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Stadt der bösen Tiere, Band 2: Die Rettung (actionreiche 2. Staffel der Bestseller-Reihe 'Internat der bösen Tiere' ab 10 Jahren)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Ravensburger Verlagerschienen am01.04.2024
In New Orleans ersinnt der mächtige Tiger Raj einen Racheplan, um Lizard in die Krallen zu bekommen. Sein Verbündeter: ein gerissener Alligator. Pirschkunde, Jagdtechnik und Kampfkunst - bei ihrer Ausbildung auf den Inseln der bösen Tiere muss Lizard viel lernen. Doch zum ersten Mal im Leben hat sie Freunde und fühlt sich zu Hause. Hier ist sie auch sicher vor dem Tiger Raj, der sich an ihr rächen will. Aber dann erhält sie einen Anruf aus New Orleans. Ihre Schwester Esmeralda sei in Gefahr und nur Lizard könne sie jetzt noch retten. Außer sich vor Angst um Esmeralda flieht Lizard heimlich in der Nacht und setzt damit alles aufs Spiel. Entdecke alle Abenteuer im 'Internat der bösen Tiere': Band 1: Die Prüfung Band 2: Die Falle Band 3: Die Reise Band 4: Der Verrat Band 5: Die Schamanin Band 6: Die Entscheidung

Gina Mayer, geb. 1965, studierte Grafik-Design und arbeitete danach als freie Werbetexterin, bevor sie Schriftstellerin wurde. Seit 2006 hat sie eine Vielzahl an Romanen für Kinder, Jugendliche sowie einige Erwachsenenromane veröffentlicht. Ihre Werke standen auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurden in viele Sprachen übersetzt. Gina Mayer lebt mit ihrem Mann in Düsseldorf.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR15,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextIn New Orleans ersinnt der mächtige Tiger Raj einen Racheplan, um Lizard in die Krallen zu bekommen. Sein Verbündeter: ein gerissener Alligator. Pirschkunde, Jagdtechnik und Kampfkunst - bei ihrer Ausbildung auf den Inseln der bösen Tiere muss Lizard viel lernen. Doch zum ersten Mal im Leben hat sie Freunde und fühlt sich zu Hause. Hier ist sie auch sicher vor dem Tiger Raj, der sich an ihr rächen will. Aber dann erhält sie einen Anruf aus New Orleans. Ihre Schwester Esmeralda sei in Gefahr und nur Lizard könne sie jetzt noch retten. Außer sich vor Angst um Esmeralda flieht Lizard heimlich in der Nacht und setzt damit alles aufs Spiel. Entdecke alle Abenteuer im 'Internat der bösen Tiere': Band 1: Die Prüfung Band 2: Die Falle Band 3: Die Reise Band 4: Der Verrat Band 5: Die Schamanin Band 6: Die Entscheidung

Gina Mayer, geb. 1965, studierte Grafik-Design und arbeitete danach als freie Werbetexterin, bevor sie Schriftstellerin wurde. Seit 2006 hat sie eine Vielzahl an Romanen für Kinder, Jugendliche sowie einige Erwachsenenromane veröffentlicht. Ihre Werke standen auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurden in viele Sprachen übersetzt. Gina Mayer lebt mit ihrem Mann in Düsseldorf.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783473512249
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.04.2024
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse10882 Kbytes
Artikel-Nr.12532857
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Das Schönhörnchen lag auf dem Zweig einer Akazie und sonnte sich. Die Strahlen der Abendsonne fielen auf seinen dunklen Rücken und brachten sein weißes Bauchfell zum Leuchten. Das Nagetier hatte Lizard noch nicht bemerkt, obwohl sie keine zwei Meter von ihm entfernt war.

Sie hockte auf dem Nachbarbaum der Akazie, schräg über dem Hörnchen. Der Ast, auf dem sie kauerte, war breit und stark. Sie würde sich noch ein Stück nach außen schieben, ganz langsam und vorsichtig. Und dann springen. Wie eine Raubkatze würde sie das Hörnchen packen und festhalten.

Lizard nahm den kleinen Käfig aus Bambusstäben ab, den sie an ihrem Gürtel befestigt hatte und in dem sie ihre Beute transportieren würde. Sie hängte ihn über einen Zweig. Beim Sprung würde sie das Ding nur behindern.

Einen Moment lang stellte sie sich die Reaktion ihrer Klassenkameraden vor, wenn sie das Hörnchen morgen mit zum Unterricht brächte. Es wäre ein unvergleichlicher Triumph. Keiner der anderen traute ihr einen solchen Fang zu, da war sie sich sicher. Vermutlich rechneten ihre Mitschüler gar nicht damit, dass sie überhaupt irgendwas fing.

In Pirschkunde bei Mrs Pagan beschäftigten sie sich schon seit zwei Monaten damit, wie man sich an einen Gegner anschlich und ihn überwältigte. Lizard machte allerdings erst seit drei Wochen mit, so lange lebte sie schon auf den geheimen Inseln.

