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Vermisst in den Highlands

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
336 Seiten
Deutsch
Emons Verlagerschienen am25.04.2024
Spurensuche in der Einsamkeit der schottischen Highlands. Alison Dexter, Privatdetektivin in Inverness, hat sich eine Auszeit genommen, da steht eine alte Bekannte vor ihrer Tür: Violet Thompson. Die Millionärsgattin, mit der Alison mehr Abneigung als Freundschaft verbindet, steckt in Schwierigkeiten. Doch bevor Alison ihr Geheimnis erfährt, verschwindet sie spurlos. Violets Mann lässt dies seltsam kalt. Alison forscht nach und folgt einer Spur in die einsamen Highlands. Als sie dort überfallen wird und die Polizei wenig später ihren ausgebrannten Wagen findet, wird der Fall persönlich. Denn im Kofferraum liegt eine verkohlte Leiche.

Sybille Baecker ist gebürtige Niedersächsin und Wahlschwäbin. Sie liebt das Ländle, ihr Herz schlägt aber auch für die Highlands und die rauen Küsten Schottlands, die sie immer wieder gern und ausgiebig bereist. Ebenso hegt sie ein Faible für den Scotch Whisky. Die Fachfrau für »Whisky & Crime« ist Autorin der erfolgreichen Krimiserie um den Kommissar und Whiskyfreund Andreas Brander. 2020 wurde sie mit dem Arbeitsstipendium des Autorinnennetzwerkes Mörderische Schwestern ausgezeichnet. www.sybille-baecker.de
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextSpurensuche in der Einsamkeit der schottischen Highlands. Alison Dexter, Privatdetektivin in Inverness, hat sich eine Auszeit genommen, da steht eine alte Bekannte vor ihrer Tür: Violet Thompson. Die Millionärsgattin, mit der Alison mehr Abneigung als Freundschaft verbindet, steckt in Schwierigkeiten. Doch bevor Alison ihr Geheimnis erfährt, verschwindet sie spurlos. Violets Mann lässt dies seltsam kalt. Alison forscht nach und folgt einer Spur in die einsamen Highlands. Als sie dort überfallen wird und die Polizei wenig später ihren ausgebrannten Wagen findet, wird der Fall persönlich. Denn im Kofferraum liegt eine verkohlte Leiche.

Sybille Baecker ist gebürtige Niedersächsin und Wahlschwäbin. Sie liebt das Ländle, ihr Herz schlägt aber auch für die Highlands und die rauen Küsten Schottlands, die sie immer wieder gern und ausgiebig bereist. Ebenso hegt sie ein Faible für den Scotch Whisky. Die Fachfrau für »Whisky & Crime« ist Autorin der erfolgreichen Krimiserie um den Kommissar und Whiskyfreund Andreas Brander. 2020 wurde sie mit dem Arbeitsstipendium des Autorinnennetzwerkes Mörderische Schwestern ausgezeichnet. www.sybille-baecker.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783987071751
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum25.04.2024
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3720 Kbytes
Artikel-Nr.14507467
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


EINS

Inverness

The Victorian Market lag in unmittelbarer Nähe des Invernesser Bahnhofs, man musste lediglich die Academy Street überqueren, um zu der Einkaufspassage aus dem 19. Jahrhundert zu gelangen. Zahlreiche Läden, die Souvenirs, Süßwaren und Delikatessen anboten, dazwischen kleine Cafés, säumten die überdachten Wege. Lichterketten strahlten unter den Arkaden wie verfrühte Vorboten der Weihnachtszeit. Aus der Foodhall strömten den Besuchern die Gerüche der verschiedenen Speisen entgegen.

Kurz vor dem Ausgang zur Queensgate hatte erst vor wenigen Wochen ein Café eröffnet: The Ness Café. Kleine Bistrotische mit Rattan-Stühlen, alles in dunklem Grün und Cremeweiß gehalten, waren im Lokal verteilt. Vor dem Café standen drei weitere Sitzgruppen in der überdachten Mall. Zwei Tische waren besetzt, an dem dritten nahm soeben ein Mann Platz.

Er war schlank, trug eine helle, elegante Anzughose, dazu ein weißes Hemd, die Ärmel hatte er bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt. Die kurzen rotblonden Haare waren adrett frisiert, der Bart gestutzt. Am Mittelfinger seiner linken Hand glänzte ein breiter goldener Ring mit einem dunklen Stein, rechts zierte eine klassische Rolex sein Handgelenk. Nicht zu protzig, aber alles in allem war nicht zu übersehen, dass der Mann Geld hatte.

Alison Dexter hatte den Gast bemerkt, ignorierte ihn jedoch geflissentlich, während sie einen Tisch abräumte. Sie brachte das Tablett mit dem benutzten Geschirr nach hinten und wäre gern dortgeblieben, aber Liz Owens, Alisons neue Chefin und Inhaberin des Cafés, zitierte sie schon herbei.

