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Zimt, Schnee und Sterne

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am19.09.20231. Auflage
Weihnachten unter dem funkelnden Sternenhimmel Schwedens.

Nora ist verzweifelt: Die Bäckerei ihrer Familie im beschaulichen Västervik steht vor dem Aus. Als Star-Konditor Henrik Eklund bei ihr im »Nymans« die Weihnachtsfolge seiner Sendung drehen will, kann Nora also schlecht Nein sagen. Sie braucht das Geld und die Publicity. Doch beim Backen von Safranschnecken und Pfefferkuchen kommen Henrik und Nora sich ordentlich ins Gehege - und dann plötzlich ganz nah. Es knistert gewaltig in der Backstube, aber weder Nora noch Henrik ahnt, welche schicksalhafte Vergangenheit sie verbindet ... 

Ein zauberhafter Weihnachtsroman und eine herzerwärmende Liebesgeschichte aus Schweden.


Heléne Holmström, 1984 geboren, ist Juristin und arbeitet seit dem Erscheinen ihres Debütromans als freischaffende Autorin. Sie schreibt Romane über große Gefühle, komplizierte Beziehungen und verworrene Vergangenheiten. Sie lebt mit ihrer Familie in Stockholm. »Zimt, Schnee und Sterne« ist ihr erstes Buch bei Rütten & Loening.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextWeihnachten unter dem funkelnden Sternenhimmel Schwedens.

Nora ist verzweifelt: Die Bäckerei ihrer Familie im beschaulichen Västervik steht vor dem Aus. Als Star-Konditor Henrik Eklund bei ihr im »Nymans« die Weihnachtsfolge seiner Sendung drehen will, kann Nora also schlecht Nein sagen. Sie braucht das Geld und die Publicity. Doch beim Backen von Safranschnecken und Pfefferkuchen kommen Henrik und Nora sich ordentlich ins Gehege - und dann plötzlich ganz nah. Es knistert gewaltig in der Backstube, aber weder Nora noch Henrik ahnt, welche schicksalhafte Vergangenheit sie verbindet ... 

Ein zauberhafter Weihnachtsroman und eine herzerwärmende Liebesgeschichte aus Schweden.


Heléne Holmström, 1984 geboren, ist Juristin und arbeitet seit dem Erscheinen ihres Debütromans als freischaffende Autorin. Sie schreibt Romane über große Gefühle, komplizierte Beziehungen und verworrene Vergangenheiten. Sie lebt mit ihrer Familie in Stockholm. »Zimt, Schnee und Sterne« ist ihr erstes Buch bei Rütten & Loening.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841233455
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum19.09.2023
Auflage1. Auflage
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse921 Kbytes
Artikel-Nr.11543038
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1. Kapitel


Noras beste Freundin hatte das schlechteste Pokerface in ganz Småland. Deshalb war Nora auch sofort alarmiert, als sie abwinkte, und Bea sie weiter ganz ohne den üblichen flackernden Blick oder zuckende Mundwinkel ansah.

»Es stimmt wirklich.« Bea schaute sie erwartungsvoll an.

»Aber ... Jetzt mal ganz langsam!« Nora wischte sich die mehligen Hände an einem rot karierten Geschirrtuch ab und holte tief Luft. »Ein Fernsehteam? In meiner Konditorei?«

Das hatte sie doch hoffentlich falsch verstanden? Misstrauisch beäugte sie ihre Freundin, doch allmählich dämmerte ihr, dass sich Bea mitnichten einen schlechten Scherz erlaubt hatte.

»Du weißt selbst, dass das Nymans eine Verjüngungskur braucht - damit hier endlich etwas passiert, damit sich irgendetwas ändert.« Bea untermalte ihre Aussage mit einer Geste. »Und jetzt wollen sie dich treffen und mit dir die praktischen Details durchgehen.« Sie zuckte mit den Schultern, als wäre es das Normalste der Welt, und nicht, als hätte sie Nora - ohne sie einzuweihen! - bei einer landesweit ausgestrahlten Reality-TV-Sendung angemeldet, die noch dazu das halbe Internet beschäftigte.

Nora hasste die Sendung Ärmel hoch, ohne sie je selbst gesehen zu haben. Ihr hatte allein schon der Trailer gereicht, in dem ein hochnäsiger Promibäcker durch das ganze Land tingelte und in die Jahre gekommene Bäckereien und Konditoreien wieder aufmöbelte. Doch Noras Konditorei Nymans - die älteste und beliebteste in ganz Västervik - brauchte keine Modernisierungsmaßnahmen. Das Nymans war eine Institution, es war Kult und eine Sehenswürdigkeit - eindeutig zu gut für ein albernes Fernsehformat.

»Ich wüsste nicht, was dieser Henrik Eklund hier im Nymans verändern sollte. Die Kundschaft mag es exakt so, wie es ist - und ich im Übrigen auch. So wie jetzt war es immer, seit meine Oma die Konditorei übernommen hat, und es wird auch immer so bleiben.« Nora sah Bea nachdrücklich an.

»Deine Großmutter hat das hier in den Sechzigern übernommen. Wird es da nicht langsam Zeit für ein bisschen frischen Wind?«

Nora schüttelte den Kopf, auch wenn sie hier und da insgeheim den gleichen Gedanken gehabt hatte. Die Kundschaft blieb zusehends aus, und ihr war klar, dass sie etwas unternehmen musste, doch bisher hatte sie weder die Zeit noch das Geld für größere Veränderungen gehabt. »Meine Eltern haben hier in den Neunzigern renoviert. Du weißt selbst, wie manche Kunden darauf reagiert haben.«

Bea stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich finde doch nur, dass dein Laden ein kleines Facelift gebrauchen könnte - aber er hätte auch die Aufmerksamkeit verdient, die das Ärmel-hoch-Weihnachtsspecial mit sich bringt.« Sie berührte Nora am Arm. »So könntest du dir vielleicht auch endlich einen weiteren Bäcker leisten - oder jemanden, der sich in Vollzeit um das Café kümmert. Du arbeitest rund um die Uhr, machst hier alles allein, und das schon seit Jahren! Das schafft keiner auf Dauer.«

»Du weißt genau, wie sehr ich solche Sendungen hasse. Ein Promibäcker, der für kleine Hinterlandbäckereien nichts übrig hat - was weiß denn der schon, was es bedeutet, hier eine Konditorei zu betreiben?« Nora drehte sich zu ihrem riesigen Arbeitstisch um und nahm ein Blech mit fertig gegärten Brotlaiben hoch. Sie wandte sich dem riesigen Ofen zu, in den sie kürzlich erst investiert hatte - eine Ausgabe, die ihre Konditorei um ein Haar in den Ruin getrieben hatte. Aber der neue Ofen war nötig gewesen. Der alte war in Betrieb gewesen seit ... Tja. Seit ihre Eltern in den Neunzigern hier renoviert hatten. Und als Nächstes wäre die Lüftung dran. Auch die war bereits Jahrzehnte alt, was sich auch sofort bemerkbar machte, sobald der Ofen zu lange lief und man in der aufgeheizten Backstube kaum mehr Luft bekam. Das Einzige, was da noch half, war ein weit aufgerissenes Fenster.

»Hast du die Sendung überhaupt je gesehen?«, hakte Bea nach.

Schweigend zog Nora die Ofenklappe auf und schob das Backblech hinein. Sie musste erneut an den Trailer denken, in dem arme Bäcker als unfähig dargestellt und von »Starbäcker« Henrik Eklund lächerlich gemacht wurden.

»Das letzte Weihnachtsspecial hatte knapp eine Million Zuschauer«, fuhr Bea fort, als Nora immer noch nichts sagte. »Hast du eine Ahnung, welchen Aufschwung die anderen Bäckereien nach der Ausstrahlung erlebt haben?« Bea ging ihr hinterher, als Nora sich einem beiseitegestellten Blech mit fertigen Roggenmischbrötchen zuwandte und ihr Brotmesser über den Schleifstein zog. Als das Messer durch die knackige Kruste des ersten Brötchens fuhr, war ein leises Prasseln zu hören.

Ihr war klar, dass Bea für sie nur das Beste wollte. Ihre geliebte Konditorei stand kurz vor dem Bankrott, aber indem sie in Noras Namen eine Bewerbung an die Produktionsgesellschaft von Ärmel hoch geschickt hatte, war sie zu weit gegangen. Bea kannte sie besser als irgendwer sonst und wusste nur zu gut, dass Nora in ihrer Konditorei nie und nimmer jemand anderen ans Ruder lassen würde.