Als Hausaufgabe sollten sie bis zur nächsten Stunde ein anderes Wesen fangen.

Lizard hatte direkt beschlossen, sich eines der Schönhörnchen vorzunehmen, die jeden Morgen vor dem Fenster ihrer Baumhütte herumturnten. Es war alles andere als einfach, das war ihr klar.

In ihrer Heimatstadt Detroit gab es zwar keine Schönhörnchen wie hier im tropischen Regenwald, aber dafür Streifenhörnchen. Die Tiere lebten in Massen in den Parks und Industriebrachen der Stadt. Esmeralda war total vernarrt in die niedlichen flinken Nager, sie fand sie so süß. Und Lizard hatte schon damals immer wieder versucht, eines der Tiere für ihre kleine Schwester zu fangen. Leider vergeblich.

Esmeralda. Lizard spürte einen schmerzhaften Stich in der Brust, wenn sie an sie dachte.

Noch vor ein paar Wochen hatten sie zumindest in derselben Stadt gewohnt - wenn auch in unterschiedlichen Vierteln. Lizard hatte allein gelebt und ihre Schwester bei ihrem leiblichen Vater. Inzwischen waren sie beide weg aus Detroit. Lizard ging ins Internat der bösen Tiere auf den geheimen Inseln und Esmeralda war nach Louisiana gezogen. Lizard hatte keine Ahnung, wie es ihrer Schwester ging.

Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, sodass sich die Fingernägel schmerzhaft in ihre Handflächen bohrten. Sie durfte jetzt nicht an Esmeralda denken, sie musste sich ganz auf die Aufgabe konzentrieren, die vor ihr lag. Beziehungsweise unter ihr.

Das Schönhörnchen hatte begonnen, sich zu putzen. Bevor Lizard sich angeschlichen hatte, hatte sie im Fluss gebadet und sich danach mit den weißen Blütenblättern der Blumen eingerieben, die am Ufer wuchsen. Sie dufteten so stark nach Vanille, dass einem fast ein bisschen übel davon wurde. Aber das war schließlich der Plan - ihren Menschengeruch mit etwas zu überdecken, das die sensible Nase eines Schönhörnchens nicht in Alarm versetzen würde.

Lizard atmete tief durch und schob sich dann Zentimeter für Zentimeter nach vorn. Über ihr raschelte etwas in der Baumkrone. Das Schönhörnchen spitzte sofort die Ohren und richtete den Oberkörper auf.

Nicht abhauen, bitte nicht abhauen!, flehte Lizard.

Das Geraschel verstummte, jetzt war wieder alles ruhig. Die Ohren des Hörnchens zuckten noch ein paarmal, dann ließ es den Kopf sinken.

Lizard atmete lautlos aus, während sie sich noch ein Stück nach außen schob. Weiter konnte sie nicht, der Ast wurde zu dünn und würde ihr Gewicht nicht mehr tragen. Sie musste hier abspringen.

Mit der Rechten würde sie das Hörnchen packen, mit der Linken musste sie sich gleichzeitig an der Akazie festhalten. Abstürzen wäre schlecht, bis zum Boden waren es gut vier Meter.

Lizard spannte sämtliche Muskeln an.

Vor dem Angriff verlässt der Angreifer seinen eigenen Körper und begibt sich in den Körper des Gegners. Das hatte Mrs Pagan ihnen in einer der letzten Stunden erklärt. Fühlt euch in ihn hinein. Und dann schlagt ihr zu.

Lizard richtete den Blick fest auf das Schönhörnchen. Sie spürte die Sonne, die auf den Pelz des kleinen Tieres schien, obwohl sie selbst sich im Schatten befand.

Jetzt!

Sie straffte die Schultern, zog die Beine an, stieß sich mit beiden Füßen vom Untergrund ab und hechtete mit einem gewaltigen Sprung nach unten. Ihre linke Hand umfing den Ast der Akazie. Die rechte griff ins Leere.

Das Hörnchen war weg.

Lizard stöhnte vor Frust laut auf. Den halben Nachmittag hatte sie für das Anschleichmanöver gebraucht und das Ganze hatte nichts, überhaupt nichts gebracht. Verdammt!

Und jetzt?, fragte sie sich.

Die nächste Pirschkundestunde war morgen. Und sie wollte nicht mit leeren Händen kommen. Sie brauchte eine Beute - und zwar etwas Ernsthaftes, sie konnte auf keinen Fall mit einer Ameise oder einem Käfer im Unterricht aufkreuzen. Dann würden die anderen noch mehr auf sie herabgucken. Lizard bildete ohnehin schon das Schlusslicht der Klasse.

Es wird kein leichter Start für dich werden , hatte Mrs Moa, die Direktorin der Schule, ihr bei ihrem ersten Gespräch prophezeit. Deine Klassenkameraden sind alle schon eine ganze Weile im Internat und haben einen gewissen Vorsprung. Ich bin mir jedoch sicher, dass du rasch zu ihnen aufschließen wirst. Die anderen haben auch versprochen, dich in jeder Beziehung zu unterstützen.

