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TaschenbuchKartoniert, Paperback
Deutsch
Ashera Verlagerschienen am13.04.2022
Silke ist glücklich verheiratet und Mutter eines vierjährigen Sohnes. Ein Chansonabend bringt das Leben der Mittdreißigerin gehörig durcheinander: Sängerin Daria gleicht ihr wie ein Zwilling dem anderen! Ihr Lebensstil jedoch hat mit Silkes gutbürgerlicher Existenz wenig gemein. Die naturverbundene Daria isst vegan, raucht Haschisch, verabscheut materielle Werte und kommuniziert mit dem Universum - und sie lebt in einer offenen gleichgeschlechtlichen Partnerschaft. Zuerst ist es nur Neugier, die Silke den Kontakt zu ihrer Doppelgängerin suchen lässt. Doch nach und nach wird ihr bewusst, wie sehr sie sich zu der sinnlichen Künstlerin hingezogen fühlt.mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,90

Produkt

KlappentextSilke ist glücklich verheiratet und Mutter eines vierjährigen Sohnes. Ein Chansonabend bringt das Leben der Mittdreißigerin gehörig durcheinander: Sängerin Daria gleicht ihr wie ein Zwilling dem anderen! Ihr Lebensstil jedoch hat mit Silkes gutbürgerlicher Existenz wenig gemein. Die naturverbundene Daria isst vegan, raucht Haschisch, verabscheut materielle Werte und kommuniziert mit dem Universum - und sie lebt in einer offenen gleichgeschlechtlichen Partnerschaft. Zuerst ist es nur Neugier, die Silke den Kontakt zu ihrer Doppelgängerin suchen lässt. Doch nach und nach wird ihr bewusst, wie sehr sie sich zu der sinnlichen Künstlerin hingezogen fühlt.
Details
ISBN/GTIN978-3-948592-58-5
ProduktartTaschenbuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum13.04.2022
Reihen-Nr.5
SpracheDeutsch
MasseBreite 121 mm, Höhe 189 mm, Dicke 20 mm
Gewicht298 g
IllustrationenCovermotiv wiederholt im Inneren, Werbeseite weitere Romane, Autorenfoto, Schmutzseite, Szenentrenner
Artikel-Nr.50886861
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
»Ich habe schon befürchtet, du wärest bei deinen Män-nern hängengeblieben.« Marina wartete bereits am verein-barten Treffpunkt. Silke umarmte die Freundin. »Keine Sorge! Unseren ge-meinsamen Abend lasse ich mir nicht entgehen! Ich weiß gar nicht, wann wir uns zuletzt zu zweit gesehen haben.«»Jahre muss das her sein«, bestätigte Marina nachdenk-lich. »Wenn ich mich recht erinnere, hast du Jakob damals noch gestillt und warst den ganzen Abend unruhig, weil du Sorge hattest, dass er das Fläschchen nicht von Paul an-nehmen würde.«»Puh, bin ich froh, dass diese Zeit vorüber ist!« Silke schüttelte sich. Trotz seiner abendlichen Eskapaden war Jakob mit seinen vier Jahren unvergleichlich pflegeleichter als während der Babyzeit. Seit er die Kita besuchte, hatte sie zwei Vormittage in der Woche für sich. Natürlich widmete sie diese Zeit zwangsläufig in erster Linie der Hausarbeit, putzte die Wohnung, wusch und bügelte die Wäsche - aber sie empfand allein schon die Tatsache, sich allein zu Hause aufhalten und in Ruhe ihren Verrichtun-gen nachgehen zu können, als ungewohnten Luxus.»Das Lokal ist dort an der Ecke.« Marina deutete mit der Hand in eine Richtung. »Komm, gehen wir hinein und sichern uns einen guten Platz!«Kurz darauf machten es sich die beiden Freundinnen an einem kleinen Bistrotisch gemütlich - sofern man ange-sichts der harten Holzstühle von gemütlich sprechen konn-te. Der Tisch, den sie ausgewählt hatten, befand sich im vorderen Drittel des Kellerlokals und bot einen guten Blick auf die schlichte Bühne, auf der Klavier und Mikro-fon schon bereitstanden. Nachdem sie beim Kellner Ge-tränke bestellt hatten, wandte sich Silke an ihre Freundin. »Sag mir noch einmal, wie du auf die Sängerin kommst! Ich weiß, du hast es mir schon erzählt, aber ich habe es leider vergessen.