Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Das geheime Leben der Tiere (Ozean) - Minik - Aufbruch ins weite Meer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
192 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am09.02.2022
Es ist Spätsommer, als der Seehund Minik sich auf den Weg macht: hinaus in die Ostsee, einem geheimnisvollen Klang folgend. Aber die See ist nicht nur voll verborgener Schönheit, dort lauern auch viele Gefahren - Gefahren, die oft von den Menschen ausgehen. Da lernt Minik den Buckelwal Lottazwei kennen, der ihm mehr als einmal das Leben rettet. Lottazwei möchte die Ostsee verlassen und Minik schließt sich seinem neuen Freund an. Aufregende Abenteuer, erstaunliche Wunder der Natur und das spannende Leben der Tiere - diese Kinderbuch-Reihe entführt Jungen und Mädchen ab 8 Jahren in die verschiedenen Lebensräume der Erde. Ob im tiefen Meer oder im dichten Wald: In diesen Geschichten erleben Tiere wunderschöne und zugleich bewegende Abenteuer. Mit berührenden und coolen Schwarz-Weiß-Illustrationen. Lehrreich wie ein Sachbuch und berührend wie ein Disney-Klassiker! Für Fans von Peter Wohlleben und Karsten Brensing. Alle Bände dieser Reihe: Das geheime Leben der Tiere (Ozean) - Minik - Aufbruch ins weite Meer Das geheime Leben der Tiere (Ozean) - Minik - Der Ruf der Arktis Das geheime Leben der Tiere (Ozean) - Abenteuer im Korallenriff Das geheime Leben der Tiere (Ozean) - Ein Seehund findet nach Hause Die Titel sind auf Antolin.de gelistet.

Antonia Michaelis lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie an der Ostseeküste. Ihre Romane für Jugendliche und Erwachsene sind hochpoetische soziale Dramen, die den Leser an die Grenzen der Wahrnehmung und der Gesellschaft führen. Die Autorin war mit ihrem Jugendroman 'Der Märchenerzähler', der zahlreiche Ehrungen erhalten hat, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. In Madagaskar, wo sie mit ihrer Familie für zwei Jahre lebte, hat sie 2019 ein Schulprojekt für ärmste Kinder auf die Beine gestellt (les-pigeons.mg).
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR11,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEs ist Spätsommer, als der Seehund Minik sich auf den Weg macht: hinaus in die Ostsee, einem geheimnisvollen Klang folgend. Aber die See ist nicht nur voll verborgener Schönheit, dort lauern auch viele Gefahren - Gefahren, die oft von den Menschen ausgehen. Da lernt Minik den Buckelwal Lottazwei kennen, der ihm mehr als einmal das Leben rettet. Lottazwei möchte die Ostsee verlassen und Minik schließt sich seinem neuen Freund an. Aufregende Abenteuer, erstaunliche Wunder der Natur und das spannende Leben der Tiere - diese Kinderbuch-Reihe entführt Jungen und Mädchen ab 8 Jahren in die verschiedenen Lebensräume der Erde. Ob im tiefen Meer oder im dichten Wald: In diesen Geschichten erleben Tiere wunderschöne und zugleich bewegende Abenteuer. Mit berührenden und coolen Schwarz-Weiß-Illustrationen. Lehrreich wie ein Sachbuch und berührend wie ein Disney-Klassiker! Für Fans von Peter Wohlleben und Karsten Brensing. Alle Bände dieser Reihe: Das geheime Leben der Tiere (Ozean) - Minik - Aufbruch ins weite Meer Das geheime Leben der Tiere (Ozean) - Minik - Der Ruf der Arktis Das geheime Leben der Tiere (Ozean) - Abenteuer im Korallenriff Das geheime Leben der Tiere (Ozean) - Ein Seehund findet nach Hause Die Titel sind auf Antolin.de gelistet.

