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Die Erben der Animox 2. Das Gift des Oktopus

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
Verlag Friedrich Oetingererschienen am04.08.2021
Eine mysteriöse Nachricht von 'X' führt Simon Thorn und seine Freunde nach Australien. Dort müssen sie den verschwundenen Raubstein finden, der den Erben der Animox ihre Kräfte nimmt. Doch Simons Bruder Nolan, der sich in der Zwischenzeit dem Imperium angeschlossen hat, versucht mit allen Mitteln, sie aufzuhalten. Kann Simon Thorn die Welt der Animox auch dieses Mal retten und den abtrünnigen Nolan davon überzeugen, ihnen zu helfen? Jetzt die anderen Bände der 'Animox'-Reihe entdecken: Das Heulen der Wölfe Das Auge der Schlange Die Stadt der Haie Der Biss der Schwarzen Witwe Der Flug des Adlers Alle Bände von 'Die Erben der Animox': Die Beute des Fuchses Das Gift des Oktopus Der Kampf des Elefanten Der Verrat des Kaimans (ab April 2023) Die Rache des Tigers (ab Januar 2024)

Aimée Carter schreibt leidenschaftlich gern Bücher für Kinder und Jugendliche. Animox war ihre erste Reihe für Kinder, an die Die Erben der Animox nahtlos anknüpft.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextEine mysteriöse Nachricht von 'X' führt Simon Thorn und seine Freunde nach Australien. Dort müssen sie den verschwundenen Raubstein finden, der den Erben der Animox ihre Kräfte nimmt. Doch Simons Bruder Nolan, der sich in der Zwischenzeit dem Imperium angeschlossen hat, versucht mit allen Mitteln, sie aufzuhalten. Kann Simon Thorn die Welt der Animox auch dieses Mal retten und den abtrünnigen Nolan davon überzeugen, ihnen zu helfen? Jetzt die anderen Bände der 'Animox'-Reihe entdecken: Das Heulen der Wölfe Das Auge der Schlange Die Stadt der Haie Der Biss der Schwarzen Witwe Der Flug des Adlers Alle Bände von 'Die Erben der Animox': Die Beute des Fuchses Das Gift des Oktopus Der Kampf des Elefanten Der Verrat des Kaimans (ab April 2023) Die Rache des Tigers (ab Januar 2024)

Aimée Carter schreibt leidenschaftlich gern Bücher für Kinder und Jugendliche. Animox war ihre erste Reihe für Kinder, an die Die Erben der Animox nahtlos anknüpft.

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog


Als Nolan Thorn den Thronsaal betrat, wurde es schlagartig still.

Sein Herz hämmerte, und seine Hände waren schweißnass, während er unter den Blicken der fünf Hüter des Raubsteins um die Blutflecken herumging, mit denen der Fußboden immer noch übersät war. Obwohl seit dem brutalen Kampf zwischen dem Imperium und den Ungezähmten erst ein Tag vergangen war, hatte man die Leichen längst weggeschafft. Darüber war Nolan insgeheim sehr erleichtert. Der Anblick von Toten schlug ihm immer auf den Magen.

Vom Vorraum aus hatte er eine lebhafte Diskussion gehört, doch jetzt sprachen die Hüter kein Wort. Der Fackelschein, der den Raum schwach erhellte, wurde von ihren schneeweißen Gewändern zurückgeworfen, und alle saßen steif auf ihren Marmorthronen, die so übertrieben wuchtig waren, dass Nolan unwillkürlich das Kinn hob. Sie sollten ruhig merken, dass er auf sie herabsah. Seit er in dem offenen Verlies zu ihren Füßen wieder zu sich gekommen war, an Händen und Füßen gefesselt und ohne seine Verwandlungskräfte wegen dieses blöden schwarzen Steins, empfand er eine starke Abneigung gegen alles, was auch nur entfernt mit den Hütern zu tun hatte.

Jetzt, nach drei Tagen als ihr Gefangener, war aus dieser Abneigung Verbitterung und Hass geworden. Der Raubstein war fort - und er selbst war noch hier, mit Kräften, die keiner der Hüter besaß. Kräften, die sie fürchteten.

Doch er war ihnen ausgeliefert, und das wussten sie.

»Du kommst zu spät«, sagte die australische Hüterin streng. Yvonne hatte ein verkniffenes Gesicht und schnurgerade Augenbrauen, als wäre sie extra als das Abbild eines Schurken entworfen worden.

