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Die Feuerreiter Seiner Majestät 04

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am29.06.2012
Kaum haben Will Laurence und sein Drache Temeraire ihr Abenteuer im Ottomanischen Reich heil überstanden, da droht bereits das nächste Unheil: In Britannien ist eine verheerende Seuche ausgebrochen, und die Drachen der Feuerreiter siechen hilflos dahin. Niemand weiß, wie lange diese katastrophale Schwäche noch vor dem kriegslüsternen französischen Kaiser Napoleon geheim gehalten werden kann. Und so müssen Will Laurence und Temeraire sofort wieder aufbrechen - dieses Mal nach Afrika, wo es das einzige Heilmittel gegen die Seuche geben soll. Doch auf dem schwarzen Kontinent lauern vielfältige Gefahren ...

New-York-Times-Bestsellerautorin Naomi Novik ist in New York geboren und mit polnischen Märchen und den Büchern von J.R.R. Tolkien aufgewachsen. Mit ihrem Debüt, der Fantasyreihe »Die Feuerreiter seiner Majestät«, wurde sie weltbekannt. Inzwischen hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter 2016 den Nebula Award für »Das dunkle Herz des Waldes« und 2019 den Locus Award für »Das kalte Reich des Silbers«. Naomi Novik lebt mit ihrer Familie und sechs Computern in New York.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextKaum haben Will Laurence und sein Drache Temeraire ihr Abenteuer im Ottomanischen Reich heil überstanden, da droht bereits das nächste Unheil: In Britannien ist eine verheerende Seuche ausgebrochen, und die Drachen der Feuerreiter siechen hilflos dahin. Niemand weiß, wie lange diese katastrophale Schwäche noch vor dem kriegslüsternen französischen Kaiser Napoleon geheim gehalten werden kann. Und so müssen Will Laurence und Temeraire sofort wieder aufbrechen - dieses Mal nach Afrika, wo es das einzige Heilmittel gegen die Seuche geben soll. Doch auf dem schwarzen Kontinent lauern vielfältige Gefahren ...

New-York-Times-Bestsellerautorin Naomi Novik ist in New York geboren und mit polnischen Märchen und den Büchern von J.R.R. Tolkien aufgewachsen. Mit ihrem Debüt, der Fantasyreihe »Die Feuerreiter seiner Majestät«, wurde sie weltbekannt. Inzwischen hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter 2016 den Nebula Award für »Das dunkle Herz des Waldes« und 2019 den Locus Award für »Das kalte Reich des Silbers«. Naomi Novik lebt mit ihrer Familie und sechs Computern in New York.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641091767
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum29.06.2012
Reihen-Nr.4
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1681 Kbytes
Artikel-Nr.1185199
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Es tut mir leid, Kapitän«, sagte Keynes, »aber jeder dumme Trottel kann eine Kugelwunde verbinden, und vermutlich wird Ihnen an meiner Stelle ein dummer Trottel zugewiesen werden. Aber ich kann nicht meine Zeit beim gesündesten Drachen in ganz England vertrödeln, wenn sich in den Quarantäne-Stützpunkten die kranken drängen.«

»Dafür habe ich vollstes Verständnis, Mr. Keynes, Sie müssen nicht weitersprechen«, antwortete Laurence. »Aber werden Sie nicht wenigstens bis Dover mit uns fliegen?«

»Nein. Victoriatus wird die Woche nicht überstehen, und ich werde abwarten, um ihn gemeinsam mit Dr. Harrow zu sezieren«, sagte Keynes, und seine grobe, pragmatische Art ließ Laurence zusammenzucken. »Ich hege die Hoffnung, dass wir etwas über die Krankheit an sich herausfinden können. Einige der Kurierdrachen fliegen noch immer, und sicher wird mich einer von ihnen danach mitnehmen.«

»Nun gut.« Laurence schüttelte die Hand des Arztes. »Ich hoffe, dass Sie bald wieder zu uns stoßen werden.«

»Das hoffe ich ganz und gar nicht«, entgegnete Keynes in seiner üblichen bärbeißigen Art. »Denn das kann nur dann der Fall sein, wenn ich ansonsten keine Patienten mehr habe, und so, wie sich der Krankheitsverlauf im Moment gestaltet, würde das bedeuten, dass sie alle tot sind.«

Laurence konnte nicht behaupten, dass seine Stimmung sank, denn er war bereits so niedergeschlagen, dass ihm der Abschied von Keynes kaum noch etwas ausmachte. Aber er bedauerte ihn. Im Allgemeinen waren Drachenärzte nicht annähernd so unfähig wie die Ärzte, die auf See zu finden waren, und trotz Keynes´ Worten fürchtete Laurence sich nicht vor einem möglichen Nachfolger. Aber einen guten Mann zu verlieren, der seinen Mut und Verstand unter Beweis gestellt hatte und dessen Verschrobenheit bekannt war, war nie angenehm, und Temeraire würde das gar nicht gefallen.

