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Der Schmied der Franken. Ulfberhts Reise

Historischer Roman - Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
BuchKartoniert, Paperback
504 Seiten
Deutsch
Acabuserschienen am07.05.2021Originalausgabe
Ein harter Winter folgt auf einen verregneten Sommer. Teuerung, Hunger und Krieg erschüttern das Frankenreich. Der junge Schmiedegesell Ulfberht flieht aus dem Kloster Lorsch, und der Grafensohn Landfried bewährt sich im Kampf gegen die Awaren. Karl der Große sucht nach Verbündeten gegen seine Rivalin in Konstantinopel, und die mächtige Hofkapelle will um jeden Preis das Geheimnis eines Dolches lüften, der härter ist als alles Eisen im Frankenreich.Zu diesem Zweck verlässt 797 eine Gesandtschaft die Kaiserpfalz in Ingelheim. Ihr Ziel ist der Hof des legendären Kalifen Harun al Rashid. Unverhofft werden Landfried und Ulfberht Teil der Mission. Ihr Weg führt sie durch Jerusalem, wo sie für ihren König Karl den Schlüssel zum größten Heiligtum des Christentums erhalten. Zornentbrannt versucht die byzantinische Kaiserin, die Mission zu vereiteln. Nur knapp erreichen die Franken Bagdad. Hier erfahren sie endlich die Herkunft des hochwertigen Eisens: Indien. Mit einem Elefanten und dem bedeutungsschweren Schlüssel kehrt Ulfberht schließlich zurück - um sich einem alten Feind und seiner Meisterprüfung zu stellen.Eine Geschichte über Wirtschaftsspionage und Diplomatie, Karlskanal und die Macht der Franken.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin harter Winter folgt auf einen verregneten Sommer. Teuerung, Hunger und Krieg erschüttern das Frankenreich. Der junge Schmiedegesell Ulfberht flieht aus dem Kloster Lorsch, und der Grafensohn Landfried bewährt sich im Kampf gegen die Awaren. Karl der Große sucht nach Verbündeten gegen seine Rivalin in Konstantinopel, und die mächtige Hofkapelle will um jeden Preis das Geheimnis eines Dolches lüften, der härter ist als alles Eisen im Frankenreich.Zu diesem Zweck verlässt 797 eine Gesandtschaft die Kaiserpfalz in Ingelheim. Ihr Ziel ist der Hof des legendären Kalifen Harun al Rashid. Unverhofft werden Landfried und Ulfberht Teil der Mission. Ihr Weg führt sie durch Jerusalem, wo sie für ihren König Karl den Schlüssel zum größten Heiligtum des Christentums erhalten. Zornentbrannt versucht die byzantinische Kaiserin, die Mission zu vereiteln. Nur knapp erreichen die Franken Bagdad. Hier erfahren sie endlich die Herkunft des hochwertigen Eisens: Indien. Mit einem Elefanten und dem bedeutungsschweren Schlüssel kehrt Ulfberht schließlich zurück - um sich einem alten Feind und seiner Meisterprüfung zu stellen.Eine Geschichte über Wirtschaftsspionage und Diplomatie, Karlskanal und die Macht der Franken.
Details
ISBN/GTIN978-3-86282-803-6
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum07.05.2021
AuflageOriginalausgabe
Seiten504 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht530 g
Artikel-Nr.49184033
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Teil I Im FrankenreichSigiberht, Westhang des Odanwaldes, Lenzmonat 792Das breite Eisen schnitt durch die vom Winterregen noch weiche Erde. Das Feld hatte ein Jahr geruht, um dem Boden neue Kraft zu geben, nun kam es wieder unter den Pflug. Sigiberht setzte seine Füße sicher im gleichmäßigen Takt hinter die Pflugschar. Ein eisernes Blatt war nicht billig, aber sehr viel robuster als die alten hölzernen Hakenpflüge, wie sie selbst auf dem Herrenhof im Tal noch benutzt wurden. Kein Wunder, dass sein junger Sohn Ulfberht geradezu versessen darauf war, seinem Vater beim Pflügen zur Hand zu gehen. Er lief den beiden Ochsen voran und lockte die Tiere mit seiner hellen Stimme dem dunklen Waldrand entgegen. »Holla Muni, Hui Hramn!