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E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
301 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am28.06.20241. Aufl. 2024
Das Leben hat seinen eigenen Plan - und die Liebe sowieso

Marina steckt in einer Sackgasse: vom langjährigen Freund verlassen, Trennungsasyl bei den frisch verheirateten Freunden, Job - na ja, geht so. Dann taucht zu allem Überfluss auch noch der nervige Lucas im Büro auf. Bisher hat er remote gearbeitet, nun sind sie gezwungen, gemeinsam die Freizeitaktivitäten zu testen, die ihre Firma im Internet anbietet. Dabei konkurrieren sie um die Beförderung, auf die Marina schon lange wartet. Das hat ihr gerade noch gefehlt! Natürlich nimmt sie die Herausforderung an. Und schon bald fragt sie sich, warum sie sich plötzlich darauf freut, Zeit mit Lucas zu verbringen, obwohl er doch eigentlich ihre ganz persönliche Nemesis und ihr größter Konkurrent ist ...









Lauren Forsythe lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einer Katze in Hertfordshire. Sie hat Englisch und Kreatives Schreiben an der UEA studiert. Tagsüber ist sie Marketing-Managerin, abends schreibt sie Bücher über starke Frauen, Männer mit schönen Wimpern und Freund:innen, die einem das Leben retten. Wenn sie nicht gerade schreibt, schimpft sie über das Patriarchat und belohnt sich nach ihrem Boxtraining mit einer Mini-Biskuitrolle (oder drei).
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDas Leben hat seinen eigenen Plan - und die Liebe sowieso

Marina steckt in einer Sackgasse: vom langjährigen Freund verlassen, Trennungsasyl bei den frisch verheirateten Freunden, Job - na ja, geht so. Dann taucht zu allem Überfluss auch noch der nervige Lucas im Büro auf. Bisher hat er remote gearbeitet, nun sind sie gezwungen, gemeinsam die Freizeitaktivitäten zu testen, die ihre Firma im Internet anbietet. Dabei konkurrieren sie um die Beförderung, auf die Marina schon lange wartet. Das hat ihr gerade noch gefehlt! Natürlich nimmt sie die Herausforderung an. Und schon bald fragt sie sich, warum sie sich plötzlich darauf freut, Zeit mit Lucas zu verbringen, obwohl er doch eigentlich ihre ganz persönliche Nemesis und ihr größter Konkurrent ist ...









Lauren Forsythe lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einer Katze in Hertfordshire. Sie hat Englisch und Kreatives Schreiben an der UEA studiert. Tagsüber ist sie Marketing-Managerin, abends schreibt sie Bücher über starke Frauen, Männer mit schönen Wimpern und Freund:innen, die einem das Leben retten. Wenn sie nicht gerade schreibt, schimpft sie über das Patriarchat und belohnt sich nach ihrem Boxtraining mit einer Mini-Biskuitrolle (oder drei).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751756020
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum28.06.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Seiten301 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse567 Kbytes
Artikel-Nr.12611617
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

»Mein Lieblingsbuch?« Der Mann, der mir im Dragon and Treasure gegenübersaß, stützte das Kinn auf die Hand und überlegte. Unter jeder Menge »Hmmms« und »Ähs« ließ er sich mit seiner Antwort genüsslich Zeit. Wie schon bei allen fünf Fragen, die ich ihm gestellt hatte, seit wir uns vor einer Viertelstunde an den Tisch gesetzt hatten. Er gab mir nicht viel, mit dem ich arbeiten konnte. Aber vielleicht war er schüchtern. Ein schüchterner Bücherwurm mit kantigem Kinn und einer Schwäche für dunkle Schokosplitterkekse. Vielversprechend. »... ich würde sagen ... meins. Das ich gerade schreibe. Ich bin natürlich noch nicht fertig, aber es wird ein bedeutendes Werk, weißt du?«

Oh. Das Vielversprechende löste sich soeben in Nichts auf.

Tja, durch die Dealbreakers-App wusste ich, dass Michael, sechsunddreißig, Universitätsdozent und begeisterter Radfahrer, überaus gern über seinen Roman redete. Drei andere Frauen, die mit ihm ausgegangen waren, hatten das bereits in ihrer Bewertung geschrieben. Aber keine hatte erwähnt, dass er mit offenem Mund kaute und herablassend schnaubte, wenn man etwas sagte, das ihn überraschte.

Ja, ich hätte auf sie hören sollen. Gewöhnlich tat ich das. Doch die Anzahl der Männer, die noch zu haben waren, verringerte sich von Jahr zu Jahr. Und Interesse an Schriftstellerei war mir nicht so übel erschienen, kaum als echtes K.-o.-Kriterium. Da hatte ich ihm doch eine Chance geben müssen.

