Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

A Whisper Around Your Name

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
384 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am28.07.20231. Aufl. 2023
Eine dramatische Reise voller Träume und Hoffnungen! Um ein Leben zu retten, muss man bereits sein, sich dem Abgrund zu stellen

Seit dem Tod ihrer Mutter zieht Jo mit ihrem Onkel ständig um. Doch diesmal will sie bleiben. Denn da ist Evan, der aussieht wie der Golden Boy der Schule, aber von allen wie ein Ausgestoßener behandelt wird. Jo, die Schlimmes erlebt hat und eigentlich niemanden an sich heranlässt, fühlt sich magisch zu dem schweigsamen jungen Mann hingezogen. Bei nächtlichen Treffen im Schwimmbad der Stadt kommen sie sich näher - zwei verletzte Seelen, die sich einander öffnen. Doch dann werden sie durch ein tragisches Ereignis plötzlich getrennt, und für Jo beginnt erneut eine dunkle Zeit, in der sie sich selbst zu verlieren droht. Als Evan nach langer Zeit völlig unerwartet wieder auftaucht, treten sie gemeinsam eine Reise an, die ihr Verderben, aber auch ihre Rettung sein könnte.

»Eine wunderschöne, erschütternde, herzzerreißende und doch absolut erhebende Liebesgeschichte!« MARYSE'S BOOK BLOG

Der bewegende Auftakt der DREAMCATCHER-Dilogie



Emma Scott schreibt am liebsten Geschichten mit nicht so perfekten Charakteren, über Menschen mit einer Künstlerseele, Menschen, die Bücher lieben und schreiben. Diversität, Toleranz und Offenheit sind ihr ein wichtiges Anliegen.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEine dramatische Reise voller Träume und Hoffnungen! Um ein Leben zu retten, muss man bereits sein, sich dem Abgrund zu stellen

Seit dem Tod ihrer Mutter zieht Jo mit ihrem Onkel ständig um. Doch diesmal will sie bleiben. Denn da ist Evan, der aussieht wie der Golden Boy der Schule, aber von allen wie ein Ausgestoßener behandelt wird. Jo, die Schlimmes erlebt hat und eigentlich niemanden an sich heranlässt, fühlt sich magisch zu dem schweigsamen jungen Mann hingezogen. Bei nächtlichen Treffen im Schwimmbad der Stadt kommen sie sich näher - zwei verletzte Seelen, die sich einander öffnen. Doch dann werden sie durch ein tragisches Ereignis plötzlich getrennt, und für Jo beginnt erneut eine dunkle Zeit, in der sie sich selbst zu verlieren droht. Als Evan nach langer Zeit völlig unerwartet wieder auftaucht, treten sie gemeinsam eine Reise an, die ihr Verderben, aber auch ihre Rettung sein könnte.

»Eine wunderschöne, erschütternde, herzzerreißende und doch absolut erhebende Liebesgeschichte!« MARYSE'S BOOK BLOG

Der bewegende Auftakt der DREAMCATCHER-Dilogie



Emma Scott schreibt am liebsten Geschichten mit nicht so perfekten Charakteren, über Menschen mit einer Künstlerseele, Menschen, die Bücher lieben und schreiben. Diversität, Toleranz und Offenheit sind ihr ein wichtiges Anliegen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783736319998
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum28.07.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.1
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1745 Kbytes
Artikel-Nr.10196653
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. KAPITEL
Jo

Guten Morgen, Karn County! Auch heute wird wieder ein heißer Tag werden mit Temperaturen bis 35 Grad. Die Hitzewelle lässt nicht locker, es wird auch nächste Woche und noch länger so heiß bleiben. Passend dazu jetzt eine kleine »Heat Wave« von Martha and the Vandellas und eurem Oldie-Sender KNOL.

Hitzewelle traf es absolut. Es war höllisch heiß, seit wir gestern von Missouri hier hochgefahren waren, und im Führerhäuschen des Sattelschleppers war es stickig. Gerry ließ die Klimaanlage ungern länger an, weil er Angst hatte, den Motor zu überhitzen. Ich hatte die nackten Füße auf das Armaturenbrett gestützt und ließ wie ein Hund den Kopf aus dem Fenster hängen, um ein bisschen Fahrtwind abzukriegen.

Ich war kein Fan von der Musik, die im Radio lief, aber hier in der Gegend gab es nur Oldies, Gott oder Country. Da waren Oldies eindeutig die beste Wahl, und alles war besser als Stille. Gerry redete nicht viel, wenn er hinterm Steuer saß, antwortete höchstens ab und zu einem anderen Trucker über CB-Funk. Meistens steuerte er den Truck einfach stumm über die fast schnurgerade Straße durch die flache Landschaft von Iowa.