«»Alzheimer - schon mit dreiunddreißig?«, feixte Marina. Aber dann kam sie der Bitte nach. »Ich kenne Daria nicht persönlich, aber wir sind gemeinsam in einer Facebook-gruppe. Dort sind alle begeistert von ihr, und sie macht wirklich einen sehr sympathischen Eindruck. Ich habe mir ihre Lieder auf YouTube angehört - großartig, sage ich dir! Aber das wirst du gleich selbst erleben.«Mit einem Kopfnicken deutete sie zur Bühne, wo sich eine junge Frau mit feuerroter Kurzhaarfrisur und Jeans-Latzhose soeben ans Klavier setzte. Die Sängerin, eine attraktive Blondine Ende zwanzig, trat ans Mikrofon. Sie trug die glatten blonden Haare offen und in der Mitte ge-scheitelt, wie es in den 1960er Jahren Mode gewesen war. Ein enges Jeanstop gab den Blick auf ihren Nabel frei, den ein glitzerndes Piercing schmückte. Dazu kombinierte sie einen gewagt kurzen Minirock, der über und über mit ei-nem wilden Muster in leuchtenden Farben bedeckt war. Bewundernd glitt Silkes Blick über die schlanken gebräun-ten Waden hinunter zu den Füßen, die in hochhackigen Riemchensandaletten steckten, auf denen Silke keine zwei Meter unfallfrei hätte gehen können. Die Zehennägel der jungen Frau leuchteten in demselben satten Rot wie ihre wohlgeformten Fingernägel.»Was für eine Schönheit«, flüsterte Silke ihrer Freundin zu.Die bedachte sie mit einem merkwürdigen Blick. »Ei-gentlich sieht sie aus wie du.«»Bist du verrückt?« Silke stieß ein Lachen aus, das über das Murmeln im Publikum deutlich zu hören war. Die Sängerin wandte sich suchend um und ließ ihren Blick über die Zuschauer schweifen. Offenbar wollte sie erkun-den, wer so laut gelacht hatte. Silke fühlte das Blut in ihre Wangen schießen und machte sich auf ihrem Stuhl klein.Wie peinlich! Hoffentlich entdeckt sie mich nicht!Gleich darauf blickte ihr Daria direkt ins Gesicht. Silke warf der Sängerin ein entschuldigendes Lächeln zu, doch die junge Frau blieb ernst. Sie neigte nur leicht den Kopf, als wolle sie Silke begrüßen. Dann wandte sie sich wieder ihrem Publikum zu.Marina beugte sich zu ihrer Freundin hinüber. »Ich glau-be, ihr ist es auch aufgefallen«, murmelte sie.»Was denn?« Silke war froh, dass der peinliche Moment überstanden war.»Eure Ähnlichkeit!«, flüsterte Marina fasziniert. »Schau sie doch genau an! Ihr habt dieselbe Haarfarbe und den-selben Haarschnitt - nur dass du die Haare heute nicht offen trägst. Ihre Augen scheinen blau zu sein wie deine. Und eure Gesichtszüge - man könnte euch für Zwillinge halten! Unglaublich, so etwas habe ich noch nie gesehen!«Zweifelnd musterte Silke die Künstlerin. Ob sie ihr tat-sächlich so ähnlich sah? Natürlich unterschieden sich ihre Aufmachungen deutlich voneinander - neben der schil-lernden Sängerin kam sich Silke langweilig und bieder vor. Aber das Gesicht ... es mochte sein, dass Marina Recht hatte.»Spannend! Glaubst du, wir können nachher kurz mit ihr reden?«, raunte sie der Freundin zu.Diese nickte entschlossen. »Unbedingt!