»Oh wow«, sagte ich pflichtschuldig, nippte an meinem Wein und fragte mich, warum ich selbst mit der intelligentesten Technik an der Hand keinen fand, der meinen Kriterien entsprach. Ungeduldig tappte ich mit einem Fuß auf dem Boden und fand die Klebrigkeit dort seltsam tröstlich. War mein Lieblingspub in mancher Hinsicht ein bisschen derb? Sicher. Aber er hatte zwei Dinge, die ich besonders schätzte: einen leicht erreichbaren Hinterausgang und hinter der Theke meine beste Freundin Meera, die schmunzelnd beobachtete, wie ich mir angesichts der Enttäuschung Mut machte. Ach ja, und die Burger waren gut.

Als Michael anfing, mir die Feinheiten seines Romans zu erklären, überließ ich mich dem beruhigenden Stimmenlärm im Hintergrund. Mir fiel ein junges Pärchen an der Theke auf, seine Hand in der hinteren Tasche ihrer Jeans. Müde lächelte ich dem alten Reggie zu, der in der Ecke neben dem gefakten Kamin saß und seinen Magenbitter trank. War es höflich, Michael und sein schriftstellerisches Genie zu ignorieren? Nein. Hatte er mir eine einzige Frage gestellt, seit wir uns getroffen hatten? Auch nein.

Manche Leute gingen Dates ein, weil sie gern jemanden dateten, aber die waren höchstwahrscheinlich a) jung oder b) gelangweilt oder c) bedürftig und brauchten eine kostenlose Mahlzeit. Ich datete nicht zum Spaß. Ich war dreißig Jahre alt und lag hinter meinem Zeitplan. Ich hatte Kriterien festgelegt, besagten Zeitplan aufgestellt und mir genau überlegt, wo ich am Ende sein wollte. Vorzugsweise im Bett mit einem heißen, aber netten Typen, der mich in meinem Dachspyjama süß fand, mir die Erdnüsse in seinem Kung Pao Chicken überließ und akzeptierte, dass ich während der Woche gern um elf Uhr schlafen ging.

Ich fand meine K.-o.-Kriterien nicht unrealistisch:

Nichtraucher

ohne Tattoos

der keine Schimpfwörter benutzt

einen festen Job hat

in der Nähe wohnt

sich mit seiner Familie gut versteht

Kinder haben möchte

Vor zehn Monaten schaute Meera mir genau an diesem Tisch über die Schulter, als ich die Liste schrieb und beschloss, endlich wieder jemanden zu daten. Dabei schüttelte sie nur schnaubend den Kopf.

»Du willst also einen Langweiler, der sich fortpflanzen will? Echt jetzt?«

»Einen Langweiler, der sich mit mir fortpflanzen will, Meer.«

Ich wollte nach wie vor einen zuverlässigen Mann. Einen, der blieb.

Doch Michaels Schmatzgeräusche lösten in mir das Verlangen aus, ihm meine Gabel in den Handrücken zu stechen.

»Ein Lektorat ist nur was für Leute, die ihr Handwerk nicht mit der Leidenschaft betreiben wie ich. Darum ändere ich an meinen Texten nie etwas. Ich schreibe sie mit Intention, verstehst du?«

Ich biss die Zähne zusammen, und beim Nicken verzog ich ein bisschen die Mundwinkel, sodass es vielleicht wie ein Lächeln aussah.

»Der schöpferische Prozess ist so faszinierend ...«, sagte ich tonlos und ließ den Satz in der Schwebe, weil ich hoffte, er würde den Wink verstehen.

Na komm schon, frag mich auch mal was.

»Und ... wie läuft es bei dir?« Plötzlich sah er mich erwartungsvoll an, und ich griff erleichtert nach meinem Glas. Okay. Vielleicht war das bloß ein holpriger Start gewesen. Er hatte einen festen Job und noch kein Mal geflucht und schien auch nicht der Typ zu sein, der sich Biker-Tattoos stechen ließ. Ich könnte ihn nach Hause mitbringen, und meine Mutter wäre beeindruckt. Also war der Abend doch noch zu retten?

»Ähm, na ja, ich bin Softwareentwicklerin bei einem Start-up in der City ...«

»Ach«, er stieß den Atem aus und schüttelte den Kopf, »Start-ups sind riskant. Viele scheitern. Darum habe ich mir etwas Solides gesucht wie die Arbeit an der Universität.«

Ah, die akademische Welt und ihr traditionell gut bezahlter Berufsstand.

»Dann sind wir wohl ziemlich gegensätzlich, der klassische Lehrer und die App-Entwicklerin!«, gluckste ich, von mir selbst angewidert, und fasste an die Stern- und Mondanhänger meines Kettchens. Eine reflexhafte Bewegung, die mich beruhigte.

