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Der Wüstenplanet 04. Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
608 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am02.06.2014
Ich habe diese menschliche Gesellschaft geformt und über dreitausend Jahre damit verbracht, damit die gesamte Spezies endlich erwachsen wird.
Dreieinhalb Jahrtausende sind auf Arrakis vergangen, und die Welt hat sich gründlich gewandelt: Der ehemalige Wüstenplanet ist dank technischer Mittel eine grüne Oase geworden. Die einst so stolzen Fremen sind nur noch ein Schatten ihrer selbst, eine touristische Attraktion. Doch es gibt noch ein Stück Vergangenheit auf Arrakis, sorgfältig vor Feuchtigkeit geschützt: die Wüste Sareer. Dort lebt Leto II, der Sohn von Paul Muad'dib. Doch Leto ist kein Mensch mehr. Seit Jahrtausenden vollzieht sein Körper eine Wandlung, geht eine Symbiose mit dem Shai-Hulud ein. Er hat seine Menschlichkeit aufgegeben, um die Menschen zu retten, tritt jetzt als Gott auf und verlangt absolute Unterwerfung. Doch seine Gegner wissen, dass er verletzlich ist - und sie verfügen über die Waffen, um ihn zu vernichten ...

Frank Herbert (1920-1986) wurde in Tacoma, Washington, geboren. Nach einem Journalismus-Studium arbeitete er unter anderem als Kameramann, Radiomoderator, Dozent und Austerntaucher, bevor 1955 sein Debütroman »The Dragon in the Sea« zur Fortsetzung in einem Science-Fiction-Magazin veröffentlicht wurde. Der Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm schließlich Mitte der 1960er-Jahre mit seinem Roman »Der Wüstenplanet«, der sowohl mit dem Hugo Award als auch mit dem Nebula Award ausgezeichnet wurde. Bis heute gilt »Der Wüstenplanet« zusammen mit den Nachfolgeromanen als einzigartige literarische Weltenschöpfung, die jede Generation von Leserinnen und Lesern neu für sich entdeckt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextIch habe diese menschliche Gesellschaft geformt und über dreitausend Jahre damit verbracht, damit die gesamte Spezies endlich erwachsen wird.
Dreieinhalb Jahrtausende sind auf Arrakis vergangen, und die Welt hat sich gründlich gewandelt: Der ehemalige Wüstenplanet ist dank technischer Mittel eine grüne Oase geworden. Die einst so stolzen Fremen sind nur noch ein Schatten ihrer selbst, eine touristische Attraktion. Doch es gibt noch ein Stück Vergangenheit auf Arrakis, sorgfältig vor Feuchtigkeit geschützt: die Wüste Sareer. Dort lebt Leto II, der Sohn von Paul Muad'dib. Doch Leto ist kein Mensch mehr. Seit Jahrtausenden vollzieht sein Körper eine Wandlung, geht eine Symbiose mit dem Shai-Hulud ein. Er hat seine Menschlichkeit aufgegeben, um die Menschen zu retten, tritt jetzt als Gott auf und verlangt absolute Unterwerfung. Doch seine Gegner wissen, dass er verletzlich ist - und sie verfügen über die Waffen, um ihn zu vernichten ...

Frank Herbert (1920-1986) wurde in Tacoma, Washington, geboren. Nach einem Journalismus-Studium arbeitete er unter anderem als Kameramann, Radiomoderator, Dozent und Austerntaucher, bevor 1955 sein Debütroman »The Dragon in the Sea« zur Fortsetzung in einem Science-Fiction-Magazin veröffentlicht wurde. Der Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm schließlich Mitte der 1960er-Jahre mit seinem Roman »Der Wüstenplanet«, der sowohl mit dem Hugo Award als auch mit dem Nebula Award ausgezeichnet wurde. Bis heute gilt »Der Wüstenplanet« zusammen mit den Nachfolgeromanen als einzigartige literarische Weltenschöpfung, die jede Generation von Leserinnen und Lesern neu für sich entdeckt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641139599
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum02.06.2014
Reihen-Nr.4
Seiten608 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2669 Kbytes
Artikel-Nr.1448521
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2

 

Ich bin der inbrünstigste Menschenbeobachter, den es je gegeben hat. Ich beobachte die, die in mir, und die, die außerhalb sind. Vergangenheit und Gegenwart können in meinem Innern zu einer seltsamen Mixtur der Zumutung werden. Und wie die Metamorphose sich in meinem Fleisch fortsetzt, können meinen Sinnen wundervolle Dinge passieren. Es ist, als würde ich alles in einer Nahaufnahme sehen. Ich verfüge über ein außerordentlich präzises Hör- und Sehvermögen und kann sogar die vagesten Gerüche aufnehmen. Ich kann aus einer eine Million Köpfe zählenden Menge jeden Selbstgerechten heraussuchen. Ich weiß es. Ich habe es ausprobiert. Man kann vor meinen Sinnen nicht viel verbergen. Ich glaube, ihr würdet entsetzt sein, wenn ihr wüsstet, was mir allein der Geruch sagt. Eure Ausdünstungen sagen mir, was ihr tut oder vorhabt zu tun. Und erst Gesten und Posen! Einmal habe ich einen halben Tag lang einem alten Mann zugesehen, der in Arrakeen auf einer Bank saß. Er stammte in der fünften Generation von Stilgar dem Naib ab und wusste nicht einmal davon. Ich studierte seine Halslinie, die Hautfalten seines Kinns, die aufgesprungenen Lippen, die Schleimhäute seiner Nasenlöcher, die Poren hinter seinen Ohren und die grauen Haarbüschel, die unter der Kapuze seines altertümlichen Destillanzuges hervorlugten. Er bemerkte überhaupt nicht, dass man ihn beobachtete. Hah! Stilgar hätte so etwas in ein bis zwei Sekunden bemerkt. Aber der alte Mann wartete bloß auf jemanden, der dann doch nicht kam. Schließlich stand er auf und trottete weiter. Nach der langen Sitzerei war er ziemlich steif geworden. Ich wusste, dass ich ihn lebendig niemals wiedersehen würde. Er war dem Tode nah, und dass sein Wasser verschwendet werden würde, stand für mich außer Frage. Nun, aber das spielte auch keine Rolle mehr.

 

Die gestohlenen Journale

 

 

Leto hielt den Ort, an dem er die Ankunft seines gegenwärtigen Duncan Idaho erwartete, für den interessantesten im Universum. Wenn man menschliche Maßstäbe zur Beurteilung heranzog, befand er sich in einem gigantischen Raum - im Kern eines weitverzweigten Katakombensystems unterhalb seiner Zitadelle. Vom Zentrum des Raums aus, in dem er wartete, liefen sprossenähnliche Heizkammern aus, die dreißig Meter hoch und zwanzig Meter breit waren. Man hatte seinen Wagen im Mittelpunkt des Raums aufgestellt. Dort stand er in einer kreisförmigen, vierhundert Meter durchmessenden Kammer, die an ihrem höchsten Punkt einhundert Meter maß und ihn kuppelartig überwölbte.

Er hielt derartige Dimensionen für eine gute Rückversicherung.

In der Zitadelle war früher Nachmittag, aber das einzige Licht in seiner Kammer kam von den am Rande vorbeitreibenden, durch Suspensoren gehaltenen Leuchtgloben, die sanfte, orangefarbene Helligkeit erzeugten. Das Licht drang nicht weit in die Sprossen ein, aber Letos Erinnerung teilte ihm die genaue Position jedes Gegenstandes mit, den es hier gab: Er wusste, wo sich das Wasser, die Gebeine und der Staub seiner Vorfahren - und mithin aller Atreides, die seit den alten Zeiten auf dem Wüstenplaneten gelebt hatten und gestorben waren - befanden. Sie befanden sich alle hier - und zusätzlich noch ein paar Melange-Behälter, die den Eindruck erwecken sollten, das seien alle, die er besaß - wenn es einmal zum Äußersten kam.

Leto wusste, weswegen der Duncan kam. Idaho hatte erfahren, dass die Tleilaxu einen weiteren Duncan fabrizierten; einen neuen Ghola erschufen, der den Wünschen des Gott-Kaisers entsprach. Dieser Duncan fürchtete, dass man ihn nach fast sechs Dienstjahren ersetzen würde. Irgend etwas in dieser Art stand immer am Anfang dessen, was das Verderben der Duncans einleitete. Ein Gesandter der Gilde hatte Leto abgepasst, um ihn zu warnen, dass die Ixianer diesem Duncan eine Lasgun zur Verfügung gestellt hatten.

Leto kicherte. Die Gilde reagierte wirklich äußerst sensibel auf alles, was ihren Gewürzanteil bedrohen konnte. Der Gedanke, dass Leto das letzte Bindeglied zu den Sandwürmern war, die die Gewürzvorräte produziert hatten, erfüllte sie mit Schrecken.

Wenn ich in einer Gegend ohne Wasser sterbe, wird es kein Gewürz mehr geben. Nie wieder.

Davor hatte die Gilde Angst. Und ihre Geschichtsforscher versicherten ihnen, dass Leto auf der größten Gewürzmenge saß, die es im Universum gab. Dieses Wissen machte die Gilde praktisch zu seinem Verbündeten.

Während er wartete, machte Leto die Hand- und Fingerübungen seines Bene-Gesserit-Erbes. Die Hände waren sein Stolz. Unter den grauen Membranen aus Sandforellenhaut befanden sich lange, fingerartige Auswüchse und in alle Richtungen bewegliche Daumen. Er konnte sie ebenso benutzen wie normale Hände. Die fast nutzlosen Flossen, die einstmals seine Beine und Füße gewesen waren, waren im Gegensatz dazu äußerst lästig. Leto konnte seinen Leib mit großer Geschwindigkeit kriechend, rollend oder springend fortbewegen, aber wenn er auf die Flossen fiel, tat es weh.

Was hielt den Duncan auf?

Leto stellte sich den Mann vor, wie er unschlüssig durch ein Fenster über den flimmernden Horizont auf die Sareer hinausstarrte. Die Luft schien heute vor Hitze zu leben. Bevor er in seine Krypta hinabgestiegen war, hatte Leto im Südwesten eine Fata Morgana gesehen. Der Hitzespiegel zeichnete zitternd und bebend ein Bild auf den Sand und zeigte ihm eine Gruppe von Museumsfremen, die an einem Ausstellungssietch vorbeimarschierten, den man zur Erbauung der Touristen erhalten hatte.

Es war kühl in der Krypta, wie immer, und die Beleuchtung gering. Die Tunnelgänge waren finstere Löcher, die sich in sanften Linien nach oben und unten wanden, um dem kaiserlichen Wagen die größtmögliche Bewegungsfreiheit zu bieten. Manche der Tunnels breiteten sich kilometerweit hinter Tarnwänden aus. Gänge, die Leto mit Hilfe ixianischer Gerätschaften für sich selbst geschaffen hatte und von denen niemand etwas wusste.

Als er über das anstehende Gespräch nachdachte, verspürte Leto in seinem Inneren ein anwachsendes Gefühl der Nervosität. Er hielt dies für eine interessante Emotion und eine Sache, an der er sich früher erfreut hätte. Leto wusste, dass er mit Recht in den gegenwärtigen Duncan vernarrt war. Und es war sicher nicht unberechtigt, wenn er hoffte, dass der Mann das kommende Gespräch überleben würde. Manchmal überlebten sie es. Es war nicht sehr wahrscheinlich, dass der Duncan eine tödliche Bedrohung darstellte, aber das musste man abwarten. Leto hatte versucht, dies einem der anderen Duncans zu erklären, genau hier, in diesem Raum.

»Sicher kommt es dir komisch vor, dass ich - mit meinen Kräften - so einfach von Glück und Zufall rede«, hatte Leto gesagt.

Der Duncan war zornig gewesen. »Du überlässt nichts dem Zufall! Ich kenne dich!«

»Wie naiv. Der Zufall ist die Natur des Universums.«

»Keineswegs! Das Unheil. Und du bist der, der es produziert!«

»Ausgezeichnet, Duncan! Das Erzeugen von Unheil ist das tiefgründigste Vergnügen. Und je nachdem, wie wir mit ihm fertig werden, verfeinern wir die Kreativität!«

»Du bist nicht einmal mehr menschlich!« Oh, wie wütend dieser Duncan gewesen war.

Leto waren seine Anklagen irritierend erschienen. Wie ein Sandkörnchen in seinem Auge. Er hielt an den Resten seines einstmals menschlichen Ichs mit einem Ingrimm fest, den man nicht in Abrede stellen konnte, obwohl die Irritation das Gefühl war, das einer Verärgerung am nächsten kommen konnte.

»Dein Leben ist zu einem Klischee geworden«, hatte Leto behauptet.

Woraufhin der Duncan eine kleine Bombe aus den Falten seiner Uniformrobe gezogen hatte. Welch eine Überraschung!

Leto liebte Überraschungen, auch unfeine.

Es ist etwas, das ich nicht vorausgesagt habe! Und genau das hatte er auch dem Duncan gesagt, der seltsam unentschieden dagestanden hatte und nun wusste, dass man ihn zu einer Entscheidung drängte.

»Sie könnte dich umbringen«, sagte der Duncan.

»Tut mir leid, Duncan. Sie wird mich möglicherweise leicht verletzen, aber nicht mehr.«

»Aber du hast gesagt, du hättest dies nicht vorausgesehen!« Die Stimme des Duncans war jetzt schriller geworden.

»Duncan, Duncan, eine absolute Voraussage wäre das gleiche wie der Tod. Wie unaussprechlich langweilig der Tod doch ist.«

Im letzten Augenblick hatte der Duncan versucht, die Bombe zur Seite zu werfen, aber die Ladung war instabil gewesen und zu früh losgegangen. Der Duncan war gestorben. Aber was machte das schon. Die Tleilaxu hatten stets einen neuen in ihren Axolotl-Tanks. Einer der dahintreibenden Leuchtgloben über Leto fing an zu blinken. Spannung packte ihn. Moneos Signal! Der gläubige Moneo warnte seinen Gottkaiser, dass der Duncan nun in die Krypta hinabstieg.

Die Tür, die sich zwischen den beiden mit Schienen ausgestatteten Gängen des Nordwestbogens befand und zum Menschenlift führte, schwang auf. Der Duncan kam auf ihn zu, eine kleine Gestalt in der Ferne, aber Letos Augen registrierten selbst die kleinsten Einzelheiten: ein Fleck am Ellbogen seiner Uniformjacke, der ihm sagte, dass der Mann sich irgendwo angelehnt, das Kinn auf die Hand gestützt und nachgedacht hatte. Ja, da waren sogar noch Abdrücke an seiner Hand und seinem Kinn. Der Körpergeruch des Duncans ging seiner Gestalt voraus. Der Mann war von seinem eigenen Adrenalinspiegel aufgekratzt.

Während der Duncan auf ihn zukam, blieb Leto still und prägte sich Einzelheiten ein. Obwohl der Duncan schon jahrelang in seinen Diensten stand, bewegte er sich immer noch mit einer geradezu jugendlichen Kraft. Das hatte er seinem Minimalverzehr an Melange zu verdanken. Der...
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Frank Herbert (1920-1986) wurde in Tacoma, Washington, geboren. Nach einem Journalismus-Studium arbeitete er unter anderem als Kameramann, Radiomoderator, Dozent und Austerntaucher, bevor 1955 sein Debütroman »The Dragon in the Sea« zur Fortsetzung in einem Science-Fiction-Magazin veröffentlicht wurde. Der Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm schließlich Mitte der 1960er-Jahre mit seinem Roman »Der Wüstenplanet«, der sowohl mit dem Hugo Award als auch mit dem Nebula Award ausgezeichnet wurde. Bis heute gilt »Der Wüstenplanet« zusammen mit den Nachfolgeromanen als einzigartige literarische Weltenschöpfung, die jede Generation von Leserinnen und Lesern neu für sich entdeckt.