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Die Lazarus-Vendetta

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
560 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am10.07.2012
Die Lazarus-Gruppe ist die Speerspitze einer Umweltbewegung, die gegen die Technologisierung der Welt kämpft. Sie wird angeführt von einem mysteriösen Führer mit dem Namen »Lazarus«. Als nach einer Attacke auf ein Forschungslabor tausende Menschen ums Leben kommen, schlägt die Stunde von Colonel Smith.


Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.
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Produkt

KlappentextDie Lazarus-Gruppe ist die Speerspitze einer Umweltbewegung, die gegen die Technologisierung der Welt kämpft. Sie wird angeführt von einem mysteriösen Führer mit dem Namen »Lazarus«. Als nach einer Attacke auf ein Forschungslabor tausende Menschen ums Leben kommen, schlägt die Stunde von Colonel Smith.


Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641093839
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum10.07.2012
Reihen-Nr.5
Seiten560 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2374 Kbytes
Artikel-Nr.1189761
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel eins
DIENSTAG, 12. OKTOBER

Teller Institute for Advanced Technology, Santa Fe, New Mexico

Lieutenant Colonel Dr. med. Jonathan (»Jon«) Smith bog von der Old Agua Fria Road auf die Zufahrtsstraße zum Haupttor des Instituts. Er kniff die Augen gegen das grelle Licht des frühen Morgens zu Schlitzen zusammen. Zu seiner Linken im Osten schob sich gerade die Sonne über die leuchtenden, schneebedeckten Gipfel der Sangre de Cristo Mountains und tauchte die steilen, mit gelbblättrigen Espen, riesigen Fichten, Kiefern und Eichen bestandenen Hänge in goldenes Licht. Weiter unten, am Fuß der Berge, lagen die niedrigeren Nusskiefern, Lärchen und Wacholderbäume noch immer im Schatten, ebenso wie das dichte Gestrüpp aus Ginster und Beifuß, das die dicken, sandfarbenen Adobe-Mauern des Instituts umgab.

Einige der Demonstranten, die entlang der Straße die Nacht über campiert hatten, krochen aus ihren Schlafsäcken und folgten dem vorüberfahrenden Wagen mit ihren Blicken. Ein paar hielten selbst gemachte Schilder in die Höhe, auf denen sie STOPPT DIE MÖRDERWISSENSCHAFT, NEIN ZUR NANOTECHNOLOGIE oder LAZARUS AN DIE MACHT forderten. Die meisten blieben jedoch liegen, waren noch nicht bereit, dem kalten Oktobermorgen ins Gesicht zu sehen. Santa Fe lag in einer Höhe von mehr 2300 Metern, und in der Nacht wurde es empfindlich kalt.

Smith empfand einen momentanen Anflug von Sympathie für die Demonstranten. Obwohl die Heizung in seinem Mietwagen lief, konnte er die Kälte durch seine braune Bomber-Lederjacke und die sorgfältig gebügelte Khakihose spüren.

Ein grau uniformierter Wachposten am Tor hob den Arm, und Smith hielt an. Er kurbelte das Fenster herab und reichte dem Wachmann seinen U.S. Army Dienstausweis. Das Foto auf dem Ausweis zeigte einen durchtrainierten Mann Anfang vierzig - einen Mann, dessen hohe Backenknochen und glatte, dunkle Haare ihm das Aussehen eines hochmütigen spanischen Edelmanns verliehen. Tatsächlich jedoch widerlegte das amüsierte Funkeln seiner dunkelblauen Augen den Eindruck von Arroganz.

»Guten Morgen, Colonel«, sagte der Wachposten, ein ehemaliger Staff Sergeant bei den Army Rangers namens Frank Diaz. Nachdem er den Ausweis eingehend begutachtet hatte, beugte er sich vor und spähte durch die Wagenfenster, um sich zu vergewissern, dass Smith allein war. Seine rechte Hand schwebte wachsam in der Nähe der 9mm-Beretta-Pistole, die in einem Halfter an seiner Hüfte steckte. Die Deckklappe des Halfters war offen - wodurch er die Beretta schneller ziehen konnte, falls nötig.

