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CyberWorld 1.0: Mind Ripper

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
306 Seiten
Deutsch
Greenlight Presserschienen am15.05.20161. Auflage
Er will nur deine Seele... London 2038: Das Cybernetz ist der größte Freizeitspaß, besonders unter Jugendlichen. Egal, ob man als Avatar in sozialen Netzwerken neue Leute treffen oder in interaktiven Rollenspielen virtuelle Abenteuer erleben möchte, die schöne neue Technikwelt bietet Unterhaltung für jeden Geschmack. Auch Jemma, Jamie und Zack verbringen dort jede Menge Zeit mit ihren Freunden. Doch plötzlich fallen drei Jungen während ihres Aufenthalts in der virtuellen Welt ins Koma. Ihre Körper sind unversehrt, doch ihr Bewusstsein ist in der CyberWorld verschwunden. Wer oder was steckt dahinter? Jemma, Jamie und Zack suchen nach Antworten - und kommen dabei dem Mind Ripper gefährlich nahe...

Nadine Erdmann studierte Germanistik und Anglistik auf Lehramt, verbrachte einen Teil ihres Studiums in London und arbeitete als German Language Teacher in einer kleinen Privatschule in Dublin. In Deutschland unterrichtete sie Deutsch und Englisch an einem Gymnasium und einer Gesamtschule in NRW.
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Produkt

KlappentextEr will nur deine Seele... London 2038: Das Cybernetz ist der größte Freizeitspaß, besonders unter Jugendlichen. Egal, ob man als Avatar in sozialen Netzwerken neue Leute treffen oder in interaktiven Rollenspielen virtuelle Abenteuer erleben möchte, die schöne neue Technikwelt bietet Unterhaltung für jeden Geschmack. Auch Jemma, Jamie und Zack verbringen dort jede Menge Zeit mit ihren Freunden. Doch plötzlich fallen drei Jungen während ihres Aufenthalts in der virtuellen Welt ins Koma. Ihre Körper sind unversehrt, doch ihr Bewusstsein ist in der CyberWorld verschwunden. Wer oder was steckt dahinter? Jemma, Jamie und Zack suchen nach Antworten - und kommen dabei dem Mind Ripper gefährlich nahe...

Nadine Erdmann studierte Germanistik und Anglistik auf Lehramt, verbrachte einen Teil ihres Studiums in London und arbeitete als German Language Teacher in einer kleinen Privatschule in Dublin. In Deutschland unterrichtete sie Deutsch und Englisch an einem Gymnasium und einer Gesamtschule in NRW.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958342033
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum15.05.2016
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten306 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1492 Kbytes
Artikel-Nr.3252502
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

 
Kapitel 6

 

Der Unterricht kroch am nächsten Morgen quälend langsam vor sich hin. Der Vorfall mit Robin war noch immer das Thema Nummer eins, doch da es keine neuen Informationen gab - weder in den Medien noch von Maisey, die noch nicht wieder in der Schule erschienen war - wiederholten sich nur immer und immer wieder alle möglichen Spekulationen, Vermutungen und haltlosen Verdächtigungen.

Jemma gab sich alle Mühe, einfach nicht hinzuhören und war dankbar, dass Charlie fast ununterbrochen auf sie einredete, denn sie hatte am Nachmittag ihr erstes Treffen mit den Jungs von Strikers. Nachdem sämtliche Stylingfragen und - wichtiger noch - mögliche Songs für ihr Casting durchgesprochen waren, erinnerte Charlie sich allerdings sehr zu Jemmas Leidwesen daran, dass Will sich ja nach den recht geheimnisvollen Andeutungen und seinem überstürzten Abgang am Montagabend noch mal bei ihr melden wollte.

Dummerweise sprach sie Jemma ausgerechnet dann auf Will an, als sie am Mittag gemeinsam mit Meg in der Schulcafeteria saßen. Die hatte die Tatsache, dass Jemma ein Date gehabt hatte, über allem anderen völlig vergessen, wollte nun aber dringend eingeweiht werden. Da Jemma bisher jedoch noch nichts weiter von Will gehört hatte und sich auch keinen Reim aus seinem sonderbaren Verhalten machen konnte, überließ sie die Diskussion ihres nicht vorhandenen Liebeslebens ihren beiden Freundinnen und war fast froh, als die Glocke sie nach der Mittagspause zum Biounterricht rief. Die letzte Stunde des Tages. Die Doppelstunde Physik, mit der man sie normalerweise noch gequält hätte, fiel heute aus und Jemma schickte ein stilles Dankgebet zum Engel der unverhofften kleinen Alltagsfreuden.

