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Hamish Macbeth lässt sich nicht um den Finger wickeln

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
271 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am28.05.20211. Aufl. 2021
Mit der Ankunft des charmanten Junggesellen Peter Hynd im benachbarten Drim kommt etwas Unruhe in die dörfliche Beschaulichkeit. Peter Hynd löst bei den Frauen des Dorfes nämlich erbitterte Rivalität aus. Police Constable Hamish Macbeth findet diese Zickenkriege zunächst einfach nur unterhaltsam. Aber dann ist plötzlich von Morddrohungen und Missbrauch die Rede. Und es dauert nicht lange, bis auch noch eine Leiche auftaucht ...


M. C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Ihre Krimireihen um Agatha Raisin und Hamish Macbeth erscheinen in 17 Ländern und wurden erfolgreich fürs Fernsehen verfilmt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextMit der Ankunft des charmanten Junggesellen Peter Hynd im benachbarten Drim kommt etwas Unruhe in die dörfliche Beschaulichkeit. Peter Hynd löst bei den Frauen des Dorfes nämlich erbitterte Rivalität aus. Police Constable Hamish Macbeth findet diese Zickenkriege zunächst einfach nur unterhaltsam. Aber dann ist plötzlich von Morddrohungen und Missbrauch die Rede. Und es dauert nicht lange, bis auch noch eine Leiche auftaucht ...


M. C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Ihre Krimireihen um Agatha Raisin und Hamish Macbeth erscheinen in 17 Ländern und wurden erfolgreich fürs Fernsehen verfilmt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751703864
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum28.05.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.10
Seiten271 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5420596
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Der erste Trompetenstoß gegen die
entsetzliche Weiberherrschaft.

JOHN KNOX

Hamish Macbeth zog die Vorhänge vor seinem Schlafzimmerfenster zurück und kratzte sich träge die Brust, während er hinaus auf den Loch blickte. Es war einer der ausgeblichenen Tage, an denen die hinter milchig weißen Wolken verborgene Sonne jede Farbe aus dem Wasser und den drum herum aufragenden Hügeln sog. Als wäre das Dorf Lochdubh eine Art Kunstfilm, der von Farbe auf Schwarz-Weiß wechselte.

Er öffnete das Fenster, sodass ein Schwall warmfeuchter Luft zusammen mit einem Schwarm kleiner Highland-Mücken hereinblies. Sofort knallte Hamish das Fenster wieder zu und sah zu seinem ungemachten Bett. Seit Monaten gab es hier keine Verbrechen, keinerlei Bösewichte, die nach der Aufmerksamkeit von Police Sergeant Macbeth verlangten. Folglich bestand auch kein Grund, weshalb er nicht zurück ins Bett gehen und noch eine Stunde in süßen Träumen verbringen sollte.

Und dann hörte er es: leises Schrubben aus der Küche.

Priscilla!

Seine inoffizielle Verlobung mit Priscilla Halburton-Smythe, der Tochter eines hiesigen Hoteliers und Grundbesitzers, hatte recht schnell ihren Reiz eingebüßt. Die allzeit beherrschte Priscilla würde niemals einen solch abgedroschenen Satz von sich geben wie: »Ich mache einen erfolgreichen Mann aus dir, Hamish Macbeth.« Aber genau das versucht sie, dachte Hamish finster. Er wollte keinen erfolgreichen Mann aus sich machen lassen. Sein Plan war, weiterhin im Dorf herumzuschlendern, zu tratschen, zu wildern und sich durchzuschnorren, wie er es in den seligen Zeiten vor der Verlobung gehalten hatte.

Draußen knirschten Reifen auf dem Kies, und Priscillas Stimme erklang. »Ah, schön! Bringen Sie ihn bitte gleich rein.«

Wen reinbringen?

Hamish öffnete die Schlafzimmertür und ging in die Küche. Wo sein holzbefeuerter Herd gestanden hatte, klaffte eine Lücke. Zwei Männer in Overalls trugen einen blitzblanken neuen Elektroherd herein.

»Was ist das denn?«, fragte Hamish verärgert.

