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Im Feuer der Begierde

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am09.12.2013
Den Prinzen der Finsternis zu lieben ist eine tödliche Leidenschaft
Leilas übernatürliche Fähigkeiten haben sie verlassen. Und als sei das nicht schlimm genug, erwidert der Vampir Vlad ihre Liebe offenbar nicht mehr. Da gerät Leila auch noch in das Fadenkreuz eines Killers und sie muss sich entscheiden. Vertraut sie dem Vampir, der ihre Leidenschaft wie kein anderer entfacht, sie aber kaum noch wahrzunehmen scheint? Oder akzeptiert sie die Hilfe eines dunklen Ritters, dessen grausame Vergangenheit ihn nicht loslässt, und der keine größere Sehnsucht kennt, als für Leila mehr zu sein als nur ein Freund. Welche Wahl sie auch trifft - ein falscher Schritt bedeutet für Leila ewige Verdammnis.

Jeaniene Frost ist eine »New York Times«- und SPIEGEL-Bestsellerautorin, ihre Romane erscheinen in 20 Sprachen. Neben dem Schreiben liest Jeaniene gerne, schaut sich Filme an, erkundet alte Friedhöfe und macht Roadtrips. Sie lebt mit ihrem Mann in Florida.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR8,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDen Prinzen der Finsternis zu lieben ist eine tödliche Leidenschaft
Leilas übernatürliche Fähigkeiten haben sie verlassen. Und als sei das nicht schlimm genug, erwidert der Vampir Vlad ihre Liebe offenbar nicht mehr. Da gerät Leila auch noch in das Fadenkreuz eines Killers und sie muss sich entscheiden. Vertraut sie dem Vampir, der ihre Leidenschaft wie kein anderer entfacht, sie aber kaum noch wahrzunehmen scheint? Oder akzeptiert sie die Hilfe eines dunklen Ritters, dessen grausame Vergangenheit ihn nicht loslässt, und der keine größere Sehnsucht kennt, als für Leila mehr zu sein als nur ein Freund. Welche Wahl sie auch trifft - ein falscher Schritt bedeutet für Leila ewige Verdammnis.

Jeaniene Frost ist eine »New York Times«- und SPIEGEL-Bestsellerautorin, ihre Romane erscheinen in 20 Sprachen. Neben dem Schreiben liest Jeaniene gerne, schaut sich Filme an, erkundet alte Friedhöfe und macht Roadtrips. Sie lebt mit ihrem Mann in Florida.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641111199
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum09.12.2013
Reihen-Nr.2
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2186 Kbytes
Artikel-Nr.1306331
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Vier Wochen zuvor

Ich stand unter einer Kaskade aus Flammen. Zinnober und Gold ergossen sich über mich, verfingen sich in meinem Haar, teilten sich in Rinnsale, die über meinen Körper rieselten, zwischen meinen Fingern hindurch, bevor sie zu meinen Füßen landeten. Die Flammen waren so dicht, dass ich nicht durch sie hindurchsehen konnte und meine Welt zu einer glühenden Arena aus Rotgold reduziert wurde. So eingehüllt, hätte ich eigentlich sterben müssen, doch ich war unversehrt. Nicht einmal Angst hatte ich. Stattdessen erfüllte mich ein Gefühl des Verlangens. Ich versuchte, eine der Flammen zu fassen zu kriegen, schaffte es aber nicht. Von Kopf bis Fuß hüllte mich das Feuer ein, und doch entzog es sich meinem Griff.

»Leila«, hörte ich eine Stimme, so leise, dass ich nicht wusste, wer da sprach. »Geh, bevor es zu spät ist.«

Der gesunde Menschenverstand drängte mich zu tun, was die namenlose Person sagte, aber ich wollte nicht. Auch die Flammen schienen nicht verschwinden zu wollen. Immer weiter strömten sie über mich hinweg, liebkosten mich, statt mich zu verbrennen. Na also, dachte ich trotzig. Sie wollten mir nichts anhaben.

»Leila«, sprach die Stimme erneut, eindringlicher diesmal. »Geh.«

»Nein«, antwortete ich, während ich abermals versuchte, die Flammen zu fassen zu bekommen. Wie zuvor glitten mir die gleißenden Bänder durch die Finger, doch diesmal verdunkelte sich ihr Strahlen. Als sie zu meinen Füßen landeten, sahen sie aus wie Teerschlieren. Dann löste sich die Kaskade über mir abrupt auf, sodass ich nackt und zitternd in der plötzlich eingetretenen, überwältigenden Schwärze stand.

