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Der Manipulator

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
464 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.07.2015
Der neue Thriller von Spiegel-Bestseller-Autor Mark Billingham als deutsche Erstausgabe
Er gilt als einer der gefährlichsten Serienkiller Englands. Niemand weiß, wie viele Menschen er tatsächlich umgebracht hat; niemand weiß, wo die Knochen seiner Opfer vergraben sind. Seit einigen Jahren sitzt Stuart Nicklin in einem Hochsicherheitsgefängnis. Bis er der Polizei einen Deal anbietet: Er führt sie an die Stätte seiner Untaten - unter einer Bedingung: Detective Inspector Tom Thorne, der ihn einst zu Fall brachte, muss das Unternehmen leiten. Thorne weiß, dass er zu einem Himmelfahrtskommando antritt, denn Nicklin ist ein Meister der psychologischen Manipulation. Auf einer einsamen walisischen Insel merken Thorne und sein Team schon bald, dass der Killer ein perfides Netzt spinnt, dem keiner entkommen kann ...

Mark Billingham, geboren in Birmingham, ist als Autor von Drehbüchern und TV-Serien äußerst erfolgreich und wurde bereits mit dem 'Royal Television Award' ausgezeichnet. Die Krimi-Serie um den eigenwilligen Detective Inspector Tom Thorne ist international ein großer Erfolg. Neben dem BCA-Award, dem Theakston's Award für den besten Krimi des Jahres und Nominierungen für den Gold Dagger wurde die Serie um Tom Thorne mit dem Sherlock Award für die beste Detektivfigur im britischen Kriminalroman ausgezeichnet. Sie wird außerdem derzeit von der BBC für das englische Fernsehen verfilmt. Mark Billingham lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in London.
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Produkt

KlappentextDer neue Thriller von Spiegel-Bestseller-Autor Mark Billingham als deutsche Erstausgabe
Er gilt als einer der gefährlichsten Serienkiller Englands. Niemand weiß, wie viele Menschen er tatsächlich umgebracht hat; niemand weiß, wo die Knochen seiner Opfer vergraben sind. Seit einigen Jahren sitzt Stuart Nicklin in einem Hochsicherheitsgefängnis. Bis er der Polizei einen Deal anbietet: Er führt sie an die Stätte seiner Untaten - unter einer Bedingung: Detective Inspector Tom Thorne, der ihn einst zu Fall brachte, muss das Unternehmen leiten. Thorne weiß, dass er zu einem Himmelfahrtskommando antritt, denn Nicklin ist ein Meister der psychologischen Manipulation. Auf einer einsamen walisischen Insel merken Thorne und sein Team schon bald, dass der Killer ein perfides Netzt spinnt, dem keiner entkommen kann ...

Mark Billingham, geboren in Birmingham, ist als Autor von Drehbüchern und TV-Serien äußerst erfolgreich und wurde bereits mit dem 'Royal Television Award' ausgezeichnet. Die Krimi-Serie um den eigenwilligen Detective Inspector Tom Thorne ist international ein großer Erfolg. Neben dem BCA-Award, dem Theakston's Award für den besten Krimi des Jahres und Nominierungen für den Gold Dagger wurde die Serie um Tom Thorne mit dem Sherlock Award für die beste Detektivfigur im britischen Kriminalroman ausgezeichnet. Sie wird außerdem derzeit von der BBC für das englische Fernsehen verfilmt. Mark Billingham lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in London.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641167844
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum13.07.2015
Seiten464 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2030 Kbytes
Artikel-Nr.1704063
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Willst du zuerst die gute oder die schlechte Nachricht hören?

Das hatte ihn Detective Chief Inspector Russell Brigstocke damals gefragt, während er Kekse in sich hineinstopfte. Er stellte seine Geduld auf eine harte Probe. Saß fröhlich auf dem Rand seines Krankenbetts, als wären sie alte Kumpel, die ein kleines Schwätzchen miteinander hielten. Als wäre Thorne nicht vor ein paar Tagen fast verblutet. Als hinge seine sogenannte Karriere nicht gerade am seidenen Faden.

Brigstocke überbrachte das Urteil.

Gute Nachricht, schlechte Nachricht.

Jetzt, sechs Wochen später, blickte Tom Thorne in den Rückspiegel und beobachtete, wie die riesigen Metalltüren hinter ihm zuglitten, während er das Auto in der reservierten Lücke auf dem Gefängnisparkplatz abstellte. Er blickte zu Dave Holland auf dem Beifahrersitz und bemerkte die Besorgnis im Gesicht des Sergeant. Auch ihm musste sie anzusehen sein; er konnte spüren, wie sein Magen sich zusammenzog und ein Schmerz ihn durchzuckte, stechender als der immer noch latent vorhandene von seiner Schusswunde.

Wie ein Schrei, der sich über ein langes, lautes Stöhnen erhob.

War diese ganze Gute-Nachricht-schlechte-Nachricht-Nummer normalerweise nicht eine Art Witz?

Die gute Nachricht: Sie werden berühmt!

Die schlechte Nachricht: Man wird eine Krankheit nach Ihnen benennen.