Antonia Michaelis lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie an der Ostseeküste. Ihre Romane für Jugendliche und Erwachsene sind hochpoetische soziale Dramen, die den Leser an die Grenzen der Wahrnehmung und der Gesellschaft führen. Die Autorin war mit ihrem Jugendroman 'Der Märchenerzähler', der zahlreiche Ehrungen erhalten hat, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. In Madagaskar, wo sie mit ihrer Familie für zwei Jahre lebte, hat sie 2019 ein Schulprojekt für ärmste Kinder auf die Beine gestellt (les-pigeons.mg).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732017119
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum09.02.2022
Seiten192 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4248 Kbytes
Artikel-Nr.8885249
Rubriken
Genre9201
Verwandte Artikel

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

An einem klaren Tag Ende August schwamm vor der Insel Öland eine kleine graue Boje.

Wenn man näher hinsah, bemerkte man, dass die Boje Tasthaare hatte.

Und zwei schwarze Knopfaugen.

Das war ungewöhnlich für eine Boje.

Und dann tauchte die Boje weg. Offenbar war es gar keine Boje, sondern ein Seehund. Er schwamm jetzt unter Wasser, von oben hätte man nur noch seinen Schatten gesehen: rasch dahingleitend, elegant.

Die Insel Öland liegt vor Schweden und der Schatten schwamm nach Süden. Es gab keinen Grund, nach Süden zu schwimmen, die anderen Seehunde blieben vor Öland. Aber da war der Klang.

Dieser Klang, den er sich nicht erklären konnte. Er war verwirrend. Geheimnisvoll. Und kam von Süden.

Als der Seehund den Klang zum ersten Mal gehört hatte, hatte er noch Milch bei seiner Mutter getrunken. Dann, nach ein paar Wochen, hatte sie ihn verlassen, wie Seehundmütter es tun, und er hatte eine Weile nach ihr geheult. Er hatte begonnen, Krebse und Muscheln zu fressen, wie die anderen jungen Seehunde. Irgendwann hatte er gelernt, Fische zu jagen. Und eines Nachts, als er unter einem klaren Sternenhimmel tauchte, hatte er ihn wieder gehört: den Klang. Wunderschön und melodiös, wie ein Rufen.

Was ist das? , hatte er die anderen gefragt, auf Seehundart, mit Gedanken, ohne Worte.

Vergiss es , hatten sie gesagt. Es ist fremd und was fremd ist, ist gefährlich. Wir tauchen bei allen Geräuschen weg, die wir nicht täglich hören. Das ist eine Regel.

Aber er hatte den Klang nicht vergessen können.

Und als der Sommer sich dem Ende zuneigte und er ihn zum dritten Mal hörte, beschloss er, ihm zu folgen.

Also schwamm er nach Süden, auf die deutsche Küste zu.

Er war allein und seine Knopfaugen glänzten vor Neugier.

Er schwamm den ganzen Tag durch und dann sah er die Küste. Das Geräusch, das von dort gekommen war, war fort. Vielleicht versteckte es sich vor ihm.

Die Küste war nicht felsig wie die, an der er geboren war. Nein, sie war hell und sandig: ein langer, strahlender, flacher Streifen. Das Licht ließ den Streifen glitzern und der Seehund dachte: Zauberland. Ich möchte mich dort hinlegen und mich in der Sonne ausruhen. Aber es sind keine anderen Seehunde da. Sonst sonnen wir uns in Gruppen, nur beim Jagen sind wir allein ...

Er tauchte ab, um sich dem Zauberland unter Wasser zu nähern, und da sah er etwas noch viel Schöneres: Er sah Fische. Einen ganzen Haufen Fische. Sie schwammen eng beieinander, als unterhielten sie sich. Er hatte nicht gewusst, dass Fische sich unterhielten. Sonst waren sie immer in Bewegung. Der Magen des jungen Seehundes knurrte.

Er schoss mitten hinein in die glitzernde Fischpracht.

Ein eiliger Seehund kann so schnell schwimmen, wie ein schneller Radfahrer fährt, 35 Stundenkilometer, aber natürlich wusste der Seehund nichts von Fahrrädern. Er wusste nur, dass er zu diesen Fischen wollte. Er war jetzt ganz nah und da sah er, dass etwas nicht stimmte.

Da war etwas um die Fische herum. Glänzende Linien. Aber es war zu spät, um abzubremsen - so ist es mit Autos auch.

