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Drachenflamme

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am29.06.2012
Die heilige Pflicht eines Feuerreiters
Will Laurence und sein Drache Temeraire haben nicht nur die britischen Drachen von einer schrecklichen Seuche geheilt, sondern auch die französischen. Dafür wurden sie des Hochverrats für schuldig befunden. Doch wegen der überragenden Tapferkeit, die sie bei der Verteidigung Britanniens bewiesen, wurde die Todesstrafe für Laurence in Verbannung nach Australien umgewandelt. Als Verräter gebrandmarkt und von allen angefeindet, versuchen Temeraire und sein Reiter dennoch, ihre Pflicht zu erfüllen. Besonders drei ihnen anvertraute Dracheneier benötigen ihren Schutz. Da entdecken Laurence und sein Drache eine chinesische Ansiedlung, ein klarer Affront gegen das britische Empire. Doch Temeraire steht zwischen den Fronten. Soll er den Briten helfen, die ihm eine Heimat gaben, oder die Chinesen unterstützen, die ihn als Drachen ehren und respektieren ...
Die Fortsetzung der faszinierenden »All-Age« Fantasy-Saga voll dramatischer Drachenkämpfe, Heldenmut und großer Gefühle.

New-York-Times-Bestsellerautorin Naomi Novik ist in New York geboren und mit polnischen Märchen und den Büchern von J.R.R. Tolkien aufgewachsen. Mit ihrem Debüt, der Fantasyreihe »Die Feuerreiter seiner Majestät«, wurde sie weltbekannt. Inzwischen hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter 2016 den Nebula Award für »Das dunkle Herz des Waldes« und 2019 den Locus Award für »Das kalte Reich des Silbers«. Naomi Novik lebt mit ihrer Familie und sechs Computern in New York.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDie heilige Pflicht eines Feuerreiters
Will Laurence und sein Drache Temeraire haben nicht nur die britischen Drachen von einer schrecklichen Seuche geheilt, sondern auch die französischen. Dafür wurden sie des Hochverrats für schuldig befunden. Doch wegen der überragenden Tapferkeit, die sie bei der Verteidigung Britanniens bewiesen, wurde die Todesstrafe für Laurence in Verbannung nach Australien umgewandelt. Als Verräter gebrandmarkt und von allen angefeindet, versuchen Temeraire und sein Reiter dennoch, ihre Pflicht zu erfüllen. Besonders drei ihnen anvertraute Dracheneier benötigen ihren Schutz. Da entdecken Laurence und sein Drache eine chinesische Ansiedlung, ein klarer Affront gegen das britische Empire. Doch Temeraire steht zwischen den Fronten. Soll er den Briten helfen, die ihm eine Heimat gaben, oder die Chinesen unterstützen, die ihn als Drachen ehren und respektieren ...
Die Fortsetzung der faszinierenden »All-Age« Fantasy-Saga voll dramatischer Drachenkämpfe, Heldenmut und großer Gefühle.

New-York-Times-Bestsellerautorin Naomi Novik ist in New York geboren und mit polnischen Märchen und den Büchern von J.R.R. Tolkien aufgewachsen. Mit ihrem Debüt, der Fantasyreihe »Die Feuerreiter seiner Majestät«, wurde sie weltbekannt. Inzwischen hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter 2016 den Nebula Award für »Das dunkle Herz des Waldes« und 2019 den Locus Award für »Das kalte Reich des Silbers«. Naomi Novik lebt mit ihrer Familie und sechs Computern in New York.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641091774
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum29.06.2012
Reihen-Nr.6
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2432 Kbytes
Artikel-Nr.1185194
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

»Das überrascht mich keineswegs«, sagte Bligh, »keineswegs. Da sehen Sie mal die augenblickliche Lage hier, Kapitän Laurence, mit diesen Schurken und Dummköpfen, diesen Hurensöhnen.«

Seine Sprache war nicht viel besser als die der Männer, auf die er anspielte, und Laurence zog Blighs Gesellschaft der ihren keineswegs vor. Es gefiel ihm gar nicht, dass er so vom Gouverneur des Königs und einem Marineoffizier dachte, und schon gar nicht von einem, der ein bemerkenswerter Seemann war. Die Tatsache, dass er 3600 Meilen übers offene Meer gesegelt war, und zwar in einer Schiffsbarkasse, nachdem er von der Bounty ausgesetzt worden war, war noch immer in aller Munde.

