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Das kleine Château in den Hügeln

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
480 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am28.03.20231. Aufl. 2023
Sommer, Sonne, Wein und Liebe ...

Als Emmy den Job auf einem südfranzösischen Weingut bekommt, ist das die lang ersehnte Chance auf einen Neubeginn. Die Sache hat nur einen Haken: Emmy hat keine Ahnung von Wein. Und das muss sie gekonnt verbergen. Vor allem vor ihrem charismatischen Mentor Isaac und vor Charlie, dem smarten Erben des Weinguts - zwei Männer, die Emmys Gefühle durcheinanderwirbeln. Bis sie begreift: Mit dem Wein ist es wie mit der Liebe - die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man seinen Instinkten vertraut. Doch hat Emmy dazu wirklich den Mut?

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






Jo Thomas arbeitet seit vielen Jahren als Journalistin für verschiedene englische Radiosender. Ihr Debütroman Ein Sommer in Galway hat sich in England zu einem Bestseller entwickelt und wurde unter anderem mit dem RNA Joan Hessayon Award ausgezeichnet. Jo Thomas lebt mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern in Vale of Glamorgan.
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Produkt

KlappentextSommer, Sonne, Wein und Liebe ...

Als Emmy den Job auf einem südfranzösischen Weingut bekommt, ist das die lang ersehnte Chance auf einen Neubeginn. Die Sache hat nur einen Haken: Emmy hat keine Ahnung von Wein. Und das muss sie gekonnt verbergen. Vor allem vor ihrem charismatischen Mentor Isaac und vor Charlie, dem smarten Erben des Weinguts - zwei Männer, die Emmys Gefühle durcheinanderwirbeln. Bis sie begreift: Mit dem Wein ist es wie mit der Liebe - die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man seinen Instinkten vertraut. Doch hat Emmy dazu wirklich den Mut?

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






Jo Thomas arbeitet seit vielen Jahren als Journalistin für verschiedene englische Radiosender. Ihr Debütroman Ein Sommer in Galway hat sich in England zu einem Bestseller entwickelt und wurde unter anderem mit dem RNA Joan Hessayon Award ausgezeichnet. Jo Thomas lebt mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern in Vale of Glamorgan.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751737470
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum28.03.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1475 Kbytes
Artikel-Nr.10905607
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog

Ich spüre, wie der dicke braune Umschlag voller Münzen - kupferfarben, silbern und golden - meine Schultertasche nach unten zieht. Es fühlt sich an, als würde ich das Gewicht der Welt tragen, als ich vorsichtig durch die offen stehende Tür ins Haus trete. Mein Herz schlägt heftig, und mein Mund ist staubtrocken.

Aus dem Wohnzimmer ist eine fremde Stimme zu hören. »Halte Ausschau nach allem, was sich zu Geld machen lässt.«

Mein Herz macht einen Satz, und instinktiv drücke ich die Tasche enger an meinen Körper und umklammere sie mit beiden Händen, als ich meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt sehe. Ein kräftiger Mann mit breiten Schultern in einer abgetragenen Lederjacke steht mitten im Wohnzimmer. Er nimmt ein gerahmtes Foto meiner Mutter vom Kaminsims und betrachtet es.

»Hier gibt es nicht viele Dinge von Wert«, sagt er zu meinem Dad.

»Es sind die Erinnerungen, die zählen«, antwortet mein Dad mit dünner, zittriger Stimme.

»Wenn Sie nur ein bisschen Geld auftreiben könnten ⦠Ich könnte Sie zum Geldautomaten fahren, wenn Sie möchten«, schlägt der Mann vor und stellt das Foto zurück.

Meine Wangen brennen vor Wut. Mein Herz schlägt laut in meiner Brust, und das Rauschen in meinen Ohren blendet alle anderen Geräusche aus. Wie kann er es wagen? Was für eine Frechheit! Ein Dieb am helllichten Tag, der seine Fahrdienste anbietet! Ich schaue von ihm zu meinem Dad, der verängstigt und blass in seinem Sessel sitzt, so, wie er auch vor vielen Jahren dort saß. An jenem nasskalten dunklen Abend vor sechzehn Jahren, um genau zu sein. Nur waren es damals ein Mann und eine Frau in schwarzer Polizeiuniform gewesen, die vor ihm standen und mit leiser, mitfühlender Stimme die Nachricht überbrachten, die unser Leben für immer verändern sollte. Ich erinnere mich noch gut daran, wie freundlich und besorgt sie gewirkt hatten. Nicht wie der Typ jetzt: ein zwielichtiger Kerl, der sich offensichtlich einfach nimmt, was ihm gefällt. Doch Dad sieht genauso verängstigt aus wie damals, und mein Herz rast und schmerzt.