Er hatte das Maul bereits geöffnet, schnappte einen Fisch und dabei zerriss etwas, er hörte es. Und als er versuchte wegzuschwimmen, war es unmöglich.

Etwas hatte sich um seinen Hals gewickelt. Er wurde gegen die Masse der Fische gedrückt und ließ seinen eigenen Fisch los. Verwirrt.

Er fing an, mit diesem Etwas zu kämpfen.

Es muss ein Tier sein , dachte er. Ein seltsames Tier, das nur aus Linien besteht. Dieses Tier fing Fische, ließ sie aber am Leben. Und es fing Seehunde. Es wickelte sich um einen und je stärker man zog, desto fester hielt es einen. Er schlug um sich, panisch.

Er hatte gedacht, die gefährlichsten Tiere, die es gab, wären die alten Kegelrobben, die manchmal junge Seehunde rissen.

Er musste dringend auftauchen und atmen.

Lass los, du Biest! , schrie er dem Tier entgegen, lautlos, in panischen Seehundgedanken. Ich will zu dieser Küste! Ich will noch jede Menge Dinge sehen! Ich habe gerade erst mit dem Leben angefangen. Es ist falsch, wenn ich jetzt schon wieder damit aufhöre!

Und dann, mit einem verzweifelten Ruck, bekam er seinen Kopf frei. Wieder riss etwas. Vielleicht hatte er das Tier kaputt gemacht? Selbst schuld, wenn es ihn festhielt.

Er schoss an die Oberfläche, um Luft zu holen.

Aber da geschah etwas Neues.

Auf einmal wurde es laut.

Etwas lärmte unter Wasser, kam näher. Das Tier , dachte der Seehund, hat seine Artgenossen gerufen und jetzt kommen sie und knurren. Aber eigentlich war das Knurren mehr ein Dröhnen, so laut, dass es in den Ohren wehtat, und auf einmal schwamm auch die Masse an Fischen aufwärts.

Der Seehund sah, dass ganz nah ein Boot auf den Wellen schwamm. Er sah es etwas verschwommen, unter Wasser sah er besser, aber es war eindeutig ein Boot. Natürlich, Boote machten Lärm, er kannte das.

Aber nur von Weitem. Dieses Boot war nah. Es trug ein Haus. Irgendwer hatte ihm gesagt, dass die Boot-Tiere sich Höhlen an Land bauten, die sie Haus nannten. Sie lebten darin, wie manche Fische in Höhlen lebten, und hier war eines, das schwamm.

Und ein Boot-Tier. Sein Fell glänzte glatt wie Seehundfell. Eine Möwe hätte orange gedacht, aber Seehunde sehen Farben nur schlecht.

Jetzt hatte das Tier ihn gesehen. Sein Gesicht war hell wie eine Muschel.

Der Seehund wünschte, das Tier wäre unter Wasser, denn dort konnte er besser sehen.

Wer bist du? , fragte er das Tier mit seinen Gedanken. Willst du spielen? Sieh dich vor, hier sind eine Menge Fische, aber wenn man sie fressen will, wickelt sich ein unsichtbares Tier um einen!

Das Boot trieb noch näher. Es war jetzt nicht mehr so laut.

Und da fiel dem Seehund ein, wie man die Tiere auf den Booten nannte: Menschen.

Der Mensch bellte wie jemand, der sein Revier verteidigte. Und der Seehund begriff, was er sagen wollte: Das sind meine Fische!

Dieser Mensch war böse auf ihn. Vielleicht arbeitete er mit dem unsichtbaren Tier zusammen.

Ich wusste nicht, dass es deine Fische sind , sagte der Seehund mit seinen Gedanken.

Aber der Mensch hielt jetzt etwas in den Flossen. Nein, er hatte gar keine richtigen Flossen, sondern etwas, das zum Schwimmen völlig ungeeignet schien. Der Seehund erinnerte sich, dass man es Hände nannte. Es sah nicht gut aus. Er umklammerte damit ein Ding wie einen Aal, lang und glänzend. Dunkel. Aber ganz steif.

Es klickte: ein irgendwie kaltes Geräusch.

