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Der Fluch des Verlangens

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am22.10.2018
In den falschen Händen kann Liebe tödlich sein ...
Ehemals fühlte er nichts und hatte nichts zu verlieren - doch seit Vlad Tepesh Leila gefunden hat, ist alles anders. Seine Liebe zu ihr macht ihn verletzlich, und ihr Leben steht auf dem Spiel. Denn ein mächtiger Fluch bindet Leila an den Totenbeschwörer Mircea. Stirbt er, so stirbt auch sie. Leila und Vlad versuchen, den Bann zu durchbrechen, aber sie sind auf sich allein gestellt, denn ihre engsten Verbündeten drohen, sich gegen das Paar zu wenden - und ihre Liebe für immer zu zerstören.

Jeaniene Frost ist eine »New York Times«- und SPIEGEL-Bestsellerautorin, ihre Romane erscheinen in 20 Sprachen. Neben dem Schreiben liest Jeaniene gerne, schaut sich Filme an, erkundet alte Friedhöfe und macht Roadtrips. Sie lebt mit ihrem Mann in Florida.
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Produkt

KlappentextIn den falschen Händen kann Liebe tödlich sein ...
Ehemals fühlte er nichts und hatte nichts zu verlieren - doch seit Vlad Tepesh Leila gefunden hat, ist alles anders. Seine Liebe zu ihr macht ihn verletzlich, und ihr Leben steht auf dem Spiel. Denn ein mächtiger Fluch bindet Leila an den Totenbeschwörer Mircea. Stirbt er, so stirbt auch sie. Leila und Vlad versuchen, den Bann zu durchbrechen, aber sie sind auf sich allein gestellt, denn ihre engsten Verbündeten drohen, sich gegen das Paar zu wenden - und ihre Liebe für immer zu zerstören.

Jeaniene Frost ist eine »New York Times«- und SPIEGEL-Bestsellerautorin, ihre Romane erscheinen in 20 Sprachen. Neben dem Schreiben liest Jeaniene gerne, schaut sich Filme an, erkundet alte Friedhöfe und macht Roadtrips. Sie lebt mit ihrem Mann in Florida.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641235147
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum22.10.2018
Reihen-Nr.4
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2661 Kbytes
Artikel-Nr.3400418
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Fliegend durch den Wald zu rasen ist weniger gefährlich, als es aussieht. Das jedenfalls redete ich mir ein, wenn ich doch ab und zu mal die Augen aufmachte. Die meiste Zeit hielt ich sie geschlossen. Nicht nur, weil es so einfacher war, die telepathische Verbindung zu dem Mann aufrechtzuerhalten, hinter dem wir her waren, sondern auch, damit ich nicht mitbekam, wie dicht Vlad uns an den zahllosen Bäumen vorbeisteuerte, während er mit mir durch die dicht bewaldete Landschaft rauschte.

So einen Zusammenstoß überlebst du schon, beruhigte ich mich selbst. Wir waren beide Vampire, sodass fast jede unserer Verletzungen binnen Sekunden verheilte, aber ich hoffte trotzdem, dass ich heute nicht mehr herausfinden müsste, wie schmerzhaft es war, wenn man mit über hundertfünfzig Stundenkilometern in einen Baum bretterte. Was Schmerzen anging, hatte ich ohnehin schon mehr Erfahrung als die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben gesammelt und wollte mein diesbezügliches Wissen auch nicht ausweiten.

»Ist Branson noch auf dem Gut?«, brüllte Vlad gegen den Wind an.

Ich ließ die Finger über die Gürtelschnalle gleiten, die ich die ganze Zeit über in der Hand gehalten hatte. Sie hatte einmal Branson gehört, und der machte gemeinsame Sache mit Vlads Neffen/Stiefsohn/inzwischen schlimmstem Feind, Mircea. Wir waren bereits seit Monaten hinter ihm her, konnten ihn aber einfach nicht aufspüren. Branson war bisher unsere beste Verbindung zu ihm, und bald würden wir auch herausfinden, was genau er über Mircea wusste.

Ich konzentrierte mich auf die Essenzspur, die Branson auf der Gürtelschnalle hinterlassen hatte, bis mein innerer Fokus geschärft war. Als ich der Spur zu ihrem Ursprung gefolgt war, veränderte sich alles um mich herum, bis ich quasi zwei ganz verschiedene Realitäten vor mir sah. Ein Teil von mir nahm weiter den Wald wahr, durch den wir flogen, während der Rest meines Bewusstseins sich in einem langen, prächtig ausgestatteten Raum mit hoher Decke und großen prunkvollen Gemälden an beiden Wänden wiederfand.