Smith zog unwillig die Augenbrauen hoch. Die Sicherheitsmaßnahmen am Teller Institut waren normalerweise entspannter und sicherlich nicht auf dem Standard der streng geheimen Atomforschungslaboratorien im nahe gelegenen Los Alamos. Doch der Terminplan des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Samuel Adams Castilla, sah vor, dem Institut in drei Tagen einen Besuch abzustatten. Und jetzt war für die Zeit, in der er seine Rede halten würde, eine riesige Antitechnologiekundgebung organisiert worden. Die Demonstranten vor dem Tor heute Morgen waren nur die erste Welle von tausenden mehr, die aus allen Teilen der Welt hier zusammenströmen würden. Er deutete mit dem Daumen über die Schulter. »Kriegen Sie von den Leuten da draußen schon Zunder, Frank?«

»Nicht sonderlich viel bisher«, räumte Diaz ein. Er zuckte mit den Schultern. »Wir haben ein wachsames Auge auf sie. Diese Demonstration macht die Leute in der Regierung nervös. Das FBI sagt, es sind ein paar wirklich hartgesottene Krawallbrüder hierher unterwegs - die Sorte, die drauf steht, Molotowcocktails zu werfen und Fensterscheiben einzuschlagen.«

Smith runzelte die Stirn. Massenproteste lockten überall auf der Welt Anarchisten mit einem Faible für Gewalt und Zerstörung von Eigentum an. Genua, Seattle, Cancun und ein halbes Dutzend anderer Städte auf dem Globus hatten bereits erlebt, dass ihre Straßen in Schlachtfelder für maskierte Chaoten und die Polizei verwandelt wurden.

Während ihm dieser Gedanke durch den Kopf ging, deutete er einen militärischen Gruß an und fuhr weiter in Richtung Parkplatz. Die Aussichten, in einem Aufruhr festzusitzen, waren nicht sonderlich erfreulich. Nicht, wenn man in New Mexico auch ein bisschen Urlaub machen möchte.

Das kannst du dir abschminken, dachte Smith mit einem schiefen Grinsen. Betrachte es als einen Arbeitsurlaub. Als Militärarzt und Experte für Molekularbiologie verbrachte er den Großteil seiner Zeit im Dienst des U.S. Army Medical Research Institute of Infectious Diseases (USAMRIID), dem Medizinischen Forschungsinstitut für Infektionskrankheiten der U.S. Armee in Fort Detrick, Maryland. Seine Tätigkeit am Teller Institut war nur temporär.

Das Office of Science and Technology des Pentagon hatte ihn nach Santa Fe geschickt, damit er sich die Arbeit ansah, die in den drei Laboratorien für Nanotechnologie des Instituts gemacht wurde, und einen Bericht darüber verfasste. Überall auf der Welt lagen Wissenschaftler im heftigen Wettstreit, praktikable und profitable Anwendungsmöglichkeiten für die Nanotechnologie zu entwickeln. Einige der Besten ihres Fachs arbeiteten hier in Teams des Teller Instituts, der Harcourt Biosciences und der Nomura PharmaTech. Grundsätzlich betrachtet, dachte Smith zufrieden, hatte ihm das Verteidigungsministerium einen Platz in der ersten Reihe zugewiesen, von dem er die Entwicklung der vielversprechendsten neuen Technologien des Jahrhunderts aus nächster Nähe beobachten konnte.

Die Arbeit hier war genau nach seinem Geschmack. Das Wort Nanotechnologie stand für ein weit gefächertes Spektrum von Inhalten. Im Wesentlichen bedeutete es die Entwicklung hochkomplizierter Maschinen, die so winzig waren, dass es das menschliche Vorstellungsvermögen überstieg. Ein Nanometer war gerade mal ein Milliardstel eines Meters, etwa zehnmal so groß wie ein Atom. Entwickle eine Konstruktion mit einer Größe von zehn Nanometern und du hast etwas, das nur ein Zehntausendstel des Durchmessers eines menschlichen Haares misst. Nanotechnologie war Ingenieurskunst auf molekularer Ebene, eine Technologie, in der Quantenphysik, Chemie, Biologie und der Einsatz von Hochleistungsrechnern zusammenspielten.