Es klang, obwohl der Seehund es sich nicht erklären konnte, nach Tod.

Etwas in ihm sagte: Schwimm weg. Tauch unter. Flieh!

Aber er konnte nicht, er war starr vor Schreck.

Der Mensch brüllte jetzt wie ein alter Seehund oder eine Kegelrobbe, die mit einem Artgenossen kämpfte. Er brüllte abgehackte, einzelne harte Laute.

Dann hob er das Schwarze noch höher.

Und hätte der Seehund gewusst, dass es eine Flinte war und dass das, was der Fischer brüllte, Worte waren, nämlich die Worte: Ihr blöden Viecher werdet mir nicht schon wieder die Netze zerreißen! Teufelsbrut! Klar weiß ich, dass es verboten ist, euch abzuknallen, aber wovon sollen wir leben, wenn ihr unseren Fang wegfresst? Ich habe Frau und Kinder zu Hause, ich brauche Geld für die Miete, aber das schert die Umweltheinis einen Dreck! , hätte er das gewusst, hätte es ihn nicht beruhigt. Und hätte er geahnt, dass der Fischer ihn für eine Kegelrobbe hielt, hätte es auch nichts genützt.

Der Fischer betätigte den Hahn der Flinte - und da schlug mit einem Krachen etwas nicht weit von dem Boot aufs Wasser.

Der Seehund drehte den Kopf, er sah gerade noch, wie etwas Großes, Dunkles abtauchte. Und da löste sich seine Starre, endlich tauchte auch er weg.

Was er unter Wasser sah, ließ seine Knopfaugen vor Verwunderung noch größer werden.

Da war ein Riese. Oben am Rücken war der Riese dunkel und unten weiß. Er hatte Längsstreifen in dem Weißen und Buckel in dem Grauen. Sein Maul war eine lange, geschwungene, lächelnde Linie, über der seitlich ein kleines Auge ins Meer hineinsah, und seine Flossen waren wie Flügel. Zuerst sah der Seehund nicht, wo der Riese aufhörte. Er schien überhaupt nicht aufzuhören, aber dann war er vorbeigeschwommen, und hinten besaß er eine breite, gigantische Schwanzflosse.

Der sehr Große schwamm abwärts und dann wieder aufwärts. Er war schön. Elegant. Ich sollte fliehen , dachte der Seehund.

Doch seine Neugier war zu groß. So ist das bei jungen Seehunden. Er wollte wissen, was der sehr große Dunkle an der Oberfläche wollte. Und so tauchte er auf.

Der Mensch stand in seinem schwankenden Boot und hielt noch immer das tödliche Ding in der Hand. Und dann knallte es furchtbar laut, etwas schlug in das Wasser, knapp neben dem Seehund.

Etwas, das aus dem langen Ding gekommen war. Wie Sandkörner.

Und ein klarer Gedanke formte sich im Kopf des Seehundes: Wenn die Sandkörner mich getroffen hätten, hätte ich Löcher. Das Meer würde sich rot färben von meinem Blut, so wie bei einem meiner Artgenossen, der beim Kämpfen totgebissen wurde.

Der Mensch zielte noch einmal, doch da flog der große Dunkle.

Wirklich, er flog.

Er hob seinen riesigen Körper aus dem Wasser, schnellte in die Luft und drehte sich. Sein Rücken war jetzt unten, seine helle, gefurchte Bauchseite oben, gleißend wie der weiße Strand. Der große Dunkle war ein großer Heller geworden.

Der Seehund erwartete, dass er davonflog...
mehr

Autor

Antonia Michaelis lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie an der Ostseeküste. Ihre Romane für Jugendliche und Erwachsene sind hochpoetische soziale Dramen, die den Leser an die Grenzen der Wahrnehmung und der Gesellschaft führen. Die Autorin war mit ihrem Jugendroman "Der Märchenerzähler", der zahlreiche Ehrungen erhalten hat, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. In Madagaskar, wo sie mit ihrer Familie für zwei Jahre lebte, hat sie 2019 ein Schulprojekt für ärmste Kinder auf die Beine gestellt (les-pigeons.mg).