»Ja. Er läuft jetzt hektisch hin und her und schaut immer wieder auf sein Handy.«

Ich konnte spüren, wie Vlads leises Lachen an meiner Stirn vibrierte, und es lag eindeutig etwas von einem raubtierhaften Knurren darin. »Er wird nicht lange auf eine Antwort von mir warten müssen.«

Damit tauchten wir aus dem Wald auf. Ich kappte die telepathische Verbindung, um das imposante Gebäude betrachten zu können, das ich bisher lediglich in kurzen Ausschnitten vor meinem geistigen Auge gesehen hatte. Das stattliche Anwesen war ganz aus grauem Stein gebaut, das Hauptgebäude über zwei Stockwerke hoch, während altertümlich anmutende Wachtürme über dem Tor aufragten. Die Stadt war durch die hohen Bäume nicht zu sehen, und die weitläufigen Ländereien sorgten dafür, dass auch alle anderen Zeichen von Zivilisation in der Ferne verschwanden, sodass man sich vorkam, als wäre man um einige Jahrhunderte in der Zeit zurückgereist.

Da Vlad im vierzehnten Jahrhundert geboren war, fühlte er sich in dieser mittelalterlichen Kulisse sicher ganz wie zu Hause. Mit meinen sechsundzwanzig Lenzen erging es mir da anders.

Vlad verlangsamte sein Tempo und landete auf dem ordentlich gestutzten Rasen, der die Festung umgab.

»Bleib hier«, wies er mich an, während er in Richtung Tor strebte.

Ich dachte gar nicht daran. »Welchen Teil von Wir machen das gemeinsam hast du mit Lass Leila zurück übersetzt?«, zischte ich. Ich musste leise reden, da wir hier nicht die Einzigen mit übernatürlichem Gehör waren.

Da brach Vlads Aura durch seine inneren Schilde. Und obwohl er gerade mal ein winzig kleines Teilchen seiner Macht freigesetzt hatte, fühlte ich mich, als wäre mein Unterbewusstsein verbrüht worden. Jeder andere, der den legendären Vlad Tepesch, den »Pfähler«, alias Dracula, alias Nenn-ihn-unter-keinen-Umständen-Dracula-wenn-dir-dein Leben-lieb-ist derart genervt hätte wie ich gerade, hätte jetzt Todesangst gehabt, ich aber war schließlich keine Geringere als Mrs Vlad Dracul, und ob ungekrönter Fürst der Finsternis oder nicht, Vlad konnte eine solche Nummer bei mir nicht abziehen.

»Darüber können wir uns jetzt streiten, bis Branson uns hört, oder ihn uns ganz leise gemeinsam schnappen«, fuhr ich mit schmalen Augen fort. »Wie hättest du´s gern?«

In dem Augenblick explodierte der hohe Portikus über dem Haupttor der Festung, sodass Flammen und Steinbrocken uns entgegenschlugen. Instinktiv duckte ich mich, aber Vlad spazierte geradewegs auf das flammende Inferno zu, und das Feuer teilte sich, um ihn durchzulassen.

»Beantwortet das deine Frage?«, erkundigte er sich.

Ehe ich antworten konnte, erhob sich eine Feuerwand und breitete sich aus, bis sie die gesamte Festung umgab. Kein unauffälliges Vorgehen also. Dann hatte Vlad wohl seine Meinung geändert. Und jetzt konnte ich ihm nicht einmal mehr folgen. Im Gegensatz zu Vlad war ich nämlich nicht feuerfest.

»Das ist Beschiss!«, rief ich. Das Flüstern konnte ich mir jetzt schließlich sparen.

Ich glaubte, ihn lachen zu hören, war mir aber der tosenden Flammen und der laut krachenden Steinbrocken wegen nicht ganz sicher, denn gerade fiel der Torbogen in sich zusammen. Es war einfach immer das Gleiche mit Vlad und seiner archaischen Einstellung gegenüber Frauen im Gefecht. Ihm wäre es ohnehin lieber gewesen, ich wäre unter schwerer Bewachung in seiner rumänischen Festung geblieben. Was ich wohl auch getan hätte, wäre einige Monate zuvor nicht eben jene Burg von einem seiner Feinde in die Luft gejagt und ich aus den Trümmern heraus entführt worden. Von seiner Regel, keine Frauen zu Tötungsmissionen mitzunehmen, wäre er sonst niemals abgewichen.

