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Mia 3: Mia und der Traumprinz für Omi

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am24.01.2014Auflage
Mia hat ein ernstes Mathe-Problem. Zum Glück ist sie da nicht die einzige: Jette kapiert auch überhaupt nichts. Die letzte Mathearbeit haben die beiden im Doppelpack verhauen. Deshalb gibt´s jetzt Nachhilfe. Nachhilfe braucht offenbar auch Omi Olga, die sich einsam fühlt. Mia findet, sie müsse sich mal wieder verlieben. Ein Traumprinz muss her! Und die Freundinnen wissen auch schon, wie sie den finden können ...

Susanne Fülscher hat um die 60 Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Berlin.
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Produkt

KlappentextMia hat ein ernstes Mathe-Problem. Zum Glück ist sie da nicht die einzige: Jette kapiert auch überhaupt nichts. Die letzte Mathearbeit haben die beiden im Doppelpack verhauen. Deshalb gibt´s jetzt Nachhilfe. Nachhilfe braucht offenbar auch Omi Olga, die sich einsam fühlt. Mia findet, sie müsse sich mal wieder verlieben. Ein Traumprinz muss her! Und die Freundinnen wissen auch schon, wie sie den finden können ...

Susanne Fülscher hat um die 60 Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Berlin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646925654
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum24.01.2014
AuflageAuflage
ReiheMia
Reihen-Nr.3
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2432 Kbytes
Artikel-Nr.1368532
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Zum Abendessen führen Mami und Papi mich, meine kleine Nervensägenschwester Lena und meinen schönen Bruder Lukas in eine Pizzeria aus. Anlass ist der Hochzeitstag meiner Eltern. Keine Ahnung, warum die beiden den Abend nicht lieber romantisch zu zweit verbringen wollen, wo wir ihnen schon tagein, tagaus auf den Geist gehen. Vielleicht langweilen sie sich ja ohne uns und unsere geschwisterlichen Kabbeleien. Lukas schlägt vor, draußen im Hofgarten zu essen, aber Mami findet das doch noch zu kühl.

Können wir bestellen, was wir wollen? , erkundigt sich Lena mit quäkender Stimme, nachdem wir uns endlich für einen Tisch am Fenster entschieden haben. Um die Karte schneller durchblättern zu können, leckt sie ihren Zeigefinger im Sekundentakt an.

Na klar , sagt Papi. Zur Feier des Tages hat er seine Ökosachen im Schrank gelassen und trägt ein weißes (gebügeltes!) Hemd zur Jeans. Außerdem hat er richtige, echte Lederschuhe an, bei denen nirgends zerschlissene Socken hervorlugen. Ich wusste gar nicht, dass er so schicke Treter hat!

Mami ist sowieso immer wie aus dem Ei gepellt, aber heute sieht sie in ihrem Rosenkleid und ihren hochgesteckten Haaren besonders hübsch aus. Wie ein Filmstar aus vergangenen Zeiten.

Supi! , kreischt Lena, dann nehme ich eine Pizza mit Gemüse, eine mit Salami, eine mit Thunfisch, dazu einen Liter Cola und zwei Spaghetti-Eis.

Mami und Papi gehen gar nicht weiter auf Lenas babyhafte Anwandlungen ein. Natürlich schafft meine Schwester keine drei Pizzas; sie schafft ja nicht mal eine einzige. Meine Theorie lautet, dass sie sich nur mal wieder wichtigmachen muss, und weil sie gerade keine gute Note zum Angeben hat, plappert sie ersatzweise Unsinn zum Quadrat.

Wir fragen mal den Kellner, ob der Pizzabäcker dir eine Pizza mit Gemüse, Salami und Thunfisch zusammenstellen kann , bietet Papi geduldig an. Und mit dem Eis - das sehen wir dann.

Hab ich doch gewusst, dass ich nicht bestellen darf, was ich will! , mault Lena und ratscht mit dem Daumennagel beleidigt Muster in ihre Stoffserviette.

Wie lange seid ihr jetzt eigentlich schon verheiratet? , will Lukas wissen, nachdem wir die Bestellung (inklusive Lenas Außer-der-Reihe-Pizza) aufgegeben haben.

Elf Jahre. Mami lächelt stolz.

Ich rechne blitzschnell nach. Dafür reichen meine Triefnasen-Kenntnisse gerade noch.

Aber dann ist Lukas ja ein uneheliches Kind , schlussfolgere ich messerscharf.