«Als die Rothaarige die ersten Töne am Klavier anschlug, verebbte das gedämpfte Stimmengewirr im Raum. Silke lehnte sich auf dem ungemütlichen Stuhl zurück, versuch-te, das Drücken der Holzstreben gegen ihren Rücken aus-zublenden, und ließ die Musik auf sich wirken.Nach einem kurzen instrumentalen Intro stimmte die Sängerin in das Lied ein. Ihre Stimme ließ Silke erschau-ern - volltönend, melodiös und auf eine Art und Weise präsent, der man sich nicht entziehen konnte. Sie sang auf Deutsch, und dabei so eindringlich und gefühlvoll, als spräche sie ein Gedicht für ihren Liebsten. Unbewusst hielt Silke den Atem an.Ein kurzer Seitenblick auf Marina bewies ihr, dass auch die Freundin nicht unbeeindruckt blieb. Sogleich wandte sich Silke wieder der Sängerin zu und ließ sich von der Musik forttragen. Darias klangvolle Stimme und die poeti-schen Worte zogen sie in ihren Bann. Alles, was Silke üblicherweise beschäftigte - ihr Alltag zwischen Jakob und dem Teilzeitjob als Werbetexterin, der Haushalt, Playdates mit Freundinnen und deren Kleinkindern - trat in den Hintergrund. Silke war nur noch im Hier und Jetzt, ging in der Musik auf. Bei einem besonders traurigen Lied, das von Liebe und Abschied handelte, traten Tränen in ihre Augen. Ein anderer Song - eine Ode an die körperli-che Liebe, die die Sängerin mit tiefer, erotischer Stimme vortrug - ließ sie erbeben. Auf ihren Armen bildete sich Gänsehaut. Eine Vielfalt an Gefühlen erfüllte Silke und überwältigte sie beinahe. Als sich die Musikerinnen hinter die Bühne zurückzogen, um eine Pause einzulegen, wandte sich Silke Marina zu. Doch ihr fehlten die Worte - zu sehr stand sie noch unter dem Bann der Musik. Auch die Freundin wirkte tief be-eindruckt.»Daria ist ein Wahnsinn, oder? Ich hatte es schon auf-grund ihrer Videos angenommen, aber live ist sie einfach unglaublich«, bemerkte Marina schließlich.»Ja«, bestätigte Silke. »Noch nie ist mir Musik so unter die Haut gegangen.«»Man sieht es dir an«, erwiderte Marina lächelnd. »Rich-tig mitgenommen wirkst du.«Um wieder ein wenig zu sich zu kommen, bestellte Silke noch ein Bier. Ungeduldig wartete sie auf die Fortsetzung des Konzerts.Endlich betraten die beiden Künstlerinnen wieder die Büh-ne. Der zweite Teil der Darbietung stand dem ersten in nichts nach. Wieder ließ sich Silke von der Kraft der Musik fortschwemmen und ging ganz und gar darin auf.Als die Vorstellung zu Ende war, fühlte sie sich tief be-wegt und beinahe erschöpft.»Komm, gehen wir!«, schlug sie vor.»Jetzt schon?«, fragte Marina verblüfft. »Ich dachte, wir wollten noch auf Daria warten und mit ihr reden.«»Ich weiß nicht ...« Silke war die Vorstellung, sich der Sängerin persönlich zu nähern, plötzlich nicht mehr ge-heu-er. Eine seltsame Scheu hatte von ihr Besitz ergriffen. »Daria braucht nach der Anstrengung sicher Ruhe. Wir wären ihr wahrscheinlich nur lästig.«»Unsinn!« Marinas Tonfall duldete keinen Widerspruch. »Ich habe in die Facebookgruppe geschrieben, dass ich ihr heutiges Konzert besuche, und sie hat mich ausdrücklich dazu aufgefordert, nachher zu ihr zu kommen, damit wir uns endlich persönlich kennenlernen. Und außerdem - mich interessiert die unheimliche Ähnlichkeit zwischen euch. Womöglich seid ihr entfernt verwandt. Willst du das nicht herausfinden?«Silke kannte ihre Freundin gut genug, um zu wissen, wann Widerstand zwecklos war. Also fügte sie sich in ihr Schicksal.Kurze Zeit später erschienen die beiden Musikerinnen im Lokal. Marina erhob sich von ihrem Stuhl und winkte sie zu sich. Die beiden bemerkten die Geste und steuerten auf ihren Tisch zu. Silkes Herz klopfte heftig. Gleichzeitig schalt sie sich für ihre Nervosität. Was sprach schon dage-gen, einige Worte mit dieser Ausnahmekünstlerin zu wechseln?Marina übernahm die Vorstellung, gab sich als Darias Facebookkontakt zu erkennen und stellte Silke den beiden Frauen vor. Daria reichte Silke die Hand und warf ihr ei-nen langen, prüfenden Blick zu. Ihre Finger lagen zart und schmal zwischen Silkes, und Silke spürte mit Schrecken, wie sie zu schwitzen begann. Hastig zog sie ihre Hand zurück.»Du ... du singst großartig - ihr seid großartig!