Furcht ließ mein Innerstes zu Eis erstarren. Die Stimme hatte recht. Etwas Schreckliches würde geschehen …

Mir blieb keine Zeit wegzulaufen, bevor das Feuer wieder die Finsternis erhellte. Statt sich sanft über mich zu ergießen, brandete es jetzt von allen Seiten auf mich ein. Schmerz verzehrte mich, während die Flammen mich mit all ihrer vernichtenden Macht attackierten, jeden Flecken meines Leibes, den sie trafen, verkohlten und versengten.

»Warum?«, schrie ich, und nur das Gefühl des Verrats war noch schlimmer als die Schmerzen, die ich spürte.

»Ich habe dich gewarnt«, antwortete die mir unbekannte Stimme hinter der Feuerwand. »Du wolltest ja nicht hören.«

Dann waren da nur noch meine eigenen Schreie, während das Feuer mich gnadenlos weiter verzehrte.

»Nein!«

In meiner Vorstellung schrie ich das Wort leiderfüllt aus mir heraus; in Wirklichkeit kam es als Flüstern über meine Lippen. Aber so wurde ich wenigstens wach und fuhr entsetzt hoch, bevor mir klar wurde, dass Bettlaken und nicht Flammen mich einhüllten. Das einzige Feuer, das ich sah, brannte sicher im Kamin an der gegenüberliegenden Wand.

Ich musste ein paarmal tief durchatmen, um den Alptraum abzuschütteln, der mir noch in den Knochen steckte. Kurz darauf verfiel mein wild pochendes Herz wieder in seinen normalen Rhythmus. Zu meinem Leidwesen sah ich, dass ich allein im Bett lag. Jetzt würde ich zwar nicht zugeben müssen, dass ich schon wieder diesen Alptraum gehabt hatte, aber die Tatsache, dass ich immer häufiger allein schlafen ging und genauso wieder aufwachte, war mir auch nicht recht.

Wäre ich abergläubisch gewesen, hätte ich mich voller Sorge gefragt, ob der wiederkehrende Traum ein Omen war, aber wenn ich warnende Vorzeichen empfing, dann nicht als vage Metaphern im Schlaf. Ich hatte solche Gesichte gehabt, doch sie waren als gnadenloses Erleben mit allen damit verbundenen Sinneseindrücken gekommen. Allerdings blieben sie seit Wochen aus. Lange hatte ich die Fähigkeit, solche Gesichte durch eine einzige Berührung zu erhalten, verwünscht, doch jetzt, da ich meine Visionen gebraucht hätte, wollten sich keine mehr einstellen.

Der Gedanke scheuchte mich aus dem Bett. Ich schwang die Beine über die Matratze und stieg von dem Podest herunter, das das große, mit Draperien verhangene Lager noch beeindruckender wirken ließ. Schnurstracks steuerte ich auf den Kamin zu und kniete mich davor hin. Im Laufe der Nacht war das Feuer fast erloschen, doch die zusammengefallenen Scheite glommen noch. Ich schob das Gitter beiseite, hielt einen Augenblick lang meine Hand über eines der Scheite und stieß sie dann ohne zu zögern in das bröckelnde Holz.

Der stechende Schmerz, der folgte, ließ mich vor Erleichterung aufkeuchen, bevor mir klar wurde, dass er nur von einem Finger ausging. Der Rest meiner Hand schien völlig heil zu sein, obwohl er bis zum Gelenk in der heißen Glut steckte. Um sicherzugehen, wartete ich noch ein paar Augenblicke ab, bevor ich die Hand wieder zurückzog. Bis auf einen aus meinem Zeigefinger ragenden Splitter und eine zehn Jahre alte Narbe war meine Hand unversehrt, kein Härchen versengt.

Verdammt. Sechs Wochen waren vergangen, und es hatte immer noch nicht nachgelassen.

Manche Frauen wurden von ihren Liebhabern mit Geschlechtskrankheiten angesteckt. Das war noch harmlos im Vergleich zu dem, womit meiner mich infiziert hatte - eine Immunität gegen Feuer, die unerklärlicherweise meine Fähigkeit untergrub, per Berührung Visionen zu empfangen. Eine große Überraschung hätte das eigentlich nicht sein sollen. Mein Verhältnis mit dem inoffiziellen Fürsten der Finsternis konnte ja nicht folgenlos bleiben.

Ich zog mir den Splitter heraus und saugte an meinem Finger, obwohl ich einer der wenigen Bewohner dieses Hauses war, dem der Geschmack von Blut nicht zusagte. Dann kramte ich herum, bis ich ein großes Männershirt aus kaschmirweichem Stoff fand. Vermutlich hatte es mehr gekostet, als ich auf dem Rummel in einem Monat verdiente, war aber gleichgültig zu Boden geworfen worden. Ich sah nie jemanden das Zimmer reinigen, aber es war auch nie schmutzig. Die Bediensteten warteten wohl wie Ninjas darauf, dass ich ausging, damit sie alles makellos säubern konnten.