Laurence war dazu übergegangen, ihn wenigstens zu respektieren, wenn er ihn schon nicht mochte. Die Allegiance hatte in Van-Diemens-Land einen Zwischenstopp eingelegt, um Wasser aufzunehmen, und dort waren sie auf den Gouverneur gestoßen, den sie in Sydney zu treffen erwartet hatten, vom Rum-Korps abgesetzt und elendig im Exil lebend. Er hatte einen dünnen, säuerlich verzogenen Mund, was vielleicht seinen Schwierigkeiten zuzuschreiben war, und eine breite Stirn schimmerte unter schütter werdendem Haar hervor. Darunter waren empfindsame Gesichtszüge zu sehen, die nicht so recht passen wollten zu Blighs zügelloser Sprache, derer er sich befleißigte, wann immer er sich angegriffen fühlte - was häufig genug der Fall war.

Er wusste sich nicht anders zu helfen, als alle vorübersegelnden Marineoffiziere zu bedrängen, ihm doch wieder zu seinem alten Rang zu verhelfen. Doch bis zum heutigen Tage hatten alle besonnenen Gentlemen es vorgezogen, sich aus der Sache herauszuhalten, während die Nachricht die lange Seereise bis nach England angetreten hatte, von wo aus eine offizielle Lösung für das Problem ausgehen musste. Diese jedoch ließ auf sich warten, und Laurence nahm an, dass der Grund dafür in den Wirren durch die Invasion Napoleons und der darauf folgenden Zeit zu finden war. Eine andere Erklärung für eine derart zögerliche Reaktion gab es nicht. Keine neuen Befehle trafen ein und auch kein neuer Gouverneur. In Sydney fassten das Neusüdwales-Korps und die wohlhabenderen Männer, die dessen Bestrebungen unterstützt hatten, in der Zwischenzeit immer mehr Fuß.

Noch in derselben Nacht, in der die Allegiance in den Hafen einlief, hatte sich Bligh hinausrudern lassen, um sich mit Kapitän Riley zu besprechen. Er hatte sich praktisch selbst zum Abendessen eingeladen und die Unterhaltung bestritten, wobei er geflissentlich darüber hinwegsah, dass dieses Privileg eigentlich Riley zustand. Da er selber ein Mann der Marine war, musste ihm diese Gepflogenheit sehr wohl bekannt sein.

»Ein Jahr und noch immer keine Antwort«, hatte Bligh voller Verachtung und Zorn geklagt und mit einer Hand Rileys Stewart einen Wink gegeben, er solle ihn noch einmal die Flasche herumreichen lassen. »Ein ganzes Jahr ist vergangen, Kapitän, in dem diese aufrührerischen Würmer in Sydney mit ihrer Zügellosigkeit und durch Aufwiegelung den Pöbel für sich einnehmen konnten. Es bedeutet ihnen nichts, rein gar nichts, wenn aus jedem Kind, das je von einer Frau an dieser Küste zur Welt gebracht worden ist, ein Bastard, ein Hundsfott oder ein versoffenes Wrack wird, solange die Bevölkerung ihre kümmerliche Arbeit auf den Farmen erledigt und sich still dem Joch beugt. Lasst den Rum in Strömen fließen ist ihre einzige Devise, und Alkohol ist ihr Zahlungsmittel und das Maß aller Dinge.« Er selbst jedoch hielt sich keineswegs beim gewöhnlichen Wein zurück, obschon dieser beinahe sauer wie Essig war, oder bei Rileys letzten Vorräten an Portwein. Auch aß er gut, wie es üblich war bei einem Mann, der zumeist mit Zwieback und nur gelegentlich mit etwas Fleisch auskommen musste.