Wenn ich nicht hin und wieder auch mal etwas Kluges von mir gebe, könnte es sein, dass mich meine Familie glatt übersieht. Was auch kein Wunder ist bei einem Bruder, der mit seinen mordslangen Wimpern und seinen mordsgrünen Augen jeden Schönheitskönig in die Tasche steckt, und bei einer kleinen Schwester, die so schlau wie Albert Einstein ist.

Ich bin leider nur mittelmäßig. Mittelmäßig hübsch, mittelmäßig begabt und in mein Tagebuch schreibe ich auch nur mittelmäßig lustige Sachen. Das einzig Interessante an mir sind vielleicht noch meine vielen Schmetterlinge.

Ja, das siehst du ganz richtig, Mia , bestätigt Papi.

Jetzt macht Lukas auf beleidigt und will mit gar nicht mehr schönem Gesichtsausdruck wissen, warum Mami und Papi denn nicht schon geheiratet hätten, als er in Mamis Bauch herangewachsen wäre.

Warum hätten wir das tun sollen? Papi krault seinen Bart. Wir haben uns auch so geliebt.

Aber wenn man sich so wahnsinnig liebt, kann man doch genauso gut heiraten! , beharrt Lukas.

Wäre dir das lieber gewesen? , fragt Mami und nippt an ihrem Mineralwasser.

Lukas klimpert eine Weile mit den Wimpern, dann mit dem Besteck, bevor er murmelt: Ja. Glaub schon.

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, was mein Bruder hat. Ich finde, es gibt ein schlimmeres Schicksal als Eltern, die erst später geheiratet haben. Und wenn sie nie geheiratet hätten, wäre das auch nicht weiter tragisch.

Mami drückt Lukas´ Arm, als wolle sie sich nachträglich bei ihm entschuldigen. Das Wichtigste ist doch, dass wir überhaupt noch zusammen sind. Nach so vielen Jahren.

Da hat Mami wirklich Recht. In meiner Klasse gibt es ein paar Mädchen und Jungs, deren Eltern längst geschieden sind, und auch bei Jettes Eltern sieht es nicht wirklich rosig aus. Wenn die nicht gerade in ihrer Apotheke in Altona stehen und sich vor den Kunden zusammenreißen müssen, fliegen bei ihnen ständig die Fetzen.

Dass wir euch zum Pizzaessen eingeladen haben, hat übrigens einen ganz speziellen Grund , sagt Mami und lächelt angestrengt.

Ja, euer Hochzeitstag , grummelt Lukas. Toll!

Das auch. Aber es gibt da etwas, was wir euch sagen möchten.

Aha, was denn? , hake ich nach und spüre, wie eine Gänsehaut über meinen Rücken kriecht. Was Schlimmes?

Nein, ganz im Gegenteil. Papi krault seinen Bart jetzt kräftiger, was darauf schließen lässt, dass die Sache, die die beiden uns sagen wollen, auf keinen Fall total harmlos ist. Hoffentlich steht kein Umzug an! Nur ungern möchte ich aus unserer Wohnung raus, aber ganz von Hamburg wegzuziehen, fände ich noch viel, viel grausamer. Weil ich mir ein Leben ohne meine Freundinnen Jette, Leonie und Alina beim allerbesten Willen nicht vorstellen kann. Unsere Quasselnachmittage, unsere Kabbeleien, die Ballettstunde mit Jette - all das würde mir ganz schrecklich fehlen. Vielleicht könnte ich nicht mal auf die Triefnase von Mathelehrer verzichten.

Ich sehe meine Eltern gespannt an, doch gerade als Mami zu sprechen anhebt, kommt der Kellner anmarschiert, wagenradgroße Pizzateller auf seinen Unterarmen balancierend. Gleichzeitig plärrt Papis Handy los. Er geht ran, nuschelt ein paar Hms in den Hörer, dann klickt er das Gespräch auch schon wieder weg und stellt das Ding ganz aus. Meine Mutter. Sie ist gerade in der Nähe und möchte kurz Hallo sagen.

Ach tatsächlich? , fragt Mami erstaunt. Ich dachte, Olga wollte mit ihren Freundinnen schick ausgehen.

Papi Schultern flutschen nach oben. Keine Ahnung. Scheint was dazwischengekommen zu sein.