»Ja und?«, fragte Nolan, während er in den großen Kreis der fünf Throne trat. »Was wollen Sie dagegen tun? Mich noch mal entführen?«

Sie funkelte ihn ärgerlich an. Da erhob sich ein Mann von dem Thron, der dem Haupteingang am nächsten stand: Qiang, der asiatische Hüter. Wahrscheinlich war er der einzige Freund, den Nolan hier hatte - falls man jemanden, der ihn mit Erpressung zur Zusammenarbeit zwang, »Freund« nennen konnte. Wahrscheinlich nicht, aber Nolan hatte schon fragwürdigere Freunde gehabt.

»Nolan ist mein Gast, Yvonne.« Der Fackelschein ließ Qiangs schwarzes Haar schimmern. »Er ist bereit, uns zu helfen. Da sollten wir ihn lieber nicht gegen uns aufbringen.«

Die anderen wechselten beunruhigte Blicke, und Nolan verkniff sich ein Grinsen. Sie alle waren Animox, aber nur er war ein Erbe. Oder ein Abkömmling, wie man wohl auch dazu sagte. Verglichen mit ihm waren die Hüter im Grunde nur Kinder, die Verkleiden spielten.

»Wenn er nicht gerügt werden will, muss er eben pünktlich sein«, entgegnete Yvonne ungnädig. »Was nützt er uns, wenn er sich nicht mal an die einfachsten Regeln -«

»Wir dürfen uns nicht ablenken lassen«, warf ein blonder Mann mit Reibeisenstimme und dickem Kopfverband ein. Er saß auf dem Thron des europäischen Hüters. Zwar war sein breites Gesicht durch Blutergüsse und Schwellungen entstellt, trotzdem war Nolan sicher, dass er neu war. »Wenn das Imperium seinen Einfluss auf die Animox-Welt behalten will, muss es unser oberstes Ziel sein, die Erben zu finden. Wir dürfen nicht die Hände in den Schoß legen, während sie einen Aufstand planen.«

»Man merkt, dass du dich noch nicht auskennst, Wadim. Wir anderen sind schon lange Hüter«, sagte Yvonne scharf. »Die Erben wird dein Nachfolger aufspüren. Für uns geht es nur darum, den Raubstein zu finden.«

Wadim. Bei dem Namen klingelte es bei Nolan, und plötzlich erinnerte er sich an den Sicherheitschef, der dem vorigen europäischen Hüter auf Schritt und Tritt gefolgt war. Schon da hatte Nolan ihn nicht gemocht und jetzt erst recht nicht. War er der neue Hüter für Europa? Was war aus dem alten geworden?

Sein Blick fiel auf den blutbefleckten Boden. Bei dem Kampf waren garantiert nicht nur Ungezähmte gestorben.

Wadim verzog ärgerlich das verschwollene Gesicht. »Wenn wir die Erben jetzt nicht ausschalten, können sie sich zusammenrotten. Wir haben keine Ahnung, wie viele es sind - Dutzende? Hunderte? Womöglich eine ganze Armee, und mit ihren Kräften sind sie uns überlegen.«

»Wenn wir uns den Raubstein zurückholen, können wir die Erben problemlos in Schach halten«, blaffte Yvonne. »Schließlich sind es nur Kinder, und der Raubstein lähmt ihre Kräfte. Nur so können wir unseren Nachteil ausgleichen.«

Nolan betastete seine aufgescheuerten Handgelenke. Yvonne hatte recht, so ungern er es zugab. Während sich die meisten Animox - die fünf Hüter eingeschlossen - nur in ein einziges Tier verwandeln konnten, war Nolan ein Erbe und konnte jede beliebige Tiergestalt annehmen. Doch als man ihn an den Sockel mit dem Raubstein gekettet hatte, war er beschämend machtlos gewesen. Ein ganz gewöhnlicher Dreizehnjähriger aus New York, der sich in eine Angelegenheit verstrickt hatte, der er nicht gewachsen war. So hilflos wollte er sich nie wieder fühlen.

Die anderen Hüter raunten zustimmend, nur Wadim hieb mit der Faust auf seine marmorne Armlehne. »Den Raubstein zu suchen ist sinnlos! Niemand weiß, wo er ist oder wer ihn an sich genommen hat!«

»Oh doch, das wissen wir!«, widersprach Yvonne. »Simon Thorn.«

Es wurde wieder still, und alle blickten Nolan an. Er grub die Fingernägel in die Handflächen und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Irgendwie gelang es Simon immer, Ärger zu machen, sogar wenn er gar nicht da war. »Mein Bruder hat den Raubstein nicht. Er hat ihn beim Kampf fallen lassen.«

Yvonne fuhr zusammen, als hätte er sie geohrfeigt. »Dein Bruder hat das wichtigste Artefakt der Welt fallen lassen?«

»Für Sie mag es wichtig sein, für uns ist es bloß ein blöder Stein«, gab Nolan achselzuckend zurück - eine bewusste Provokation. »Suchen Sie ihn lieber bei den Ungezähmten. Bestimmt hat ihn einer von denen aufgehoben.«

»Nur ein Erbe würde es wagen, den Stein zu berühren. Allen anderen Animox würde er die Kräfte entziehen!«, konterte Yvonne und lief zu Nolans Befriedigung rot an.

