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Crashkurs

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
560 Seiten
Deutsch
Silberburg-Verlagerschienen am08.04.2013
Hanna Stankowski von der Kripo Stuttgart ist nicht gerade begeistert, als sie die Aufklärung eines Unfalls übernehmen muss. Die stellvertretende Leiterin des Dezernats für Tötungsdelikte hat ohnehin schon mehr als genug Arbeit. Ihr Chef Andreas Bialas ist ausgefallen, muss sich von einem leichten Herzinfarkt erholen. Schnell stellt sich heraus, dass der vermeintliche Unfall, der den Tod eines Anlageberaters zur Folge hatte, durch Sabotage verursacht wurde. Schnell ist auch ein Verdächtiger gefunden, denn der junge Mann, der jetzt tot ist, war nicht zimperlich mit seinen Mitarbeitern umgegangen. Doch es passieren weitere Unfälle - auf dieselbe Weise. Hanna Stankowski und ihr Team können keine Verbindung zwischen den Opfern feststellen - bis auf eine: Alle sind in der Finanzbranche tätig, verkaufen Geldanlagen und bewilligen Kredite. Ist da womöglich ein Serientäter unterwegs?

Birgit Hummler, Jahrgang 1953, ist in Stuttgart aufgewachsen und lebt heute in Breisach am Rhein. Sie hat Sprach- und Literaturwissenschaften (Deutsch und Russisch) sowie Journalistik und Kommunikationswissenschaften studiert. Ihre Laufbahn als Journalistin führte sie bald zu Themen aus der Arbeits- und Wirtschaftswelt, in der es manchmal mörderisch zugeht. Ihr Krimidebüt 'Stahlbeton' wurde 2011 mit dem Stuttgarter Krimipreis ausgezeichnet.
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Produkt

KlappentextHanna Stankowski von der Kripo Stuttgart ist nicht gerade begeistert, als sie die Aufklärung eines Unfalls übernehmen muss. Die stellvertretende Leiterin des Dezernats für Tötungsdelikte hat ohnehin schon mehr als genug Arbeit. Ihr Chef Andreas Bialas ist ausgefallen, muss sich von einem leichten Herzinfarkt erholen. Schnell stellt sich heraus, dass der vermeintliche Unfall, der den Tod eines Anlageberaters zur Folge hatte, durch Sabotage verursacht wurde. Schnell ist auch ein Verdächtiger gefunden, denn der junge Mann, der jetzt tot ist, war nicht zimperlich mit seinen Mitarbeitern umgegangen. Doch es passieren weitere Unfälle - auf dieselbe Weise. Hanna Stankowski und ihr Team können keine Verbindung zwischen den Opfern feststellen - bis auf eine: Alle sind in der Finanzbranche tätig, verkaufen Geldanlagen und bewilligen Kredite. Ist da womöglich ein Serientäter unterwegs?

Birgit Hummler, Jahrgang 1953, ist in Stuttgart aufgewachsen und lebt heute in Breisach am Rhein. Sie hat Sprach- und Literaturwissenschaften (Deutsch und Russisch) sowie Journalistik und Kommunikationswissenschaften studiert. Ihre Laufbahn als Journalistin führte sie bald zu Themen aus der Arbeits- und Wirtschaftswelt, in der es manchmal mörderisch zugeht. Ihr Krimidebüt 'Stahlbeton' wurde 2011 mit dem Stuttgarter Krimipreis ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783842515680
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum08.04.2013
Seiten560 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1964 Kbytes
Artikel-Nr.3047336
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Donnerstag, 4. Februar 2010
1
Hanna fühlte sich ausgeschlafen und fit, als sie Punkt sieben im Präsidium eintraf. Wildermuth wartete bereits vor ihrem Büro, und zehn Minuten später trudelte auch Luca ein. Wie selbstverständlich setzte er sich an den verwaisten Schreibtisch von Andreas Bialas. Der ranghöhere Wildermuth musste sich mit dem Besucherstuhl begnügen.

»Was müssen wir wissen?« Hanna startete die Ermittlungsplanung mit dem ersten Punkt, den sie sich am Abend zuvor notiert hatte. »Wie sägt man eine Spurstange an? Braucht man dafür Spezialkenntnisse? Oder Spezialwerkzeug?«

Wildermuth strich sich nachdenklich über den Schnauzbart. »Ich denke, ich müsste mir eine Viper mal genauer anschauen. Aber eigentlich gehe ich davon aus, dass die Spurstange wie bei den meisten Wagen heute direkt hinterm Rad liegt und man von unten problemlos drankommt. Was eine Spurstange ist und wo sie sich befindet, weiß zumindest jeder Kfz-Mechaniker.«

»Und zwei von drei Kriminalern«, grinste Luca und zählte ab: »Eins, zwei, drei.« Bei drei deutete er auf Hanna.

