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Die Feuerreiter Seiner Majestät 01

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am29.06.2012
Eine faszinierende 'All-Age'-Fantasy-Saga voll dramatischer Drachenkämpfe, Magie und großer Gefühle!
Als die HMS Reliant eine französische Fregatte aufbringt, kann Captain Will Laurence noch nicht ahnen, wie sehr sich sein Leben bald schon ändern wird. Denn die Fregatte hat eine höchst kostbare Fracht an Bord: ein noch nicht voll ausgebrütetes Drachenei, dem schon bald eine jener sagenhaft mächtigen Flugkreaturen entschlüpfen wird. Will Laurence weiß um seine Pflicht: Er muss dem Drachen einen Namen geben und so der lebenslange menschliche Begleiter dieses Geschöpfes werden. Auch wenn das bedeutet, dass er die Planken seines geliebten Schiffes für immer verlassen und sich in die Lüfte erheben muss - als ein Feuerreiter Seiner Majestät ...
Peter Jackson, der Regisseur von 'Der Herr der Ringe', wird 'Die Feuerreiter Seiner Majestät' verfilmen!

New-York-Times-Bestsellerautorin Naomi Novik ist in New York geboren und mit polnischen Märchen und den Büchern von J.R.R. Tolkien aufgewachsen. Mit ihrem Debüt, der Fantasyreihe »Die Feuerreiter seiner Majestät«, wurde sie weltbekannt. Inzwischen hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter 2016 den Nebula Award für »Das dunkle Herz des Waldes« und 2019 den Locus Award für »Das kalte Reich des Silbers«. Naomi Novik lebt mit ihrer Familie und sechs Computern in New York.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEine faszinierende 'All-Age'-Fantasy-Saga voll dramatischer Drachenkämpfe, Magie und großer Gefühle!
Als die HMS Reliant eine französische Fregatte aufbringt, kann Captain Will Laurence noch nicht ahnen, wie sehr sich sein Leben bald schon ändern wird. Denn die Fregatte hat eine höchst kostbare Fracht an Bord: ein noch nicht voll ausgebrütetes Drachenei, dem schon bald eine jener sagenhaft mächtigen Flugkreaturen entschlüpfen wird. Will Laurence weiß um seine Pflicht: Er muss dem Drachen einen Namen geben und so der lebenslange menschliche Begleiter dieses Geschöpfes werden. Auch wenn das bedeutet, dass er die Planken seines geliebten Schiffes für immer verlassen und sich in die Lüfte erheben muss - als ein Feuerreiter Seiner Majestät ...
Peter Jackson, der Regisseur von 'Der Herr der Ringe', wird 'Die Feuerreiter Seiner Majestät' verfilmen!

New-York-Times-Bestsellerautorin Naomi Novik ist in New York geboren und mit polnischen Märchen und den Büchern von J.R.R. Tolkien aufgewachsen. Mit ihrem Debüt, der Fantasyreihe »Die Feuerreiter seiner Majestät«, wurde sie weltbekannt. Inzwischen hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter 2016 den Nebula Award für »Das dunkle Herz des Waldes« und 2019 den Locus Award für »Das kalte Reich des Silbers«. Naomi Novik lebt mit ihrer Familie und sechs Computern in New York.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641091798
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum29.06.2012
Reihen-Nr.1
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2447 Kbytes
Artikel-Nr.1185205
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Am nächsten Morgen erwachte Laurence, als Temeraire sich immer tiefer in seiner Hängematte verhedderte, die sich zweimal um sich selbst gedreht hatte, während er versuchte, aus ihr herauszuklettern. Laurence blieb nichts anderes übrig, als sie vom Haken zu nehmen, um den Drachen zu befreien, und dieser sprang sogleich, vor Empörung zischend, aus dem entwirrten Stoff. Er musste beruhigt und wie eine beleidigte Katze gestreichelt werden, bis sich seine Aufregung gelegt hatte. Und dann war er - wie sollte es auch anders sein? - wieder hungrig.

Gott sei Dank war es nicht allzu früh, und die Matrosen hatten beim Angeln Glück gehabt. So wartete ein vierzigpfündiger Thunfisch als Mahl für den Drachen, und die Hühner blieben einen weiteren Tag verschont, sodass zu Laurence´ eigenem Frühstück Eier gehörten. Irgendwie schaffte es Temeraire, das ganze Ding runterzuschlingen, woraufhin er zu schwer war, um wieder in seine Hängematte zu steigen, und sich stattdessen einfach wie ein aufgeblähter Sack auf den Boden fallen ließ, wo er einschlief.