Laurence war schweigsam und rollte den Stiel seines Glases zwischen den Fingern hin und her, denn ob er wollte oder nicht: Er empfand ein wenig Mitgefühl. Wenn er selbst sich nur ein bisschen weniger unter Kontrolle gehabt hätte, hätte er genauso über die vereinte Feigheit und Dummheit gewettert, die dazu geführt hatten, dass man Temeraire ins Exil schickte. Auch er sehnte sich danach, rehabilitiert zu werden. Selbst wenn ihm das nicht seinen Rang wiederbringen oder ihm den Weg zurück in die Gesellschaft ermöglichen würde, sollte es ihn doch zumindest an einen Ort führen, wo er von Nutzen wäre. Stattdessen saß er hier am anderen Ende der Welt auf nacktem Fels herum und haderte mit seinem Schicksal.

 


Doch nun könnte Blighs Untergang ganz leicht zu seinem eigenen werden. Seine einzige Hoffnung auf eine Rückkehr bestand in einer Begnadigung für sich selbst und für Temeraire durch den Gouverneur der Kolonie - oder zumindest in einer guten Beurteilung -, um diejenigen in England zu beruhigen, deren Ängste und kleinliche Eigeninteressen dafür gesorgt hatten, dass sie fortgeschickt worden waren. Er hatte immer die leise Hoffnung gehabt, auch wenn sie noch so gering war, dass Jane Roland ganz sicher die Rückkehr von Englands einzigem Himmelsdrachen wünschte, wo sie sich doch Lien auf Seiten des Feindes stellen musste. Laurence hegte die Hoffnung, dass die beinahe abergläubische Furcht vor Himmelsdrachen, die sich nach den entsetzlichen Verlusten durch Liens Angriff auf die Marine während der Schlacht von Shoeburyness allerorts breitgemacht hatte, wieder etwas nachlassen würde und besonnenere Gemüter zu bereuen beginnen würden, dass eine so wertvolle Waffe weggeschickt worden war.

Wenigstens hatte Roland das Laurence ermutigend geschrieben und ihm den Rat gegeben: Ich bete, dass ich die Viceroy losschicken kann, euch abzuholen, sobald sie wieder instand gesetzt ist. Aber um Gottes willen, stell dich gut mit dem Gouverneur, wärst du wohl so freundlich? Ich wäre dir sehr verbunden, wenn es ruhig um dich wäre; es wäre auch günstig, wenn du im nächsten Bericht aus der Kolonie keinerlei Erwähnung finden würdest, ob im Guten oder im Schlechten, weil du dich lammfromm verhalten hast.

Was das anging, wurde jede Hoffnung in dem Augenblick zunichtegemacht, als Bligh seine Lippen abtupfte, seine Serviette auf den Tisch fallen ließ und sagte: »Ich will nicht lange drum herumreden, Kapitän Riley: Ich hoffe, unter den gegebenen Umständen ist Ihnen klar, worin Ihre Pflicht besteht, und Ihnen ebenfalls, Kapitän Granby«, fügte er hinzu.

