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Der Schwur der Orks

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
560 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am21.10.2010Auflage
Wer Orks, Elfen, Zwerge und Trolle liebt, kommt an ihnen nicht vorbei: Balbok und Rammar sind zurück! Nach ihrer erfolgreichen Mission werden die Ork-Brüder in der Modermark als Helden gefeiert. Sie thronen auf erbeuteten Elfenschätzen und zechen nach Herzenslust. Doch die Zeit der Ausgelassenheit währt nur kurz. Schon bald erscheint ein Mensch im Dorf und ersucht das verfeindete Volk um Hilfe. Denn in den unheimlichen fernen Reichen von Erdwelt rüstet ein wahrhaft teuflischer Gegner zum Angriff auf den Kontinent ... - Die schlagfertigsten Helden der Fantasy treten erneut an, um ihren Feinden zu zeigen, wo die Streitaxt hängt!

Michael Peinkofer, 1969 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaften und arbeitete als Redakteur bei der Filmzeitschrift »Moviestar«. Mit seiner Serie um die »Orks« avancierte er zu einem der erfolgreichsten Fantasyautoren Deutschlands. Seine Romane um »Die Zauberer« wurden ebenso zu Bestsellern wie seine Trilogie um »Die Könige«. Mit »Die Legenden von Astray« führt Michael Peinkofer alle Fantasy-Fans in eine neue Welt.
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Produkt

KlappentextWer Orks, Elfen, Zwerge und Trolle liebt, kommt an ihnen nicht vorbei: Balbok und Rammar sind zurück! Nach ihrer erfolgreichen Mission werden die Ork-Brüder in der Modermark als Helden gefeiert. Sie thronen auf erbeuteten Elfenschätzen und zechen nach Herzenslust. Doch die Zeit der Ausgelassenheit währt nur kurz. Schon bald erscheint ein Mensch im Dorf und ersucht das verfeindete Volk um Hilfe. Denn in den unheimlichen fernen Reichen von Erdwelt rüstet ein wahrhaft teuflischer Gegner zum Angriff auf den Kontinent ... - Die schlagfertigsten Helden der Fantasy treten erneut an, um ihren Feinden zu zeigen, wo die Streitaxt hängt!

Michael Peinkofer, 1969 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaften und arbeitete als Redakteur bei der Filmzeitschrift »Moviestar«. Mit seiner Serie um die »Orks« avancierte er zu einem der erfolgreichsten Fantasyautoren Deutschlands. Seine Romane um »Die Zauberer« wurden ebenso zu Bestsellern wie seine Trilogie um »Die Könige«. Mit »Die Legenden von Astray« führt Michael Peinkofer alle Fantasy-Fans in eine neue Welt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492950923
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum21.10.2010
AuflageAuflage
ReiheOrks
Reihen-Nr.2
Seiten560 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2325 Kbytes
Illustrationenmit 1 Karte
Artikel-Nr.1009544
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

PROLOG

Weiter.

Immer weiter.

Ohne Rast und ohne Ziel.

Einfach nur einen Fuß vor den anderen setzen - wie lange er das bereits tat, wusste er nicht.

Eines jedoch wusste er genau: dass jene Zeiten, in denen er als Fürst von edler Herkunft Reichtum und hohes Ansehen genossen hatte, unwiderruflich vorbei waren.

Ein Blick auf seine zerbrechlich wirkende Gestalt genügte, um dies zu bestätigen: Seine einstmals noble Kleidung hing in Fetzen, seine Stiefel aus feinstem Leder waren abgetragen und zerschlissen, seine früher so vornehm blasse Haut war zerkratzt und wund. Und als Loreto, Fürst von Tirgas Dun, sein Elend erneut betrauerte, kehrte die Erinnerung zurück zu jenem Augenblick, als über sein Schicksal entschieden worden war.

»Loreto«, hatte Ulian gesagt, Vorsitzender und Sprecher des Hohen Rates der Elfen, seit der Weise Aylonwyr nach den Fernen Gestaden aufgebrochen war, »du hast Schande über dich und dein Volk gebracht. Nicht nur uns hast du verraten, sondern auch deine Ahnen und alle Elfen, die jemals auf Erden gewandelt sind. Daher wird deine Strafe hart sein: Auf immer wirst du aus Tirgas Dun verbannt. Das Feuer des Lebens und das Wasser der Unsterblichkeit seien dir verwehrt - die Fernen Gestade wirst du niemals sehen …«

Die Worte hallten in Loretos Bewusstsein nach wie der Kehrvers eines Tavernenschlagers, der sich in seine Gehörgänge verirrt hatte und nicht wieder hinausfand. In seiner Erinnerung sah er die uralten und dennoch jugendlich wirkenden Züge Ulians, während er diese Worte gesprochen hatte, und der Ausdruck in seinen Augen schien Loreto Beweis dafür, dass der Vorsitzende des Elfenrates innerlich triumphierte, als er das Urteil verkündet hatte. Mehr als das - es hatte sogar den Anschein gehabt, als hätte es ihm diebische Freude bereitet, einen der größten und trefflichsten Söhne des Elfengeschlechts in die Verbannung zu schicken wie einen hergelaufenen Verbrecher.