Der Rest der Woche verlief ähnlich: Temeraire schlief, wenn er nicht gerade fraß, und er futterte und wuchs in alarmierender Weise. Am Ende der Woche blieb er nicht länger unter Deck, denn Laurence begann zu befürchten, dass es sonst unmöglich werden würde, ihn ohne größere Schwierigkeiten aufs Deck zu bekommen. Er war bereits schwerer als ein Kutschpferd geworden, und von Kopf bis Schwanz länger als die Barkasse. Nachdem sie sein zukünftiges Wachstum abgeschätzt hatten, entschieden sie sich, die Ladung zu verlagern, damit das Schiff vorne schwerer wurde, und ihn auf dem hinteren Deck unterzubringen, um ein Gegengewicht zu schaffen. Der Umzug war gerade noch rechtzeitig beschlossen worden: Temeraire schaffte es nur mit Mühe, sich mit eng angelegten Flügeln aus der Kabine zu zwängen, und Mr. Pollitts Messergebnissen zufolge wuchs er über Nacht dreißig weitere Zentimeter im Durchmesser. Zum Glück war sein massiger Körper nicht übermäßig im Weg, wenn er auf dem Achterdeck lag, und so verschlief er den größten Teil eines jeden Tages. Gelegentlich zuckte sein Schwanz, doch er selbst rührte sich auch dann kaum, wenn die Matrosen gezwungen waren, über ihn hinwegzuklettern, um ihrer Arbeit nachzugehen.

Nachts schlief Laurence draußen neben ihm, denn das schien ihm sein Platz zu sein, und da das Wetter schön war, kostete ihn das auch keine große Überwindung. In zunehmendem Maße sorgte er sich allerdings wegen der Vorräte. Trotz all ihrer Erfolge beim Fischen würde vielleicht schon in ein bis zwei Tagen der Ochse geschlachtet werden müssen. Steigerte sich Temeraires Appetit weiterhin in diesem Maße, würden ihre Vorräte selbst dann zur Neige gehen, ehe sie Land erreichten, wenn Temeraire sich mit Dörrfleisch zufrieden gäbe. Es würde sehr schwierig werden, so viel war ihm klar, den Drachen auf schmale Kost zu setzen, und auf jeden Fall würde es die Mannschaft reizbar machen. Und auch wenn Temeraire angeschirrt und somit theoretisch zahm war, könnte und würde ein ungezähmter Drache, der aus seinem Zuchtgehege entkam, ohne Zweifel einen Mann verspeisen, wenn sich nichts Appetitlicheres bot, und wenn man die unbehaglichen Mienen an Bord sah, wurde klar, dass sich jeder dessen bewusst war.

Als sich im Laufe der zweiten Woche die ersten Luftver-änderungen ankündigten, spürte Laurence unbewusst den Wetterumschwung und erwachte kurz vor Morgengrauen, einige Stunden, ehe der Regen einzusetzen begann. Die Lichter der Amitié waren nirgends zu sehen: Der aufkommende Wind hatte die Schiffe in der Nacht auseinandergetrieben. Der Himmel wurde nur geringfügig heller, und bald darauf begannen die ersten schweren Tropfen gegen die Segel zu prasseln.

Laurence wusste, dass er nichts tun konnte. Mehr denn je hatte nun Riley das Kommando, und Laurence beschränkte sich darauf, Temeraire ruhig zu halten, damit er die Männer nicht ablenkte. Dies erwies sich als schwierig, denn der Drache war sehr neugierig auf den Regen und spreizte die Flügel, um zu spüren, wie die Tropfen daraufschlugen.

Donner erschreckte ihn ebenso wenig wie Blitze: »Was bewirkt das?«, fragte er nur und war enttäuscht, als Laurence ihm keine Antwort bieten konnte. »Wir könnten ein wenig fliegen, um es uns anzusehen«, schlug er vor, öffnete seine Flügel ein Stück und machte einen Schritt auf die hintere Reling zu. Laurence schrak zusammen: Seit dem ersten Tag hatte Temeraire keine weiteren Flugversuche mehr unternommen, denn er war vollauf mit Fressen beschäftigt gewesen, und obgleich sie sein Geschirr bereits dreimal geweitet hatten, hatten sie nie die Kette gegen eine stärkere ausgetauscht. Jetzt konnte Laurence sehen, wie sich die Kette straffte und sich die einzelnen Glieder zu öffnen begannen, obwohl Temeraire kaum Zug ausübte.

»Nicht jetzt, Temeraire, wir müssen die anderen arbeiten lassen und von hier aus zusehen«, sagte er, griff nach dem nächstbesten Seitengurt des Zaumzeugs und streckte seinen linken Arm darunter hindurch. Selbst wenn er nun - zu spät - begriff, dass sein Gewicht nicht mehr länger ein Hemmschuh wäre, würden sie wenigstens gemeinsam in die Luft steigen, und vielleicht wäre er schließlich im Stande, den Drachen davon zu überzeugen, doch wieder hinunterzufliegen. Oder er würde hinabstürzen! Diesen Gedanken verdrängte er allerdings so rasch, wie er gekommen war.

Glücklicherweise setzte sich Temeraire wieder, wenn auch enttäuscht, und ging dazu über, den Himmel zu beobachten. Laurence sah sich mit der vagen Idee um, nach einer stärkeren Kette zu rufen, doch die gesamte Mannschaft war beschäftigt, und er konnte niemanden stören. Er fragte sich, ob sich überhaupt ernst zu nehmende Ketten an Bord befänden. Urplötzlich fiel ihm auf, dass Temeraires Schultern seinen Kopf fast um eine Fußlänge überragten, und dass seine Vorderbeine - einst so zart wie die Handgelenke einer Dame - nun dicker als seine Oberschenkel waren.