Oder umgekehrt. Die schlechte Nachricht: Ihr Blut wurde überall am Tatort gefunden!

Die gute Nachricht: Sie haben einen niedrigen Cholesterinspiegel.

So oder so war es ein Witz, jedenfalls normalerweise ...

Thorne stellte den Motor des siebensitzigen Ford Galaxy ab und blickte an dem Gefängnisgebäude hoch. Mauern, Stacheldraht und ein Himmel von der Farbe nassen Asphalts. Hier gab es bestimmt nichts zu lachen, schon gar nicht an einem trostlosen Montagmorgen in aller Herrgottsfrühe, Anfang November. Nein, der Grund, weshalb sie hier waren, war nicht einmal ansatzweise lustig.

»Er will, dass du ihn dorthin bringst«, hatte Brigstocke gesagt, damals, vor sechs Wochen in dem Krankenhauszimmer, als der Schmerz noch um einiges heftiger war und Thorne das Gefühl hatte, ihm würde jedes Mal eine heiße Klinge in die Seite gestoßen werden, wenn er sich in seinem Rollstuhl zurücklehnte.

»Ich?«

»Ja, du! Das ist eine seiner Bedingungen.«

»Er stellt Bedingungen?«

Brigstocke schob sich den Rest eines Keks in den Mund. Als er antwortete, landeten Krümel auf der Decke. »Die Sache ist ... kompliziert.«

Ein paar Minuten zuvor hatte Brigstocke Thorne verkündet, dass er trotz der abgeschlossenen Untersuchung, die nicht nur zum Verlust seiner Stelle, sondern vielleicht sogar zu einer Anklage hätte führen können, wieder zum Morddezernat zurückberufen sowie seine Degradierung zum uniformierten Polizisten auf wundersame Weise aufgehoben wurde und er nach vier grässlichen Monaten in Südlondon wieder auf die richtige Seite des Flusses zurückkehren würde. Er blieb weiterhin Inspector, doch jenes eine Wort, um dessen Eliminierung er so sehr gekämpft hatte, würde wieder vor seiner Berufsbezeichnung stehen.

Detective.

»Ich vermute mal, das ist die gute Nachricht«, sagte Thorne.

Brigstocke nickte, und es entstand eine ziemlich lange Pause. Als der DCI dann begann, ihm den Grund für diese unerwartet positive Wendung zu erklären, konnte er Thorne nicht mehr so recht in die Augen blicken. In dem Moment, als er den Namen des Mannes erwähnte, versuchte Thorne, ihn zu unterbrechen, doch Brigstocke hob eine Hand und bestand mit fester Stimme darauf, dass Thorne ihn zumindest ausreden ließ, bevor er seine berechtigten Einwände vorbrachte.

»Er spielt Spielchen«, warf Thorne ein, als Brigstocke eine kurze Atempause einlegte. »Wie immer.«

»Für uns passt alles. Der Zeitraum, der Ort.«

»Ist mir egal, was alles passt. Er hat was vor.« Thorne fuhr mit seinem Rollstuhl ein paar Zentimeter vor und zurück und wünschte sich nichts sehnlicher, als noch an die Morphiumpumpe angeschlossen zu sein. »Jetzt komm schon, Russell, du weißt genau, wie er ist. Was zum Teufel denkt ihr euch nur dabei?«

»Wir denken, dass er uns in der Hand hat«, erwiderte Brigstocke.

Thorne hörte sich Brigstockes Ausführungen an. Besagter Mann - ein verurteilter Mörder, der gerade mehrere lebenslange Haftstrafen ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung verbüßte - hatte vor sechs Monaten Kontakt zur Mutter eines Jungen aufgenommen, der vor fünfundzwanzig Jahren verschwunden war. Mit fünfzehn Jahren. Der Mann behauptete, diesen Jungen gekannt zu haben, da sie damals beide Bewohner einer experimentellen Einrichtung für Problemjugendliche gewesen waren. Nach mehreren Monaten gab er in einem Brief an die Frau schließlich zu, ihren Sohn ermordet und die Leiche verscharrt zu haben.

»Das glaube ich ihm in der Tat«, sagte Thorne. »Aber das ist bisher auch das Einzige, das Sinn macht.«

Brigstocke ging über seine Bemerkung hinweg und fuhr fort. Er schilderte die mehrfachen verzweifelten Besuche und Anrufe der Frau, bei denen sie den Mörder gebeten hatte, den Ort, an dem er ihren Sohn verscharrt hatte, zu offenbaren. Sie hatte daraufhin die Medien kontaktiert und ihrem Abgeordneten geschrieben mit der dringenden Bitte, sich für sie einzusetzen. Beide Seiten hatten auf den Häftling eingewirkt, bis er schließlich einer Zusammenarbeit zugestimmt und der Polizei versprochen hatte, sie an den Ort zu bringen, wo der Jugendliche begraben lag.