Martha und ihre Vandellas fragten sich, wie Liebe sein sollte. Ich fragte mich, ob das alles war, was Iowa sein sollte: meilenweit nur Mais. Als hätte man aus einem riesigen Ozean das Wasser abgelassen, bis man nur noch wogendes Seegras sah. Wir kamen an ein paar Farmen vorbei - Satelliten, die um Kleinstädte kreisten - und an Telefonmasten, die sich alle zwanzig Meter entlang des Highways in den wolkenlosen Himmel reckten. Ich starrte auf das eintönige Grün unten und nach oben ins Blau auf der Suche nach irgendetwas, was interessant genug war, um meinen Blick zu fesseln. Dann kam auf meiner Seite ein Schild.

Planerville

1341 Ew.

»Das ist es?«, fragte ich.

»Jepp«, erwiderte Gerry, den Blick auf die Straße geheftet. Sein Bauch wölbte sich so, dass er fast unten ans Lenkrad stieß.

Das war mehr, als wir in der ganzen letzten Stunde geredet hatten. Nicht, dass wir uns überhaupt irgendwas zu sagen gehabt hätten. Nichts zu sagen. Nichts zu sehen. Auf dem Weg nach Nirgendwo. Noch eine winzige Stadt, noch eine Highschool - meine dritte allein in diesem Jahr. Und meine letzte, betete ich. Bestimmt würde Gerry vor Juni nicht noch einmal versetzt werden. Es waren nur noch ein paar Wochen bis zum Ende des Schuljahrs, und dann wäre ich endlich nicht mehr ständig »die Neue«.

Gerry Ramirez war der Cousin meiner Mutter. Der einzige Verwandte auf ihrer Seite, den ich kannte. Als meine Mutter sich vor fünf Jahren umgebracht hatte, war er die ganze Strecke aus Florida gekommen, um sich um mich zu kümmern.

Er war Fernfahrer, süchtig nach der Straße und nicht dafür gemacht, Kinder großzuziehen, erst recht keine Teenagerin. Um meiner Mutter willen sorgte er dafür, dass ich ein Dach über dem Kopf hatte, auch wenn er sich selbst nur wenige Tage im Monat darunter aufhielt.

Ich war das ultimative Schlüsselkind. Wenn irgendeine meiner ständig wechselnden Schulen erfahren hätte, wie viel Zeit ich allein verbrachte, hätte Gerry wahrscheinlich wegen Kindesvernachlässigung Probleme gekriegt. Aber ich verriet nichts über meine Situation. Warum sollte ich auch?

Ich konnte entweder bei Gerry wohnen oder bei der Familie meines Dads in Fayetteville, North Carolina. Und die hätte mich ziemlich schnell vor die Tür gesetzt. Als rausgekommen war, was Onkel Jasper mit mir gemacht hatte, als ich dreizehn war, hatte es ihre verlogene scheißglückliche Welt wie eine Bombe explodieren lassen. Meine Mutter hatte ihr Leben beendet, Jasper war in den Knast gekommen, und die Clarks hatten mir beides nie verziehen. Und mein Dad war nicht da und konnte mich nicht verteidigen. Oder von vornherein vor seinem kranken Bruder beschützen.

Mein Dad hieß Vincent, und das war so ziemlich alles, was ich von ihm wusste. Seinen Namen und dass er in Afghanistan in Ausübung seines Dienstes gestorben war, als ich zwei war. Ich wusste nicht, was für eine Art Vater er gewesen wäre, wenn er überlebt hätte. Vielleicht total scheiße. Vielleicht okay. Und vielleicht wäre er auch der beste Vater aller Zeiten gewesen. Wenn nicht so ein mieser Kämpfer meinem Vater auf seiner Patrouille eine Sprengladung vor die Füße geworfen hätte, wäre unsere Familie vielleicht noch ganz, Mama würde noch leben, und ich hätte weder innerliche noch äußerliche Narben.

Egal ob Sprengladungen in entfernten Wüstenkriegsgebieten oder in Kleinstädten in North Carolina explodieren, es ist immer ein Blutbad. Shit Happens. Manchmal ziemlich viel Shit. Manchmal mehr, als ein Mädchen aushalten kann. Die ganze Umzieherei, von Wohnung zu Wohnung, von Stadt zu Stadt. Es fühlte sich an, als würde ich weglaufen, obwohl ich eigentlich irgendwo Wurzeln schlagen und mich erholen wollte. Genesen.

Hinter dem dichten Vorhang aus dunklen Haaren strich ich mir über die linke Wange. Die Beschaffenheit der Haut unter meinen Fingerspitzen veränderte sich.

Planerville, Iowa, Einwohnerzahl vernachlässigbar, tauchte am Horizont auf.

»Sieht gar nicht schlecht aus«, sagte Gerry.

»Sieht super aus«, sagte ich. Wenigstens für ein paar Wochen. Wenn ich im Juni achtzehn wurde, hätte Gerry seine Pflicht meiner Mutter gegenüber erfüllt. Ich würde von da an auf mich allein gestellt sein, und was dann?

Manchmal lachen Leute über etwas, was ihnen passiert, und sagen: »Die Geschichte meines Lebens.« Ich hatte keine Geschichte. Nur eine Frage.