Arme Omi. Die Treffen mit ihren Kicherfreundinnen gehen ihr über alles. Es muss bitter sein, von allen dreien gleichzeitig versetzt zu werden.

Lena säbelt bereits gierig an ihrer Pizza herum und drängelt: Was wolltet ihr uns denn nun sagen? Raus damit!

Später, Liebes. Jetzt essen wir erst mal , bestimmt Mami. Guten Appetit.

Lena zieht einen Flunsch, aber auch ich finde es nicht besonders prickelnd, wie Piksieben auf die große Enthüllung warten zu müssen. Ich stoße meinen Bruder heimlich unter dem Tisch an, doch der mampft und kaut seine Salamipizza, als könne ihn rein gar nichts erschüttern.

Auch ich nehme jetzt mein Besteck zur Hand. Während ich kleine Vierecke aus der Mitte meiner Pizza schneide, überlege ich krampfhaft, was los sein könnte. Vielleicht verstehen sich Mami und Papi doch nicht mehr so gut, wie sie immer behaupten ... Oder einer von beiden ist krank ... Oder Papi ist aus der Schule rausgeflogen ... Oder Mami muss ihren Fußpflegesalon, den sie bei uns zu Hause betreibt, aufgeben ... Appetitlos lege ich Messer und Gabel nieder.

Mia, du bist doch nicht schon etwa satt? , fragt Mami besorgt.

Ich will gerade erwidern, dass ich genug davon habe, ewig lang auf die Folter gespannt zu werden, als Omi Olga in die Pizzeria rauscht. Wie üblich trägt sie pink-orangefarbene Klamotten und ihre als Handtasche umfunktionierte Briefträgertasche hängt quer über ihrer Schulter.

Ihr Lieben! , flötet sie und umarmt Mami und Papi so stürmisch, dass die beiden fast von ihren Stühlen kippen. Meinen allerherzlichsten Glückwunsch! Auf dass ihr zusammen alt werdet! Auf dass ihr euch des Lebens freut und jede Minute in vollen Zügen genießt! Und auf dass ihr noch viele, viele Kinderlein in die Welt setzen werdet! Sie will sich halb schlapplachen. Hm, Pizza! Wie lecker! Will ich auch.

Mami reicht ihr die Karte, die der Kellner vergessen hat. Olga, was war denn mit deiner Verabredung? , will sie wissen.

Geplatzt. Omi Olga winkt zwar gelassen ab, trotzdem sieht man ihr an, wie getroffen sie ist. Das kann ich nur allzu gut verstehen. Ich hasse es auch, versetzt zu werden. Einmal hat Jette es fertiggebracht, mich eine ganze Stunde lang am Weiher stehenzulassen. Ohne abzusagen oder sich später zu entschuldigen. Ihr war einfach nur ein Telefonat mit einem Mädchen aus unserer Ballettgruppe dazwischengekommen. Deshalb hatte sie mich vergessen. So was tut weh.

Omi Olga bestellt eine Pizza mit viel Knoblauch, Sardellen und Oliven (igitt), dann fragt sie grinsend: Und? Was liegt an?

Was soll schon anliegen? , entgegnet Papi. Wir essen lecker Pizza, reicht das nicht?

Lukas ist ein uneheliches Kind. Und Mami und Papi wollen uns gleich was Wichtiges sagen , trompetet Lena. Sie tun schon die ganze Zeit so geheimnisvoll.

Ach ja? Omi Olga kriegt Stielaugen. Das ist ja interessant.

Wir müssen aber erst aufessen , fährt Lena fort.

Wieso denn das? Omi Olga mustert meine Oldies, als hätten sie nicht mehr alle Tassen im Schrank. Leben wir etwa noch im Jahr 1851, wo man beim Essen nicht reden durfte?

Natürlich nicht, aber ... Statt weiterzureden, zieht Mami einen Käsefaden wie ein Kaugummi in die Länge und wickelt ihn um ihre Gabel, erst dann fährt sie fort: Die Sache ist nun mal nicht so einfach zu erklären.

Andrea, das ist doch Unsinn , sagt Papi. Im Grunde ist alles ganz einfach....

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Autor

Susanne Fülscher hat um die 60 Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Berlin.Dagmar Henze studierte Graphik Design mit dem Schwerpunkt Kinderbuchillustration in Hamburg. Sie arbeitet für verschiedene deutsche Kinder- und Jugendbuchverlage und lebt mit ihrem Mann in Potsdam.