« Sigiberhts Augen ruhten einen Moment mild, geradezu liebevoll auf seinem Jungen. Dann senkte er den Blick wieder auf die Ackerfurche. Das Leben war hart, auch wenn es ihm als Köngisfreien noch gut ging. Er bestellte seinen eigenen Grund, war frank und frei und nur dem König zur Heerfolge verpflichtet. Ein echter Franke. Durch diese Sichtweise hatte er allerdings unter den Hörigen des nahegelegenen Herrenhofs nur wenige Freunde gewonnen. Sigiberht lächelte grimmig und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Ein Blick in den schmalen Himmelsstreifen, welchen der düstere Wald, der das Feld von drei Seiten einschloss, frei ließ, zeigte ihm, dass er sich beeilen musste. Gerade hatte die Sonne noch geschienen, doch nun ballten sich die Wolken bedrohlich zusammen. Die Rinder brüllten nervös, doch Ulfberhts lockender Ruf beruhigte sie rasch wieder. Bald begann es zu regnen, aber Sigiberht ließ sich nicht aus dem Takt bringen. Als er schließlich die letzte Furche gezogen hatte, regnete es bereits Bindfäden. Er wuchtete den schweren Pflug auf die Schulter des stärkeren der beiden Ochsen, während sein Sohn sich an die warme Flanke des Tieres drückte. »Na komm schon«, brummte Sigiberht. »Wollen die Mutter nicht ewig warten lassen.« Gemeinsam traten sie den Heimweg an. »Wenn ich groß bin, werde ich auch Bauer«, plapperte Ulfberht noch voller Begeisterung. Bewundernd sah er zu, wie das Regenwasser vom blanken Eisen der Pflugschar abperlte und schließlich im Fell des Ochsen versickerte. Vorsichtig strich er mit der Hand darüber. »Das Eisen ist kalt, obwohl Hramns Seite ganz warm ist«, wunderte er sich. Sigiberht hatte schon früher Ulfberhts Liebe zu blankem Eisen bemerkt. Musste man seine Geschwister mit Nüssen oder süßen Beeren locken, so reichte es bei Ulfberht, ihm ein blankes Stück Metall vor die Nase zu halten. Seine Mutter hatte ihn im Scherz daher »meine kleine Elster« genannt. Sigiberht schmunzelte bei der Erinnerung. Warum sollte Ulfberht sich auch nicht daran freuen? »Ich sag Mutter Bescheid«, rief er und sprang den Weg voran.Ulfberht, Westhang des Odanwaldes, Lenzmonat 792Ulfberht kannte sämtliche Äcker und Wege des Hofes gut, auch den Weg hinunter zum Herrenhof und weiter über die offenen Felder bis zum Kloster. Er würde ein freier Bauer werden, ein echter Franke wie sein Vater. Und das war viel besser als ein Knecht oder Höriger. So viel hatte Ulfberht trotz seiner erst zwölf Winter bereits verstanden. Schon ragte das Dach des Hofes vor ihm auf. Das alte Gebälk schimmerte braun unter dem mit Moos und Taubenkot gesprenkelten Stroh hervor. Die Luft war von Feuchtigkeit gesättigt, der Rauch der Feuerstelle zog träge aus dem Windauge unter dem Giebel und hing wie feiner Nebel um den First. Aber etwas war anders als sonst: Ein braunes Pferd stand vor der Hoftür. Hin- und hergerissen zwischen Neugier und Furcht trat Ulfberht langsam heran. Da schnaubte der Gaul laut und versuchte, den Regen aus dem Fell zu schütteln. Ulfberht trat einen Schritt zurück und beschloss, auf den Vater zu warten. Doch noch bevor dieser kam, trat ein Mann aus der Tür des Hauses. »Heda«, rief er Ulfberht zu. »Lauf los, und hol deinen Vater, Bursche! Ich habe eine wichtige Nachricht vom Vogt!« Ulfberht machte kehrt und rannte seinem Vater aufgeregt entgegen. »Ein Fremder«, berichtete er atemlos. »Mit einem Pferd!« Der harte Blick seines Vaters verdüsterte sich, aber er schwieg und setzte seinen Weg fort, ohne seine Schritte zu beschleunigen. »Ein freier Franke rennt nicht, wenn man nach ihm schickt«, erklärte er, auch seine Stimme klang um keinen Deut ungeduldiger oder lauter als gewöhnlich. Schließlich erreichten sie den Hof mit dem wartenden Fremden. »Sigiberht vom Brandthof?