Obwohl er das ja auch jetzt eigentlich nur zum Teil getan hatte, dachte ich, während ich die nur für ihn überwindliche Feuerwand betrachtete. Ich knirschte mit den Zähnen. Ich konnte jetzt hier herumstehen und vor Wut kochen oder mich nützlich machen. Außerdem war Rache bekanntlich süß, und rächen würde ich mich. Ich musste nur abwarten, bis nicht mehr alles um mich herum in Flammen stand.

Wieder ließ ich auf der Suche nach der Essenzspur die Finger über die Gürtelschnalle gleiten. Kaum hatte ich sie gefunden, verwandelte sich meine Umgebung in den prächtig ausgestatteten Saal, in dem nach wie vor unsere Zielperson stand. Bransons Blick war nicht länger auf sein Handy gerichtet. Entsetzt starrte er aus dem Fenster auf die bis zum Dach hochschlagenden Flammen. Branson wusste, dass nur ein Vampir auf der Welt die Gabe hatte, über das Feuer zu gebieten, und das war genau der, den er nachweislich hintergangen hatte.

Und da lief Branson wie erwartet los, allerdings nicht in Richtung Tür. Stattdessen bediente er eine Schalttafel neben einem der vielen Gemälde im Raum. Eine verborgene Tür schwang auf, er hechtete in den stahlverkleideten Raum dahinter und schloss die Tür, ehe ich den geistigen Kanal wechseln konnte.

Branson hat einen Schutzraum!, wandte ich mich telepathisch an Vlad, sobald sich meine mentale Antenne auf ihn eingestellt hatte.

Vlad hielt auf einer langen, gewundenen Treppe inne und warf einen amüsierten Blick in Richtung Obergeschoss.

»Dann kann er sich jetzt auf eine weitere Überraschung gefasst machen.«

Seine Worte erreichten mich nicht auf die normale Art, sondern über die geistige Verbindung, die zwischen uns bestand, also war der Lärm des einstürzenden Portikus offenbar noch so laut, dass er alles übertönte. Früher einmal habe ich meine telepathischen Fähigkeiten so gehasst, dass ich einen Selbstmordversuch unternommen hatte, jetzt aber kamen sie mir durchaus gelegen. Noch immer war es mir zutiefst zuwider, die schlimmsten Sünden der Menschen miterleben zu müssen, wenn ich sie zum ersten Mal berührte, aber alles hatte eben seinen Preis.

Ein roter Porsche, der durch die Feuerwand geprescht kam, überraschte mich so, dass meine Verbindung zu Vlad abriss. Der Wagen fuhr mit solchem Tempo, dass er zu schlingern begann, sobald er Gras unter die Reifen bekam. Grün leuchtende Augen verrieten, dass der Fahrer ein Vampir war, aber Branson konnte es nicht sein. Der hatte sich ja in seinem Schutzraum verschanzt.

Wohl einer von Bransons Freunden. Vielleicht steckte auch er mit Mircea unter einer Decke. Und selbst wenn nicht, hätte es nur jemand, der Vlad ebenfalls betrogen hatte, so eilig gehabt, von hier wegzukommen. Da Vlad gerade damit beschäftigt war, in den Schutzraum einzudringen, stand allein ich zwischen dem Verräter im Porsche und seiner Freiheit. Ich verfolgte den Wagen. Hatte er einmal die Zufahrtsstraße erreicht, war ich angeschissen. Im Gegensatz zu Vlad konnte ich nicht fliegen, und auf ebenem, befestigtem Untergrund war der Porsche viel schneller als ich.

Abrupt schoss der Wagen nach vorn. Verdammt, der Fahrer musste mich entdeckt haben. Jetzt war er nur noch knappe vier Meter von der Straße entfernt. Mit einem verzweifelten Sprung stürzte ich mich auf den Wagen. Schaffte ich es, die Stoßstange zu fassen zu kriegen, konnte ich ihn umwerfen ...

Ich duckte mich, als mehrere Einschusslöcher in der Heckscheibe auftauchten. Zwei Kugeln schwirrten über meinen Kopf hinweg, die dritte traf mich in die Schulter statt ins Herz. Dem Brennen nach war sie aus Silber. Natürlich. Andere Munition konnte gegen Vampire nichts ausrichten.

Der Schmerz befeuerte meine Kräfte. Eine lange, knisternde Peitschenschnur kam aus meiner rechten Hand hervorgeschossen, und ich ließ sie in Richtung Wagen schwirren. Die Elektrizität, aus der sie bestand,...

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Jeaniene Frost ist eine »New York Times«- und SPIEGEL-Bestsellerautorin, ihre Romane erscheinen in 20 Sprachen. Neben dem Schreiben liest Jeaniene gerne, schaut sich Filme an, erkundet alte Friedhöfe und macht Roadtrips. Sie lebt mit ihrem Mann in Florida.