»Alison, da ist ein neuer Kunde.« Liz stand am Tresen, stellte einen Latte macchiato und eine Tasse Assam Tea auf ein Tablett. »Bring das vorher an Tisch zwei.«

Tisch zwei war der Nachbartisch, an dem der neue Gast Platz genommen hatte. Alison servierte dem Ehepaar die Getränke - schlammfarbene Outdoorhosen mit bunten Funktionsshirts ließen vermuten, dass es Touristen waren. Dann wappnete sie sich innerlich und wandte sich dem Mann zu.

»Hallo, Sam.«

»Ali-Schatz.« Samuel Dexter mimte den Überraschten. »Was machst du hier?«

»Wonach sieht´s denn aus?« Sie wollte sich eine Strähne ihrer langen dunklen Haare aus der Stirn streichen - allerdings war da nichts, da sie die Haare zu einem strengen französischen Zopf geflochten hatte. Liz bestand auf diese Frisur, damit sich nicht versehentlich ein Haar auf einen Kuchenteller verirren konnte.

Sam zog eine leidende Grimasse. »Ich hatte gehofft, es ist nur ein böses Gerücht.«

»Jetzt weißt du, dass es keins ist«, knurrte Alison.

»Du arbeitest wahrhaftig in diesem Café?« Er ließ den Arm raumgreifend kreisen.

»Nein, ich bringe den Leuten ihren Kaffee, weil ich zufällig gerade in der Gegend war und mir das so viel Spaß macht.«

»Ali-Schatz, was ist denn mit deiner Detektei?«

Alison biss die Zähne zusammen. Bis vor wenigen Wochen hatte sie versucht, sich als private Ermittlerin zu etablieren. Doch nachdem sie durch ihre Schnüffelei das Leben ihrer Schwester Jeana in Gefahr gebracht hatte, hatte sie beschlossen, diese Arbeit zu beenden. Aber das ging ihren Ex-Mann nichts an. Sie war froh, den Job in diesem kleinen Café bekommen zu haben. Sie brauchte den Lohn dringend, um ihre Miete zu zahlen.

»Möchtest du etwas bestellen?«

»Ich möchte, dass du aufhörst, hier zu arbeiten.«

»Wenn du nichts bestellen möchtest, muss ich dich leider bitten zu gehen.« Alison bemühte sich, leise zu sprechen. Eine Szene war das Letzte, was sie wollte. Liz war eine strenge Chefin.

Sam zog befremdet die Stirn in Falten, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Einen Espresso, bitte.«

»Kommt sofort.« Alison wandte sich ab. Sie spürte, wie sein Blick ihr folgte, als sie zum Tresen ging.

»Was war los?«, fragte Liz, als sie ihr die Bestellung weitergab.

»Nichts. Der Kunde war etwas unentschlossen.«

»Es sah so aus, als ob ihr euch kennt.«

Alison zuckte die Achseln. Sie kannte ihre Chefin kaum, da würde sie ihr nicht von ihrer gescheiterten Ehe mit Multimillionär Samuel Dexter erzählen.

Liz stellte den frisch gebrühten Espresso samt einem Glas gekühltem Leitungswasser auf das Tablett und legte sorgfältig ein Amicelli auf den Unterteller. »Versuch´s mal mit einem Lächeln. Der Mann sieht nach Geld aus. Vielleicht gibt er dir ein gutes Trinkgeld.«

Alison hob nur kurz die Augenbrauen und nahm das Tablett auf.

»Bitte denk dran: Der Kunde ist König«, wisperte Liz ihr mahnend zu.

Sams Miene drückte deutliches Missfallen aus, als sie mit seinem Getränk aus der Tür trat. Das war untypisch für ihn, stellte Alison fest. Normalerweise sah er das Leben als großen Spaß an, und es gab kaum ein Problem, das man nicht mit einer spöttischen Bemerkung oder der richtigen Summe Geld vom Tisch fegen konnte.

»Was trägst du eigentlich für eine biedere Frisur? Die passt überhaupt nicht zu dir«, stellte er fest, kaum dass sie an seinem Tisch stand.

»Seit wann interessiert es dich, wie ich meine Haare trage?« Alisons Ton war beißend, während sie sich ein schmallippiges Grinsen abrang, da Liz sie vom Tresen aus beobachten konnte.

»Ich hatte schon immer einen Blick für dich, Ali-Schatz. Und das hier passt nicht zu dir. Warum rufst du mich nicht an, wenn du Geld brauchst?« Das Lächeln, das sich auf seine Lippen legte, changierte zwischen Spott und aufrichtiger Großzügigkeit.

Alison stellte die Getränke vor ihm ab. »Trink einfach deinen Espresso und geh, okay?«

Das Lächeln verschwand. Sams blaue Augen zeigten eine Härte, mit der er sie nur selten bedachte. »Ali-Schatz, so geht das nicht. Du trägst meinen Namen. Es kann nicht angehen, dass die Frau -«

»Ex-Frau.«

»Es kann nicht angehen, dass eine Dexter als Servicekraft in einem Café arbeitet. Spiel meinetwegen wieder Detektivin, aber das hier«, er machte erneut eine ausschweifende Armbewegung, »das geht gar nicht.«

Spiel Detektivin. Seine Worte stachen ihr ins Herz. »Dies ist ein freies Land. Ich kann arbeiten, wo ich will.«

»Ist das so?« Er hob arrogant die Augenbrauen.