»Wer hat wen verraten?«, fragte Loreto zum ungezählten Mal und erschrak über den brüchigen, krächzenden Klang seiner Stimme, die nichts mehr von der samtenen Weichheit von einst hatte.

Für einen Augenblick war der verbannte Elfenfürst unaufmerksam. Einer seiner Füße, müde vom langen Marsch, blieb an einer Wurzel hängen, und Loreto stürzte. Er schlug der Länge nach hin und stieß sich das Kinn an einem Stein, der aus dem Waldboden ragte. Er berührte es mit der Hand, besah sich die Fingerspitzen und stellte fest, dass er blutete. Das Blut erinnerte ihn an seine Sterblichkeit und daran, dass er nun niemals die Fernen Gestade sehen und dort ein Leben in immerwährender Harmonie und Freude verbringen durfte - dabei war es gerade das gewesen, was er sich am meisten gewünscht hatte.

So sehr, dass er bereit gewesen war, alles andere dafür zu opfern. Selbst seine Liebe zu Alannah, der Hohepriesterin von Shakara. Aber das Schicksal hatte es anders gewollt …

»Kurz vor deiner Abreise nach den Fernen Gestaden«, hörte er Ulian in seiner Erinnerung weiterreden, »hatte dir der Hohe Rat der Elfen einen Auftrag erteilt - einen Auftrag, den zu erfüllen du feierlich geschworen hast, Loreto. Du solltest die verbotene Stadt Tirgas Lan vor Eindringlingen schützen, denn Alannah, die Priesterin von Shakara und Hüterin des Geheimnisses von Tirgas Lan, war von zwei Unholden entführt worden, und Wir, der Hohe Rat, hatten allen Grund zu der Annahme, dass sie sich mit ihnen verbündet hatte. Wie sich jedoch herausstellte, war alles noch viel schlimmer: Eine Intrige war gesponnen, deren Ziele und Konsequenzen von apokalyptischen Ausmaßen waren. Der Dunkelelf war zurückgekehrt, und das Heer des Bösen war in die alte Elfenstadt Tirgas Lan eingefallen. Doch statt dich dem Feind tapfer zu stellen und Tirgas Lan zurückzuerobern, hast du deiner Armee den Rückzug befohlen und bist feige geflohen.«

»Das ist nicht wahr!«, hatte Loreto entschieden widersprochen. »Bei meiner Ehre, ich schwöre, dass ich den Kriegern befahl, den Kampf mit den Orks und den anderen Dunkelmächten zu suchen.«

»Aber erst, als die Schlacht bereits entschieden war und du dich der Elfenkrone bemächtigen wolltest. Widerrechtlich hast du versucht, sie dir anzueignen, nachdem sich Farawyns Prophezeiung bereits erfüllt hatte.«

»Ja, aber erfüllt an einem Menschen!«, rief Loreto laut, ungeachtet der Tatsache, dass ihn Ulian nicht mehr hören konnten und nur die Bäume Zeugen seiner Verteidigungsrede wurden. »Ich wollte nicht wahrhaben, dass sich die Weissagung Farawyns auf einen … einen Menschen bezieht, noch dazu auf einen nichtswürdigen Kopfgeldjäger, der seinen Lebensunterhalt damit verdiente, andere Kreaturen ihrer Skalpe zu berauben, während ich, Loreto, die Zierde des Elfengeschlechts, leer ausgehen sollte! Das konnte nicht, das durfte nicht sein! Und es kann und darf auch nicht sein! Ich bin König, nicht er! Warum nur wollt ihr das nicht begreifen? Seht ihr denn nicht, was hier vor sich geht? Versteht ihr mich denn nicht …?«

Seine Stimme überschlug sich, Tränen des Zorns und der Verzweiflung traten ihm in die Augen wie so viele Male zuvor. Doch niemand hörte sein Flehen; ringsum war nichts als dichter Wald, der Loretos Rufe gleichgültig schluckte. Eine Straße oder einen Pfad gab es nicht. Aus der Elfenstadt verstoßen, war Loreto einfach nur immer weitergelaufen. Die Richtung war ihm egal gewesen, und jedes Mal, wenn er auf eine Siedlung gestoßen war, hatte er sich sofort wieder verkrochen in die Einsamkeit der Wälder und Berge. Er brauchte keine Gesellschaft, schon gar nicht die der Menschen. Und die der Orks, die einen nicht unwesentlichen Teil der Schuld an seinem Schicksal trugen, am allerwenigsten.