Wissenschaftsjournalisten entwarfen leuchtende Zukunftsvisionen von Robotern, die nur die Größe von ein paar Atomen besaßen und durch den menschlichen Körper streiften, um Krankheiten zu heilen und innere Verletzungen zu reparieren. Andere verlangten von ihren Lesern, sich Informations-speichereinheiten vorzustellen, die ein Millionstel der Größe eines Salzkorns haben und das gesamte Wissen der Menschheit erfassen können. Oder Staubkörner, die als hypereffektive Staubsauger durch die verschmutzte Atmosphäre trieben und dabei den Himmel blank putzten.

Smith hatte in den letzten Wochen am Teller Institut genug gesehen, um zu wissen, dass ein paar dieser scheinbar unmöglichen Vorstellungen bereits kurz vor der Realisation standen. Er zwängte seinen Wagen in eine Parklücke zwischen zwei riesige Geländewagen. Ihre Windschutzscheiben waren vereist, ein Zeichen, dass die Wissenschaftler oder Techniker, denen die Wagen gehörten, die ganze Nacht über im Labor geblieben waren. Er nickte anerkennend. Das waren die Jungs, die an den echten Wundern arbeiteten und sich von starkem schwarzem Kaffee, koffeinhaltigem Soda und von Zucker klebrigen Snacks aus dem Automaten ernährten.

Er stieg aus dem Mietwagen und zog gegen die kalte Morgenluft den Reißverschluss seiner Jacke hoch. Dann roch er den schwachen Duft von Lagerfeuern und Cannabis, der aus dem Lager der Demonstranten herüberwehte. Immer mehr Kleinbusse, Volvo-Kombis, Charterbusse und mit Gas oder Strom betriebene Autos bogen von der Interstate 25 auf die Zufahrtsstraße zum Institut. Er legte die Stirn in düstere Falten. Die angekündigten Massen sammelten sich.

Leider hatte die Nanotechnologie auch eine potenziell dunkle Seite, die den Befürchtungen und Katastrophenvorstellungen der Aktivisten und Eiferer der Lazarus-Bewegung, die sich draußen vor dem Maschendrahtzaun des Instituts sammelten, immer wieder neue Nahrung gab. Die Vorstellung von Maschinen, die so winzig waren, dass sie ohne weiteres in menschliche Zellen eindringen konnten, und die Fähigkeit besaßen, atomare Strukturen zu verändern, versetzte sie in Angst und Schrecken. Radikale Bürgerrechtler warnten vor den Gefahren, die der Menschheit von »Spionagemolekülen« drohten, die unbemerkt an sämtlichen öffentlichen und privaten Orten lauern würden. Ausgeflippte Konspirationsapostel füllten Internet-Chatrooms mit Gerüchten über heimlich entwickelte winzige Tötungsmaschinen. Andere hatten Angst davor, dass sich entkommene Nanomaschinen selbst vervielfältigen und in einer endlosen Parade von Zauberbesen, die den Zauberlehrlingen der modernen Zeiten nicht mehr gehorchten, über die Erde tanzen und schließlich die Erde und alles Leben auf ihr vernichten würden.

Jon Smith zuckte mit den Schultern. Wilden Übertreibungen konnte man am besten dadurch begegnen, indem man ihnen greifbare Resultate gegenüberstellte. Wenn die meisten Leute den unbestreitbaren Nutzen der Nanotechnologie erst einmal erkannt hatten, würden auch ihre irrationalen Ängste allmählich weniger werden. Zumindest hoffte er dies. Er machte abrupt auf dem Absatz kehrt und strebte, neugierig darauf, was für neue Wunder die Männer und Frauen in den Labors über Nacht ausgetüftelt hatten, auf den Haupteingang des Instituts zu.

 


Zweihundert...


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Autor

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Die Romane aus seinem Nachlass erscheinen bei Heyne.