 


»Aber er ist doch nicht verletzt, oder?«, fragte Temeraire hartnäckig nach. »Er ist nicht krank?«

»Nein, Temeraire, aber er wird anderswo gebraucht«, erklärte Laurence. »Er ist ein erfahrener Arzt, und ich bin mir sicher, du willst ihn nicht davon abhalten, sich um deine Kameraden zu kümmern, die unter dieser Krankheit leiden.«

»Also, wenn Maximus oder Lily ihn brauchen...«, sagte Temeraire mürrisch und zog Furchen in den Boden. »Kann ich die beiden denn nicht bald wiedersehen? Ich bin mir sicher, sie können nicht allzu krank sein. Maximus ist der größte Drache, den ich je gesehen habe, und das, obwohl wir in China waren. Bestimmt erholt er sich rasch wieder.«

»Nein, mein Lieber«, sagte Laurence bedrückt und eröffnete Temeraire die schlimmste der Neuigkeiten. »Keiner der Kranken ist bislang wieder gesund geworden, und du musst alle Vorsicht walten lassen und darfst unter keinen Umständen auch nur in die Nähe der Quarantäne-Stützpunkte kommen.«

»Aber das verstehe ich nicht«, wandte Temeraire ein. »Wenn sie sich nicht erholen, dann ...« Er stockte.

Laurence wandte stumm den Blick ab. Es war begreiflich, dass Temeraire ihn nicht sofort verstanden hatte. Drachen waren zähe Kreaturen, und viele Rassen konnten ein Jahrhundert und länger leben. Er war zu Recht davon ausgegangen, dass er mit Maximus und Lily längere Zeit als die Lebensspanne eines Mannes teilen würde, solange sie nicht dem Krieg zum Opfer fielen.

Schließlich setzte Temeraire erneut an und klang geradezu bestürzt: »Aber ich habe ihnen so viel zu erzählen. Ihretwegen bin ich zurückgekommen. Damit sie erfahren, dass Drachen lesen und schreiben und über Besitz verfügen können und dass sie nicht immer nur kämpfen müssen.«

»Ich werde einen Brief für dich schreiben, den wir ihnen schicken können und in dem du sie grüßen kannst. Sie werden sich mehr über die Nachricht freuen, dass du in Sicherheit und ohne Ansteckung bist, als sie deine Anwesenheit genießen könnten«, tröstete ihn Laurence. Temeraire antwortete nicht. Er war sehr still und ließ den Kopf tief auf die Brust sinken. »Wir werden ganz in ihrer Nähe sein, und du kannst ihnen jeden Tag schreiben, wenn du möchtest und wir unsere Arbeit erledigt haben.«

»Patrouillenflüge, nehme ich an«, sagte Temeraire mit einem ungewöhnlich bitteren Unterton, »und schon wieder langweilige Formationsübungen, während all die anderen krank sind und wir nichts für sie tun können.«

Laurence senkte den Blick auf seinen Schoß, wo in dem Päckchen, in Ölhaut gewickelt, zwischen all seinen Papieren auch ihre neuen Befehle lagen, und er konnte nichts sagen, um Temeraire zu trösten: Es handelte sich um die schroffe Anweisung, sofort in Richtung Dover aufzubrechen, wo sich Temeraires Vermutungen vermutlich voll und ganz bewahrheiten würden.

 


Als Laurence sich unmittelbar nach ihrer Ankunft in Dover auf den Weg ins Hauptquartier machte, um dort Bericht zu erstatten, wurde seine Stimmung nicht eben gehoben durch die Tatsache, dass man ihn dreißig Minuten lang auf dem Flur vor dem neuen Admiralsbüro herumsitzen ließ, wo er auf die Stimmen im Innern lauschte, die durch die schwere Eichentür keineswegs gedämpft wurden. Er erkannte Jane Roland, die brüllte. Die Stimmen, die ihr antworteten, waren ihm unvertraut. Als die Tür aufgerissen wurde, sprang Laurence mit einem Satz auf und nahm Haltung an. Ein groß gewachsener Mann in Marinejacke stürmte heraus, und Kleidung und Gesichtsausdruck spiegelten gleichermaßen wider, wie aufgebracht er war. Seine Wangen waren fleckig und glühten leicht unter seinen Koteletten. Er blieb nicht stehen, warf Laurence jedoch einen wutverzerrten Blick zu, ehe er das Gebäude verließ.

»Komm herein, Laurence, komm herein«, rief Jane, und Laurence trat ein. Sie stand beim Admiral, einem älteren Mann, der einigermaßen überraschend mit einem schwarzen Gehrock, Kniebundhosen und Schnallenschuhen bekleidet war.

