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Kriegskinder erzählen

Zwischen Sirenengeheul und Granatsplittern. 1939-1945 - Klappenbroschur - ab 12 J.
BuchKartoniert, Paperback
256 Seiten
Deutsch
Zeitguterschienen am12.09.20183. Aufl.
Kriegskinder der Jahrgänge 1929 bis 1941 erzählen in diesem Buch von ihrem Alltag. Zum Beispiel vom nächtlichen Sirenengehöl und vom Sammeln der bizarren Granatsplitter, die am nächsten Morgen als Reste der täglichen Bombengeschosse zu finden waren. In den Großstädten müssen die Kinder angezogen zu Bett gehen, um bei Fliegeralarm blitzschnell reagieren zu können. Sie greifen im Dunkeln nach dem bereit stehenden Luftschutzgepäck und hasten zum Luftschutzkeller oder Bunker. Stets ist die Angst gegenwärtig, verschüttet oder "ausgebombt" zu werden. Immer wieder verlieren nahe Angehörige, Nachbarn oder Schulkameraden ihr Zuhause oder gar ihr Leben.Lange Jahre wachsen die meisten von ihnen vaterlos auf und müssen frührzeitig ihren Müttern helfen, den Vater zu ersetzen. Anstehen nach Lebensmitteln, Erkennen von drohenden Gefahren und rasches Handeln wird ihnen zur täglichen Routine. So müssen die ,,deutschen Jungs und Mädels" lernen, rechtzeitig zu funktionieren. Die Kriegskinder erzählen vom Schulalltag in ungeheizten Klassenräumen, vom Drill in der Hitlerjugend und vom Heimweh in der Kinderlandverschickung. Oft werden sie in vollständigen Schulklassen in bombensicheren Gebiete, zum Beispiel ins besetzte Polen oder in die Tschechoslowakei verschickt. Fern von zu Hause können die Kinder hier endlich wieder ungestört schlafen und haben zumeist auch genug zu essen. Ein streng geregelter Tagesablauf, Schulunterricht und gemeinsame Erlebnisse voller Kameradschaft, Spiele,Wandern und Singen, sollen von den Sorgen um die Daheimgebliebenen und um die Väter und Brüder an der Front ablenken. Doch gelingt das in den letzten Kriegsjahren immer seltener. "Dreimal innerhalb von 14 Tagen hat der Lagerleiter nun schon Jungen von uns Post mit schrecklichen Nachrichten persönlich übergeben müssen", schreibt Harry Banaszak. Seitdem sehen wir der wöchentlichen Briefverteilung nicht mehr nur freudig, sondern auch beklommen entgegen."Die Kriegskinder erleben die überstürzte Flucht aus dem Osten, den Hunger und die Kälte, den Tieffliegerbeschuß und das bittere Kriegsende. Die Angst vor dem Einmarsch der fremden Soldaten und die Ungewißheit vor dem Kommenden wird zum Trauma.15 Millionen Menschen, die Generation der heute 70- bis 80-Jährigen, ist froh, die Kriegs- und Nachkriegszeit überlebt zu haben. Sie haben versucht, das Schmerzliche zu verdrängen, einen Alptraum, der sich wie ein langer Schatten über ihre Kindheit legte. Dennoch werden sie immer wieder von der Vergangenheit eingeholt. Der Kriegsalltag, die Bombennächre, die Trümmer und das ringsum erlebte Leid bis heute dauerhaft geprägt. Selbst heute noch geht ihnen der Heulton einer Sirene durch Mark und Bein, und in ihnen steigt sofort die Erinnerung an die Angst wieder hoch, die sie als Kinder ausgestanden haben. Irmgard Pondorf resümiert: ,,In dieser Zeit lernte ich, was es heißt, Flüchtling zu sein, keinen Teller, keine Gabel, kein Bett, kein Geld zu besitzen". Und, so möchte man hinzufügen, wie manch andere, auch kein Familienalbum mehr mit Kindheitsfotos für dieses Buch.Ingrid Hantke & Jürgen Kleindienstmehr

