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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
520 Seiten
Deutsch
Lagoerschienen am14.08.2022
Mitreißende Geschichte voller Intrigen und Dramatik In der Niveus Private Academy sind die Gänge mit Geld gepflastert und die Schüler*innen immer perfekt. Bis jetzt. Denn der anonyme Texter Pik-Ass enthüllt die dunkelsten Geheimnisse eines Schülers und einer Schülerin: So kann sich der talentierte Musiker Devon dem Rampenlicht nicht entziehen, als seine privaten Fotos öffentlich werden. Und Schulsprecherin Chiamaka hat bisher keine Angst, sich zu nehmen, was sie will, aber bald werden alle wissen, welchen Preis sie für ihre Macht bezahlt hat. Jemand hat es auf die beiden abgesehen. Jemand, der alle Asse in der Hand hält. Und auf seiner Agenda steht viel mehr als nur ein harmloses Highschool-Spiel ... Zeitgemäße Themen einer jungen Generation: TikTok-Trend Dark Academia Der Young-Adult-Thriller zieht jede*n Leser*in in den Bann und überzeugt durch relevante Themen wie Rassismus, Queerness, Rivalität, Eifersucht und die Auswirkungen von Mobbing an Schulen. Diverse Auszeichnungen Der New York Times-Bestseller und Amazon-Nr.-1-Bestseller boomt auch auf dem deutschen Buchmarkt. Der packende Jugendbuch-Roman wurde vom internationalen Literaturfestival Berlin als 'Das außergewöhnliche Buch 2023' ausgezeichnet.

Faridah Àbíké-Íyímídé ist die New York Times-Bestsellerautorin von Ace of Spades (dt. Pik Ass). Sie ist eine leidenschaftliche Teetrinkerin, eine Sammlerin seltsamer Becher und hat kürzlich ihr Studium der Englischen Literatur in den schottischen Highlands abgeschlossen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextMitreißende Geschichte voller Intrigen und Dramatik In der Niveus Private Academy sind die Gänge mit Geld gepflastert und die Schüler*innen immer perfekt. Bis jetzt. Denn der anonyme Texter Pik-Ass enthüllt die dunkelsten Geheimnisse eines Schülers und einer Schülerin: So kann sich der talentierte Musiker Devon dem Rampenlicht nicht entziehen, als seine privaten Fotos öffentlich werden. Und Schulsprecherin Chiamaka hat bisher keine Angst, sich zu nehmen, was sie will, aber bald werden alle wissen, welchen Preis sie für ihre Macht bezahlt hat. Jemand hat es auf die beiden abgesehen. Jemand, der alle Asse in der Hand hält. Und auf seiner Agenda steht viel mehr als nur ein harmloses Highschool-Spiel ... Zeitgemäße Themen einer jungen Generation: TikTok-Trend Dark Academia Der Young-Adult-Thriller zieht jede*n Leser*in in den Bann und überzeugt durch relevante Themen wie Rassismus, Queerness, Rivalität, Eifersucht und die Auswirkungen von Mobbing an Schulen. Diverse Auszeichnungen Der New York Times-Bestseller und Amazon-Nr.-1-Bestseller boomt auch auf dem deutschen Buchmarkt. Der packende Jugendbuch-Roman wurde vom internationalen Literaturfestival Berlin als 'Das außergewöhnliche Buch 2023' ausgezeichnet.

Faridah Àbíké-Íyímídé ist die New York Times-Bestsellerautorin von Ace of Spades (dt. Pik Ass). Sie ist eine leidenschaftliche Teetrinkerin, eine Sammlerin seltsamer Becher und hat kürzlich ihr Studium der Englischen Literatur in den schottischen Highlands abgeschlossen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783957623232
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum14.08.2022
Seiten520 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1543 Kbytes
Artikel-Nr.8387245
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

10
CHIAMAKA
Mittwoch

Die Tradition mit den Superheldenfilmen begann eigentlich mit einem Zufall. Wir waren vierzehn, gelangweilt und total kulturlos. Jamies Mutter hatte ihm zu Weihnachten einen Geschenkkorb zum Thema Superhelden zusammengestellt und wir haben uns einfach alles Mögliche davon reingezogen. Schon bald wurde das unser Ding.

Jetzt ist es fast heilig, daher ist Belles Anwesenheit in meinem Heimkino im Grunde Blasphemie.

Ich sitze hier mit dem Film auf dem Schoß und will Jamie nicht dabei unterbrechen, wie er die Kuh-Geschichte von vor ein paar Jahren erzählt. Ich lächle und nicke, obwohl ich die Geschichte so sinnlos finde wie beim ersten Mal.

»... also habe ich versucht, der Frau zu erklären, dass das Euter die Genitalien der Kuh sind ...«

Ich weiß nicht, wie Belle sich dafür wirklich interessieren kann. Ich beobachte sie, wie sie ihn beobachtet, und ihr nerviges Gesicht beschäftigt mich. Sie hat sich in dem weichen schwarz-weißen Kinosessel zusammengerollt, mit langem Hals, rosa Wangen, langen Wimpern, richtig pinkfarbenen Lippen - ich kann schon verstehen, warum so viele Jungen in sie verliebt sind. Sie ist hübsch - wenn man Mädchen wie sie mag, natürlich. In meinem Magen grummelt es, als ob er knurren wollte.