»Du Schlaumeier hättest das gewusst? Und wie hättest du es angestellt, sie anzusägen?«

»'ne Viper liegt tief«, überlegte Luca. »Man müsste unter den Wagen kriechen. Folglich: Der Säger hatte keinen Bauch. Also quasi so 'ne Figur wie ich. Wildermuth käme natürlich auch als Täter in Frage.«

Der drahtige Kriminaltechniker sah Luca missbilligend an. Er hatte noch nie etwas mit dessen Flapsigkeit anfangen können. »Das muss man ebenfalls überprüfen, ob jemand ohne Hilfsmittel da drunterkommt.« Er angelte sich von Hannas Schreibtisch einen Notizblock und einen Stift und kritzelte ein paar unleserliche Vermerke. »Ich werde mich nach ein paar Händlern erkundigen. Vielleicht hat irgendeiner so eine Viper auf dem Hof stehen. Auf einer Hebebühne jedenfalls kommt jeder an die Stangen ran. Und Akku-Metallsägen bekommst du bei jedem Baumarkt und x Online-Händlern.«

»Kannst du in etwa einschätzen, Hans, wie lange es gedauert haben kann, bis die Spurstange gebrochen ist?«, fragte Hanna. »Wir müssen unbedingt ein Zeitfenster haben. Wie lange kann man mit einer angesägten Spurstange herumfahren?«

Wildermuth legte die Stirn in Falten: »Es kommt darauf an, wie oft und wie lange der Wagen gefahren wurde. Wenn er längere Zeit gestanden ist, dann kommt diese gesamte Zeitspanne natürlich als Tatzeit in Frage. Dann sind die Kräfte, die beim Fahren auf die Stange einwirken, natürlich wichtig. Wann sie bricht, hängt auch vom Material ab. Und von der Fahrweise.« Wieder strich sich der Kriminaltechniker nachdenklich über den Schnauzer. »Eigentlich bräuchten wir die genauen Material- und Konstruktionsdaten dieser Spurstange. Ich fürchte nur, dass es ewig dauert, bis wir da drankommen. Die Viper wird von Chrysler in den USA gebaut. Vielleicht ginge es auch mit einer Materialanalyse vom Landeskriminalamt. Wenn wir wissen, aus welchem Stahl die Spurstange ist, kann das LKA bei der Materialprüfungsanstalt an der Uni eine FEM-Analyse in Auftrag geben. Die werden ohnehin ein Gutachten erstellen müssen.«

»Okay, du bereitest alles vor. Ich werde die Untersuchungen beim LKA anleiern. Und dann haben wir beide«, Hanna wandte sich an Luca, »ein volles Programm. Wir müssen herausbekommen, wann das Unfallauto sich wo befunden hat. Wo stand es überall? Auf der Straße? In einer Garage? War es in letzter Zeit in einer Werkstatt?«

»Wir brauchen zunächst ein paar Anhaltspunkte. Wo hat der Typ denn gewohnt?«, fragte Luca.

Noch bevor Hanna antworten konnte, öffnete sich die Tür zum Büro nach einem kurzen Klopfen. Der Leiter der Kriminalinspektion 1 schob sich in seiner ganzen Leibesfülle in den Raum. Luca sprang auf: »Hi Franz, setz dich!«

Franz Kallinger ließ sich ächzend auf Andreas Bialas' Stuhl nieder. »Hab deine Mail grade gelesen, Hanna«, brummte er. »Mal wieder was ganz Neues: Eine angesägte Spurstange. Hab gedacht, das meiste hätte ich jetzt langsam gesehen.« Er schüttelte den Kopf und fuhr sich mit der Hand über die blanke Glatze. »Dummejungenstreich oder Mordanschlag? Könnt ihr schon was sagen?«

»Ist leider noch zu früh«, sagte Hanna. »Wir stehen vollkommen am Anfang. Es ist durchaus möglich, dass der Mann überlebt hätte, wenn er nicht gefahren wäre wie ein Irrer. So schätzten es jedenfalls die Kollegen vom Verkehr ein. Auf keinen Fall war das eine sichere Mordmethode.« Sie sah Wildermuth an. Der nickte.

»Willst du keine Soko einrichten?«, fragte Franz Kallinger. Sein Atem ging schwer. Er wog einfach zu viel.

Hanna schüttelte den Kopf: »Noch nicht. Momentan wüsste ich noch nicht einmal, wonach die Kollegen suchen sollten. Ich muss mir erst ein Bild davon machen, mit wem wir's bei dem Opfer zu tun haben. Und welche Möglichkeiten es überhaupt geben konnte, den Wagen zu manipulieren.«

Kallinger schnaufte: »Das ist jetzt natürlich dumm gelaufen. Ausgerechnet jetzt fehlt Andreas.«

Traut er mir's nicht zu, fragte sich Hanna einen Moment lang. Sie schob den Gedanken wieder weg. »Wir haben momentan keine größeren Fälle. Ich denke, wir kommen klar.«

Kallinger erhob sich ächzend. »Ihr haltet mich auf dem Laufenden.« Damit wandte er sich zur Tür. »Ich hab gestern übrigens mit Andreas telefoniert. Es geht ihm ganz gut. Jedenfalls meinen die Ärzte wohl, er wird wieder. Und ich soll euch grüßen, was ich hiermit getan habe.« Er winkte zum Gruß mit der Hand und überließ die kleine Gruppe sich selbst.