 

 

»Möchtet ihr etwas essen?«, fragte Max, als er den Wagen in die Einfahrt lenkte und parkte.

»Tee und ein paar Kekse wären klasse.« Jemma stieg aus, schwang ihren Rucksack über die Schulter und griff nach Jamies.

»Hört sich prima an.« Zack zog den Rollstuhl aus dem Kofferraum und stellte ihn so, dass Jamie sich aus dem Auto hineinziehen konnte.

»Sehr gerne.«

Max ging voraus und die drei folgten ihm über den kurzen Weg zum Vordereingang. Drei Stufen führten zur Haustür hinauf und Zack sah Jamie fragend an, doch der schüttelte nur müde den Kopf.

Als nach dem Unfall klar gewesen war, dass Jamie trotz guter Fortschritte in der Reha weiter auf einen Rollstuhl angewiesen sein würde, hatte Robert an allen Treppen im und ums Haus Rampen und Lifte einbauen lassen wollen, damit sein Sohn sich frei bewegen konnte, doch das hatte Jamie nicht gewollt. Er sah die Stufen als Herausforderung, das Laufen an Krücken ständig zu üben. Er fürchtete, dass Rampen und Treppenlifte ihn bequem machen und er sich zu sehr auf seinen Rollstuhl verlassen würde. Robert hatte Jamies Wunsch respektiert und seiner Familie stattdessen einen Hightechhausmann gekauft, dessen primäre Aufgabe es war, Jamie im Alltag zu unterstützen, wenn er Hilfe brauchte. Dass Max während der Schulstunden jede Menge Zeit hatte, um ungeliebte Hausarbeit wie Putzen, Waschen, Bügeln, Einkaufen und Kochen zu erledigen, war ein äußerst willkommener Nebeneffekt, um den keiner der drei Bennetts böse war.

»Heute nicht. Ich bin total k.o.«

Zack nickte, drehte den Rollstuhl und zog ihn rückwärts die Treppe hoch.

Normalerweise schaffte Jamie die drei Stufen zur Eingangstür mit etwas Hilfe auf eigenen Beinen. Im Gedrängel der Schule fühlte er sich nicht sicher genug, um auf den Rollstuhl zu verzichten, doch sobald er zu Hause war, versuchte er mit Krücken auszukommen und für eine ganze Weile hatte das auch schon sehr gut funktioniert. In den letzten Wochen fühlte er sich allerdings oft zu müde und ihm fehlte die Kraft, mehr als ein paar Schritte zu gehen. Seine Krämpfe waren schlimmer geworden und gingen einher mit Muskelschmerzen und Lähmungserscheinungen. Die Theorie seines Arztes dazu kannte er, doch Jamie weigerte sich, zu glauben, dass seine Beschwerden wirklich etwas mit der CyberWorld zu tun haben konnten.

Zack schob den Rollstuhl durch die Haustür und wollte in Richtung Küche abbiegen, doch Jamie hielt ihn zurück und schüttelte den Kopf.

»Ich will keinen Tee. Ich leg mich lieber hin.«

Zack musterte ihn kurz. »Alles in Ordnung?«

Jamie nickte, mied aber seinen Blick. »Ja. Ich bin einfach nur müde.«

»Dann komm, ich bring dich hoch.« Zack bot ihm seine Arme an, um ihm aufzuhelfen, doch Jamie wich zurück.

»Das kann Max machen.«

»Das weiß ich.« Stirnrunzelnd sah Zack ihn an. »Aber wenn du mir jetzt ernsthaft sagen willst, dass du dich lieber von deinem Roboter als von mir tragen lässt, fange ich an, mir Gedanken zu machen.«

Jamie musste grinsen, schüttelte den Kopf und griff doch nach Zacks Armen. Mühsam zog er sich auf die Beine. Für einen Moment kämpfte er um sein Gleichgewicht und Zack hielt ihn fest, bis er sicher stand. Dann wandte er sich um, Jamie schlang seine Arme um ihn und Zack zog ihn auf seinen Rücken.

Niedergeschlagen ließ Jemma ihren Rucksack von der Schulter gleiten und warf ihn neben den Rollstuhl, während die beiden nach oben verschwanden.

Sie brauchte jetzt dringend einen Tee.

Und Kekse.

Max hatte das Wasser bereits aufgesetzt und stellte gerade einen Teller mit Schokocookies auf den Küchentresen.

»Jamie will sich hinlegen?«

Jemma nickte betrübt, zog sich auf einen der Barhocker und begann an einem Keks zu knabbern.