Priscilla lächelte ihm zu. »Ach, Hamish, du Schlafmütze, das sollte eine Überraschung sein! Ich bin deinen furchtbaren alten Herd losgeworden und habe dir einen elektrischen gekauft. Freust du dich?«

Seine Highlander-Höflichkeit verhinderte, dass er direkt lospolterte, er wolle seinen alten Herd zurück, und so murmelte er nur: »Vielen Dank. Das wäre doch nicht nötig gewesen.«

»Miss Halburton-Smythe!«, dröhnte eine Stimme von der Tür, und herein kam Mrs. Wellington, die Pfarrersfrau. »Ich bin hier, um mir den neuen Herd anzusehen«, sagte sie. »Meine Güte, ist der prächtig! Sie haben eine Menge Glück, Hamish Macbeth!«

Hamish warf ihr ein Lächeln zu, das eher wie eine Grimasse geriet, und zog sich zurück. »Ja, einfach prächtig. Wenn die Damen mich entschuldigen? Ich gehe mich mal waschen und rasieren.«

Er begab sich in das frisch gestrichene Bad und blickte niedergeschlagen zu dem neuen Duschkopf über der Wanne. »Das ist so viel hygienischer, Hamish. Du verbringst zu viel Zeit in der Wanne«, hallte Priscillas Stimme durch seinen Kopf.

Hamish wusch und rasierte sich am Waschbecken, wobei er einen wohlig kindischen Trotz empfand, weil er weder duschte noch badete. Hinterher ging er zurück ins Schlafzimmer und zog sich seine Uniform an, bevor er das Fenster erneut öffnete und hinauskletterte. Wobei er sich ein wenig schlecht fühlte, aber auch sehr frei. Towser, sein Mischlingshund, kam um das Haus geflitzt und schloss sich ihm an. Zu zweit machten sie sich auf ans Wasser.

Hamish hatte sein Mückenschutzmittel vergessen, wollte aber auch nicht zurückgehen, um es zu holen, also kaufte er sich in Patels Laden ein neues. Dort waren gerade Jessie und Nessie Currie bei ihren Einkäufen, die beiden ledigen alten Schwestern.

»Ich habe von Ihrem neuen Herd gehört«, sagte Jessie. »Dem neuen Herd.« Sie hatte die leidige Angewohnheit, alles zu wiederholen.

»Haben Sie ein Glück«, fügte Nessie hinzu. »Neulich haben wir erst gesagt, dass Sie eine so feine junge Frau wie Miss Halburton-Smythe gar nicht verdient haben.«

»Die macht was aus Ihnen. Macht was aus Ihnen«, bestätigte Jessie.

Hamish lächelte matt und zog sich zurück.

Er ging weiter und hockte sich auf die Hafenmauer, um zu den Fischerbooten zu sehen, die dort ankernd auf den Wellen wippten. Während er die Mütze nach hinten schob und sich durch das rote Haar am Kopf kratzte, dachte er: Da ist etwas an mir, was den Putzteufel in Leuten hervorkitzelt. Kürzlich war er erfolgreich Willie Lamont losgeworden, seinen Police Constable, der nun im italienischen Restaurant in Lochdubh arbeitete, nachdem er Hamish mit seiner Putzerei wahnsinnig gemacht hatte. Und dann waren die ersten berauschenden Tage nach der inoffiziellen Verlobung mit Priscilla viel zu schnell vorbei gewesen.

Anfangs schien es nur richtig, dass sie begann, die Polizeiwache umzugestalten, denn immerhin würde sie dort wohnen. Und ohne Frage musste die Wache gründlich geputzt werden. Aber jeden Tag? Und dann hatte sie beschlossen, dass Hamish »nicht anständig« aß. Er fand nahrhafte Mahlzeiten langweilig, und je nahrhafter die von Priscillas zarten Händen zubereiteten Speisen waren, desto häufiger erwog er, nach Inverness zu fahren und sich mit Junk-Food vollzustopfen. Er kam sich undankbar vor, konnte aber auch nicht umhin, wehmütig an jene Zeiten zurückzudenken, als sein Leben noch ihm gehörte.

Ihm fiel ein Brief von einer »verzweifelten« Hausfrau an einen Kummerkasten ein, den er gelesen hatte. Die Frau hatte sich darin beklagt, ihr Mann würde ihr nicht genug »Raum« geben. Damals hatte er zynisch gedacht, sie hätte wenig Grund zur Klage; doch jetzt verstand er, wie sie sich fühlte. Nicht bloß Priscilla wuselte fortwährend umher, klapperte mit Töpfen und Pfannen, auch die Frauen aus dem Dorf hatten sich angewöhnt, sehr häufig vorbeizuschauen. Die Polizeiwache war immerzu von weiblichen Stimmen erfüllt, die all die Verschönerungen lobten. Und so würde es heute wohl auch den Rest des Tages bleiben. Ein neuer Elektroherd entsprach in Lochdubh dem, was andernorts eine Marienerscheinung war.

