeinsamen Urlaub überredet zu haben.

Weiterschlafen? Nein, keine Chance, Oskar war hellwach. Er entschied sich für einen kleinen Rundgang, um das kleine Schwarzwalddorf Heselbach am frühen Morgen zu erleben. Auch zu Hause in Karlsruhe liebte er es, einen Morgenspaziergang zu machen, dabei die Frühaufsteher zu beobachten und mit einer Tüte frischer Brötchen zu Carla heimzukehren.

So leise es ging, kleidete er sich an: Outdoorhose, Poloshirt und leichte Fleecejacke - nahm die Schuhe in die Hand und zog die Tür des Hotelzimmers hinter sich zu. »Mist, jetzt habe ich doch â¦«, ärgerte er sich im Treppenhaus, Pfeife und Tabak drin vergessen zu haben, doch er wusste sich zu helfen. Auch im Handschuhfach seines Wagens lag immer genügend Rauchmaterial bereit. Lindt trat aus dem Hoteleingang, wollte hinüber zum Parkplatz und schaffte gerade noch einen Satz zur Seite.

Offensichtlich hatte die Fahrerin des kleinen Geländewagens überhaupt nicht mit einem frühen Hotelgast auf der Straße gerechnet. Die blonde Frau riss am Steuer, verfehlte knapp das Heck des Lindt schen Mercedes und schoss mit aufheulendem Motor davon.

»Was war denn das?«, schüttelte Oskar den Kopf. »Es geht hier ja zu wie bei uns in der Stadt.« Fassungslos sah er dem grauen Suzuki Jimny hinterher. FDS-FP 60 , erkannte er als Autonummer. FDS wie Freudenstadt, also eine Einheimische, aber überhaupt nicht so entspannt, wie es zu der beruhigenden Wald- und Wiesenlandschaft gepasst hätte.

Lindt schaute zweimal links-rechts, bevor er die Straße überquerte, und öffnete die Beifahrertür seiner taufeuchten weißen M-Klasse. Fünf Pfeifen und drei Tabaksdosen befanden sich im Handschuhfach - mehr als genug für eine genussvolle Morgenrunde. Er füllte sich seinen ledernen Tabaksbeutel, stopfte mit geübten Fingern eine große gebogene Pfeife, riss ein Streichholz an und bemerkte den grauen Wagen wieder. Jetzt fuhr der Jeep drüben auf der anderen Seite des kleinen Tales ziemlich schnell in Richtung Wald. Warum pressierte diese Frau am frühen Morgen schon so?

Der Kommissar in ihm kam durch. Wie hatte sie ausgesehen? Blond,...

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Bernd Leix ist Schwarzwälder durch und durch. 1963 wurde er in Klosterreichenbach geboren, hat Forstwirtschaft studiert und lebt seit langem in Alpirsbach. Als Revierförster betreute er einige Jahre die von Kriminalität durchdrungenen Wälder des Karlsruher Hardtwaldes. Deshalb machte er die badische Fächerstadt häufig zum Schauplatz seiner Krimis um den behäbigen, Pfeife rauchenden Kommissar Oskar Lindt. In »Mordschwarzwald« thematisierte Bernd Leix die Widerstände gegen den geplanten Nationalpark Schwarzwald und erlangte damit eine hohe Aufmerksamkeit in den Medien. Auch in »Blutspecht« griff er die explosive Stimmung in der Bevölkerung wieder auf und stellte mit »Schwarzwald-Hölle« die Nationalpark-Trilogie fertig. Doch den Mordermittler aus der Großstadt zieht es weiterhin in dunkle Wälder. »Schwarzwald-Himmel«, der elfte Oskar-Lindt-Krimi, führt den Wanderer von sonnigen Höhen in ausweglos tiefe menschliche Abgründe.