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Mia 4: Mia und das Liebeskuddelmuddel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am24.01.2014Auflage
Unterwegs im Auftrag der Liebe Mias beste Freundin Jette ist verliebt. Es hat wusch-wumm gemacht, und schon war es passiert. So ist das in der Liebe! Aber dass Mia deswegen Liebesbotin werden soll, passt ihr gar nicht. Ihr Bruder Lukas benimmt sich neuerdings sehr seltsam. Aber noch viel seltsamer ist die kleine Schwester Lena drauf. Was geht da vor? Soll Mia zuerst die liebeskranke Jette oder ihre Geschwister zur Vernunft bringen? Ein neues turbulentes Abenteuer mit Mia von Erfolgsautorin Susanne Fülscher Die Mia-Reihe wird laufend fortgeführt.

Susanne Fülscher hat um die 60 Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Berlin.
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Produkt

KlappentextUnterwegs im Auftrag der Liebe Mias beste Freundin Jette ist verliebt. Es hat wusch-wumm gemacht, und schon war es passiert. So ist das in der Liebe! Aber dass Mia deswegen Liebesbotin werden soll, passt ihr gar nicht. Ihr Bruder Lukas benimmt sich neuerdings sehr seltsam. Aber noch viel seltsamer ist die kleine Schwester Lena drauf. Was geht da vor? Soll Mia zuerst die liebeskranke Jette oder ihre Geschwister zur Vernunft bringen? Ein neues turbulentes Abenteuer mit Mia von Erfolgsautorin Susanne Fülscher Die Mia-Reihe wird laufend fortgeführt.

Susanne Fülscher hat um die 60 Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Berlin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646925661
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum24.01.2014
AuflageAuflage
ReiheMia
Reihen-Nr.4
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2151 Kbytes
Artikel-Nr.1368535
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Es ist ein pieselig-nasser Morgen, im Vorraum der Schultoilette mieft es nach Eintopf, und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, schreiben wir gleich auch noch Englisch.

Pfui Spinne, ein Pickel! Jette steht dicht vorm Spiegel und tastet Millimeter für Millimeter ihr Gesicht ab. Mia, guck mal!

Quatsch, wo denn?

Sofern meine Augen nicht auf einen Schlag um 65,5 Jahre gealtert sind, ist meine beste Freundin schön wie eh und je. Blond, mit blank geputzter Brille und süßem Mausezähnchen-Lächeln, in das sich sämtliche Ballettlehrerinnen, Mamis und Eisverkäufer - besonders die italienischen mit den Glutaugen - zuverlässig verknallen.

Na, hier. Jette schnellt zurück und deutet auf einen klitzekleinen roten Punkt in ihrem Mundwinkel.Eigentlich brauchte man eine Lupe, um überhaupt irgendetwas zu erkennen.

Das ist doch nur ein klitzekleiner roter Punkt , meint Leonie, als habe sie meine Gedanken gelesen, und wischt den feuchten Fleck vom Spiegel, den Jettes Atem dort zurückgelassen hat.

Bist du blind? Da ist ein dicker, fetter Pickel, der mich total entstellt! , jault Jette auf.

Weißt du eigentlich gar nicht, dass Eitelkeit mit richtig fiesen Beulen bestraft wird? , zieht Leonie sie auf und zwickt sie in die Taille.

Dann pass du mal auf, dass dir keine Teufelshörner wachsen , gibt Jette eingeschnappt zurück.

Hoffentlich kriegen sich die beiden jetzt nicht wieder in die Haare. So gern sie sich im Grunde ihres Herzens haben, nutzen sie doch jede Möglichkeit, um sich zu kabbeln. Keine Ahnung, warum das so ist. Ich mag es nicht, wenn sie sich streiten, und schon gar nicht wenige Minuten vor einer Englischarbeit.

Stell dich nicht so an , sagt Leonie ernst. Dein kleiner Mini-Pickel ist nun wirklich nicht der Rede wert.

Sagt ausgerechnet eine, die immer noch mit einem Babyface herumläuft! Du hast ja keinen Schimmer, wie das ist, wenn man völlig entstellt ... Jette hält mitten im Satz inne. Gerade ist meine Banknachbarin Streber-Christi hereingeplatzt.

Wenn man was? , hakt Leonie nach, während sie ihre Knutschlippen mit Fettstift einschmiert.