Ich sehe weg und das Gefühl verschwindet. Wahrscheinlich erinnert mich mein Körper daran, wie sehr ich ihre Beziehung verabscheue.

»... und ich kriege Ärger, denn offenbar dürfen wir Kühe essen, sie aber nicht jagen ...«

Ich räuspere mich und unterbreche die Geschichte, die eine seltsame Wendung nimmt.

»Zeit für den Film!« Ich stehe auf, gehe zum Projektionsgerät hinten im Zimmer und lege den Film ein. Hinter mir höre ich Belles leichtes, irritierendes Lachen, als die CD im Laufwerk verschwindet. Ich habe keine Lust, mich umzudrehen und sie beim Turteln zu beobachten, deshalb richte ich meinen Blick auf die Wand, die als Leinwand fungiert. Die CD läuft an, bleibt dann aber stehen, als der Vorspann läuft.

»Warum geht Microsoft Powerpoint über die Straße ...?«

Mein Instinkt rät mir, das erstbeste schwere Objekt nach Jamie zu werfen, doch stattdessen stoße ich ein trockenes Lachen aus. Mein Blick fängt kurz den von Belle auf und wieder rumort es in meinem Magen, bevor ich Jamie anlächle.

»Wie schön, dass du immer noch die alten Witze deines Vaters recycelst«, sage ich. Ich stelle den Film auf Pause, weil ich ihre volle Aufmerksamkeit haben will, bevor ich ihn starte, und setze mich dann wieder auf meinen Platz neben Jamie.

»Du hast ein schönes Heimkino«, sagt Belle. Ihr Gesicht kann ich nicht so lesen wie das von Ruby oder Ava.

»Danke«, erwidere ich, ohne sie anzusehen, da ich insgeheim damit beschäftigt bin, nachzusehen, ob es irgendetwas Hässliches in diesem Raum gibt. Es ist meine Zuflucht vor der lauten Welt. Hier kann ich manchmal stundenlang sitzen und allein im Dunkeln Filme sehen, um den Kopf frei zu bekommen. Mum und Dad haben den Raum vor Jahren für mich bauen lassen und ich habe ihn selbst eingerichtet. Die Decke ist schwarz und mit Dutzenden Lichtern besetzt, wie ein Sternenhimmel. Es gibt einen weichen grauen Teppich und drei Reihen großer Kinosessel.

Mir gefällt der Raum, und wenn Belle ihn nicht mag, kann sie ja gehen. Da ist die Tür ...

»Weißt du, dass Chi früher einen riesigen Winnie Puuh hatte? Sie hat ihn aber rausgeworfen, weil er nicht zu der Persönlichkeit passte, die sie in der 10. Klasse sein wollte«, verkündet Jamie.

»Ach ja? Und was für eine Persönlichkeit war das?«, erkundigt sich Belle.

Ich lächle sie gequält an. Danke, Jamie.

»Das hatte nichts mit Persönlichkeit zu tun, ich war nur aus der Winnie-Zeit herausgewachsen.«

»Sie hat es mir selbst gesagt: Sie wollte mehr wie Blair Waldorf sein und weniger wie Meg Griffin«, fährt Jamie fort.

»Ich hatte auch eine Winnie-Phase«, gesteht Belle, »aber ich habe sie schon mit sieben überwunden.«

Jamie lacht und ich verspüre den Wunsch, beide zu treten.

»Ich glaube, wir haben diese Phase alle vor der Highschool überwunden. Chi ist eben etwas Besonderes ...«

»Der Film fängt an, Zeit, die Klappe zu halten«, sage ich und drücke abrupt die Starttaste. Bald füllt das Summen der Stimmen im Film die Stille zwischen mir und den Turteltäubchen. Ich versuche, mich auf den Anfang des Films zu konzentrieren, aber aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sich ihre Hände finden und ihr Kopf an seine Schulter sinkt. Es stört meine Konzentration.

»Soll ich ein paar Decken holen?«, frage ich.

Jamie nickt und starrt intensiv auf die Leinwand. »Nur zwei. Belle und ich können uns eine teilen.«

Mein Herz rutscht eine Etage tiefer, als ich aufstehe, um die Decken aus dem Schrank zu holen. Alle meine Pläne für eine gemeinsame Zukunft mit Jamie lösen sich vor meinen Augen in Luft auf. Dieser Abend sollte Jamie daran erinnern, wie gut wir zueinander passen, und ihn nicht noch weiter in Belles Arme treiben. Wieso sieht er das denn nicht? Am liebsten würde ich ihm die Decke ins Gesicht werfen.

»Hier«, sage ich und reiche ihm die Decke.

Er murmelt »Danke«, ist aber schon völlig auf den Film fixiert, daher nimmt Belle die Decke. Unsere Finger berühren sich und schnell lasse ich den Stoff los.

Mein Herzschlag wechselt von schwach auf stark und wachsam.

