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Ohne Reue

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am10.10.20231. Auflage
Es ist eine Lüge, dass die Zeit alle Wunden heilt

Es ist nicht wahr, dass die Liebe Brücken baut.

Es ist nicht wahr, dass man alles hinter sich lassen kann.

Gabriel Tretjak scheint alles verloren zu haben - seine Frau, seine Lebensziele, seine Profession, Dinge zu regeln. Doch dann muss er handeln. Jemand ist auf der Suche nach ihm und schreckt vor Morden nicht zurück. Aber warum das Ganze? Wer ist da auf einem Rachefeldzug - und was hat das alles mit Tretjaks kleinem, sehr besonderen Sohn zu tun?

Ein Thriller der Sonderklasse - mit dem ungewöhnlichsten Helden des Genres

Die Rückkehr des Reglers - der neue Bestseller von Max Landorff.
Niemand löst Probleme so elegant, spurlos und zuweilen tödlich wie er - ein neuer Auftrag für den Regler par excellence.
Wer sich noch an ihn erinnert, wird dieses Buch lieben - wer ihn noch nicht kennt, kann ihn nach diesem Thriller nicht mehr vergessen.


Max Landorff ist das Thriller-Pseudonym der Brüder Andreas und Stephan Lebert. Ihre bisherigen Romane über den Regler waren Bestseller und wurden in mehrere Sprachen übersetzt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextEs ist eine Lüge, dass die Zeit alle Wunden heilt

Es ist nicht wahr, dass die Liebe Brücken baut.

Es ist nicht wahr, dass man alles hinter sich lassen kann.

Gabriel Tretjak scheint alles verloren zu haben - seine Frau, seine Lebensziele, seine Profession, Dinge zu regeln. Doch dann muss er handeln. Jemand ist auf der Suche nach ihm und schreckt vor Morden nicht zurück. Aber warum das Ganze? Wer ist da auf einem Rachefeldzug - und was hat das alles mit Tretjaks kleinem, sehr besonderen Sohn zu tun?

Ein Thriller der Sonderklasse - mit dem ungewöhnlichsten Helden des Genres

Die Rückkehr des Reglers - der neue Bestseller von Max Landorff.
Niemand löst Probleme so elegant, spurlos und zuweilen tödlich wie er - ein neuer Auftrag für den Regler par excellence.
Wer sich noch an ihn erinnert, wird dieses Buch lieben - wer ihn noch nicht kennt, kann ihn nach diesem Thriller nicht mehr vergessen.


Max Landorff ist das Thriller-Pseudonym der Brüder Andreas und Stephan Lebert. Ihre bisherigen Romane über den Regler waren Bestseller und wurden in mehrere Sprachen übersetzt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841232991
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum10.10.2023
Auflage1. Auflage
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse732 Kbytes
Artikel-Nr.11543050
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe





Zweiter Tag
Ludwig-Maximilian-Universität, München


August Maler war überrascht gewesen, dass der Hörsaal so voll war. Einige der Menschen hatten nicht mal einen Sitzplatz gefunden, sondern lehnten an den Wänden. Der Dekan der medizinischen Fakultät hatte gelächelt. »Ich wette, manche sind gar keine Medizinstudenten«, hatte er gesagt. »Wir sind eben auch besser geworden im Marketing. Der Kommissar mit den drei Herzen war anscheinend eine zugkräftige Überschrift.«

Nun stand er also vor diesen jungen Leuten und fragte sich, wie er auf sie wirkte. Ein schmaler grauhaariger Mann in grauer Kleidung, den niemand aus dem Publikum in der U-Bahn bemerkt hätte. Das Interessanteste an ihm konnte man nicht sehen, dazu hätte er sich ausziehen müssen. Es waren zwei Narben. Eine war auf seiner Wade. Sie war klein und rund und niedlich. Sie rührte von einer Schusswunde her, die er sich bei der Verfolgung eines flüchtigen Verdächtigen zugezogen hatte. Lange her. Die andere war dreißig Zentimeter lang, rosa und hässlich, und sie verlief senkrecht von oben nach unten auf seinem Brustbein. Nicht so lange her. Kriminalkommissar August Maler sollte hier erzählen, wie das so war, wenn man herzkrank wurde, wenn einem schließlich dieses Herz aus der Brust geschnitten und durch ein fremdes ersetzt wurde. Und wenn dann das fremde Herz auch wieder krank wurde und noch mal ersetzt wurde.

