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Evil Men

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am27.10.20221. Auflage
Mason Falls - wo das Böse zu Hause ist Im beschaulichen Städtchen Mason Falls in Georgia wird ein Immobilienmogul tot aufgefunden. Die beiden Ermittler P.T. Marsh und Remy Morgan staunen nicht schlecht, wie viele Feinde das Opfer hatte: Konkurrenten, wütende Nachbarn und eine betrogene Exfrau. Bald wird klar, dass der Geschäftsmann nicht aus Habgier ermordet wurde, sondern dass dies nur Teil eines grausamen Plans war, in dem auch ein mysteriöser Unfall eine Rolle spielt, bei dem Marshs Frau und Sohn ums Leben kamen. Und als Nächstes hat der Killer ein kleines Mädchen im Visier ... »McMahon erzählt mit ganz besonderem Gespür.« New York Times Book Review

John McMahon ist Schriftsteller und arbeitet als Werbefilmer. Seine Videos für Fiat und Alfa Romeo sind preisgekrönt. Doch vor allem schlägt McMahons Herz für einsame Ermittler. John McMahon lebt mit seiner Familie in South Carolina und schreibt an weiteren Romanen um seinen Helden P.T. Marsh.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextMason Falls - wo das Böse zu Hause ist Im beschaulichen Städtchen Mason Falls in Georgia wird ein Immobilienmogul tot aufgefunden. Die beiden Ermittler P.T. Marsh und Remy Morgan staunen nicht schlecht, wie viele Feinde das Opfer hatte: Konkurrenten, wütende Nachbarn und eine betrogene Exfrau. Bald wird klar, dass der Geschäftsmann nicht aus Habgier ermordet wurde, sondern dass dies nur Teil eines grausamen Plans war, in dem auch ein mysteriöser Unfall eine Rolle spielt, bei dem Marshs Frau und Sohn ums Leben kamen. Und als Nächstes hat der Killer ein kleines Mädchen im Visier ... »McMahon erzählt mit ganz besonderem Gespür.« New York Times Book Review

John McMahon ist Schriftsteller und arbeitet als Werbefilmer. Seine Videos für Fiat und Alfa Romeo sind preisgekrönt. Doch vor allem schlägt McMahons Herz für einsame Ermittler. John McMahon lebt mit seiner Familie in South Carolina und schreibt an weiteren Romanen um seinen Helden P.T. Marsh.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492602501
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum27.10.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse8144 Kbytes
Artikel-Nr.9330942
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Mein Finger schloss sich um den Abzug meiner Glock 42, und vier Kugeln Kaliber .380 schossen durch die Luft.

Plop, plop, plop, plop. Bevor ich meinen angehaltenen Atem wieder ausstoßen konnte.

Es war ein Dienstagmorgen im Mai, und meine Partnerin Remy Morgan und ich befanden uns im Georgia Safe, einer Schießanlage drei Meilen östlich von Mason Falls.

Ich zog mein braunes Sakko aus, hängte es über die Trennwand zwischen mir und Remy und legte meine Knarre auf dem schmalen Sims ab, das für Waffen gedacht war, mit der Mündung in Schussrichtung.

Der Geruch von Rühreiern und paniertem Beefsteak wehte vom Büro des Schießstandes herüber. Der Besitzer, ein pensionierter Polizist namens Cooz, hatte noch nie in seinem Leben einen Teller mit fettem Fraß verschmäht. Dafür lieferte seine Statur den schlagenden Beweis.

»Also, Rem«, sagte ich. »Du hast mir noch gar nichts von deinem Date erzählt.«

Remy trug eine ihrer typischen Aufmachungen: hellbraune Hose und eine akkurat gebügelte weiße Bluse, die sich deutlich von ihrer dunkelbraunen Haut abhob. Auf ihrer Nase saß eine dieser Brillen, wie sie Bücherwürmer tragen, was ich schon immer für einen Trick gehalten habe, mit dem sie ihr gutes Aussehen herunterzuspielen versuchte.