Er stand von der Mauer auf und wanderte, Towser dicht auf den Fersen, am Ufer entlang und bergan aus dem Dorf hinaus. Hamish hatte beschlossen, zum Tommel Castle Hotel zu gehen, das nun von Priscillas Vater geleitet wurde. Vielleicht hatte Mr. Johnson, der Manager, einen Kaffee für ihn. Priscillas Elternhaus schien dieser Tage der einzige Ort zu sein, an dem er ihr sicher nicht über den Weg lief.

Mr. Johnson war in seinem Büro. Er lächelte, als er Hamish sah, und nickte zur Kaffeemaschine in der Ecke. »Bedienen Sie sich. Es ist lange her, dass Sie zum Schnorren hier waren. Wo ist Priscilla?«

»Sie hat mir gerade einen neuen Herd gekauft«, antwortete Hamish, während er sich einen Becher Kaffee einschenkte. Dabei rollte er die »r« sehr stark.

Mr. Johnson wusste aus Erfahrung, dass der Police Sergeant besonders schottisch klang, wenn er aufgebracht war. »Ah, verstehe.« Der Hotelmanager sah zu Hamishs steifem, schmalem Rücken. »Tja, so ist die Ehe. Frauen wissen eben, wie sie das Leben organisieren.«

»Ich bin glücklich«, sagte Hamish verkniffen. Er sprach mit niemandem über Priscilla. Oft fragte er sich, ob es jemanden gäbe, mit dem er es könnte, sollte ihm danach sein. Jeder, allen voran seine eigene Mutter, erzählte ihm immer wieder, welches Glück er hatte.

»In den nächsten ein oder zwei Wochen werden Sie wohl weniger von ihr sehen.«

»Und warum?« Hamish setzte sich auf den Stuhl vor Mr. Johnsons Schreibtisch und nippte am Kaffee.

»Das Hotel ist dann voll ausgebucht, und da die Zimmermädchen dauernd wegen irgendwas ausfallen, wird Priscilla einspringen müssen. Wie gesagt, dann werden Sie sie nicht viel sehen. Sie brauchen ein Verbrechen.«

»Ich langweile mich nicht«, gab Hamish versöhnlich zurück. »Und ich bin nicht auf der Suche nach Verbrechen, um mich zu unterhalten.«

Der Hotelmanager betrachtete freundlich den großen schlaksigen Polizisten. »Oft frage ich mich, warum Sie überhaupt zur Polizei gegangen sind, Hamish. Wieso nicht einfach ein Highland-Faulpelz sein, Sozialhilfe kassieren und ein bisschen wildern?«

»Oh, die Polizei ist prima für mich. Doch sollte ich hier wieder ein größeres Verbrechen haben, schicken die mir womöglich einen Assistenten, und ich brauche keinen, der mich in die Flucht schrubbt.«

»Und was machen Sie hier, wenn Sie eigentlich bei Ihrer Liebsten sein sollten? Apropos Schrubben, da macht unserer Priscilla auch keiner so schnell was vor.«

Hamish sah ihn verständnislos an, und plötzlich hatte Mr. Johnson das Gefühl, unverschämt zu sein.

»Oh, ich habe etwas Tratsch für Sie«, sagte der Hotelmanager hastig. »Drim gehört doch zu Ihrem Zuständigkeitsbereich, oder?«

»Ja, aber da ist nie irgendwas passiert und wird es auch nicht. Das muss der ödeste Flecken auf den Britischen Inseln sein.«

»Oh, es ist aber sehr wohl etwas passiert! Die Schönheit hat nach Drim gefunden, und nicht in Gestalt einer Frau, sondern in der eines Mannes. Die Leute sagen, er sieht wie ein Filmstar aus.«

»Was führt den an einen Ort wie Drim?«

»Weiß der Himmel. Er kam eines Tages ins Dorf spaziert, hat sich einen kleinen Bauernhof gekauft und angefangen, ihn zu renovieren. Ein vornehmer Typ. Engländer.«

»Ach, einer von denen.«

»Ja, der wird eine Weile lang Dörfler spielen, vom einfachen Leben schwärmen,...

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M. C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Ihre Krimireihen um Agatha Raisin und Hamish Macbeth erscheinen in 17 Ländern und wurden erfolgreich fürs Fernsehen verfilmt.
Hamish Macbeth lässt sich nicht um den Finger wickeln

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