Lizard lehnte sich mit dem Rücken an den Baumstamm und schloss einen Moment lang die Augen. Von der Unterstützung der anderen hatte sie bisher noch nichts gemerkt. Keiner ihrer Mitschüler zeigte auch nur das geringste Interesse an ihr.

Sie war immer eine Außenseiterin gewesen, auch in ihrer alten Schule in Detroit. Selbst im Boxklub hatte sie keine richtigen Freunde gehabt - nur Gegner, die sie im Ring nach Strich und Faden vermöbelte.

Warum sollte es hier also anders sein?

Weil es eine andere Welt ist , murmelte Lizard.

Ein Internat, in das Menschen und Tiere gemeinsam gingen. In dem eine Spezies von den Stärken und Fähigkeiten der anderen lernte und alle Wesen, ob groß oder klein, schwach oder kraftvoll, sich gegenseitig respektierten.

Es gab zwar auch noch andere Menschen auf den geheimen Inseln, aber die meisten der Lehrer und Schüler waren Tiere. Die Direktorin Mrs Moa war eine armdicke gelb-weiß gemusterte Riesenschlange und Lizards Klassenlehrerin Mrs Pagan war eine Wildkatze.

Wer auf diese Schule ging, war auserwählt. Denn man verständigte sich in einer Gedankensprache, die nur wenige Wesen verstanden.

Normalerweise musste man eine lebensgefährliche Prüfung bewältigen, bevor man hier zugelassen wurde. Die war Lizard allerdings erspart geblieben.

Der geheime Rat hat den einstimmigen Beschluss gefasst, dass du ohne weitere Bedingungen in die Schule aufgenommen wirst. Auch das hatte Mrs Moa ihr bei ihrem Begrüßungsgespräch eröffnet. Du sprichst die Gedankensprache und hast in Detroit bewiesen, dass du mutig, geistesgegenwärtig, widerstandsfähig und loyal gegenüber Schwächeren bist.

Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie die Aufnahmeprüfung trotzdem gemacht hätte, dachte Lizard. Früher hatte es sie nie gestört, anders zu sein als die anderen. Aber hier auf den geheimen Inseln spürte sie zum ersten Mal das Bedürfnis dazuzugehören. Sie wollte die Sonderrolle nicht, die man ihr zugewiesen hatte.

Und sie vermisste ihre Geschwister. Esmeralda und ihren Bruder Gabriel, mit denen sie über alles gesprochen hatte. Na ja, jedenfalls über vieles.

Ihre Mitbewohnerin Chhhr, mit der Lizard sich die kleine Holzhütte in der Krone eines riesigen Schnurbaums teilte, war jedenfalls kein Ersatz für sie. Chhhr war ein Dreifingerfaultier und döste eigentlich die ganze Zeit vor sich hin. Sie ernährte sich von Blättern, die in der unmittelbaren Umgebung des Baumes wuchsen. Einmal in der Woche kletterte sie mühsam aus dem Baumhaus zu Boden, um dort ihr Geschäft zu verrichten.

Zur Schule ging das Faultier nur zweimal in der Woche - oder vielmehr wurde es von Lizard zum Unterricht getragen. So unglaublich langsam, wie Chhhr sich bewegte, hätte sie zwei Tage gebraucht, um das Schulhaus zu erreichen.

Das einzige Tier in ihrer Klasse, mit dem Lizard sich auf Anhieb gut verstanden hatte, war eine Kreuzspinne. Carmen war kurz nach Lizard auf den geheimen Inseln angekommen. Drei Tage später hatte man sie allerdings auf die Insel der Künstler versetzt, bei ihrer Inselzuteilung war ein Fehler passiert.

Seitdem hoffte Lizard darauf, selbst noch einmal umgesiedelt zu werden. Die verschiedenen Bereiche der Schule verteilten sich auf sechs Inseln. Die Inseln der Heiler, Hüter, Jäger, Künstler und Späher umgaben die erste Insel, auf der sich das Direktorat befand, wie ein Ring.

Lizard war den Spähern zugeteilt worden, der geheimsten der geheimen Inseln. Kein anderer Schüler durfte hier ohne Erlaubnis an Land gehen.

Abends setzte sie sich oft ans Meer und schaute zur Nachbarinsel der Jäger hinüber, auf der sie am liebsten gewohnt hätte. Es gab dort drei hohe Türme, in denen die Schülerinnen und Schüler wohnten und die Schule untergebracht war. Lizards Blick...
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Gina Mayer, geb. 1965, studierte Grafik-Design und arbeitete danach als freie Werbetexterin, bevor sie Schriftstellerin wurde. Seit 2006 hat sie eine Vielzahl an Romanen für Kinder, Jugendliche sowie einige Erwachsenenromane veröffentlicht. Ihre Werke standen auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurden in viele Sprachen übersetzt. Gina Mayer lebt mit ihrem Mann in Düsseldorf.