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Ruhe hinter Gardinen

Gedichte 1971-1980
BuchKartoniert, Paperback
103 Seiten
Deutsch
BUCH & mediaerschienen am28.09.2000
Beobachtungsposten Fenster"Gleich rutscht ein Gedicht mit durch", heißt es einmal bei Hugo Dittberner, und in derart artifizieller Beiläufigkeit entstehen immer wieder sprachliche Momentaufnahmen von großer Wahrnehmungstiefe. Der Titel seiner Gedichtsammlung "Ruhe hinter Gardinen" beschreibt den Ort, von wo aus die poetischen Exkursionen unternommen werden. Es ist ein Beobachtungsposten mit variabler Blickrichtung und der Möglichkeit, sich zu zeigen und zu verstecken. Nichts, was sich von diesem Fenster aus erkunden läßt, bleibt unbemerkt: ein Luftballon, der sich frühmorgens in einer Hecke verfängt, Nachbarn, der Hausmeister, der Briefträger oder eine unerreichbare Frau gegenüber. Der ländliche Frieden, der über vielen von Dittberners Gedichten liegt, kann aber auch trügerische Fassade sein, Indiz für die Isolation des Subjekts im Alltag.mehr

Produkt

KlappentextBeobachtungsposten Fenster"Gleich rutscht ein Gedicht mit durch", heißt es einmal bei Hugo Dittberner, und in derart artifizieller Beiläufigkeit entstehen immer wieder sprachliche Momentaufnahmen von großer Wahrnehmungstiefe. Der Titel seiner Gedichtsammlung "Ruhe hinter Gardinen" beschreibt den Ort, von wo aus die poetischen Exkursionen unternommen werden. Es ist ein Beobachtungsposten mit variabler Blickrichtung und der Möglichkeit, sich zu zeigen und zu verstecken. Nichts, was sich von diesem Fenster aus erkunden läßt, bleibt unbemerkt: ein Luftballon, der sich frühmorgens in einer Hecke verfängt, Nachbarn, der Hausmeister, der Briefträger oder eine unerreichbare Frau gegenüber. Der ländliche Frieden, der über vielen von Dittberners Gedichten liegt, kann aber auch trügerische Fassade sein, Indiz für die Isolation des Subjekts im Alltag.
Details
ISBN/GTIN978-3-935284-04-2
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2000
Erscheinungsdatum28.09.2000
Seiten103 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht154 g
Artikel-Nr.10504978
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
"Frühlingslied

Es ist wahr, der Frühling ist da!
Das Rotkehlchen bläht die über-
mütige Brust, als gehöre der Garten
ihm. Die Kinder lassen die Mützen im
Schrank und wandern zu Abenteuern
im fernen Rebhuhn-Gesträuch. In den
Lüften streiten sich Krähen und
Baumfalken um günstige Hoch-
sitze. Und hier unten, in den Stuben,
das muß gesagt werden, öffnen die Herz-
kranken die Fenster und blasen ein
bißchen die Backen, die Fanfare,
vielleicht fürs allerletzte Jahr.
Ist es wahr, ist der Frühling
hier? Ein ländlicher Frühling, über den
klumpige Wolken dahinfliegen, sich auf-
lösen oder Wasser herablassen, ganz
nach Verdienst? Wer hofft, wäscht
die Fenster; wer im Mißmut nistet,
zieht die Gardinen beiseite und zeigt
sein Gesicht, das winterliche, damit es
die Nachbarn noch einmal fröstele."
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Kritik
"So wie Dittberners Prosa nach den Wurzeln für die Beschaffenheit von Menschen und ihren Verhältnissen gräbt, fragen seine Gedichte, die den Augenblick einfangen, nach den Wurzeln des Augenblicks und hoffen auf seine künftige Entfaltung: Seine Gedichte sind Schnittpunkte durch die Orte und Gelegenheiten, in denen sich Vergangenheit und Zukunft treffen - sind Hoffnungen auf dauernde menschliche Existenz." (Heinz Ludwig Arnold)mehr

Autor

Hugo Dittberner, 1944 in Gieboldehausen bei Duderstadt geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Göttingen. Er promovierte 1972 mit einer Arbeit über Heinrich Mann. Dittberner veröffentlichte Romane, Erzählungen und Gedichte und lebt als freier Schriftsteller in Niedersachsen.Prof. Heinz Ludwig Arnold, geb. 1940, ist weit über die Grenzen Deutschlands hinaus als einer der besten Kenner der Gegenwartsliteratur bekannt. Er ist Herausgeber der Zeitschrift 'TEXT + KRITIK', des 'Kritischen Lexikons zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur' (KLG) und des 'Kritischen Lexikons zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur' (KLfG).