Bea stellte sich neben sie. »Du kannst zu dem Treffen nicht Nein sagen.«

»Ich weiß schon, dass das eine Chance wäre ... Trotzdem geht das so nicht.« Nora drehte sich in Richtung Kühlkammer, zog die Tür auf, stellte den Fuß in den Spalt und streckte sich nach der Großpackung Butter und einem Päckchen Scheibenkäse. Dann kehrte sie an den Backtisch zurück und griff zum Buttermesser.

»Ich meine nur ... Es könnte schwierig werden, Nein zu sagen, weil das Treffen nämlich schon heute ist.«

»Heute?!«

Bea lächelte betreten. »Ja. Sie kommen heute nach Västervik. Ich hab es dir nur bis zum letzten Moment nicht erzählen wollen.«

»Ich lasse es platzen.«

»Aber du hast doch heute Nachmittag diesen Termin bei der Bank«, wandte Bea ein.

»Und?« Nora blickte zu ihrer Freundin auf.

»Hast du nicht selbst gesagt, dass du drauf und dran bist, dein Kreditlimit zu überziehen? Bestimmt wollen die darüber mit dir reden.«

»Dann sage ich ihnen eben, wie es ist. Dass der Herbst schwierig war. Hier hat eine neue Espresso-House-Filiale aufgemacht, die Kundschaft abzieht - und dann diese hippe Bäckerei, die letztes Jahr eröffnet hat. Aber ich hab meine Stammgäste und einen treuen Kundenkreis.«

»Es war nicht nur ein schwieriger Herbst, Nora! Das halbe letzte Jahrzehnt war schwierig!«

Bea belegte die Brötchen mit Käse, ehe Nora Gurkenscheiben darauf platzierte - zwei pro Brötchenhälfte. Anschließend setzte sie die Hälften wieder zusammen, und Bea legte sie auf die Kunststofftabletts, die über dem Backtisch im Regal aufgereiht waren.

»Triff dich doch wenigstens mit diesen Leuten«, schlug Bea vor. »Es ist ja noch gar nicht sicher, ob sie das Nymans überhaupt dabeihaben wollen - aber so hättest du es zumindest versucht.«

Nora sagte dazu nichts.

»Bitte, Nora. Das hier könnte die Rettung für die Konditorei sein.« Bea nahm sie kurz in die Arme. »Ruf mich nach dem Treffen an, okay? Ich muss los, in zehn Minuten muss ich auf dem Revier sein. Aber ich leite dir gleich die E-Mail zu dem Treffen weiter. Um elf wollen sie hier sein.«

Nora musste einen bekümmerten Seufzer unterdrücken. Dass ihre beste Freundin Polizistin war und bei der Arbeit ihr Leben riskierte, war fast mehr, als sie ertragen konnte. Noch immer schweigend griff sie in den Mehlsack und bemehlte den Backtisch. Bea drückte Noras Schulter, ehe sich ihre Schritte in Richtung Hintertür entfernten, und die Tür letztlich ins Schloss fiel.

Nora ging zurück zur Kühlkammer und holte sich eine Portion des kalt gereiften Sauerteigs, den sie aus dem nunmehr hundertjährigen Anstellgut hergestellt hatte, das vor ihrer Mutter schon ihre Großmutter und deren Mutter benutzt hatten - eines von zahlreichen Dingen, die den Stolz ihrer Konditorei ausmachten. Sie kehrte an den Backtisch zurück und kippte den Teig auf die Arbeitsfläche, so dass das Mehl nur so stob, fuhr sich mit den mehligen Fingern durchs Haar. Ein Blick auf die Uhr - es war fünf vor fünf, gleich Zeit, den Laden aufzuschließen.

Sie hatte...

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Autor

Heléne Holmström, 1984 geboren, ist Juristin und arbeitet seit dem Erscheinen ihres Debütromans als freischaffende Autorin. Sie schreibt Romane über große Gefühle, komplizierte Beziehungen und verworrene Vergangenheiten. Sie lebt mit ihrer Familie in Stockholm.
»Zimt, Schnee und Sterne« ist ihr erstes Buch bei Rütten & Loening.