Wie es ist, ein armes Waisenkind zu sein, das die ersten vier Jahre in einem Kinderheim auf einer sibirischen Halbinsel zugebracht hat, wo es immer nur rohen Fisch und Lebertran zu essen gab , sagt Jette jetzt so laut, dass es alle, aber auch wirklich alle hören können. Stellt euch bloß vor. Nie Bananenchips! Nie Mango! Nicht mal Schokoriegel mit Cranberrys gab es da!

Streber-Christis Augenbrauen rutschen in die Höhe. Bananenchips, Mango, Cranberrys ... Sag mal, spinnst du? Wer von uns futtert denn so was? Und seit wann bist du überhaupt ein Waisenkind? Sie klickt ihr Handtäschchen auf und kramt eine Drahtbürste hervor. Seit neuestem kämmt sie sich alle naselang ihre schulterlangen braunen Haare. In den großen Pausen im Waschraum, in den kleinen an ihrem Platz im Klassenzimmer. Dabei fallen ihr ständig ein paar Fusselhaare aus, die dann entweder auf meine Schulhefte oder auf meine Bücher wehen. Weil ich das ziemlich eklig finde, puste ich sie jedes Mal zu ihr zurück.

Wirklich wahr? Du isst nie Cranberrys? , ruft Jette so entsetzt aus, als würden ihre Apotheken-Eltern sie von morgens bis abends damit füttern.

Nö, stell dir vor, mir reichen Äpfel. Die sind auch lecker und genauso gesund. Christi steckt die Bürste weg und lässt den Verschluss ihres Handtäschchens wieder zuschnappen. Schlau machen sie übrigens auch noch.

Bevor Jette auch nur Piep sagen kann, ist Christi schon nach draußen gehuscht. Stimmt, sie ist irre schlau. Ob das an den Äpfeln liegt?

So eine Ziege! Jette zieht ein Papiertuch aus dem Spender und schnäuzt sich trompetend. Will sie damit etwa sagen, dass ich ein bisschen plemplem bin?

Bestimmt nicht , schalte ich mich ein. Aber du bist ja auch selbst schuld. Wieso erzählst du so einen Unsinn? Waisenkind ... Lebertran ... Und wie kommst du überhaupt auf diese komische Halbinsel?

Ich bin eben gebildet , brummt Jette und macht sich wieder an ihrem unsichtbaren Pickel zu schaffen. Christi schreibt doch gleich sowieso wieder eine Eins und ich ... Ich kann mich wegen der doofen Beule hier nicht richtig konzentrieren. Das ist so was von ungerecht!

Ungerecht ist höchstens, dass Christi mit dem Streber-Gen zur Welt gekommen ist , verteidige ich meine Banknachbarin, obwohl wir nicht gerade die besten Freundinnen sind. Als ich anfangs neben ihr sitzen musste, fand ich sie einfach nur schrecklich. Weil sie sich ständig zu Wort meldet und bei den Lehrern auf lieb Kind macht. Inzwischen muss ich aber zugeben, dass sie nicht nur eine Streberin ist, sondern auch ihre netten Seiten hat. Ab und zu lässt sie mich abschreiben, und wenn ich richtig auf dem Schlauch stehe, sagt sie mir sogar vor.

Trotzdem , murmelt Jette. Ich bin lieber strunzblöd als eine Christi Nummer zwei.

Es klingelt zum Unterricht. Zwei geschminkte Tussis, von einer üblen Geruchsmischung aus Zigarettenrauch und kaugummisüßem Parfüm umweht, kommen kichernd aus den Kabinen.

Strunzblöd bist du ganz bestimmt nicht. Ich ziehe liebevoll an Jettes Zopf. Außerdem ... so als Eskimo-Mädchen, das nur mit Lebertran aufgewachsen ist, müsste dein Hirn doch wie geschmiert laufen.

Jette nickt. Und schüttelt den Kopf. Dann wackelt sie mit dem Kinn auf und ab, als wäre sie ein batteriebetriebenes Spielzeug.

Alles gut, Jette? , erkundigt sich Leonie besorgt.

Statt zu antworten, formt Jette ihren Mund zu einem Entenschnabel und quakt so laut, dass die Tussis am Waschbecken entnervt zu uns rübergucken und etwas wie Babys! zischen.