Der Dekan stellte die meisten Fragen, aber die Studierenden durften sich auch in das Gespräch einschalten. Maler hatte sich nicht zum ersten Mal für so eine Veranstaltung zur Verfügung gestellt. Pflichtbewusstsein? Ja, er fand es schon wichtig, dass die Patientensicht in der immer komplexer werdenden Apparatemedizin gehört wurde. Aber nicht nur: Irgendwie fühlte er sich dabei auch selbst gut. Inge behauptete, es läge daran, dass ihm wieder bewusst wurde, wie wertvoll sein Leben war.

Inge.

Welche Rolle spielen Partner und Angehörige? Hatte eine Studentin mit einer blauen Brille eben gefragt.

Maler erinnerte sich an seine Nächte auf dem Balkon ihrer Wohnung, als es ihm so schlecht ging, als er nur noch im Sitzen atmen konnte und an Schlaf nicht zu denken war. Die Nächte, in denen die Entscheidung anstand. Er wollte zuerst keine zweite Transplantation, auch deshalb, weil er Inge und den Kindern das Ganze nicht noch einmal zumuten wollte. Das Warten auf das geeignete Herz, die Angst, die Operation, die Sorgen bei den Besuchen in der Intensivstation ... Diese langen schweren Monate. Aber fast jede Nacht gab es den Moment, in dem Inge sich plötzlich zu ihm gesellte auf dem Balkon. Oft redeten sie gar nichts, saßen nur still nebeneinander. Nach einer Weile stand Inge auf, legte ihm ihre Hand auf die Schulter und ging wieder ins Bett.

»Ich weiß nicht, ob das für alle gilt«, sagte Maler, »aber für mich kann ich sagen: Ohne meine Frau und meine Familie hätte ich es nicht geschafft.«

Es folgten Fragen zur Medikamentierung, zur Reha, zum Dialog mit den Ärzten, zu seiner körperlichen Verfassung. Die letzte Frage lautete: Wie das denn jetzt in seinem Job sei als Kriminalbeamter in der Mordkommission? Da lächelte er und gab seine Standardantwort. »Ich arbeite inzwischen genauso wie die Verbrecher - in Teilzeit mit sehr flexiblen Zeiten.«

Es war jetzt kurz nach fünfzehn Uhr. Maler stand im Gang vor dem Hörsaal, wechselte noch ein paar Worte mit dem Dekan und verabschiedete sich. In diesem Moment baute sich eine Frau vor ihm auf, die er schon vorher aus den Augenwinkeln wahrgenommen hatte.

»Grüaß Gott, Herr Kommissar,« sagte sie. »Freisinger ist mein Name.«

»Grüß Gott, Frau Freisinger.« sagte Maler, »was kann ich für Sie tun?«

»Nix. Für mich können´s gar nix tun, aber ich, ich wollt Ihnen was sagen. Ich bin ja von Beruf Sanitäterin ...«

»Das sehe ich.«

Frau Freisinger trug eine weiß-rote Uniform, mit dem sichtbaren Roten Kreuz darauf. Die Uniform kaschierte weitgehend, wie korpulent sie war. Der runde, feuerrote Kopf ließ darauf schließen, dass da einiges kaschiert werden musste.

»In Straubing«, sagte sie, »hab heut wieder die späte Schicht wie gestern.«

Sie erzählte, dass sie gestern Abend zu einer kleinen Kirche gerufen wurden, wo ein Pfarrer lebensgefährlich verletzt in seinem Blut lag.