Lange würden sie sich nicht mehr gedulden müssen. Ich musste mal pinkeln, und trotz des ganzen Pomps im Schlafzimmer meines Geliebten fehlte im Bad die Toilette. Als jahrhundertealter Vampir brauchte er keine.

Ich zog mir das Shirt über, das ich vom Boden aufgelesen hatte. Es war lang genug, um mein Tanktop und das Höschen zu überdecken, obwohl ich eigentlich nie jemandem begegnete, wenn ich aus diesem Zimmer in das offiziell mir gehörende schlich. Der Salon, der die beiden Gemächer verband, wurde nur von meinem Geliebten und mir benutzt. Die Privatsphäre und Eleganz machten den schmachvollen Gang zumindest ein wenig erträglicher.

In meiner Suite - einer in helleren Tönen gehaltenen und kleineren Ausgabe des mitternachtsgrünen Mahagoniprunksaales, den ich gerade verlassen hatte - eilte ich sofort ins Bad.

»Licht an«, sagte ich und fügte ein »Dimmen« hinzu, als die abrupt eintretende Helligkeit mich die Augen zukneifen ließ.

Ein sanfter bernsteinfarbener Schein ergoss sich über cremeweißen Marmor und betonte die goldenen und selleriegrünen Adern, die ihn durchzogen. In der Glasdusche von der Größe eines Kompaktwagens und über dem Waschtisch ging das Licht an. Als ich all den Luxus zum ersten Mal gesehen hatte, war ich vor Ehrfurcht erstarrt. Jetzt maulte ich leise vor mich hin, als ich auf die diskret abgeschirmte Ecke zueilte.

»Jeden Morgen fünfzig Meter rennen, bloß weil er keine Toilette in sein Badezimmer einbauen lässt. Gibt ja schließlich jeden Abend mehr Geld für das Dinner aus, das er nicht anrührt.«

Im Grunde wusste ich, dass mein Gemecker nur meine Kränkung über die Tatsache verbergen sollte, dass ich immer öfter allein schlief; doch meine Blase krampfte sich so schmerzhaft zusammen, als wollte sie sich auch beschweren. Als ich mich erleichtert hatte, stieg ich in die Dusche, bemüht, alles nur mit der linken Hand anzufassen. Die elektrische Spannung, die von mir ausging, war im Augenblick zwar nicht ganz so stark, aber ich wollte trotzdem nicht riskieren, einen Kurzschluss auszulösen.

Nachdem ich mich geduscht und angezogen hatte, stieg ich die vier Treppen in die Prunketage hinab. Am Fuß der Treppe erstreckte sich ein Gang mit himmelhohen Decken, Steinsäulen, antiken Schilden und prächtigen Fresken. Nur der Wintergarten sorgte dafür, dass das Ganze nicht wirkte wie Bill Gates' gruseliges Ferienhaus.

Am Ende des Ganges stand mein häufig abwesender Geliebter Vlad. Ja, der Vlad, doch die wenigsten machten den Fehler, ihn Dracula zu nennen. Die Farbe seines dunklen Haares entsprach der des Stoppelbartes, der sein Kinn etwas dichter als ein Schatten bedeckte. Geschwungene Brauen bildeten den Rahmen für Augen von einer Farbe zwischen Kupfer und Smaragdgrün, und weich fallender Stoff umschmeichelte einen Körper, gestählt durch Jahrzehnte der Schlacht, als er noch ein Mensch gewesen war. Lediglich seine Hände und das Gesicht waren wie üblich unbedeckt. Der Rest von ihm steckte in Stiefeln, schwarzen Hosen und einem rauchgrauen, bis zum Hals zugeknöpften Hemd. Anders als die meisten gut gebauten Männer zeigte Vlad nicht viel Haut, doch die maßgeschneiderte Kleidung schmeichelte seinem wohlgeformten Körper nicht weniger als Laufshorts und ein ärmelloses Shirt.

Als ich den Mantel über seinem Arm sah, wurden meine lustvollen Betrachtungen jäh unterbrochen. Während ich geschlafen hatte, war Vlad nicht nur ins Bett und wieder hinaus geschlüpft; er wollte sich auch noch ohne ein Wort aus dem Staub machen.

Mal wieder.

Kennen Sie das,...


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Autor

Jeaniene Frost ist eine »New York Times«- und SPIEGEL-Bestsellerautorin, ihre Romane erscheinen in 20 Sprachen. Neben dem Schreiben liest Jeaniene gerne, schaut sich Filme an, erkundet alte Friedhöfe und macht Roadtrips. Sie lebt mit ihrem Mann in Florida.