Ich kann den Mädchen nur zustimmen. Jette ist in letzter Zeit wirklich ein bisschen komisch. Mal kichert sie minutenlang, als würden ihr unsichtbare Wesen Witze erzählen, mal ist sie stumm wie ein Fischstäbchen im Tiefkühlfach, dann wieder erzählt sie so wirre Dinge, dass nicht mal ein Mensch mit dem IQ von Albert Einstein ihre Gedankengänge begreifen würde. Laut Mami und Papi ist die Pubertät daran schuld. Weil die Hormone Karussell fahren. Manche regen sich dann über nicht vorhandene Pickel auf (wie Jette), andere knallen mit den Türen, auch wenn sie nicht den geringsten Anlass dazu haben (wie mein großer, schöner Bruder Lukas). Schade nur, dass Jette zur ersten Sorte gehört. Türenknallend wäre sie mir eindeutig lieber.

Als ich nach der Schule nach Hause komme, steht Papi am Herd und brutzelt Fischstäbchen mit Gemüse - hoffentlich ohne Lebertran und Cranberrys. Da er montags nur vier Stunden Unterricht hat (Papi ist Lehrer für Deutsch und Geschichte an meiner Schule), erledigt er danach den Großeinkauf für die Woche und übernimmt meistens auch noch den Kochdienst.

Mami sitzt schon am gedeckten Tisch. Mit der einen Hand hält sie sich ihr Schwangerschaftsbäuchlein, als könnte es sonst unter den Tisch kullern, mit der anderen Hand legt sie Wäsche zusammen.

Na, Mia, wie war die Englischarbeit? , erkundigt sie sich.

Och, geht so.

Papi grinst mich an. Heißt das übersetzt, sie war eine mittelschwere Katastrophe?

Ich schüttele langsam den Kopf. Nö. Aber Jette meint, sie hat die Arbeit vergeigt.

Und du?

Keine Ahnung. Wenn ich ehrlich bin, habe ich keine große Lust, über die Schule zu reden. Es reicht doch schon, dass ich eben sechs lange Stunden die Schulbank drücken musste und gleich Hausaufgaben vor mir habe. Wie geht´s Josefinchen? , wechsele ich das Thema.

Gut! Mami strahlt mich so erwartungsvoll an, dass ich meine Hand auf ihren Bauch lege. Obwohl er noch nicht besonders dick ist, fühlt er sich prall wie ein Luftballon an, in den man aus Versehen zu viel Luft gepumpt hat. Nur mit dem Unterschied, dass in Mamis kleinem Luftballon keine Luft ist, sondern Fruchtwasser, und Josefinchen darin eine Art Wasserballett aufführt. Mami hat erst vor wenigen Tagen erfahren, dass es ein Mädchen wird (meine Schwester Nummer zwei), und mit meinem Vorschlag, das Wesen Josefine zu taufen, bin ich bei ihr offene Türen eingerannt.

Der Rest der Familie ist allerdings weniger begeistert. Meine kleine Schwester Lena meint, Josefine klingt viel zu sehr nach Josef, also nach einem Jungen, und das findet sie doof. Sie ist für Chantal, Lolita oder Loreley, was ich ziemlich doof finde (Achtung, Kitschalarm!). Lukas ist es völlig schnuppe, wie seine neue Schwester heißt - Hauptsache, sie nervt ihn nicht. Papi ist für Annegret, so wie seine längst tote Großtante hieß. Das wiederum findet Mami doof, weil Annegret ihrer Ansicht nach ein total altmodischer Name ist. Und Josefinchen soll ja nicht altmodisch werden. Nur Omi Olga hat sich aus der Namensdiskussion bisher rausgehalten. Was vielleicht nur gut so ist. Meine Omi hat zwar seit bestimmt zwanzig Jahren grau gesträhnte Haare, trotzdem denkt man manchmal, dass sie gerade erst dreizehn geworden ist. Sie trägt knallbunte Klamotten, liebt Bauchtanz und hat seit neuestem einen Freund, der etliche Jährchen jünger ist als sie. So wie ich Omi einschätze, würde sie sich niemals mit einem normalen Namen wie Mia oder Lena zufriedengeben, sondern etwas Ausgefallenes wie Sunshine oder Suzie-Woozie, vielleicht sogar Chickie-Chiquita vorschlagen. Das wiederum fände ich dann blöd.

Kommt Omi heute eigentlich zum Essen? , erkundige ich mich und stelle rasch noch Gläser und Wasser auf den Tisch.

Papi schüttelt den Kopf. Sie wollte mit ihrem Freund nach Travemünde.

Die hat´s gut! , seufze ich....

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Autor

Susanne Fülscher hat um die 60 Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Berlin.Dagmar Henze studierte Graphik Design mit dem Schwerpunkt Kinderbuchillustration in Hamburg. Sie arbeitet für verschiedene deutsche Kinder- und Jugendbuchverlage und lebt mit ihrem Mann in Potsdam.