»Die Haushälterin hat sich gewundert, wo der bleibt und ist zur Kirche gefahren. Da hat sie ihn gefunden. Der hat schlimm ausgeschaut, der Pfarrer. Messerstiche im Gesicht und überall. Und immer wollt er noch was sagen, ich bin ganz nah an seinen Mund. War echt schlecht zum Verstehen. Der hatte ganz schlimme Schmerzen. Maler hab ich dann verstanden, Kommissar Maler. Und dann hat er noch was gesagt, da war ich erst nicht sicher, ob ich´s überhaupt richtig verstanden hab.«

»Was hat er gesagt?«, fragte Maler.

»Also, der hat gesagt: Es geht um den Regler. So hat er des gesagt. Grad noch hat er´s rausgebracht. Und dann war er schon bewusstlos. Ich hab erst gedacht, der meint ein Gerät. Den Polizisten, die inzwischen auch schon da waren, hab ich das auch gesagt. Das hat die aber nicht interessiert.«

Maler sah die Sanitäterin an. Er spürte, wie ihm kalt wurde.

»Wie hieß der Pfarrer?«, fragte er.

»Lichtinger - Joseph Lichtinger. Sagt Ihnen der Name was?«

»Was ist mit dem Pfarrer passiert?«

»Ich mag das nicht beurteilen, aber das war ein Angriff. Überall Wunden. Ein Finger hat ihm auch gefehlt. Jetzt liegt er im Koma in der Klinik in Straubing. Glaub nicht, dass der durchkommt.«

Maler merkte, dass er die Sanitäterin abwesend anstarrte.

»Es gibt übrigens noch einen anderen Kommissar Mahler. In Essen, der schreibt sich aber mit h«, sagte Freisinger. »Ich hab Sie heut Nacht ja gegoogelt. Die Veranstaltung hier war gleich das Erste, was gekommen ist. Und dann auch alte Schlagzeilen von Ihren Fällen. Da war´s dann: der Regler. Hat doch einen Sinn ergeben, was der Pfarrer gesagt hat. Das wollt ich Ihnen sagen.«

»Danke, Frau Freisinger«, sagte Maler. Er sah der Sanitäterin nach, wie sie ihren schweren Körper durch den Gang der Uni schob.

Maler suchte die Toilette auf, spritzte sich Wasser ins Gesicht und ging langsam zum Ausgang. Wo stand noch mal sein Wagen?

Schellingstraße? Georgenstraße? Wie in Trance lief er umher. Als er ihn schließlich gefunden hatte, blieb er ein paar Momente hinter dem Steuer sitzen.

Joseph Lichtinger. Der Pfarrer.

Und Gabriel Tretjak. Der Regler. So hatte er sich selbst bezeichnet. Der Mann, der anderer Leute Leben regelte. Mit allen Mitteln.

Das war die Selbstbeschreibung seines Berufs.

Maler startete seinen Wagen und lenkte ihn durch den einsetzenden Feierabendverkehr Richtung Autobahn Lindau. Immer noch wohnten die Malers in derselben Wohnung im Stadtteil Germering. Mit dem Balkon, auf dem er so viele elende Stunden verbracht hatte. Mit dem Treppenhaus, wo es zu einem Schusswechsel gekommen war, bei dem dieser Gabriel Tretjak ihnen das Leben gerettet hatte.

Inge hatte dennoch damals gemeint, dass sie diesen Mann nie mehr in ihrem Leben haben wollte.

Maler hatte in seiner Ehe gelernt, dass es gar nichts brachte, Sachen zu verschweigen, weil man den anderen schonen wollte. Trotzdem war er sich jetzt sicher, dass er Inge nichts von dem Besuch der Sanitäterin erzählen würde, auf keinen Fall.

Stattdessen beschrieb er am Abend in der Küche bei mit Auberginen und Hackfleisch gefüllten Pfannkuchen den überfüllten Hörsaal.

»Ich bin mit einem Star verheiratet«, sagte Inge.

»Ja, das bist du«, sagte Maler.

Ihr jüngerer Sohn Max verdrehte die Augen und ging in sein Zimmer. Ihr älterer Sohn Paul war unterwegs mit seiner Freundin Paula, angeblich bei einem Vortrag, und wollte auch bei ihr übernachten.

»Waren auch Groupies da?«, fragte Inge.
...

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