Nach seinen Ausführungen blickte Brigstocke ihm wieder in die Augen, aber nur für einen Augenblick. »Und er will, dass du ihn begleitest.«

Danach kam es zwischen den beiden zu einem kleinen Schlagabtausch, bis Brigstocke Thorne aufforderte, den Mund zu halten und ihm zuzuhören, Thorne jedoch mehr dazwischenrief, als dass er zuhörte, und Brigstocke ihm schließlich erklärte, dass seine Wunde aufplatzen würde, wenn er sich nicht beruhigte.

»Was sollen wir denn verdammt noch mal tun?« Brigstocke hatte die Kekse aufgegessen, zerknüllte die Packung und versuchte, sie in den metallenen Papierkorb zu werfen. »Sag´s mir, Tom! Der Abgeordnete macht der Polizeipräsidentin Stress. Die Sache steht in allen Zeitungen. Diese Frau muss wissen, was ihrem Sohn zugestoßen ist, um ... damit abschließen zu können ... oder was auch immer. Und soweit ich die Sache beurteilen kann, gibt es keinen vernünftigen Grund, nicht dorthin zu fahren.«

»Doch. Er.«, wandte Thorne ein. »Er ist der Grund.«

»Wie schon gesagt, wir haben die Daten und Unterlagen geprüft, und es sieht so aus, als würde er die Wahrheit sagen.« Brigstocke trat in die Ecke des Zimmers, hob die Packung auf und ließ sie in den Papierkorb fallen. »Er war definitiv in dem Zeitraum da, den er angegeben hat, und genau in dieser Zeit ist auch der Junge das letzte Mal gesehen worden.«

Thorne schob sich in seinem Rollstuhl zurück zum Bett. »Er macht nur das, was er machen will. Und dann hat er einen triftigen Grund. Ansonsten macht er gar nichts. Nie!« Er hob sich vorsichtig aus dem Rollstuhl aufs Bett und winkte ab, als Brigstocke ihm helfen wollte. Seine Miene war wie aus Stein. »Nie.«

»Also, was glaubst du?«, fragte Holland ihn jetzt. Er löste seinen Sicherheitsgurt, drehte sich um und griff nach hinten zu seinem Mantel und den Handschuhen. »Ein paar Tage?«

»Ja«, meinte Thorne. Es würde ein paar Tage dauern, bis sie entweder die Leiche finden würden oder sich herausstellte, dass sie allesamt verarscht worden waren. Auch Thorne griff nach hinten und zog seinen Mantel und die Aktentasche mit den ganzen Unterlagen von der Rückbank.

»Nett, mal aus London rauszukommen«, sagte Holland.

»Stimmt.«

»Ich meine, es wäre schön, wenn wir nicht ... du weißt schon, was ich meine!«

Willst du zuerst die gute oder die schlechte Nachricht hören?

In Brigstockes Büro im Becke House, ein Tag nach Thornes Entlassung aus dem Krankenhaus. Die Vorbereitungen waren bereits getroffen, Genehmigungen und Protokolle eingeholt.

Der Streit ging weiter.

»Lass uns noch mal diese Bedingungen durchgehen, ja?« Thorne hatte seine Lederjacke über einen Stuhl geworfen und saß gegen eine Wand gelehnt. »Nur damit ich nichts falsch verstehe. Wieso ist er derjenige, der hier die Bedingungen stellt?«

Brigstocke stand auf und ging um seinen Schreibtisch herum. »Wie oft noch?«

»Ich weiß«, erwiderte Thorne. »Der Abgeordnete, die trauernde Mutter, dass er uns in der Hand hat.« Er schüttelte den Kopf. »Hat er sonst noch Wünsche? Vielleicht eine spezielle Automarke oder ein besonderes Modell? Irgendein bevorzugter Belag auf seinen Sandwichs?«

»Es hat sich nichts geändert.«

»Jetzt mach mal ´nen Punkt. Die Bedingungen ...«

»Nun, außer dir, offensichtlich.«

»Ja, außer mir.« Thorne atmete aus und blies dabei die Wangen auf. »Hast du dir schon mal überlegt, warum ich mitsoll?« Er blickte Brigstocke an und riss die Augen in gespielter Neugier auf. »Das frage ich mich nämlich gerade.«

»Du bist derjenige, der ihn geschnappt hat«, sagte Brigstocke. »Er hat irgendwie Respekt vor dir. Vielleicht vertraut er dir.«

»Er will mit mir spielen«, erklärte Thorne. »Das will er.«

»Du bringst ihn dorthin, findest die Leiche, und dann bringst du ihn wieder zurück.«...

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Autor

Mark Billingham, geboren in Birmingham, ist als Autor von Drehbüchern und TV-Serien äußerst erfolgreich und wurde bereits mit dem "Royal Television Award" ausgezeichnet. Die Krimi-Serie um den eigenwilligen Detective Inspector Tom Thorne ist international ein großer Erfolg. Neben dem BCA-Award, dem Theakston's Award für den besten Krimi des Jahres und Nominierungen für den Gold Dagger wurde die Serie um Tom Thorne mit dem Sherlock Award für die beste Detektivfigur im britischen Kriminalroman ausgezeichnet. Sie wird außerdem derzeit von der BBC für das englische Fernsehen verfilmt. Mark Billingham lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in London.