Diese Pflicht bestand natürlich darin, Bligh zurück nach Sydney zu bringen und dort die Kolonie einzunehmen oder mit Beschuss zu bedrohen, um dann die Anführer MacArthur und Johnston der Gerichtsbarkeit zu übergeben. »Ich gehe davon aus, dass sie am Ende aufgeknüpft werden wie meuternde Hundesöhne, was sie ja schließlich auch sind«, sagte Bligh. »Das ist die einzige Möglichkeit, den Schaden wiedergutzumachen, den sie angerichtet haben. Bei Gott, ich würde ihre wurmzerfressenen Leichname ein Jahr und länger hängen lassen, damit es ihren Anhängern eine Lehre ist. Vielleicht haben wir dann wieder etwas mehr Disziplin.«

»Nein, eine solche Pflicht ist mir nicht klar«, entgegnete Granby unvorsichtigerweise ganz direkt. Später, als er mit Laurence und Riley allein war, fügte er hinzu: »Ich wüsste auch nicht, warum es unsere Aufgabe sein sollte, die Kolonie davon zu überzeugen, ihn wieder zurückzunehmen. Mir scheint, dass ein Bursche, gegen den drei oder vier Mal gemeutert wurde, nicht nur von Pech reden kann.«

 


»Dann sollten Sie mich an Bord nehmen«, knurrte Bligh, als Riley ihm ebenfalls - allerdings viel höflicher - seine Weigerung mitteilte, ihm in seinem Bestreben behilflich zu sein. »Ich werde mit Ihnen nach England zurückkehren und dort die Umstände persönlich zur Sprache bringen. Das zumindest können Sie mir nicht abschlagen«, betonte er, und er hatte recht. Ein Verwehren dieses Ansinnens könnte sich in politischer Hinsicht als ausgesprochen gefährlich für Riley erweisen, dessen Position weitaus weniger gesichert war als die von Granby. An ihm gab es keinerlei besonderes Interesse, das ihm Schutz geboten hätte. Blighs wirkliches Ziel war natürlich nicht die Rückkehr nach England, sondern er wollte in ihrer Begleitung und unter Rileys Schutz in der Kolonie ankommen, um so die Gelegenheit zu haben, seine Überredungsversuche weiterzuführen, solange sie ihm Hafen lagen.

Angesichts von Blighs Gemütszustand war nicht anzunehmen, dass Laurence sich in den Dienst dieses Gentleman stellen konnte, ohne sofort aufgefordert zu werden, ihm wieder zu seinem Amt zu verhelfen und Temeraire auf die Rebellen zu hetzen. Selbst wenn dies Laurence´ eigenen Interessen entgegengekommen wäre, so war es ihm doch ganz und gar zuwider. Er hatte einmal zugelassen, dass er und Temeraire in einem Krieg als Mittel zum Zweck missbraucht worden waren - von Wellington in Englands größter Not gegen die französischen Besatzer. Noch immer hatte er einen widerwärtigen Geschmack im Mund, und er würde sich nie wieder in dieser Art und Weise benutzen lassen.

Sollte sich Laurence allerdings in den Dienst des Neusüdwales-Korps stellen, würde er damit zum Unterstützer der Meuterei werden. Es bedurfte nicht viel politischen Verständnisses, um zu wissen, dass ausgerechnet dies eine Beschuldigung war, die er ganz und gar nicht gut gebrauchen konnte. Vermutlich wäre es ein solcher Vorwurf, der von seinen und Temeraires Gegnern am ehesten geglaubt und aufgegriffen werden würde, um jede Hoffnung auf eine Rückkehr zu vereiteln.

 


»Ich verstehe das Problem nicht. Es gibt doch gar keine Veranlassung, warum du dich irgendjemandem unterordnen musst«, beharrte Temeraire, als der besorgte Laurence ihm gegenüber das Thema anschnitt. Sie...

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New-York-Times-Bestsellerautorin Naomi Novik ist in New York geboren und mit polnischen Märchen und den Büchern von J.R.R. Tolkien aufgewachsen. Mit ihrem Debüt, der Fantasyreihe »Die Feuerreiter seiner Majestät«, wurde sie weltbekannt. Inzwischen hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter 2016 den Nebula Award für »Das dunkle Herz des Waldes« und 2019 den Locus Award für »Das kalte Reich des Silbers«. Naomi Novik lebt mit ihrer Familie und sechs Computern in New York.