«, fragte der, mit ungeduldig schriller Stimme. »Der und kein anderer«, antwortete Sigiberht und wuchtete den schweren Pflug auf den Boden. »Kümmere du dich um die Ochsen!«, wies er Ulfberht an. Der verzog das Gesicht. Zu gern hätte er gehört, was der Bote dem Vater mitzuteilen hatte. Doch der bedeutete dem Fremden mit einem Nicken, ihm zu folgen, und trat ins Haus. Ulfberht brachte die Ochsen in den Stall, der sich im hinteren Teil des Hauses befand, schirrte sie ab und gab ihnen Heu zu fressen. Trockenreiben würde er sie aber nicht, er wollte viel zu gerne wissen, was der Bote für eine Nachricht brachte. Leise schlich er durch die Stallgasse in Richtung der Stube. »â¦ und das, wo Widukind doch die Taufe empfangen hat!« Das war die tiefe Stimme seines Vaters. Widukind war ein fast schon mythischer Name. Ein wilder Sachse, der im Eifer für die heidnischen Unholde lange den Franken widerstanden und ihnen viel Leid zugefügt hatte, bis er sich endlich der Macht Gottes und Karls beugte und sich taufen ließ! Da erklang die Stimme des Fremden. »Die Lage ist ernst, und der König hat den Heerbann einberufen.« Auf einmal war es in der Stube so still, dass Ulfberht schon bangte, man könne seine aufgeregten Atemzüge hören. »Alle freien Franken sollen sich am zwölften Tage des Ostermonats in Moguntia versammeln. Diese verdammten Sachsen müssen ein für alle Mal lernen, dass es keinen größeren König als Karl gibt!« Ulfberhts Herz machte einen Sprung. Ohne daran zu denken, dass er sich damit verriet, trat er in die Stube. »Darf ich diesmal mit dir ziehen? Im Sommer werde ich dreizehn ⦫ Er kam nicht weiter. Sein Vater war aufgesprungen und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. »Hat dich jemand gerufen? Geh sofort wieder in den Stall an deine Arbeit!«, fuhr er ihn an. Doch der Königsbote, der ebenfalls aufgesprungen war, legte die Hand an Ulfberhts Kinn und blickte schmunzelnd auf ihn herab. »Wenigstens einer hier scheint seinem König mit Freude zu dienen«, bemerkte er mit einem Seitenblick auf Sigiberht, der rot anlief. Ob vor Wut über den Ungehorsam seines Sohnes oder aus Scham wegen der Worte des Fremden, vermochte Ulfberht nicht zu sagen. »Wer aus meinem Hause unsere Pflicht und Schuldigkeit gegenüber Karl erfüllt, entscheide immer noch ich«, stieß er wütend hervor. »Natürlich gehört dem König unsere ganze Treue, aber es ist nun schon das sechste Jahr in Folge, in dem der Heerbann ausgerufen wird. Mal führte uns der Krieg nach Osten gegen Tassilo oder die Awaren und dann immer wieder nach Norden gegen die verdammten Sachsen.« »Du bist ein erfahrener Krieger und hast deinem König bisher treu gedient. Karl zählt auf dich. Ich muss weiter, ich bin noch zu anderen Höfen gesandt.« Damit erhob sich der Mann, und Sigiberht begleitete ihn hinaus.mehr

Schlagworte

Autor

Sven R. Kantelhardt, geboren 1976 in Gießen, studierte Medizin und Ökotrophologie mit Studienaufenthalten in Cádiz und Louisville. Nach einem Einsatz in einem Missions-Krankenhaus in Ruanda zog er nach vielen Zwischenstationen nach Mainz. Obwohl "Ulfberht" dort praktisch vor seiner Haustür beginnt, war eine ausgeprägte Reiselust bei den Recherchen für diesen Roman ebenso hilfreich wie Geschichtsbegeisterung und die Vorliebe für altertümliche Fortbewegungsmittel. So führten die Recherchen nicht nur in heimische Schmieden, Ruinen, Museen und Museumsdörfer, sondern bis ins Heilige Land und nach Südasien.Bisher sind im acabus Verlag drei Romane von ihm erschienen: "Mönchsblut" sowie die "Britanniensaga" mit den beiden Bänden "Hengist und Horsa" und "Brand und Mord".

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt