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Lügennacht

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
410 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.05.2022
»Spannung, die süchtig macht«, schrieb die Frankfurter Rundschau über den Thriller »Lügennacht« von Michael Kimball - jetzt als eBook bei dotbooks. Wenn sich hinter einem Lächeln der Abgrund verbirgt ... Auf ihrer Farm in Maine feiern Ellen und Scott Chambers die Hochzeit ihrer Tochter - und rechnen nicht mit dem Gast, der plötzlich vor ihnen steht: Schließlich haben sie Neal, den erwachsene Sohn von Scotts verstorbenem Bruder, lange nicht gesehen. Schon bald ist er nicht mehr wegzudenken aus ihrem Leben - Neal packt auf der Farm mit an, er wird ein verlässlicher Freund für Scott ... und weckt mit seinem Charme verbotene Gefühle in Ellen. Aber dürfen die Chambers' ihrem Gast wirklich trauen - oder weiß Neal nur zu genau, welche schwere Schuld Ellen und Scott in einer schicksalshaften Nacht vor 12 Jahren auf sich geladen haben? »Die besten Thriller sind die, deren Geschichten sich heranschleichen, uns wie die Angst im Nacken sitzen und wieder in die Schatten springen, wenn wir uns schaudernd umdrehen: Michael Kimball spielt dieses Spiel mit nervenaufreibendem Geschick.« New York Times Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Psychothriller »Lügennacht« von Michael Kimball. Wer liest, hat mehr vom Leben! dotbooks - der eBook-Verlag.

Der mehrfach preisgekrönte Amerikaner Michael Kimball ist als Roman- und Drehbuchautor sowie als Sounddesigner erfolgreich. Er lebt im US-Bundesstaat Maine, dem Schauplatz seiner Thriller-Bestseller. Mehr über den Autor im Internet: www.michaelkimball.com Bei dotbooks veröffentlichte Michael Kimball seine Thriller »Atemlose Stille«, »Lügennacht« und »Dunkle Tränen«.
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Produkt

Klappentext»Spannung, die süchtig macht«, schrieb die Frankfurter Rundschau über den Thriller »Lügennacht« von Michael Kimball - jetzt als eBook bei dotbooks. Wenn sich hinter einem Lächeln der Abgrund verbirgt ... Auf ihrer Farm in Maine feiern Ellen und Scott Chambers die Hochzeit ihrer Tochter - und rechnen nicht mit dem Gast, der plötzlich vor ihnen steht: Schließlich haben sie Neal, den erwachsene Sohn von Scotts verstorbenem Bruder, lange nicht gesehen. Schon bald ist er nicht mehr wegzudenken aus ihrem Leben - Neal packt auf der Farm mit an, er wird ein verlässlicher Freund für Scott ... und weckt mit seinem Charme verbotene Gefühle in Ellen. Aber dürfen die Chambers' ihrem Gast wirklich trauen - oder weiß Neal nur zu genau, welche schwere Schuld Ellen und Scott in einer schicksalshaften Nacht vor 12 Jahren auf sich geladen haben? »Die besten Thriller sind die, deren Geschichten sich heranschleichen, uns wie die Angst im Nacken sitzen und wieder in die Schatten springen, wenn wir uns schaudernd umdrehen: Michael Kimball spielt dieses Spiel mit nervenaufreibendem Geschick.« New York Times Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Psychothriller »Lügennacht« von Michael Kimball. Wer liest, hat mehr vom Leben! dotbooks - der eBook-Verlag.

Der mehrfach preisgekrönte Amerikaner Michael Kimball ist als Roman- und Drehbuchautor sowie als Sounddesigner erfolgreich. Er lebt im US-Bundesstaat Maine, dem Schauplatz seiner Thriller-Bestseller. Mehr über den Autor im Internet: www.michaelkimball.com Bei dotbooks veröffentlichte Michael Kimball seine Thriller »Atemlose Stille«, »Lügennacht« und »Dunkle Tränen«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986901943
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.05.2022
Seiten410 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1965 Kbytes
Artikel-Nr.9224512
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Ellen Chambers stand unter dem Dach des grünen Pavillons, den man auf der Kuppe der Wiese neben ihrer Schafweide aufgestellt hatte. Sie lächelte gequält, während ihr Schwiegersohn ihre Tochter mit Hochzeitstorte fast erstickte. Offensichtlich erhielt Maureen von Randy die erste Lektion in Sachen Eheleben. Eine öffentliche Bestrafung dafür, daß sie violetten Zuckerguß in seinen akkurat getrimmten Spitzbart geschmiert hatte. Die Hochzeitsgäste lachten. Sogar Maureens Freunde aus der High-School fanden es lustig, wie sie sich rückwärts über den Tisch krümmte und unter der Seide der geschwollene Bauchnabel sichtbar wurde. Als Randy dann aber auch noch die Hände an Maureens Kleid abwischte, bevor er sie in Ruhe ließ, verging Ellen das Lächeln. Sie ging zu ihm hinüber und bugsierte ihn in Richtung Bierfaß.

»Täusch ich mich, oder hast du dir den Schwiegersohn deiner Träume anders vorgestellt?«

Ellen bemerkte den besorgten Unterton in der Stimme ihrer Freundin. In den hochhackigen Schuhen und dem eng anliegenden Rock hatte Maddy alle Mühe, mit Ellen Schritt zu halten.

»Er ist siebenundzwanzig«, sagte Ellen. »Und sie gerade mal in der High-School.«

»Die schüchternen Mädchen erwischen immer die Outlaws«, sagte Maddy. »Bei dir war s doch genauso.« Um sie abzulenken, nahm sie mit sanftem Druck Ellens Arm. »Was soll s. Du willst doch wohl keine Szene machen. Bei all den Fotoapparaten.«

Ellen blieb stehen. Sie schloß die Augen und atmete tief durch. Madeleine Sterling arbeitete als Psychotherapeutin, hatte zwei Scheidungen hinter sich und war seit der High-School Ellens beste Freundin.

»Was haben wir denn da?« sagte Maddy, während sie sich zusammen mit Ellen umdrehte. »Etwa noch mehr Schafe?«

Ellen lachte. Sie war nun doch dankbar, daß Maddy sich eingemischt hatte. »Wir brauchen die Wolle«, sagte Ellen. »Die Telefongesellschaft will uns den Saft abdrehen, und die Scheune fällt auch bald zusammen. Ist bloß noch eine Frage der Zeit, bis Scott seinen Laden dichtmachen muß.«

»Ist trotzdem komisch. Kaum zieht Maureen aus, schon stockst du deine Herde auf.«

»Maddy, bitte nicht heute.«

Ellen drehte sich um, und im selben Augenblick begegneten ihre Blicke denen eines jungen Mannes, der im Schatten der Eiche neben dem Haus stand. Wie schon zweimal zuvor wandte sie die Augen ab. Er stand schon geraume Zeit da und hielt sich an einem Styroporbecher mit Kaffee fest. Er war ziemlich groß und auffallend attraktiv, hatte dunkle Augen, lange schwarze Koteletten und trug eine schmale schwarze Krawatte. Die Manschetten des weißen Hemdes waren aufgekrempelt.

»Über den scheint niemand was zu wissen«, sagte Maddy leise.

»Ich wette, du hast dich schon schlau gemacht.«

»Nur ganz beiläufig.«

Ellen lächelte gezwungen. Tatsächlich hatte sie sich selbst schon Gedanken über den jungen, in sich gekehrten Mann gemacht, der sie die ganze Zeit beobachtete.

»Schau dir die Haare an«, flüsterte Maddy hinter vorgehaltener Hand. »Was meinst du, sind die nun gewellt oder lockig?«

Ellens Haar war mahagonifarben und glänzte wie das Haar eines jungen Mädchens. Zu einem dicken Zopf gebunden, fiel es in der Mitte des Rückens hinunter bis zum Ansatz der Wirbelsäule. Sie war zwar größer als die meisten Frauen, dennoch verrieten Hüfte und Brüste eine dezente Fülle. Sie hatte weiche Gesichtszüge, die Nase war leicht mit Sommersprossen besprenkelt. Sie hatte dunkelgrüne, flinke und lebendige Augen und ein wohlgeformtes Kinn. Mit ihren sechsunddreißig Jahren fühlte sich Ellen stark, gesund und jung - zu jung für die Rolle der Großmutter.

»Wie alt, was glaubst du?« fragte Maddy, während sie den dunkelhaarigen jungen Mann weiter musterte. »Dreiunddreißig? Jedenfalls keinen Tag jünger als dreißig.«

»Träum nur weiter. Höchstens zwanzig.«

»Schau dir bloß den Körper an. Mein Gott, denk an die Frucht seiner Lenden.«

Der junge Mann schaute wieder zu Ellen, die sich daraufhin umdrehte und nach Scott Ausschau hielt. Ihr Mann stand am Zaun der Schafweide und unterhielt sich mit Randy, ihrem frischgebackenen Schwiegersohn. Die beiden Männer rauchten Zigarren und waren in ein Gespräch vertieft. Scott war ein gutaussehender Mann mit dunkler Gesichtsfarbe. Mit seiner umgänglichen Art und seinem gewinnenden Lächeln arbeitete er hart daran, mit jedem in Destin auf gutem Fuß zu stehen. Ellen sah mit Sorge, wie er gerade Randy bearbeitete.

Als sie plötzlich lautes Singen hörte, drehte sie sich um. Arm in Arm standen Maureen und ihre Freunde am Bierfaß und posierten mit riesigen Bierbechern für Schnappschüsse. Maureen wiegte sich im Rhythmus der Musik und sang mit der Dreimannband »Wonderful Tonight«.

Unwillkürlich sah Ellen wie in einem Spiegel ihre eigene Jugend vor sich: die Rebellion, die Sorglosigkeit, die unbekümmert zur Schau gestellte Schwangerschaft, der unangepaßte, mißverstandene Ehemann. Doch irgendwie schien das Spiegelbild nach all den Jahren verzerrt zu sein - fast so, als wollte Maureen bewußt ihre eigene Zerstörung inszenieren.

»Es kommt mir vor, als ob sie sich selbst in den Strudel stürzt. Und ich kann nichts tun, um sie zu retten«, sagte Ellen.

»Meinst du nicht, daß du ein klein wenig übertreibst?«

»Maddy, ich kenn sie schon gar nicht mehr«, sagte Ellen. »Als ob ich gerade in diesem Moment die Augen aufgemacht hätte - und dann das.«

Maddy schaute sie an. »Das nennt man Leben«, sagte sie.

»Nenn es, wie du willst«, sagte Ellen. »Es ist jedenfalls nicht das Leben, das ich wollte. Weder für sie noch für mich.«

Sie wandte sich von Maddy ab und blickte abwesend in die Ferne, vorbei an den Leuten, über die heruntergekommene Scheune mit dem windschiefen Dach hinweg, die Weide hinunter bis zum Teich.

»Muß wohl ein Freund von Randy sein«, sagte Maddy, die wieder den dunkelhaarigen jungen Mann unter die Lupe nahm. »Für einen Verwandten sieht er zu intelligent aus.«

Ellen schaute zurück. »Sieht für beides zu intelligent aus.«

»Ich bin auch ziemlich intelligent. Und bei passender Gelegenheit kann ich äußerst heißblütig sein.«

Maddy trug das Haar heute glatt, halblang und tiefschwarz. Sie hatte dunkelroten Lippenstift aufgelegt. Der Körper war in ein Designerkleid aus Seide gehüllt, das so auffallend schwarz wie freizügig war. Neben den Unterhaltszahlungen, die ihr die Scheidung beschert hatte, bezog sie ein stattliches Gehalt, das sie zu einem guten Teil auf ihre Garderobe verwendete.

»Meine Damen und Herren. Die Taschentücher bitte«, rief der Sänger, dessen Lautsprecherstimme durch das Tal dröhnte und von den bewaldeten Hängen zurückgeworfen wurde. Rechts von ihnen, wo der Bach aus dem Wald trat, hatten sich Ellens Schafe am Zaun in der hintersten Ecke der Weide zusammengedrängt. Ellen stellte sich vor, wie die Wolle unter ihren Bäuchen verschrumpelte, ihre Milch vertrocknete. Sie stellte sich vor, wie graue Kojoten hinter dem Zaun und dem Bach den Hügel hinunterschlichen und sich an sie heranpirschten.

»Denn nun, meine Damen und Herren, möchte ich die Braut und den Brautvater auf die Tanzfläche bitten ...«

Ellen drehte sich um und sah, wie Scott am Zaungatter die Zigarre ausdrückte, den Drink auf den Zedernpfosten stellte und auf den Pavillon zuging. Er war mittelgroß und hatte sich einen Rest seines jugendlichen Charmes bewahrt. Der Turmalin im Ohrläppchen und der schwarze Pferdeschwanz ließen sein fülliges Gesicht etwas schlanker aussehen. Jeder wußte, daß Scotts Haushaltswarenladen kurz vor der Pleite stand, obwohl er noch vor zehn Jahren einer der erfolgreichsten jungen Männer von Destin gewesen war. Dennoch schritt er mit bodenständiger Würde aufrecht durch die Menge und suchte seine Tochter. Maureen wartete schon auf ihn, als er sich unter den Pavillon duckte und die Tanzfläche betrat, die aus neun auf dem Gras verlegten Holzplatten bestand. Ihre dunklen Augen waren vom Alkohol schon ganz glasig. Sie packte ihn, schlang ihm die Arme um den Hals und drückte ihm die Wange ans Kinn. Papas kleines Mädchen.

»Und, kommen dir jetzt die Tränen?« fragte Maddy.

Ellen verschränkte die Arme und sagte nichts.

»Ich hoffe nur, Randy kann Walzer tanzen.«

»Warum?« Ellen sah sie von der Seite an.

Maddy tätschelte Ellen am Arm. »Schön brav bleiben. Ich verschwinde jetzt und erledige meine heißblütigen Angelegenheiten«, sagte sie und schwirrte ab.

Ellen drehte sich um und sah Randy, der zum Bierfaß schlenderte. Er hatte die Hände tief in den Taschen seiner ledernen Hose vergraben. Mit der dazu passenden Lederweste und der dunklen Sonnenbrille, dem violetten Stirnband und dem orangefarbenen, gestutzten Pferdeschwanz kam er sich wahrscheinlich vor wie der Herr der sieben Weltmeere.

Walzer? Sie hatten sich noch nicht einmal richtig miteinander unterhalten. Obwohl der Altersunterschied zwischen Randy und ihr viel geringer war als der zu Maureen, hatte Ellen es nicht mal versucht. Er behauptete, er hätte an irgendeinem städtischen College in Florida Kunst studiert. Sein Geld verdiente er allerdings als Hilfsarbeiter für einen Mann, der halbtags nach Seeigeln tauchte und jetzt auch sein Trauzeuge war. Um sein Salär aufzubessern, betätigte sich Randy nebenher als Airbrush-Maler. Die Bilder zeigten vom Aussterben bedrohte Tiere, die Menschen töteten. Das hatte Maureen an dem Abend erzählt, als sie Ellen und Scott eröffnet hatte, sie sei schwanger.

Was hätte sie Randy schon sagen können? Ich bin so froh, daß meine Tochter dich zum Vater ihrer Kinder erwählt hat. Und wie du bei der Hochzeit deine Sonnenbrille getragen hast, das war echt...
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Autor

Der mehrfach preisgekrönte Amerikaner Michael Kimball ist als Roman- und Drehbuchautor sowie als Sounddesigner erfolgreich. Er lebt im US-Bundesstaat Maine, dem Schauplatz seiner Thriller-Bestseller.Mehr über den Autor im Internet: www.michaelkimball.comBei dotbooks veröffentlichte Michael Kimball seine Thriller »Atemlose Stille«, »Lügennacht« und »Dunkle Tränen«.