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KlappentextKriegskinder der Jahrgänge 1929 bis 1941 erzählen in diesem Buch von ihrem Alltag. Zum Beispiel vom nächtlichen Sirenengehöl und vom Sammeln der bizarren Granatsplitter, die am nächsten Morgen als Reste der täglichen Bombengeschosse zu finden waren. In den Großstädten müssen die Kinder angezogen zu Bett gehen, um bei Fliegeralarm blitzschnell reagieren zu können. Sie greifen im Dunkeln nach dem bereit stehenden Luftschutzgepäck und hasten zum Luftschutzkeller oder Bunker. Stets ist die Angst gegenwärtig, verschüttet oder "ausgebombt" zu werden. Immer wieder verlieren nahe Angehörige, Nachbarn oder Schulkameraden ihr Zuhause oder gar ihr Leben.Lange Jahre wachsen die meisten von ihnen vaterlos auf und müssen frührzeitig ihren Müttern helfen, den Vater zu ersetzen. Anstehen nach Lebensmitteln, Erkennen von drohenden Gefahren und rasches Handeln wird ihnen zur täglichen Routine. So müssen die ,,deutschen Jungs und Mädels" lernen, rechtzeitig zu funktionieren. Die Kriegskinder erzählen vom Schulalltag in ungeheizten Klassenräumen, vom Drill in der Hitlerjugend und vom Heimweh in der Kinderlandverschickung. Oft werden sie in vollständigen Schulklassen in bombensicheren Gebiete, zum Beispiel ins besetzte Polen oder in die Tschechoslowakei verschickt. Fern von zu Hause können die Kinder hier endlich wieder ungestört schlafen und haben zumeist auch genug zu essen. Ein streng geregelter Tagesablauf, Schulunterricht und gemeinsame Erlebnisse voller Kameradschaft, Spiele,Wandern und Singen, sollen von den Sorgen um die Daheimgebliebenen und um die Väter und Brüder an der Front ablenken. Doch gelingt das in den letzten Kriegsjahren immer seltener. "Dreimal innerhalb von 14 Tagen hat der Lagerleiter nun schon Jungen von uns Post mit schrecklichen Nachrichten persönlich übergeben müssen", schreibt Harry Banaszak. Seitdem sehen wir der wöchentlichen Briefverteilung nicht mehr nur freudig, sondern auch beklommen entgegen."Die Kriegskinder erleben die überstürzte Flucht aus dem Osten, den Hunger und die Kälte, den Tieffliegerbeschuß und das bittere Kriegsende. Die Angst vor dem Einmarsch der fremden Soldaten und die Ungewißheit vor dem Kommenden wird zum Trauma.15 Millionen Menschen, die Generation der heute 70- bis 80-Jährigen, ist froh, die Kriegs- und Nachkriegszeit überlebt zu haben. Sie haben versucht, das Schmerzliche zu verdrängen, einen Alptraum, der sich wie ein langer Schatten über ihre Kindheit legte. Dennoch werden sie immer wieder von der Vergangenheit eingeholt. Der Kriegsalltag, die Bombennächre, die Trümmer und das ringsum erlebte Leid bis heute dauerhaft geprägt. Selbst heute noch geht ihnen der Heulton einer Sirene durch Mark und Bein, und in ihnen steigt sofort die Erinnerung an die Angst wieder hoch, die sie als Kinder ausgestanden haben. Irmgard Pondorf resümiert: ,,In dieser Zeit lernte ich, was es heißt, Flüchtling zu sein, keinen Teller, keine Gabel, kein Bett, kein Geld zu besitzen". Und, so möchte man hinzufügen, wie manch andere, auch kein Familienalbum mehr mit Kindheitsfotos für dieses Buch.Ingrid Hantke & Jürgen Kleindienst
Details
ISBN/GTIN978-3-86614-213-8
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum12.09.2018
Auflage3. Aufl.
ReiheZeitgut
Reihen-Nr.27
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht281 g
Illustrationenschw.-w. Abb.
Artikel-Nr.24410500
Rubriken

Inhalt/Kritik

Kritik
"Die Reihe Zeitgut beweist, dass Geschichte kein trockener Schulstoff sein muss. Mit Zeitzeugen-Erinnerungen öffnet sie den Blick auf "große Geschichte" aus der Alltagssicht... Die Bücher sprechen ein breites Publikum an: diejenigen, die diese Zeit miterlebt haben, und ihre Kinder und Enkel, die mehr erfahren wollen, als in den üblichen Geschichtsbüchern zu erfahren ist."
Westfälische Rundschau

"Haften bleiben beim Leser vor allem jene Schilderungen, die sprachlos machen."
Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Greifbare Geschichtserzählung von ihrer besten Seite. Wer einmal anfängt zu lesen, hört so schnell nicht wieder auf."
Kölnische Rundschau
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Autor

Jürgen Kleindienst wurde 1964 in der niedersächsischen Metropole Hannover geboren, studierte Germanistik und Anglistik in Göttingen, arbeitete nebenbei als freier Journalist und geriet 1994 aus bis heute ungeklärter Ursache zur Leipziger Volkszeitung, für die er nach dem Volontariat zunächst fünf Jahre lang in Wurzen als Lokalredakteur tätig war. Seit 2000 ist er dort Kulturredakteur. Neben einem ausgedehnten Studium der hiesigen Gemengelage schreibt er hin und wieder für verschiedene Kleinkunstprojekte in vornehmlich satirischer Absicht.