»Samstag?« Sie zuckte die Schultern. »Wir sind nach Forest Oaks rausgefahren.«

Ich warf meiner Partnerin einen Seitenblick zu, ließ ein neues Zielobjekt in meiner Schussbahn aufsteigen und drückte den Knopf, der es wegschickte. »Er hat dich zum Friedhof ausgeführt?«

Remy ließ ihre Zielscheibe durch die Nachbarbahn schweben. »Wir haben uns Blade Runner angeschaut, P. T. Die zeigen dort alte Filme. Heißer Scheiß.«

Es gab inzwischen eine Menge Scheiß, der als heißer Scheiß gehandelt wurde, aber ich wusste einen Scheiß davon. Vielleicht lag s bloß an mir, daran, dass ich mich nicht an das gewöhnen konnte, was als mein neues Leben durchgehen sollte. Mein Leben nach dem Tod meiner Frau und meines Sohnes.

Ich lud ein Magazin in meine Glock. »Betreten wir das Leichenschauhaus nicht oft genug im Jahr? Musst du bei einem abendlichen Rendezvous unbedingt Gräber bestaunen?«

Remy verdrehte die Augen. Meine Kollegin war sechsundzwanzig, über zehn Jahre jünger als ich. »Spiel nicht den alten Mann, P. T.«

Sie zog sich ihren Kapselgehörschutz über die Ohren und rammte das Magazin mit seinen sechs Kugeln in die Knarre. »Außerdem sind alte Menschen für gewöhnlich keine guten Schützen«, rief sie laut. »Die Sehschärfe lässt nach.«

Ich grinste. »Wird das hier ne Wette? Weil dein Partner, soweit ich mich erinnere, immer noch der beste Schütze vom ganzen Dezernat ist.«

Mein Handy brummte in der Hosentasche. Ich zog es heraus, tippte schnell eine Antwort auf die Textnachricht und steckte das Ding wieder weg.

»Der Verlierer zahlt das Essen«, deklamierte Remy. »Die besten Treffer bei zwanzig Schuss? Vier Fünfer-Runden?«

Ich ging in Schusshaltung und nahm mit der Glock 42 das Ziel ins Visier. Meine Partnerin kann gelegentlich ziemlich eingebildet sein. Die Sorte Mensch, die in einem leeren Haus einen Streit vom Zaun bricht. Andererseits ist es genau das, was ich am meisten an ihr mag.

Ich drückte ab - eins, zwei, drei, vier, fünf -, dann auf den Rückholknopf und sah Remy an, ohne die wieder auftauchende Zielscheibe eines Blickes zu würdigen.

»Ich stehe auf Steak-Läden«, sagte ich. »Teure Steak-Läden.«

Die Zielscheibe kam zum Halten, und ich hob die Pappsilhouette an einer Ecke in die Höhe. »Fünf von fünf Volltreffern, Frischling.«

Remy war keine Anfängerin mehr. Genau darum nannte ich sie so.

Sie setzte ihren rechten Fuß auf der Schießbahn nach hinten und streckte den rechten Arm gerade nach vorne, gestützt vom angewinkelten Ellbogen des linken Arms. Eine andere Schießhaltung als meine. Sie hieß Weaver-Stand (nach dem Erfinder, Deputy Sheriff Jack Weaver) und wurde den Polizeikadetten seit einem guten Jahrzehnt beigebracht.

Remy strich sich die Haare aus dem Gesicht, sodass sie ihr über die linke Schulter fielen. Meine Partnerin besaß die wohlgeformten Wangenknochen, die dunkle Haut und die Locken eines Topmodels. Sie atmete aus, zielte und gab aus ihrer Kanone schnell hintereinander fünf Schüsse ab. Bamm, bamm, bamm, bamm, bamm.

Sie schlug mit der flachen Hand auf den Rückholschalter, und die Zielscheibe flatterte uns entgegen. »Tofu-Truthahn«, sagte sie.

In der Bahn flatterten die Ecken des Pappkameraden im Wind der Klimaanlage.

»Tofu-Truthahn?«, brabbelte ich verständnislos.

Fünf von fünf Schüssen hatten die Mitte von Remys Schießscheibe getroffen, zwei davon den innersten Ring, also ins sogenannte »Schwarze«. Die Mitte der Mitte.

Remy inspizierte ihr Ergebnis. Erste Runde verbucht, und es stand unentschieden.