Alison spürte, wie die Gäste an den Nachbartischen die Ohren spitzten. Sie beugte sich zu ihm vor, stützte sich mit der Hand auf dem Tisch ab. »Genauso ist es!«, zischte sie ihm kaum hörbar ins Gesicht.

Sie starrten sich in die Augen, wie Gladiatoren in der Arena. Die Erkenntnis, dass sie sich nicht auf dieses Duell hätte einlassen sollen, kam Alison zu spät. In einer flinken Bewegung hatte er die Espressotasse umgekippt. Sie sprang zurück. Die dunkle Brühe lief über den Tisch, ein paar Spritzer waren auf seinem Hosenbein gelandet.

»Das ist ja wohl eine Unverschämtheit!« Er deutete empört auf die Flecken auf seiner Hose. »Können Sie denn nicht aufpassen?«

Aus den Augenwinkeln sah sie Liz von der Theke zum Schaufenster schauen und im nächsten Moment zur Tür eilen.

»Die Reinigung bezahlen Sie mir, Fräulein«, wetterte Sam weiter. »Sie sind ja völlig unfähig!«

»Bitte entschuldigen Sie«, rief Liz besorgt von der Tür. »Ach je, das tut mir so leid! Natürlich übernehmen wir die Reinigungskosten.«

In Alisons Ohren rauschte das Blut. Was zog ihr Ex da für eine miese Show ab? Sie drehte sich zum Nachbartisch um.

»Ich bringe Ihnen gleich einen neuen«, erklärte sie dem verdutzten Paar, als sie das noch halb volle Glas Latte macchiato nahm, sich in einer schwungvollen Bewegung wieder Sam zuwandte und ihm das Glas über das Hemd schüttete.

Ihr Ex schnappte nach Luft, als das Mixgetränk durch das Hemd auf seine Haut drang.

»Damit sich die Reinigung auch lohnt.« Sie wollte sich umdrehen und zurück in den Laden gehen, aber Liz packte ihren Arm.

»Bist du noch bei Trost, Alison? Du wirst dich auf der Stelle bei dem Herrn und bei den anderen Gästen entschuldigen, und dann packst du deine Sachen. Du bist entlassen. Fristlos. Die Rechnung für die Reinigung ziehe ich dir vom Gehalt ab.«

Hinter Liz´ Rücken warf Samuel Dexter ihr ein diabolisches Grinsen zu.

»Was für ein Arsch.« Grace MacKeith versuchte, ein Kichern zu unterdrücken. Vergeblich. Sie prustete los.

»Schön, dass dich mein Ex so amüsiert«, schnaubte Alison frustriert ins Telefon.

»Entschuldige.« Grace musste sich räuspern, um sich wieder in die Gewalt zu bekommen. »Aber der Trick war nicht schlecht, das musst du zugeben.«

»Grace! Ich hätte gern etwas Mitgefühl. Ich habe meinen Job wegen diesem Scheißkerl verloren! Wenn sich das herumspricht, bekomme ich auch in keinem anderen Café oder Pub einen Job! Ich habe kein Geld mehr. Ich weiß nicht, wie ich meine Miete zahlen soll. Ich weiß nicht, wie es überhaupt weitergehen soll!«

»Ali, jetzt übertreib mal nicht. Du findest wieder einen Job.«

Natürlich würde sie eine andere Arbeit finden. Aber es war nicht nur das. Sie starrte auf die Bilder, die an der Wand ihres kleinen Wohnzimmers hingen. Neben Fotos von Grace - sie waren Freundinnen seit Kindertagen - hingen dort zahlreiche Bilder von ihrer jüngeren Schwester Jeana, die gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Joyce das JJ´s, einen kleinen Pub mit Bed & Breakfast, in Thybster führte.

Alison war mit Jeana in dem Dorf aufgewachsen. Ein kleines Nest mit kaum dreihundert Einwohnern, wenige Meilen östlich von Thurso an der Küste zum Pentland Firth gelegen. Ihre Eltern waren Hippies und hatten ihnen alle Freiheiten der Welt gelassen. An Jeanas achtzehntem Geburtstag hatten sie ihr und Alison »Francis Cottage«, den...
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Sybille Baecker ist gebürtige Niedersächsin und Wahlschwäbin. Sie liebt das Ländle, ihr Herz schlägt aber auch für die Highlands und die rauen Küsten Schottlands, die sie immer wieder gern und ausgiebig bereist. Ebenso hegt sie ein Faible für den Scotch Whisky. Die Fachfrau für »Whisky & Crime« ist Autorin der erfolgreichen Krimiserie um den Kommissar und Whiskyfreund Andreas Brander. 2020 wurde sie mit dem Arbeitsstipendium des Autorinnennetzwerkes Mörderische Schwestern ausgezeichnet.sybille-baecker.de