»Wirst du mit Zack den Nachmittag hier verbringen?«

»Ja, wieso?«

»Da ich euch außerplanmäßig früher von der Schule abholen musste, habe ich es nicht mehr geschafft, die Anzüge deines Vaters aus der Reinigung abzuholen und ein paar Einkäufe zu erledigen. Ich könnte die Sachen natürlich liefern lassen, aber wenn du und Zack hier seid, falls Jamie Hilfe benötigt, würde ich meine Aufgaben gerne selbst erledigen.«

Jemma musste lächeln. Das Pflichtbewusstsein, das man Max einprogrammiert hatte, rührte sie immer wieder und für sie war ihr Hightechhausmann schon lange viel mehr als nur eine einfache Maschine, die ihnen den Alltag erleichtern sollte.

»Kein Problem, Max. Geh nur. Wir kommen hier alleine klar.«

»Vielen Dank.« Das Wasser brodelte und der Kocher schaltete sich ab. Max goss den Tee auf und stellte die Kanne mit zwei Tassen zu den Keksen. »Kann ich sonst noch etwas für euch tun?«

»Nein, danke. Alles okay.«

»Dann mache ich mich jetzt auf den Weg. Gibt es noch irgendwas, das ich dir mitbringen soll?«

»Nur den neuen Skizzenblock.«

Max lächelte. »Der steht schon ganz oben auf meiner Liste.«

»Danke, du bist der Beste.«

Der Roboter scannte kurz den Raum, um sicherzugehen, dass er keine Arbeiten liegen gelassen hatte, und wandte sich dann zur Tür.

»Ich denke, in spätestens zwei Stunden werde ich zurück sein. Es gibt keine Staumeldungen für die Straßen in meinem Zielgebiet.«

»Keine Eile. Bis dann!«

Die Haustür fiel ins Schloss. Jemma goss sich Tee ein und da sie Zack auf den Stufen hörte, füllte sie auch gleich die zweite Tasse.

»Wo ist Max hin?« Schwungvoll setzte er sich zu ihr an die Theke und nahm sich einen Keks. Er hatte sich umgezogen und trug nun Jeans und Hoodie statt seiner Schuluniform. Da seine Eltern beruflich viel unterwegs waren und Zack von klein an die Zeit ihrer Abwesenheit im Haus der Bennetts verbracht hatte, war dort sein zweites Zuhause und er lagerte immer einige seiner Klamotten in Jamies Zimmer.

»Ein paar Besorgungen machen. Hat Jamie sich wirklich hingelegt?«

Zack nickte. »Er ist ziemlich erledigt. Ich hoffe, er schläft ein bisschen.«

Jemma rieb sich über die Augen. »Wie oft hat er heute sein Schmerzmittel nehmen müssen?«

Zack sah sie an. »Nur einmal.«

Sie verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. »Im Moment schafft er keinen Schultag ohne. Das kann auf Dauer nicht gut sein.« Fahrig trommelte sie mit den Fingernägeln gegen ihre Teetasse, bis Zack seine Hand über ihre legte.

»Er hat einfach eine schlechte Phase, Jem. Die letzten Wochen waren durch die blöden Klausuren und mündlichen Prüfungen total stressig. Aber ab Freitag haben wir Ferien. Dann kann er sich ausruhen. Mach dir nicht so viele Sorgen. Das wird schon wieder.«

Sie nickte unwirsch. »Hoffentlich. Für meinen Geschmack dauert diese Scheißphase jetzt nämlich langsam lange genug.«

»Ja, ich weiß«, seufzte Zack. »Und die Tatsache, dass sein Doc ihm Stress wegen der C-World macht, trägt auch nicht gerade dazu bei, dass er sich besser fühlt.«

»Nein, nicht wirklich.«

»Ich glaube nicht, dass es daran liegt. Jamie hat immer wieder gute und schlechte Phasen und durch die schlechten hat die CyberWorld ihm bisher immer durchgeholfen, anstatt ihm zu schaden. Sie ist gut für ihn und lenkt ihn ab.«

»Ja, aber kein Mensch weiß, was für Auswirkungen diese Technik vielleicht auf seinen Körper haben...
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Autor

Nadine Erdmann studierte Germanistik und Anglistik auf Lehramt, verbrachte einen Teil ihres Studiums in London und arbeitete als German Language Teacher in einer kleinen Privatschule in Dublin. In Deutschland unterrichtete sie Deutsch und Englisch an einem Gymnasium und einer Gesamtschule in NRW.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt