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Mein Freund, der Eiffelturm und ich

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am21.03.2018Auflage
Wieso kribbelt es nicht mehr?  Phillip ist zurück - und mit ihm der Alltag. Alles fühlt sich ganz normal an, fast ein bisschen langweilig. Nicht nur deshalb freut sich Conni über ein unglaubliches Angebot: Phillips Vater muss beruflich in die Normandie reisen. Phillip wird mitfahren und möchte unbedingt, dass Conni ihn begleitet. Endlich spürt sie das Kribbeln wieder, das sie so vermisst hat! Dass sie schließlich mitten in Paris landen wird und dass dort ein großes Abenteuer auf sie wartet, kann Conni noch nicht ahnen. Die Reihe: Conni 15 ist für Mädchen ab 12 Jahren. Lebensnah, frisch und authentisch erzählt, geht es um das, was Teenager beschäftigt: die Zumutungen des Schullebens, den manchmal etwas anstrengenden Eltern, dem Spaß mit den Freundinnen, der ersten Liebe - und der Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit.    

Dagmar Hoßfeld wollte als Kind Tierärztin, Bäuerin oder Gestütsbesitzerin werden. Dass sie sich anders entschieden hat, verdankt sie ihrem Sohn: Als er ungefähr ein halbes Jahr alt war, bekam sie Lust, ein Kinderbuch zu schreiben. Sie setzte sich an den Schreibtisch - und hörte mit dem Schreiben einfach nicht mehr auf. Zum Glück! Mittlerweile sind viele wunderbare Kinder- und Jugendbücher von ihr erschienen. Geboren wurde Dagmar Hoßfeld 1960 in Kiel. Heute lebt sie in einem kleinen Dorf zwischen Ostsee und Schlei und hat, wie sie selbst sagt, den schönsten Beruf der Welt: Autorin.
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Produkt

KlappentextWieso kribbelt es nicht mehr?  Phillip ist zurück - und mit ihm der Alltag. Alles fühlt sich ganz normal an, fast ein bisschen langweilig. Nicht nur deshalb freut sich Conni über ein unglaubliches Angebot: Phillips Vater muss beruflich in die Normandie reisen. Phillip wird mitfahren und möchte unbedingt, dass Conni ihn begleitet. Endlich spürt sie das Kribbeln wieder, das sie so vermisst hat! Dass sie schließlich mitten in Paris landen wird und dass dort ein großes Abenteuer auf sie wartet, kann Conni noch nicht ahnen. Die Reihe: Conni 15 ist für Mädchen ab 12 Jahren. Lebensnah, frisch und authentisch erzählt, geht es um das, was Teenager beschäftigt: die Zumutungen des Schullebens, den manchmal etwas anstrengenden Eltern, dem Spaß mit den Freundinnen, der ersten Liebe - und der Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit.    

Dagmar Hoßfeld wollte als Kind Tierärztin, Bäuerin oder Gestütsbesitzerin werden. Dass sie sich anders entschieden hat, verdankt sie ihrem Sohn: Als er ungefähr ein halbes Jahr alt war, bekam sie Lust, ein Kinderbuch zu schreiben. Sie setzte sich an den Schreibtisch - und hörte mit dem Schreiben einfach nicht mehr auf. Zum Glück! Mittlerweile sind viele wunderbare Kinder- und Jugendbücher von ihr erschienen. Geboren wurde Dagmar Hoßfeld 1960 in Kiel. Heute lebt sie in einem kleinen Dorf zwischen Ostsee und Schlei und hat, wie sie selbst sagt, den schönsten Beruf der Welt: Autorin.

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Er ist wieder da und ich bin hin und weg.

Hätte mir irgendwann eine süße kleine Glücksfee ins Ohr geflüstert, dass ich noch vor meinem 16. Geburtstag mit der Liebe meines Lebens auf dem Eiffelturm stehen und ganz Paris mir zu Füßen liegen würde, hätte ich das arme Ding vermutlich an die Wand geklatscht.

Okay, vielleicht nicht ganz so martialisch. Sagen wir, ich hätte die Fee verscheucht. Geglaubt hätte ich ihr auf jeden Fall NICHT. Höchstwahrscheinlich hätte ich sie nicht mal als Glücksbotin erkannt, sondern für ein gewöhnliches Insekt gehalten. Wer glaubt in meinem Alter noch an Feen?

Im letzten Jahr bin ich fünfzehn geworden. Ich bin es immer noch. Das Jahr hat nämlich gerade erst angefangen und ich habe am 30. April Geburtstag. Außerdem greife ich vor, denn nicht nur mein nächster Geburtstag, sondern auch der Eiffelturm liegt noch in weiter Ferne. Und zwar buchstäblich, geografisch, zeitlich - und überhaupt.

Heute ist der 6. Januar. Der Tag, an dem mein Freund aus Kalifornien zurückkehren wollte, wo er ein halbes Jahr auf Schüleraustausch war. Ungefähr jetzt sollte ich im Ankunftsgebäude des Flughafens an einem Meeting Point stehen und auf Phillip beziehungsweise sein Flugzeug warten.

Ich sehe mich direkt vor mir, wie ich nervös nach ihm Ausschau gehalten hätte; einen pinken Luftballon, Konfetti oder einen Blumenstrauß in den Händen haltend (wenn ich so darüber nachdenke, vielleicht sogar alles zusammen?), total hibbelig und angespannt bis zum Gehtnichtmehr vor lauter Sehnsucht, Liebe und Wiedersehensglück.

Die Betonung liegt auf sollte, wollte und hätte, denn Phillip ist schon wieder da. Ich musste ihn gar nicht abholen. Er hat von ganz allein zu mir zurückgefunden. In der Silvesternacht stand er mit einem Mal vor mir, als hätte ihn eine Rakete mit Überschall von Kontinent zu Kontinent geschossen. Er hat den riesigen Ozean überquert und sich direkt vor meine Füße gebeamt.

Es war eine Punktlandung. Mitten in mein Herz.

Phillip kann so was.

Er hat es nicht mehr ausgehalten, hat er gesagt. Und dass er mich liebt.

Das beruht eindeutig auf Gegenseitigkeit. So viel steht fest. Aber zurück in die Gegenwart ...

Es ist noch ziemlich früh am Morgen, der letzte Ferientag ist gerade angebrochen und ich musste aus den genannten Gründen nicht zum Flughafen düsen, weshalb ich es mir in meinem Zimmer gemütlich gemacht habe. Im Hintergrund singt Zaz mit schmelzender Stimme Sous le ciel de Paris s´envole une chanson ... .

Wir haben das Lied kurz vor Weihnachten in Französisch durchgenommen. Ich summe die Melodie mit, während ich noch im Schlafanzug an meinem Schreibtisch hocke, einen Stift zwischen den Fingern hin und her drehe und mich bei der Frage, woher Schriftsteller ihre Ideen nehmen und wie sie es schaffen, daraus ein ganzes Buch zu machen, fast verknote.

Ich würde auch gerne so gut schreiben können, dass man daraus ein Buch machen kann. Es ist so viel passiert in meinem Leben. Nur leider weiß ich nicht, wo und wie ich überhaupt anfangen soll.

Schreibe den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt den zweiten lesen will.

Das ist ein Zitat von William Faulkner, einem berühmten amerikanischen Schriftsteller. Er hat vor Urzeiten den Nobelpreis für Literatur bekommen. Im Gegensatz zu mir wusste der Typ also genau, wovon er sprach und wie er zu schreiben hatte, um seine Leser einzufangen.

Der Anfang ist wirklich wichtig, finde ich. Wenn der erste Satz stimmt - na gut, sagen wir die erste Seite -, packt es dich und lässt dich nicht wieder los. Wenn es nur nicht so verdammt schwer wäre!

Ein Ende zu schreiben kommt mir dagegen wesentlich einfacher vor. Da wüsste ich sogar schon was Passendes für meinen imaginären Roman. Die letzten Sätze würden ungefähr so lauten:

Sie saßen eng umschlungen am Meer und warteten darauf, dass die Sonne unterging. Der warme Wind streichelte ihre Haut. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Er küsste sie zärtlich, nahm ihre Hand und sie wusste, dass er sie nie, nie wieder loslassen würde.

Ich höre Violinen, sehe pinke Herzchen und Rosenblätter vom Himmel flattern. Ja, ich weiß ... Es ist noch nicht ganz druckreif und außerdem ganz schön kitschig, aber es ist zumindest ein Anfang. Beziehungsweise ein Ende. Was davor passiert, weiß ich wie gesagt noch nicht so genau.

Vielleicht sollte ich einfach Phillips und meine Story aufschreiben? Immerhin haben wir schon eine gemeinsame Geschichte. Eine Vergangenheit, eine Gegenwart und eine Zukunft natürlich auch. Ich stelle mir eine Art romantisch-kitschigen Liebesroman unseres Lebens vor. Ein bisschen Fantasy müsste auch mit rein. Und Spannung natürlich, logo. Dazu etwas Drama und extra viele pinkfarbene Herzchen (siehe oben). Möglicherweise würde ich ein ganz und gar neues Genre erschaffen. Ich könnte es Fantacrimeromance nennen. Oder gibt es das schon? Keine Ahnung ...

Auf jeden Fall hab ich vor ein paar Tagen einen Bericht über ein Mädchen in meinem Alter gelesen, das gerade sein erstes eigenes Buch veröffentlicht hat. Da fing es bei mir an zu kribbeln. Was die kann, möchte ich auch können, hab ich mir gesagt. Unbedingt!

Wenn ich doch nur wüsste, womit ich anfangen soll!

Gibt es nicht irgendeine liebenswürdige Gottheit, die speziell für Autoren zuständig ist? Falls ja, darf er oder sie mich gerne mal besuchen und mich ein bisschen inspirieren.

Moment, mein Handy düdelt ...

Ohne hinzusehen, weiß ich, dass es Phillip ist. Ich weiß es einfach. Vielleicht liegt es an den unsichtbaren Schwingungen? Die sendet mein Handy wirklich nur aus, wenn er dran ist.

Guten Morgen , melde ich mich und lasse den Kuli zwischen Zeige- und Mittelfinger kreisen. Es gelingt mir ungefähr so gut wie der Anfang meines Romans, nämlich gar nicht.

Der Stift fällt auf den Boden. Kater Mau springt aus seinem Körbchen und freut sich über das neue Spielzeug, das er mit einem gezielten Hieb seiner Vorderpfote unter die Kommode befördert, wo es sich mit Wollmäusen, Haargummis und anderen verlorenen Dingen paaren kann.

Tschüss, Kugelschreiber , murmele ich ihm hinterher.

Hi! Phillips Stimme klingt sehr süß und sehr verschlafen. Als würde er noch im Bett liegen und sein erster Gedanke nach dem Aufwachen hätte ihn nach dem Telefon greifen und meine Nummer wählen lassen. Was machst du so?

Ich schreibe ein Buch. Beziehungsweise versuche ich es , antworte ich wahrheitsgemäß. Das Ende hab ich schon.

Phillips Reaktion ist ein Kichern. Das ist nicht ganz das, was ich erwartet hatte.

Etwas mehr Respekt, bitte! , sage ich streng.

Sorry , brummelt er, immer noch kichernd.

Geht doch.

Wann planst du, mit deinem Buch fertig zu sein? , will er wissen. Dauert das den ganzen Tag oder sehen wir uns heute noch?

Ich puste mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und nicke.

Klar sehen wir uns. Ich glaub, ich kann gut eine kreative Pause vertragen. Vielleicht hab ich eine Schreibblockade.

Dagegen kann man bestimmt was tun , meint Phillip. Ich bin so eine Art Zen-Meister im Lösen von Blockaden aller Art.

So wie er das sagt, glaub ich ihm aufs Wort.

Willst du herkommen? , fragt er.

Wieder nicke ich, was am Telefon zugegebenermaßen etwas blöd ist.

Aber ich bin noch im Pyjama , wende ich ein.

Der mit den kleinen Katzenbabys? , will Phillip wissen.

Ja.

Sexy , lautet sein Kommentar.

Ich beschließe, nicht darauf zu antworten, sondern sage stattdessen: Gefrühstückt hab ich auch noch nicht.

Kein Problem , erwidert mein blond gelockter Zen-Meister und Blockadelöser. Setz dir ´ne Mütze auf und schwing dich rüber. Möchtest du Tee, Kaffee oder Kakao? Weizen- oder Körnerbrötchen? Rosen oder Gänseblümchen? Beethoven, Adele oder Lenny Kravitz? Croissants? Honig oder Marmelade?

Alles! , krächze ich. Ich bin in einer Viertelstunde bei dir.

Perfekt!

Phillip legt auf. Okay, wenn er innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten ein romantisches, blumengeschmücktes, musikalisch untermaltes Frühstücksbüfett für mich zaubern möchte, hat er mehr als genug zu tun. Ich frag mich nur, woher er die Gänseblümchen nehmen will. Wir haben wie gesagt Anfang Januar.

Mist, ich hab ganz vergessen, dass ich gegen Mittag mit Lena verabredet bin! Egal, der Tag ist lang. Der Vormittag gehört Phillip, der Nachmittag Lena. Sie will irgendeine Winterzeremonie mit mir veranstalten. Irgendetwas, das weise Frauen in dieser Jahreszeit so machen. Lena behauptet, eine alte Seele zu besitzen und in einem ihrer zahlreichen früheren Leben eine Schamanin gewesen zu sein. Für mich ist sie in ihrem jetzigen Leben auch eine. Ganz klar.

Ich springe auf, schnappe mir ein paar von den im ganzen Zimmer verstreuten Klamotten in der Hoffnung, dass sich darunter etwas Akzeptableres als mein kuscheliger Katzenbabyschlafanzug befindet, und verschwinde in der nächsten Sekunde im Bad.

Wäre mein Leben ein Kinofilm, würde es an dieser Stelle einen schnellen Schnitt geben. In der folgenden Szene wäre ich perfekt geschminkt. Mein Teint wäre rosig und meine Haare würden glänzen, als hätte ich sie in flüssige Perlen getaucht. Und natürlich hätte ich statt eines zerknautschten Wollpullis und einer...

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Dagmar Hoßfeld wollte als Kind Tierärztin, Bäuerin oder Gestütsbesitzerin werden. Dass sie sich anders entschieden hat, verdankt sie ihrem Sohn: Als er ungefähr ein halbes Jahr alt war, bekam sie Lust, ein Kinderbuch zu schreiben. Sie setzte sich an den Schreibtisch - und hörte mit dem Schreiben einfach nicht mehr auf. Zum Glück! Mittlerweile sind viele wunderbare Kinder- und Jugendbücher von ihr erschienen.Geboren wurde Dagmar Hoßfeld 1960 in Kiel. Heute lebt sie in einem kleinen Dorf zwischen Ostsee und Schlei und hat, wie sie selbst sagt, den schönsten Beruf der Welt: Autorin.