»Nächsten Monat um die gleiche Zeit?«, fragt Jamie an der Tür wie jedes Mal. Ein jüngerer, lächelnder Jamie hat mich das nach unserem ersten Tag mit Marvel und dessen Wundern gefragt.

»Bei dir?«, frage ich. Er nickt, dass seine Locken fliegen.

»Soll ich dich nach Hause fahren?«, fragt meine Mutter hinter uns. Fast hätte ich geflucht. Ich hasse es, wenn sie sich so von hinten anschleicht.

Jamie schüttelt den Kopf. »Danke, Mrs Adebayo, ich habe das Auto dabei.«

Meine Mutter grinst immer, wenn er unseren Familiennamen sagt. Ich sehe sie zwar nicht an, aber ich spüre ihren Gesichtsausdruck förmlich. Es liegt daran, dass er es falsch ausspricht, wie fast jeder, als »Ayda-bay-o« anstelle von »Adeh-by-oh«. Aber na gut.

Jamie umarmt mich, schließt mich fest in die Arme und seine Nase streift leicht meine Stirn. Normalerweise würde mich das erregen, aber jetzt gerade ist es irgendwie lahm.

»Bis bald«, sage ich.

»Bis dann, Chi. Mrs Adebayo«, nickt er.

»Bis dann, Chiamaka und Chiamakas Mum!«, echot Belle und greift nach Jamies Hand. Dann gehen sie beide und ich sehe weg.

Die Tür schließt sich, und als ich mich zu meiner Mutter umdrehe, stelle ich überrascht fest, dass sie ihre geflochtenen Haare zu einem Knoten gebunden und Make-up aufgelegt hat.

»Willst du ausgehen?«, frage ich.

Sie nickt augenzwinkernd. »Ein Date mit deinem Dad, bevor er nach Italien reist.«

Einmal im Monat fliegt Dad nach Italien zu Großmutter - die mich jedes Mal, wenn ich sie sehe, daran erinnert, wie viel ich zugenommen habe. Früher ist er seltener geflogen und hat Mum und mich jedes Mal mitgenommen. Bevor sie hierherkamen, haben sie in Italien gelebt. Dort haben sie sich auch kennengelernt, an einer medizinischen Fakultät in Rom. Ich hatte immer geglaubt, es wäre die größte Liebesgeschichte aller Zeiten gewesen, bis Mum mir beichtete, warum wir nicht mehr dorthin reisen. Dads Familie war kein großer Fan von Mum ... und ihrer dunklen Haut. Und dadurch auch nicht von mir und meiner dunklen Haut.

Für mich ist das in Ordnung. Ich war da sowieso nicht gerne.

»War das Jamies neue Freundin?«, fragt Mum.

Mir wird die Brust eng.

»Hm-m«, antworte ich und konzentriere mich auf die Wand.

»Sie ist hübsch.«

»Ja, ich glaube schon.«

Sie ist hübsch, hallt durch das Haus und meinen Kopf. »Ich gehe nach oben, Mum. Hab einen schönen Abend!«

Bevor ich gehe, legt mir Mum sanft die Hand auf den Arm und erinnert mich an die vielen Jahre, in denen sie mich ins Bett gebracht hat, und die engen, festen Umarmungen, die nur Mum mir geben kann. Ich sehe sie an. Ihre dunkle Haut leuchtet, aber sie hat die Stirn gerunzelt.

»Ist alles in Ordnung, Chiamaka?«

Natürlich, will ich sagen, doch ich schweige.

»Du kommst mir ein wenig niedergeschlagen vor«, fährt sie fort.

»Mir geht es gut«, sage ich achselzuckend.

Mum wirkt nicht gerade überzeugt und ich bin mir auch nicht ganz sicher, aber dann entspannt sie sich und nimmt ihre Handtasche von der Garderobe an der Treppe.

»Wenn du Pizza willst, ich habe dir Geld dagelassen«, sagt sie, küsst mich auf beide Wangen und geht dann zur Tür. Der Duft ihres starken, würzigen Parfums steigt mir in die Nase. »Hab dich lieb, Chi. Bis später!«

Die Tür knallt hinter ihr zu und lässt mir die Ohren klingeln. Ich sehe sie verschwommen durch die rosa Glasscheiben und höre ihre hohen Schuhe auf dem Betonweg klackern, bevor sie in der Nacht verschwindet.

Seufzend schleppe ich mich die Treppe hoch und zurück ins Kino. Ich weiß, dass es nicht so schlimm wirkt - zweimal fälschlich des Diebstahls beschuldigt zu werden und dass alle glauben, Jamie hätte mich abgewiesen -, besonders, weil die Enthüllungen um Devon so viel persönlicher sind. Aber es ist eine Sache, wenn über einen gesprochen wird, und eine andere, wenn man sich über einen lustig macht. Ich hasse es, wenn man sich über mich lustig macht, es erinnert mich an die Mittelschule: da war ich immer das Mädchen, auf das alle herabsahen und das sie ärgerten, nie das, mit dem jemand befreundet sein wollte.

Nicht, dass jetzt jemand mit mir befreundet sein will - nicht mal vor Aces -, aber zumindest wussten sie, dass sie nicht auf mich herabsehen...
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