Und was dann?

Wir kamen an einem Samstag in Planerville an, ich hatte also zwei Tage, um mich umzusehen, bevor ich am Montag mit der Schule anfing. Das schmuddelige kleine Dreizimmerhaus, das Gerry gemietet hatte, war wie jedes Haus, in dem wir gewohnt hatten. Man hätte es direkt aus der letzten Stadt einfliegen können: weiße Wände, die nach frischer Farbe rochen, Teppich, der nach Zigaretten roch, und quadratische Zimmer. Keine Persönlichkeit. Gerry hatte nicht die Absicht, sich einzurichten und sich die Wohnung zu eigen zu machen. In einem früheren Leben war er wahrscheinlich ein sadistischer Gärtner gewesen, der einfach alles mit der Wurzel ausriss, damit nichts jemals die Chance bekam zu wachsen. Nach unserer vierten Stadt packte ich nicht mal mehr die Koffer aus.

Sonntagnachmittag, die Sonne im Rücken, radelte ich ins Zentrum von Planerville. Eine Bank. Eine Autowerkstatt. Ein Supermarkt. Eine Pizzeria und ein Sportgeschäft. Das war´s. Ich würde später herausfinden, dass alles andere in Halston stattfand, etwa zehn Minuten Autofahrt Richtung Norden. Ich verstand warum.

Ich schrieb Gedichte, und normalerweise schrieb ich über jede neue Stadt, in die Gerry mich schleifte, ein paar Verse, um meinen ersten Eindruck festzuhalten. Für Planerville hätte ein einfaches weißes Blatt genügt.

Es gab eine einzige Sehenswürdigkeit: Die Stadt hatte letztes Jahr ein neues Erlebnisbad gebaut. Ich fuhr mit dem Fahrrad vorbei, und es reichte eindeutig nicht an Raging Waters heran, die spektakulären Wasserparks in Kalifornien. Es gab nur drei Wasserrutschen - keine besonders groß und furchteinflößend -, einen Lazy River und einen Pool. Und natürlich einen flachen Bereich mit Wassersprengern und Minirutschen, in dem Kleinkinder nach Herzenslust ins Chlorwasser pinkelten. Hohe Zäune sorgten dafür, dass die Leute nach fünf Uhr abends, wenn das Bad seine Tore schloss, draußen blieben, und im Winter war es komplett geschlossen.

Obwohl ich auf keinen Fall die Absicht hatte, jemals dort zu den Öffnungszeiten zu baden, sah es aus, als könnte man da gut nachts abhängen und die Füße ins Wasser halten. Vielleicht ein Gedicht entwerfen. Ich nahm mir vor, schon bald die Sicherheitsvorkehrungen des Funtown Water Park auszutesten.

Als die Sonne allmählich sank und die Insekten mit ihrer Dämmerungssymphonie anfingen, radelte ich zur Wilson Highschool. Es war sofort klar, dass hier Umstände herrschten wie in Friday Night Lights. In Planerville bestand das Leben aus Football. Der Platz war gute zehn Jahre neuer und besser gepflegt als das schäbige Backsteingebäude der Schule selbst. Ich sah Bilder von tobenden Pep Rallys, von Spielmannszügen, die Kampflieder schmetterten, und wie die komplette beschissene Stadt sich auf der perfekt instand gehaltenen Tribüne drängelte. Sportler waren Könige, Cheerleaderinnen Königinnen.

Da die Footballsaison längst vorbei war, warteten die paar Schülerinnen und Schüler sicher verzweifelt auf die nächste große Zerstreuung, und da wir Ende Mai hatten, war das wahrscheinlich die Prom.

Oder vielleicht die Neue in Schwarz, die sich hinter einem Vorhang aus Haaren versteckte und die Tendenz hatte, mit Jungs zu vögeln, die ihr komplett egal waren und denen sie komplett egal war. Seit Onkel Jasper war ich beschädigte Ware. Kein Typ würde mich je als Freundin in Betracht ziehen. Das waren die Karten, die man mir ausgeteilt hatte, und ich spielte sie so, wie ich konnte. Zu meinen Bedingungen.

Ich wappnete mich mental für den ersten Tag an der Wilson Highschool (Schüler*innenzahl: 311), bereit, als Klassenschlampe oder als Freak aufzutreten.

Es stellte sich heraus, dass »Schlampe« noch verfügbar war. Der Titel »Freak« war schon an jemand anderen vergeben.

Ich schaffte es nicht mal bis zum Mittagessen, ohne einen Haufen Dreck über einen armen Trottel namens Evan Salinger zu hören. Ohne direkt mit jemandem zu reden, erfuhr ich, dass Evan ein...

mehr

Autor

Emma Scott schreibt am liebsten Geschichten mit nicht so perfekten Charakteren, über Menschen mit einer Künstlerseele, Menschen, die Bücher lieben und schreiben. Diversität, Toleranz und Offenheit sind ihr ein wichtiges Anliegen.
A Whisper Around Your Name

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt