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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am25.04.2013Auflage
Planet Erde, irgendwann in der Zukunft. Sogenannte Seelen haben sich in den Körpern der Menschen eingenistet und ihre Kontrolle übernommen. Als die Rebellin Melanie von der Seele Wanda in Besitz genommen wird, setzt sie alles daran, nicht aus ihrem Körper verdrängt zu werden. Denn Melanie hat ein Ziel: Sie will ihren Geliebten Jared wieder­finden. Melanies Gefühle sind so stark, dass Wanda immer mehr in ihren Bann gerät und sich aufmacht einen Mann zu suchen, den sie nicht kennt. Und den sie dennoch zu lieben scheint, mit Körper, Geist und Seele ...

Stephenie Meyer hat mit ihrer weltberühmten TWILIGHT-Saga einen modernen Klassiker geschaffen und Millionen von Leser*innen in ihren Bann gezogen. Ein beispielloser Erfolg. Ihre BISS-Bücher haben sich weltweit über 160 Millionen Mal verkauft und wurden mit überwältigendem Echo in Hollywood verfilmt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Arizona. Mehr zu Stephenie Meyer unter www.stepheniemeyer.com.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
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TaschenbuchKartoniert, Paperback
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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextPlanet Erde, irgendwann in der Zukunft. Sogenannte Seelen haben sich in den Körpern der Menschen eingenistet und ihre Kontrolle übernommen. Als die Rebellin Melanie von der Seele Wanda in Besitz genommen wird, setzt sie alles daran, nicht aus ihrem Körper verdrängt zu werden. Denn Melanie hat ein Ziel: Sie will ihren Geliebten Jared wieder­finden. Melanies Gefühle sind so stark, dass Wanda immer mehr in ihren Bann gerät und sich aufmacht einen Mann zu suchen, den sie nicht kennt. Und den sie dennoch zu lieben scheint, mit Körper, Geist und Seele ...

Stephenie Meyer hat mit ihrer weltberühmten TWILIGHT-Saga einen modernen Klassiker geschaffen und Millionen von Leser*innen in ihren Bann gezogen. Ein beispielloser Erfolg. Ihre BISS-Bücher haben sich weltweit über 160 Millionen Mal verkauft und wurden mit überwältigendem Echo in Hollywood verfilmt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Arizona. Mehr zu Stephenie Meyer unter www.stepheniemeyer.com.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646926071
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum25.04.2013
AuflageAuflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse3227 Kbytes
Artikel-Nr.1265909
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Mitgehört

Die Stimmen waren gedämpft und nah und, obwohl ich sie erst jetzt bemerkt hatte, offenbar mitten in einem gemurmelten Gespräch.

»Ich fürchte, es ist zu viel für sie«, sagte eine. Die Stimme klang sanft, aber tief, es war die eines Mannes. »Es wäre für jeden zu viel. Diese Gewalt!« Der Tonfall war voller Abscheu.

»Sie hat nur einmal geschrien«, sagte eine höhere, dünne Frauenstimme. Ihre Bemerkung klang fast fröhlich, als würde sie eine Auseinandersetzung gewinnen.

»Ich weiß«, gab der Mann zu. »Sie ist sehr stark. Andere wären aus geringerem Grund viel stärker traumatisiert.«

»Ich bin sicher, dass sie es gut überstehen wird, so wie ich es Ihnen gesagt habe.«

»Vielleicht haben Sie Ihre Berufung verfehlt.« Die Stimme des Mannes hatte etwas Scharfes an sich. Sarkasmus, ließ mich mein Sprachzentrum wissen. »Vielleicht hätten Sie auch Heiler werden sollen, so wie ich.«

Die Frau stieß einen belustigten Ton aus. Lachen. »Das bezweifle ich. Wir Sucher ziehen eine andere Art der Diagnose vor.«

Mein Körper kannte dieses Wort, diese Bezeichnung: Sucher. Es jagte mir einen Angstschauer über den Rücken. Eine verbliebene Reaktion. Natürlich hatte ich keinen Grund, Sucher zu fürchten.

»Ich frage mich manchmal, ob die Gewalt, diese menschliche Krankheit, die Vertreter Ihres Berufes infiziert«, sagte der Mann nachdenklich, und seine Stimme klang noch immer verärgert. »Gewalt ist Teil des Lebens, das Sie gewählt haben. Ist noch genug vom ursprünglichen Temperament Ihres Körpers übrig, dass Sie sogar Freude daran haben?«

Seine Anschuldigung, sein Tonfall überraschten mich. Die Diskussion klang beinahe wie ... ein Streit. Etwas, das meinem Wirt vertraut war, ich aber noch nie erlebt hatte.

Die Frau begann sich zu verteidigen. »Wir haben die Gewalt nicht freiwillig gewählt. Wir nehmen sie in Kauf, wenn es nötig ist. Und es ist gut für euch alle, dass einige von uns stark genug für diese Unannehmlichkeiten sind. Euer Frieden wäre ohne unsere Arbeit nicht sehr dauerhaft.«

»Es war einmal. Ich glaube, dass Ihr Gewerbe bald überholt sein wird.«

»Ihr Irrtum liegt dort auf dem Bett.«

»Ein einzelnes, unbewaffnetes Menschenmädchen! Wirklich eine enorme Bedrohung unseres Friedens.«

Die Frau atmete heftig aus. Ein Seufzen. »Aber wo ist sie hergekommen? Wieso konnte sie mitten in Chicago auftauchen, einer schon seit Langem zivilisierten Stadt, Hunderte Kilometer von jeglicher Rebellenaktivität entfernt? Hat sie das alleine geschafft?«

Sie hängte die Fragen aneinander, ohne dass sie eine Antwort zu erwarten schien, als hätte sie sie schon oft gestellt.

»Das ist Ihr Problem, nicht meins«, sagte der Mann. »Meine Aufgabe ist es, dieser Seele zu helfen, sich ohne unnötige Schmerzen oder Traumata an ihren neuen Wirt zu gewöhnen. Und Sie sind anscheinend hier, um sich in meine Arbeit einzumischen.«

Immer noch nicht ganz bei mir, vollkommen damit beschäftigt, mich in dieser neuen Sinneswelt zurechtzufinden, wurde mir erst jetzt bewusst, dass sich das Gespräch um mich drehte. Ich war die Seele, von der sie sprachen. Das war eine neue Bedeutung für ein vertrautes Wort, ein Wort, das für meinen Wirt noch so viele andere Bedeutungen gehabt hatte. Auf jedem Planeten nahmen wir einen anderen Namen an. Seele. Ich glaube, es war eine passende Beschreibung. Die unsichtbare Macht, die den Körper lenkt.

»Die Antworten auf meine Fragen sind genauso wichtig wie Ihre Verantwortung der Seele gegenüber.«

»Darüber lässt sich streiten.«

Das Geräusch einer Bewegung war zu vernehmen und dann war ihre Stimme plötzlich ein Flüstern. »Wann wird sie ansprechbar sein? Die Narkose muss doch bald nachlassen.«

»Wenn sie so weit ist. Lassen Sie sie in Ruhe. Sie hat ein Recht darauf, so mit der Situation umzugehen, wie es für sie am angenehmsten ist. Stellen Sie sich ihren Schock beim Aufwachen vor - in einem aufständischen Wirt, auf der Flucht lebensgefährlich verletzt! Niemand sollte in Friedenszeiten so etwas durchmachen müssen!« Je mehr er sich aufregte, umso lauter wurde er.

»Sie ist stark.« Die Stimme der Frau klang jetzt beschwichtigend. »Sehen Sie doch, wie gut sie die erste Erinnerung, die schlimmste Erinnerung, überstanden hat. Was auch immer sie erwartet hat, sie ist damit fertiggeworden.«

»Aber warum war das nötig?«, murmelte der Mann, schien jedoch keine Antwort zu erwarten.

Die Frau antwortete trotzdem. »Wenn wir die Informationen kriegen wollen, die wir brauchen ...«

»Brauchen, sagen Sie. Ich würde eher von wollen sprechen.«

»... dann muss jemand diese unangenehme Aufgabe übernehmen«, fuhr sie unbeirrt fort. »Und nach allem, was ich von dieser Seele hier weiß, denke ich, dass sie die Herausforderung angenommen hätte, wenn es möglich gewesen wäre, sie zu fragen. Wie nennen Sie sie?«

Der Mann sagte lange nichts. Die Frau wartete.

»Wanderer«, antwortete er schließlich widerwillig.

»Das passt«, sagte sie. »Ich kenne keine offiziellen Statistiken, aber sie muss eine der ganz wenigen sein, wenn nicht sogar die Einzige, die so weit herumgekommen ist. Ja, Wanderer ist gut, so lange, bis sie sich selbst einen neuen Namen aussucht.«

Er schwieg.

»Natürlich kann es auch sein, dass sie den Namen des Wirts annehmen will ... Wir haben in unserem Archiv allerdings keine Daten gefunden, die mit ihren Fingerabdrücken oder Netzhaut-Scans übereinstimmen. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sie hieß.«

»Sie wird den Menschennamen nicht annehmen«, murmelte der Mann.

Ihre Antwort war sanft. »Jeder findet auf seine Weise Trost.«  

»Dieser Wanderer wird mehr Trost nötig haben als die meisten anderen, dank Ihrer Art, Ihrer Berufung nachzugehen.«

Ein klapperndes Geräusch war zu hören - das Stakkato von Schritten auf einem harten Boden. Als sie wieder etwas sagte, befand sich die Stimme der Frau in einiger Entfernung von dem Mann auf der anderen Seite des Raumes.

»Mit der Anfangszeit dieser Besetzung wären Sie schlecht klargekommen«, sagte sie.

»Vielleicht kommen Sie schlecht mit dem Frieden klar.«

Die Frau lachte, aber es klang falsch, sie war nicht wirklich belustigt. Mein Gehirn schien sehr geübt darin, aus Klangfärbungen und Modulationen die eigentliche Bedeutung herauszuhören.

»Sie haben ja keine Ahnung, was meine Berufung mit sich bringt. Ich verbringe Stunden über Akten und Landkarten. Hauptsächlich Schreibtischarbeit. Der Konflikt oder die Gewalt, die Sie sich vorstellen, kommen nicht oft vor.«

»Vor zehn Tagen haben Sie schwer bewaffnet diesen Körper fast zu Tode gehetzt.«

»Die Ausnahme, wie ich Ihnen versichern kann, nicht die Regel. Sie dürfen nicht vergessen, dass die Waffen, die Sie so hassen, auf unsere eigene Spezies gerichtet werden, wenn wir Sucher nicht wachsam genug sind. Die Menschen töten uns skrupellos, wann immer sie Gelegenheit dazu haben. Alle, die diese Feindseligkeit schon mal zu spüren bekommen haben, halten uns für Helden.«

»Sie klingen, als wären wir im Krieg.«

»Für die übrig gebliebenen Vertreter der menschlichen Rasse gilt das auch.«

Die Worte hallten laut in meinem Kopf nach. Mein Körper reagierte darauf; ich spürte, wie meine Atmung sich beschleunigte, hörte meinen Herzschlag lauter als bisher. Neben dem Bett, auf dem ich lag, registrierte eine Maschine den Anstieg mit einem gedämpften Signal. Der Heiler und die Sucherin waren zu sehr in ihren Wortwechsel vertieft, um es zu bemerken.

»Aber die Menschen haben diesen Krieg längst verloren, was sogar die, die noch übrig sind, realisiert haben dürften. Wir sind ihnen doch zahlenmäßig weit überlegen. Wie ist das Verhältnis? Eine Million zu eins? Ich nehme an, Sie wissen das besser.«

»Wir schätzen, dass unsere Überzahl sogar noch größer ist«, gab die Sucherin widerstrebend zu.

Der Heiler schien mit dieser Information zufrieden zu sein und den Streit nicht fortsetzen zu wollen. Einen Augenblick lang war es still.

Ich nutzte die Zeit, um meine Lage zu sondieren. Vieles war offensichtlich.

Ich befand mich in einer Heileinrichtung und erholte mich von einer ungewöhnlich traumatischen Implantation. Ich war sicher, dass der Körper, der mich beherbergte, vollständig geheilt worden war, bevor man ihn mir zur Verfügung gestellt hatte. Einen beschädigten Wirt hätte man ausrangiert.

Ich dachte über die unterschiedlichen Auffassungen des Heilers und der Sucherin nach. Nach den Informationen zu schließen, die ich erhalten hatte, bevor ich den Entschluss fasste hierherzukommen, hatte der Heiler Recht. Es gab kaum noch Gefechte mit den wenigen verbliebenen menschlichen Widerstandsnestern. Der Planet, der Erde genannt wurde, war genauso friedlich und ruhig, wie er vom Weltraum aus wirkte, einladend grün und blau, in harmlose weiße Dämpfe gehüllt. Überall herrschte jetzt Harmonie, die ureigenste Eigenschaft der Seelen.

Die Auseinandersetzung zwischen dem Heiler und der Sucherin schlug aus der Art. Sie war ungewöhnlich aggressiv für unsere Spezies. Das machte mich nachdenklich. War es möglich, dass doch etwas Wahres dran war an den geflüsterten Gerüchten, die wie Wellen durch ihre Gedanken gewogt waren, die Gedanken der ... der ...

Der Versuch, mich an den Namen meiner letzten Spezies zu erinnern, lenkte mich ab. Wir hatten einen Namen gehabt, das wusste ich. Aber jetzt, ohne Verbindung mit dem Wirt, konnte ich mich an das Wort nicht mehr erinnern. Wir hatten eine viel einfachere Sprache benutzt als diese hier,...

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Autor

Stephenie Meyer hat mit ihrer weltberühmten TWILIGHT-Saga einen modernen Klassiker geschaffen und Millionen von Leser*innen in ihren Bann gezogen. Ein beispielloser Erfolg. Ihre BISS-Bücher haben sich weltweit über 160 Millionen Mal verkauft und wurden mit überwältigendem Echo in Hollywood verfilmt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Arizona. Mehr zu Stephenie Meyer unter stepheniemeyer.com.Katharina Diestelmeier studierte nach einer Buchhändlerlehre Germanistik und Hispanistik in Marburg, Santiago de Compostela und Berlin, anschließend arbeitete sie mehrere Jahre als Lektorin. Inzwischen übersetzt sie Kinder- und Jugendliteratur aus dem Englischen und Spanischen, darunter Bücher von Lauren Oliver, E. Lockhart und Stephenie Meyer. Sie lebt mit ihrer Familie in Tübingen.