Michael deutete lächelnd darauf. »Die ist hübsch.« In mir keimte Hoffnung auf. Bei seinem warmen Lächeln stellte ich mir ein zweites Date, ein Lachen, einen Kuss, eine Zukunft vor. Eine Geschichte, in der ich mal zu meiner Tochter sagen würde: Weißt du, bei der ersten Begegnung mit deinem Dad war ich mir nicht sicher. Und er arbeitet noch immer an dem verflixten Roman!

Ich spielte mit den silbernen Anhängern und versuchte das seltsame Gefühl von Trauer wegzudrücken. Meine Finger hielten inne. Ich sollte die Kette nicht mehr tragen. »Danke, die war ein Geschenk.«

»Professor übrigens«, sagte er, sah meine Verwirrung und stutzte. »Ich bin ein Professor, kein Lehrer. Und ich nehme an, du gibst deinen Job auf, sobald du eine eigene Familie hast, ja?«

Ich sah ihn verständnislos an. »Wie bitte?«

Er erwiderte meinen Blick und zog eine Braue hoch. Seine dunklen Haare saßen makellos. »Deine Kinder, die du einmal haben möchtest. In deinem Profil stand, dass du Kinder willst. Du würdest deinen Job aufgeben, um sie großzuziehen, ja? Das ist sehr wichtig für mich, denn ich will nicht, dass meine berufliche Laufbahn beeinträchtigt wird.«

»Natürlich. Warum solltest du?«, sagte ich schwach und trank die letzten Tropfen aus meinem Weinglas. Ich hatte jeden davon nötig.

»Also bist du dazu bereit? Wie erfrischend.« Er wandte sich wieder dem »Fingerfood für zwei« zu, das er bestellt und dann prompt auf seine Tischhälfte gezogen hatte.

Nein. Ich gab auf. Zwanzig Minuten waren mehr als genug, um jemandem einen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Genervt schaute ich zur Bar und fing Meeras Blick auf, tippte drei Mal mit den Fingerspitzen an die Tischkante und verdrehte die Augen. Sie zapfte ein großes Bier und brachte es Reggie mit einem liebenswürdigen Lächeln, das bei ihr eine Seltenheit war. Dann neigte sie den Kopf zur Seite und blickte mich an, als wollte sie sagen: Bist du sicher, dass du gerettet werden musst, Rina? Es sieht aus, als hättest du richtig viel Spaß.

Ich machte große Augen und einen Schmollmund. Ja, hilf mir, du vorlaute Kuh! Rette mich!

Sie nickte und konnte sich das Grinsen kaum verkneifen. Mit fünf Schritten stand sie an unserem Tisch.

»Es gibt einen Notfall«, verkündete sie hölzern und band sich ihre schwarzen Haare dabei zum Pferdeschwanz. Sie versuchte nicht mal, überzeugend zu klingen. »Es ist schrecklich wichtig. Timmy ist in einen Brunnen gefallen.«

»Was?« Michael runzelte die Stirn. »Verzeihung, Sie stören uns bei unserem ersten Date.«

»Meine Güte, ja, die sexuelle Spannung zwischen euch schlägt fast schon Funken.«

»Es tut mir leid, ich muss gehen. Notfall und so.« Ich stand auf und legte einen Zehner für mein Glas Wein hin. »War nett, dich kennenzulernen. Viel Glück mit dem Buch!« Ich nahm Meeras Hand, als sie mich durch den vollen Pub zum Hinterzimmer führte und von da nach draußen auf den kleinen Flecken Kunstrasen, den das Personal den Garten nannte. Das war nur ein abgezäuntes Stück an der Hausseite neben dem tatsächlichen Garten, wo die Angestellten in Ruhe durchatmen konnten. Ich lehnte mich an die Wand und schloss die Augen. Wieso bekam ich das nicht hin? Jedes einzelne Date war ein Misserfolg - trotz meiner gründlichen Recherche auf Dealbreakers. Nicht einer hatte Potenzial gehabt. Mit keinem ein zweites Date in den sechs Monaten, seit ich die App entwickelt hatte. Meinen Wunsch nach Anziehung, sexueller Spannung, Verlangen hatte ich längst abgeschrieben und konzentrierte mich nur auf die wichtigen Dinge ... wenn meine Dates schon katastrophal waren, dann wollte ich dabei wenigstens etwas zu lachen haben.

»Du schuldest mir was.« Meera saugte an ihrer E-Zigarette. »Mal wieder.«

Sie war nicht mehr das brave indische Mädchen, das ich am ersten Tag in der Grundschule kennengelernt hatte,...
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Lauren Forsythe lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einer Katze in Hertfordshire. Sie hat Englisch und Kreatives Schreiben an der UEA studiert. Tagsüber ist sie Marketing-Managerin, abends schreibt sie Bücher über starke Frauen, Männer mit schönen Wimpern und Freund:innen, die einem das Leben retten. Wenn sie nicht gerade schreibt, schimpft sie über das Patriarchat und belohnt sich nach ihrem Boxtraining mit einer Mini-Biskuitrolle (oder drei).
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