Riley schrie seine Anweisungen durch ein Sprachrohr. Laurence gab sein Bestes, nicht hinzuhören. Er konnte nicht eingreifen, und es würde ihn nur in eine unangenehme Lage bringen, einen Befehl zu hören, den er für falsch hielt. Die Männer hatten zusammen bereits einen schlimmen Sturm überstanden und wussten, was zu tun war. Zum Glück hatten sie keinen widrigen Wind, sodass sie dem Sturm davoneilen konnten, und das Bramsegel war bereits ordentlich gesetzt worden. Bislang lief alles gut, und sie behielten grob ihren östlichen Kurs bei, doch hinter ihnen ließ ein undurchsichtiger Vorhang aus tosendem Regen die Welt verschwinden, und er begann, die Reliant einzuholen.

Die Wasserwand knallte mit dem Geräusch von Kanonenfeuer aufs Deck und durchweichte Laurence in Sekundenschnelle trotz seiner Schutzkleidung. Temeraire knurrte und schüttelte den Kopf wie ein Hund, sodass das Wasser durch die Luft spritzte; dann duckte er sich unter seine rasch geöffneten Flügel, die er um sich selbst schlang. Laurence, der sich an seine Flanke drückte und noch immer das Zaumzeug umklammert hielt, fand ebenfalls Schutz unter der lebendigen Kuppel. Es war außerordentlich seltsam, sich mitten im Herzen eines tobenden Sturms so behaglich zu fühlen. Durch die Stellen, an denen sich die Flügel nicht überlappten, konnte er noch immer hinausblicken, und ein kalter Sprühregen nässte sein Gesicht.

»Der Mann, der mir den Thunfisch gebracht hat, ist im Wasser«, sagte Temeraire plötzlich, und Laurence folgte seinem Blick. Durch die beinahe geschlossene Regendecke konnte er verschwommen ein rotweißes Hemd gut sechs Grad achtern der Backbordleuchten erkennen sowie einen winkenden Arm. Es war Gordon, einer der Matrosen, der beim Angeln geholfen hatte.

»Mann über Bord«, schrie Laurence und legte seine Hände wie einen Trichter um seinen Mund, damit der Ruf nicht vom Sturm verschluckt wurde, während er gleichzeitig auf die strampelnde Gestalt in den Wellen deutete. Riley warf ihm einen entsetzten Blick zu, Taue wurden ausgeworfen, doch der Mann war schon zu weit weg. Der Sturm trieb das Schiff davon, und es war aussichtslos, mit den Booten zu ihm zu gelangen.

»Er ist zu weit von den Tauen weg«, sagte Temeraire. »Ich werde ihn holen.«

Noch bevor Laurence Einspruch erheben konnte, befand er sich baumelnd in der Luft; die zerborstene Kette schaukelte lose an Temeraires Hals neben ihm. Als sie näher schwang, griff er sie mit seinem freien Arm und wickelte sie einige Male um die Gurte des Geschirrs, damit sie nicht länger pendelte und Temeraires Flanken wie eine Peitsche traf. Dann klammerte er sich verbissen fest und versuchte, seine Haut zu retten, während seine Beine in die Leere ragten und nichts unter ihm war als der Ozean, der ihn erwartete, falls er losließe.

Instinkt hatte den Drachen in die Luft getrieben, doch das reichte nicht aus, ihn dort auch zu halten. Temeraire wurde vom Sturm in östliche Richtung vom Schiff fortgetrieben. Noch immer versuchte er, mit dem Kopf voran gegen den Wind anzukämpfen. Es gab einen entsetzlichen, Schwindel erregenden Moment, als sie in einem scharfen Windstoß ins Trudeln gerieten, und einen Augenblick lang glaubte Laurence, dass sie verloren wären und in die Wellen hinabstürzen würden.

»Mit dem Wind«, brüllte er aus voller Kehle, wie er es achtzehn Jahre lang auf See geübt hatte, und er hoffte, dass Temeraire ihn hören konnte. »Flieg mit dem Wind, verdammt noch mal!«

Seine Kiefermuskeln verkrampften sich, und Temeraire änderte den Kurs und hielt sich nun nach Osten. Sofort...

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New-York-Times-Bestsellerautorin Naomi Novik ist in New York geboren und mit polnischen Märchen und den Büchern von J.R.R. Tolkien aufgewachsen. Mit ihrem Debüt, der Fantasyreihe »Die Feuerreiter seiner Majestät«, wurde sie weltbekannt. Inzwischen hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter 2016 den Nebula Award für »Das dunkle Herz des Waldes« und 2019 den Locus Award für »Das kalte Reich des Silbers«. Naomi Novik lebt mit ihrer Familie und sechs Computern in New York.