Seine ziellose Flucht hatte zur Folge, dass er inzwischen keine Ahnung mehr hatte, wo er sich befand, doch das scherte ihn nicht. Er irrte immer nur weiter, gejagt von grenzenloser Wut, die ebenso wenig wusste wie er selbst, wohin sie sich richten sollte, und von seinem eigenen verletzten Stolz.

Anfangs hatte sich Loreto gewünscht, ein Troll würde auftauchen und sein elendes Dasein mit einem Hieb seiner mächtigen Keule beenden - doch wenn es dann tatsächlich im Unterholz knackte und krachte, war er rasch in eine andere Richtung geflohen. Er hatte verloren - das ließ sich nicht bestreiten. Man hatte ihm alles genommen, was ihm je etwas bedeutet hatte - auch das war eine Tatsache. Aber das bedeutete nicht, dass er nicht irgendwann zurückkehren würde. Zurückkehren, um sich zu holen, was ihm zustand, und sich an jenen zu rächen, die ihm all dies angetan hatten: an dem Menschen Corwyn, der sich widerrechtlich der Krone bemächtigt hatte, an der Elfin Alannah, die einst seine Geliebte gewesen war und ihn schmählich verraten hatte, und an zwei widerwärtigen Orks, die seine Pläne hinterlistig durchkreuzt hatten.

An ihre Namen erinnerte sich Loreto nicht mehr, aber ihr Aussehen hatte sich unauslöschlich in sein Bewusstsein gebrannt; unter Tausenden hätte er den Dicken und den Hageren erkannt. Die Vorstellung, sie eines Tages zu finden und sich an ihnen zu rächen, erfüllte ihn mit einer geradezu unheimlichen Kraft, die noch von Tag zu Tag zu wachsen schien. Zu seiner anfänglichen Wut hatte sich schon bald abgrundtiefer Hass gesellt - etwas, das einem Elfen nicht zustand und von dem Loreto früher angenommen hatte, dass er nicht fähig wäre, etwas Derartiges zu empfinden. Inzwischen wusste er es besser, und mit jedem Schritt, den er auf feuchten, modrigen Waldboden setzte, mit jedem Sturz, bei dem er sich blutig schlug, mit jedem Atemzug, bei dem er den bitteren Odem der Verbannung schmeckte, wuchs dieser Hass.

Während er immer weiterirrte, malte sich Loreto in den blutigsten Farben aus, was er mit den Orks anstellen würde, sollte er ihrer habhaft werden. Er würde sie demütigen, sie foltern und quälen - jeden Schmerz und jede Erniedrigung, die er ihretwegen hatte erleiden müssen, würde er ihnen mit Zins und Zinseszins zurückzahlen.

Und nicht nur ihnen.

Auch auf Corwyn brannte unbändiger Hass in Loretos schmaler Brust. Und auf Alannah, seine abtrünnige Geliebte, die lieber mit einem Menschen gemeinsame Sache machte, als zu ihm zu stehen. Und natürlich auch auf all die anderen Elfen, die ihn verstoßen hatten und seinen legitimen Anspruch auf die Krone leugneten. Sollten sie ruhig nach den Fernen Gestaden reisen - wenigstens war er sie dann los und brauchte auf sie keine Rücksichten mehr zu nehmen. »Ich bin König, damit ihr es wisst!«, schrie er empor zu den dunklen Baumkronen. »Ich und niemand sonst! Ich bin der rechtmäßige Erbe Tirgas Lans!«

Kalter Schweiß perlte auf seiner Stirn, seine Augen hatten einen fiebrigen Glanz angenommen. Der anstrengende Marsch und das monatelange Exil hatten Spuren hinterlassen: Wunden, die tiefer waren als jene oberflächlichen Kratzer, die die bleiche Haut des Elfen überzogen. Auch Loretos Verstand hatte Schaden genommen, und mit jedem Auflodern unbändigen Hasses, mit jedem Zornesausbruch, mit jedem keifenden Geschrei wurde der Faden dünner, der das Bewusstsein des Elfen vor dem Absturz in dunkle Tiefen bewahrte.

So war es um Loreto bestellt, als er plötzlich zu seiner Linken ein Geräusch vernahm.

Der Verstand des verstoßenen Fürsten mochte gelitten haben, seine Sinne jedoch waren durch die Zeit der Verbannung sogar geschärft worden. Schlagartig verharrte er, um mit spitzen Ohren zu lauschen.

Das Geräusch wiederholte sich - ein markiges Knacken, gefolgt von einem Schlurfen, das...
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Autor

Michael Peinkofer, 1969 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaften und arbeitete als Redakteur bei der Filmzeitschrift »Moviestar«. Mit seiner Serie um die »Orks« avancierte er zu einem der erfolgreichsten Fantasyautoren Deutschlands. Seine Romane um »Die Zauberer« wurden ebenso zu Bestsellern wie seine Trilogie um »Die Könige«. Mit »Die Legenden von Astray« führt Michael Peinkofer alle Fantasy-Fans in eine neue Welt.