»Wie sieht s denn mit Schmuck oder Münzen aus ⦠Oder vielleicht Anleihen, Briefmarken?«

Dad schüttelt den Kopf.

Ich schiebe mir die schwere Tasche von der Schulter und achte darauf, sie nicht mit einem lauten Plumpsen fallen zu lassen. Mühsam hebe ich sie über den Kopf und ziele mit ihr auf den hünenhaften Mann mit den langen welligen Haaren, der sich nun die Dekostücke auf dem Kaminsims ansieht.

»Hey!« Der Ruf entfährt mir, bevor ich über die Folgen nachdenken kann.

»Nein, Emmy, lass ihn einfach.« Dad streckt eine zitternde Hand aus, die ein zerknülltes Papier umklammert, während ich versuche, die schwere Tasche gegen den Hinterkopf des Eindringlings zu schleudern. Es gelingt mir nicht, weil die Tasche so schwer ist. Ich lasse sie neben mich fallen und mache einen Schritt auf den riesigen Dieb zu.

»Emmy, hör auf!«, wiederholt Dad, doch ich ignoriere ihn.

»Was zum Teufel wollen Sie in meinem Haus? Verschwinden Sie!«, rufe ich.

»In Ihrem Haus?« Der Einbrecher stellt einen IKEA-Kerzenleuchter zurück und dreht sich zu mir um. Er sieht aus wie Hagrid aus den Harry-Potter-Filmen: massiger Körper, rotes Gesicht, Schweißtropfen auf der Stirn und ein Bart, aus dem man einen Pulli stricken könnte. »Ich war der Meinung, dass es sich um Mr. Bridges Haus handelt«, antwortet er in einem hart klingenden, regionalen Akzent. Plötzlich habe ich das Gefühl, ihn irgendwoher zu kennen. Seine Stimme, seine Augen ⦠Ich schüttele den Kopf, um mich nicht von meinem Ziel ablenken zu lassen, diesen Schmarotzer aus unserem Haus zu werfen.

»Ach! Und Sie glauben, das macht die Sache besser? Das Haus eines alten Mannes am helllichten Tag auszurauben?« Inzwischen bebe ich vor Wut. Ich kann nicht fassen, dass er nicht schon lange abgehauen ist.

»Ich gehe nach oben«, sagt da ein kleinerer, drahtiger Mann mit einem fehlenden Schneidezahn, der mit Klemmbrett und Stift in der Hand aus der Küche auftaucht. Oh! Noch einer!

»Hey!«, rufe ich und zeige mit dem Finger auf ihn. »Was zum â¦? Raus hier! Ich rufe die Polizei!«

»Wäre es vielleicht möglich, eine Tasse Tee zu bekommen, Schätzchen?«, antwortet der Mann von halber Höhe der Treppe. Meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt.

»Verschwinden Sie!«, rufe ich wieder, schiebe die schwere Tasche zur Seite, schnappe mir ein Sofakissen und werfe es nach ihm. Er wehrt es mit einem Arm ab, und Hagrid lacht.

»Emmy, lass gut sein. Lass sie tun, was sie tun müssen«, sagt Dad. Er versucht aufzustehen, schafft es aber, geschwächt durch den Schock, nicht.

»Emmy?« Hagrid runzelt plötzlich die Stirn und mustert mich. »Emmy Bridges?«

Ich registriere eine Rolle mit orangefarbenen Aufklebern, die aus seiner Jackentasche lugt, und bemerke, dass er einige davon auf den Fernseher, den DVD-Player und das alte Klavier geklebt hat, auf dem schon seit Jahren niemand mehr gespielt hat.

»Was meinst du damit?«, frage ich Dad. »Soll ich sie am helllichten Tag unser Haus ausrauben lassen?«

»Es tut mir leid, Liebes, ich hätte es dir erzählen sollen.« Resigniert schüttelt Dad den Kopf.

»Was hättest du mir erzählen sollen?« Ich verschränke die Arme vor dem Körper und sehe Hagrid stirnrunzelnd an, der mir wirklich bekannt vorkommt.

»Ich fasse es nicht!« Plötzlich strahlt Hagrid über das ganze Gesicht. »Ich bin s, Graham ⦠Graham Bingley.«

Ich schüttele den Kopf. »Tut mir leid, kennen wir uns?«

»Graham Bingley. Wir waren zusammen in der Grundschule. Du hast mich an dem Tag nach Hause gebracht, als Louis Tudor und seine Kumpels es auf mich abgesehen hatten. Sie haben mir meine Hausaufgabe fürs Kochen weggenommen. Mini-Biskuit-Törtchen. Sie haben sie kaputtgemacht, auf den Boden geworfen und darauf rumgetrampelt. Dann wollten sie mich verprügeln«, fügt er etwas leiser hinzu. »Du warst gerade mit deiner Freundin Layla auf dem Heimweg, bist durch den Park gerannt und hast den Typen gesagt, sie sollen abhauen. Dann hast du den Arm um mich gelegt und mich nach Hause begleitet. Meine Mum war dir so dankbar.«

Allmählich kehrt meine Erinnerung an den Vorfall zurück.

»Meine Mum hat neuen Kuchen gebacken und als Dankeschön bei euch vorbeigebracht.«

»Ja, jetzt erinnere ich mich wieder«, antworte ich und nicke. »Dann hast du also eine Karriere als Dieb gemacht und terrorisierst alte Männer. Deine Mum ist bestimmt mächtig stolz auf dich.«

Er lachte. »Nein, eigentlich bin ich ⦫ Er senkt den Blick. »Meine Mutter ist vor einem Jahr gestorben.«

Ich sage nichts, sondern schlucke schwer. Mein Gesicht brennt.

»Ich höre hiermit auf. Gehe aufs College. Das hier ist einer meiner letzten Aufträge«, sagt er strahlend.

Ich seufze entnervt. »Es tut mir leid, ich verstehe das alles immer noch nicht.« Dieser Mann raubt unser Haus aus, und ich werde von meiner Schulzeit eingeholt. Ratlos schaue ich von Graham Bingley zu meinem Dad.

»Er ist Gerichtsvollzieher, Liebes. Er markiert Gegenstände, die sie pfänden können, weil wir mit den Hypothekenzahlungen für das Haus im Rückstand sind.« Dad lässt sich wieder in seinen abgenutzten grünen Ohrensessel zurücksinken. »Er macht bloß seine Arbeit.«

Graham Bingley grinst mich an und wartet auf meine erfreute Reaktion.

Ich höre den anderen Mann in unseren Schlafzimmern im oberen Stockwerk hin- und hergehen. Er pfeift vor sich hin, während er unsere Schubladen durchwühlt. Ich schließe die Augen. Das kann nicht wahr sein. Ich meine, wir haben zwar nie Geld, aber ich hatte keine Ahnung, dass es so schlimm ist.

»Ich bin ein bisschen in Rückstand geraten, Liebes. Meine Ersparnisse sind aufgebraucht, und dann ⦠Na ja, das, was reinkommt, reicht nicht aus.«

»Warum hast du mich nicht gefragt, Dad?«

»Ich konnte nicht, Liebes. Du gibst mir sowieso schon fast alles, was du verdienst.« Mutlos stützt er den Kopf in die Hände. Ich drehe mich zu dem Gerichtsvollzieher um.

»Graham«, sage ich, entschlossen, unsere Verbindung aus Schulzeiten auszunutzen, »bitte ⦫ Ich deute mit einer Handbewegung auf Dad und sehe den Gerichtsvollzieher flehend an.

Grahams Lächeln verschwindet, und er sieht aus, als würde er scharf nachdenken. Ich halte den Atem an.

»Also«, sagt er schließlich, »irgendetwas muss ich ihnen liefern ⦠Irgendetwas. Könnt ihr die letzte Rate leisten?« Er zeigt mir ein Klemmbrett, auf dem rote Zahlen prangen. Als ich die Auflistung der noch offenen Raten lese, schnappe ich nach Luft. Ich schaue Graham an und schüttele langsam den Kopf.

»Um ehrlich zu sein, hier gibt es kaum etwas Wertvolles«, erklärt er mir behutsam. Dabei sieht er mich sehr ernst an. »Wenn ihr nichts tut, nehmen sie euch das Haus weg, Emmy.«

»Was? Das geht nicht!« Schwankend trete ich einen Schritt zurück. »Das ist unser Zuhause!« Ich sehe mich in der Fünfzigerjahre-Doppelhaushälfte mit den drei Schlafzimmern um. Sie gehört meiner Familie, seit ich die weiterführende Schule besucht habe.

»Aber das Haus gehört euch nicht wirklich. Es lastet eine Hypothek darauf. Also kann es euch doch weggenommen werden«, antwortet er. Er wirkt jetzt wie ein sanfter Riese. »Hör zu, wie ich eben schon erzählt habe, gebe ich meine Stelle auf und gehe auf die Hotelfachschule. Der Tod meiner Mutter hat mir bewusstgemacht, dass man seine Chancen im Leben nutzen muss.« Er lächelt mir zu, als müsste ich das verstehen. »Gebt mir irgendetwas, was ich...

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Jo Thomas arbeitet seit vielen Jahren als Journalistin für verschiedene englische Radiosender. Ihr Debütroman Ein Sommer in Galway hat sich in England zu einem Bestseller entwickelt und wurde unter anderem mit dem RNA Joan Hessayon Award ausgezeichnet. Jo Thomas lebt mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern in Vale of Glamorgan.
Das kleine Château in den Hügeln