»Du hast Dr. Wapping noch nicht kennengelernt, glaube ich«, sagte Jane. »Sir, das ist Kapitän Laurence von Temeraire.«

»Sir«, sagte Laurence und beugte tief sein Knie, um seine Verwirrung und sein Unbehagen zu verbergen. Er nahm an, dass es den Männern der Bodentruppen sinnvoll erscheinen mochte, das Kommando über den Stützpunkt einem Arzt zu geben, wenn doch alle Drachen unter Quarantäne standen. Derartiges war ihm schon zuvor untergekommen, als ein Freund der Familie ihn ersucht hatte, seinen Einfluss geltend zu machen, um ihm aus einer unglücklichen Beziehung zu retten, indem ihm, der er Arzt - und nicht einmal Marinearzt - war, das Kommando über ein Lazarettschiff übertragen wurde.

»Kapitän, es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen«, sagte Dr. Wapping. »Admiral, ich werde mich nun verabschieden. Ich bitte um Entschuldigung, der Grund für eine solch unerfreuliche Szene gewesen zu sein.«

»Unsinn. Diese Burschen von der Lebensmittelbehörde sind ein Haufen ungeschlachter Halunken, und es war mir ein Vergnügen, sie in ihre Schranken zu weisen. Einen guten Tag noch.« Als Wapping die Tür hinter sich geschlossen hatte, wandte sich Jane an Laurence: »Hättest du es für möglich gehalten? Diese Kerle sind nicht damit zufrieden, dass unsere armen Drachen kaum mehr genug fressen, um einen Vogel am Leben zu halten! Jetzt schicken sie uns auch noch krankes und abgemagertes Vieh. Aber was ist das denn für eine Art, dich zu Hause willkommen zu heißen?« Sie packte ihn an den Schultern und küsste ihn ungestüm auf beide Wangen. »Du siehst jämmerlich aus. Was ist denn mit deinem Mantel passiert? Und möchtest du ein Glas Wein?« Ohne seine Antwort abzuwarten, schenkte sie für sie beide ein. Er nahm sein Glas mit einem Gefühl entsetzlicher Leere. »Ich habe all deine Briefe bekommen und so eine ganz gute Vorstellung davon, was du getan hast. Laurence, du musst mir verzeihen, dass ich nicht geantwortet habe. Ich fand es leichter, nichts zu schreiben, als das Einzige, was zählt, unerwähnt zu lassen.«

»Nein, das heißt natürlich ja«, antwortete er und setzte sich mit ihr ans Feuer. Ihren Uniformrock hatte sie über die Armlehne ihres Stuhles geworfen. Nun, wo Laurence den Blick darauf ruhen ließ, sah er den vierten Balken des Admiralsranges auf den Schultern. Die Vorderseite der Jacke war prächtiger mit Litzen besetzt, als es vorher der Fall gewesen war. Auch ihr Gesicht hatte sich verändert, allerdings nicht zum Positiven. Sie hatte mindestens fünf Kilogramm an Gewicht verloren, und ihr dunkles, raspelkurz geschnittenes Haar war von Grau durchzogen.

»Tut mir leid, dass ich einen so traurigen Anblick biete«, sagte sie kläglich und wischte seine gegenteiligen Beteuerungen mit einem Lachen fort. »Nein, Laurence, wir alle verfallen nach und nach. Das kann man nicht wegleugnen. Ich nehme an, du hast den armen Lenton gesehen. Nachdem sein Drache gestorben war, hat er sich noch drei Wochen lang heldenhaft gehalten, doch dann fanden wir ihn nach einem Schlaganfall auf dem Fußboden seines Schlafzimmers. Eine Woche lang konnte er nur nuscheln. Inzwischen hat er große Fortschritte gemacht, aber er ist noch immer ein Schatten seiner selbst.«

»Das tut mir leid, auch wenn ich auf deine Beförderung trinke«, erwiderte Laurence, und nur mit fast unmenschlicher Anstrengung gelang es ihm, nicht dabei zu stottern.

»Ich danke dir, mein treuer Freund«, sagte sie. »Ich schätze, ich würde vor Stolz platzen, wenn die Lage anders wäre und wenn sich nicht ein Ärgernis an das nächste reihen würde. Wir haben die Dinge einigermaßen gut hinbekommen, als wir uns selbst überlassen waren, aber nun muss ich mich mit diesen Idioten von der Admiralität auseinandersetzen. Man hat es ihnen gesagt, ehe sie kamen, und noch einmal gesagt, und trotzdem lächeln sie mich...

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Kritik
"Unglaublich unterhaltsam!"mehr

Autor

New-York-Times-Bestsellerautorin Naomi Novik ist in New York geboren und mit polnischen Märchen und den Büchern von J.R.R. Tolkien aufgewachsen. Mit ihrem Debüt, der Fantasyreihe »Die Feuerreiter seiner Majestät«, wurde sie weltbekannt. Inzwischen hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter 2016 den Nebula Award für »Das dunkle Herz des Waldes« und 2019 den Locus Award für »Das kalte Reich des Silbers«. Naomi Novik lebt mit ihrer Familie und sechs Computern in New York.