Wenn du nicht aufpasst, dachte Hanna, dann bist du der nächste mit einem Herzinfarkt. Er aß zu gerne. Und vor allem das Falsche. Sie wusste auch, dass Franz Kallinger nicht nur dem Bier sehr zusprach, sondern auch gerne mal einen Schnaps dazu nahm. Auch sie hatte vor ein paar Tagen schon mit Andreas gesprochen und wusste, dass der bei seiner Kur in Bad Ditzenbach ganz schön rangenommen wurde. Joggen, Radfahren, Schwimmen - das würde Franz Kallinger ganz und gar nicht gefallen.

Hanna nahm den Faden wieder auf. Die meisten Punkte auf ihrer Liste betrafen die Ermittlungen, die sie selbst und Luca vor sich hatten. Eine wichtige Frage war, ob Ludger Behrends ein Zufallsopfer war oder ob es jemand gezielt auf ihn abgesehen hatte. Der Mann war ein rücksichtsloser Autofahrer gewesen. Rücksichtslose Autofahrer waren meist generell rücksichtslose Menschen. Sie zogen den Groll anderer auf sich. Viel schwieriger würde es werden, wenn irgendein Hornochse sich ein beliebiges Auto herausgepickt hatte.

»Vielleicht hat's jemand ja nur auf Sportwagen abgesehen. Einer, dem Papa keinen geschenkt hat«, meinte Luca. Auch diese Möglichkeit mussten sie im Auge behalten.

Sie würden zunächst mit den Eltern des Unfallopfers sprechen. Die Verkehrspolizei hatte deren Adresse in Markgröningen bereits ermittelt. Eine Ehefrau gab es laut der Akte nicht. Ludger Behrends war 28 Jahre alt geworden. Die Leute heirateten heutzutage nicht mehr so schnell. Ja, man zog oft nicht einmal mehr gleich zusammen. Um Autonomie und Selbstbestimmung nicht zu gefährden. In der Wohnung in der Nähe des Kräherwaldes war außer ihm selbst niemand gemeldet. Vielleicht hatte er aber doch eine Freundin, die sie ausfindig machen mussten.

Den Arbeitgeber von Behrends hatten die Kollegen vom Verkehr ebenfalls schon ermittelt. Es war ein Finanzdienstleistungsunternehmen mit einer Dependance in Stuttgart-Vaihingen. Auch mit Kollegen und Vorgesetzten würde man so schnell wie möglich sprechen müssen.

»Nehmen wir jetzt mal an, es war wirklich irgendein Irrer, der sich ein beliebiges Fahrzeug herausgepickt hat, welche Ermittlungsansätze haben wir dann?«, überlegte Hanna laut.

»Der Wagen«, warf Wildermuth ein. »Die einzige Spur ist dann der Wagen. Wie du gesagt hast: Wo stand er wann? Wird nicht einfach für euch.«

»Du nimmst dir das Auto noch mal vor. Ich weiß ja nicht, was man in so einem Schrotthaufen noch finden kann. Aber ich will jeden Fingerabdruck, der irgendwo noch zu sichern ist. Innen wie außen. Und Werkzeugspuren. Wo setzt denn so eine Hebebühne an? Wie sieht es da mit DNA-Spuren aus? Kann man anhand von Anhaftungen am Auto feststellen, auf welchem Untergrund es gefahren oder gestanden ist? Das ganze Programm, Hans!« Der blickte aus dem Fenster und antwortete nicht, weil man das einem Hans Wildermuth eigentlich gar nicht sagen musste.

»Und wir brauchen die Spurensicherung, sobald wir einen Blick in die Wohnung des Opfers geworfen haben. Bei der Wohnung oder in der Nähe muss es ja auch irgendeinen Stellplatz für den Wagen gegeben haben. Vielleicht haben wir Glück, und er hatte einen...
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Birgit Hummler, Jahrgang 1953, ist in Stuttgart aufgewachsen und lebt heute in Breisach am Rhein. Sie hat Sprach- und Literaturwissenschaften (Deutsch und Russisch) sowie Journalistik und Kommunikationswissenschaften studiert. Ihre Laufbahnals Journalistin führte sie bald zu Themen aus der Arbeits- und Wirtschaftswelt, in der es manchmal mörderisch zugeht. Ihr Krimidebüt "Stahlbeton" wurde 2011 mit dem Stuttgarter Krimipreis ausgezeichnet.