«, beeilte sie sich mit einem Seitenblick auf die Pianistin, die sich als Beate vorgestellt hatte, zu beteuern.»Setzt euch doch zu uns! Trinken wir etwas gemein-sam!«, lud Marina die Künstlerinnen ein. Diese kamen dem Angebot gerne nach. Daria setzte sich auf den Stuhl neben Silke, Beate nahm ihr gegenüber Platz.Nachdem sie ihre Getränke bekommen und einander zu-geprostet hatten, zückte Marina ihr Handy. »Darf ich ein Foto von euch machen? Ich kann noch immer nicht fassen, wie ähnlich ihr einander seht! Das ist einfach unglaublich!«Daria lächelte Silke zu. »Mir ist es auch aufgefallen. Vorhin schon, als ich auf der Bühne stand.«Silke errötete. »Du bist viel schöner als ich«, murmelte sie. »Das stimmt nicht.« Daria betrachtete eingehend ihr Ge-sicht. »Würdest du einmal dein Haar öffnen bitte?«Unsicher griff Silke nach ihrer Haarspange und löste sie. Hoffentlich war ihr Haar nicht allzu fettig! Sie hätte es doch waschen sollen.»Darf ich?« Die Sängerin hob die Hände an Silkes Kopf. Mit zarten Bewegungen drapierte sie ihr Haar auf dieselbe Weise, wie sie selbst es trug. Dann schenkte sie Silke ein strahlendes Lächeln. »Nein, Silke - du bist schöner!«Silke wusste nicht, was sie sagen sollte. Sprachlos erwi-derte sie Darias Lächeln.»Foto, Foto!« Marina hüpfte vor Aufregung beinahe auf ihrem Stuhl.Daria schlang einen Arm um Silkes Schulter, und die beiden wandten sich der Fotografin zu. Die betätigte mehrmals den Auslöser, dann zeigte sie sich zufrieden.»So«, erklärte sie unternehmungslustig. »Jetzt versuchen wir, eurem Geheimnis auf die Spur zu kommen.«Dankbar fügte sich Silke der Moderation durch die Freundin. Pflichtschuldig tauschte sie mit Daria Informati-onen über ihre jeweilige Abstammung, Verwandte und die Familiengeschichte aus. Zu Marinas Verblüffung fand sich keinerlei Hinweis auf eine Verwandtschaft. Dafür brachte das Kreuzverhör andere interessante Details über das Le-ben der Sängerin zutage:Wie sich herausstellte, war Daria achtundzwanzig Jahre alt - also ein ganzes Stück jünger als ihr Alter Ego - und gelernte Grafikerin. Allerdings hatte sie ihren Beruf vor einem Jahr an den Nagel gehängt, um sich ganz der Musik zu widmen. Silke wagte nicht, sie nach ihrer familiären Situation zu fragen. Aber anscheinend wusste die Doppel-gängerin ih-re Gedanken zu lesen.»Beate und ich sind seit drei Jahren zusammen«, erklärte sie und ergriff zärtlich die Hand der rothaarigen Pianistin. »Wir führen eine offene Beziehung«, setzte sie hinzu.Silke schluckte. Eine Lesbe - das hätte sie nicht gedacht! Unsicher schweifte ihr Blick zu Beate, die ebenfalls lä-chelte. Mit einem liebevollen Seitenblick auf Daria drück-te sie deren Hand. »Genau«, bestätigte sie. »Bei uns ist alles erlaubt und nichts verboten - außer Unehrlichkeit.«Silke wusste mit dieser Information nicht viel anzufan-gen. In traditionellen Verhältnissen aufgewachsen, war ihr ein Beziehungsmodell wie das der beiden Frauen völlig fremd. Hilfesuchend schaute sie ihre Freundin an, die ebenfalls ein wenig verunsichert wirkte.mehr

Autor

In Österreich geboren, verschrieb sich Ria Karlotti seit frühester Kindheit mit Herz und Seele der Literatur. Neben dem Lesen ist das Theater ihre zweite große Leidenschaft. Als Kommunikationschefin eines größeren Unternehmens hat sie auch beruflich viel mit Sprache zu tun - in ihren Kurzgeschichten und Romanen gesellen sich romantische Verwicklungen und erotisches Prickeln dazu. Im Ashera Verlag ist bereits ihre Novelle 'Noch einmal brennen' erschienen ('Sinneslust 2: Erotikgeschichten (Das Rosen-Rote Schlüsselloch)').