»Abseits der 85. gibt s ein echt gutes veganes Restaurant«, brüllte sie mir zu. »Falls ich dir in den Arsch trete, fahren wir hin. Toller Tofu-Truthahn.«

Mein Telefon summte schon wieder, und ich sah aufs Display. Überflog die zwei Textnachrichten, die in den letzten paar Minuten bei mir eingegangen waren. Meine Partnerin ernährte sich nicht vegan, sie wollte mir bloß auf die Eier gehen.

»Wir müssen die Sache verschieben.« Ich hielt mein Handy in die Höhe und zeigte Remy eine SMS vom Chef.

Wir packten zusammen und eilten nach draußen, wo ich meinen Eins-neunzig-Körper in Remys roten Alfa Romeo Spider Baujahr 77 quetschte.

Mein Name ist P. T. Marsh, und Mason Falls, Georgia, ist meine Stadt. Noch nicht allzu lange bringen wir s hier auf knapp 130.000 Seelen. Eine hochinteressante Größe - klein genug, um Familien das Gefühl zu geben, der ausufernden urbanen Hektik etwa von Atlanta entkommen zu sein, aber eben doch groß genug, um ein mit vier Detectives besetztes Morddezernat ständig auf Trab zu halten, inklusive Überarbeitung und Unterbezahlung.

»Wie lauten die Anweisungen?« Remy deutete auf mein Handy.

»Die Anfängerin abzusetzen. Sich dann einen erfahreneren Detective schnappen, auch wenn die Kleine das Schießen draufhat.«

Remy streckte mir den Mittelfinger ihrer freien Hand entgegen, und ich sah kurz auf mein Smartphone.

»Chief Pernacek hat einen Freund«, sagte ich.

Remy lächelte. »Schön, dass er Freunde findet.«

Jeff Pernacek war Polizeichef geworden, als ich noch meine Ausbildung durchlief, vor ungefähr einem Jahrzehnt jedoch in den Ruhestand gegangen. Da unser Boss jüngst aus dem Amt geschieden war, hatte Bürgermeister Stems Pernacek als Interimshäuptling zurückgeholt.

»Ist sein Freund tot?«, fragte meine Partnerin.

Während Remy auf die Tatsache abzielte, dass wir uns mit Tötungsdelikten befassten, entsprach es ebenso der Wahrheit, dass Pernacek mit einer ganz speziellen Meinung wieder ins Dezernat eingetreten war: nämlich der, wir seien während seiner Abwesenheit schlampig geworden. Wir brauchten daher Befehle und Anordnungen, und zwar reichlich.

Nach der Lektüre von Pernaceks erster Textnachricht, in der er die Bitte aussprach, einem ehrenwerten Bürger der Stadt einen Besuch abzustatten und nachzusehen, wie es ihm ginge, hatte ich eine kurze Antwort zurückgeschickt.

»Hast du ihm mitgeteilt, dass unsere Waffenscheine gerade verlängert werden?«

»Habe ich«, sagte ich und starrte auf den SMS-Austausch mit meinem Boss.

»Was hat er geantwortet?«

Ich präsentierte Remy die Rückmeldung vom Chief. Sie bestand aus drei Wörtern:

Befehl ist Befehl.

Was hieß: Mach verdammt noch mal, was ich dir sage - auch wenn du glaubst, ich lasse dich deine Zeit mit einem Botendienst auf Staatskosten verplempern.

Remy trat aufs Gas, und draußen vor dem Fenster flog ein dichter Wald aus Weihrauchkiefern vorbei. Im Vordergrund rankten Kopoubohnen wie Unkraut aus dem Bodennebel von Georgia empor, klebten an den Kiefern wie nasse alte Socken.

Sie fuhr, und ich rief den Chef an, der mir erklärte, ein enger Freund sei beim allmonatlichen Bridgeabend nicht aufgetaucht.

»Bevor dir jetzt...
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Autor

John McMahon ist Schriftsteller und arbeitet als Werbefilmer. Seine Videos für Fiat und Alfa Romeo sind preisgekrönt. Doch vor allem schlägt McMahons Herz für einsame Ermittler. John McMahon lebt mit seiner Familie in South Carolina und schreibt an weiteren Romanen um seinen Helden P.T. Marsh.