Qiang hob den Zeigefinger. »Ganz gleich, wer den Raubstein aufgehoben hat, jetzt ist er ziemlich sicher bei den Ungezähmten. Wenn du unbedingt eine Expedition in den Dunkelwald schicken willst, dann viel Glück, Yvonne. Die Ungezähmten sind clever und haben den Stein bestimmt längst fortgeschafft. Was den Jungen betrifft, so habe ich in Erfahrung gebracht, dass er mit seiner Mutter und seinem Onkel nach New York geflohen ist. Er mag das ganze Chaos hier ausgelöst haben, aber jetzt hat er den Rückzug angetreten.«

Nolan atmete verstohlen auf. Seine Familie war in Sicherheit. Simon und er kannten sich zwar erst seit knapp zwei Jahren, aber in dieser kurzen Zeit hatte sein bescheuerter Zwillingsbruder wieder und wieder den Helden gespielt. Deswegen hatte Nolan eigentlich damit gerechnet, dass Simon in der Schweiz bleiben würde, um sich den Hütern und dem gesamten Imperium ganz allein entgegenzustellen. Wenn sein Bruder ein Mal im Leben getan hatte, was man ihm sagte, würde es ihm selbst die Sache unendlich erleichtern.

Doch er kannte Simon. Sein Bruder würde sich nicht ewig heraushalten. Vielleicht war er erst einmal in die Staaten zurückgekehrt, um den Kopf freizubekommen und sich einen Schlachtplan zu überlegen. Bei der erstbesten Gelegenheit würde er sich aber garantiert wieder einmischen. Als bekäme Nolan das nicht auch allein hin! Als wäre die Verantwortung zu groß für ihn.

Wobei Nolan insgeheim auch daran zweifelte. Er zwang sich, sich noch etwas mehr aufzurichten. Er war klug. Er war ein Erbe. Und er hatte einen Plan. Das musste er sich immer wieder sagen. Dann würde alles gut gehen.

Außerdem hatte er sowieso keine Wahl. Qiang hatte deutlich gemacht, was passieren würde, wenn er nicht mitspielte. Von seiner Zusammenarbeit mit den Hütern hing das Leben seines Bruders ab. Das Leben seiner ganzen Familie.

Wadim murmelte etwas in einer Sprache, die Nolan nicht verstand. »Wenn wir den Raubstein hätten, könnten wir die Erben leichter unterwerfen«, gab er dann zähneknirschend zu. »Aber wie Qiang schon gesagt hat, wissen wir nicht, wo der Stein ist. Wer die Erben sind, wissen wir allerdings sehr gut, und es muss unser oberstes Ziel sein, sie zu finden, bevor sie sich zusammenschließen.«

»Du meinst, es ist unser oberstes Ziel, sie zu töten«, entgegnete die afrikanische Hüterin, die markante Wangenknochen und eine hohe Stirn hatte. Sie spielte mit ihrem breiten Goldring - dem gleichen Ring, den alle Hüter trugen. »Denn darum geht es doch, nicht wahr? Um die Ermordung unschuldiger Kinder.«

»Wenn der Raubstein einem Erben in die Hände fällt, kommt es zum Krieg, und dann wird es unzählige Tote geben«, konterte Wadim. »Noch nie war die Animox-Welt so sehr von uns Hütern abhängig. Wenn wir gestürzt werden, ist das das Ende.«

Die Stille, die nun eintrat, schien durch den Thronsaal zu hallen. Nolan musste sich schwer beherrschen. Die Hüter sprachen nicht nur über irgendwelche Erben, die er nicht kannte - sie sprachen auch über ihn. Über seinen Bruder. Und sie würden erst ruhen, wenn der letzte Erbe tot war.

Doch solange Simon noch lebte, solange er nicht in Gefahr war, würde Nolan mit den Hütern kooperieren. Sollten sie jedoch seinem Bruder mit dem Tod drohen und damit die Abmachung brechen, die er mit ihnen geschlossen hatte, würden sie dafür büßen.

»Wir vermuten nur, wer die Erben sein könnten«, erwiderte Qiang ruhig. »Von den Übrigen haben wir nichts zu befürchten.«

»Dann treiben wir sie zusammen und nehmen sie unter die...
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